Wie geht ihr mit eurer Bedeutungslosigkeit um?

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BodoH

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In den meisten Genres erscheinen täglich, also jeden Tag, weltweit tausende Alben, Singles, Songs.
Ein Teil gefällt, mancher nicht, niemand kann alles hören, auch nicht nur auf ein Genre bezogen, ist einfach zu viel.
Darunter zahlreiche Songs, die deine eigenen Werke in die Bedeutungslosigkeit schicken, viel, viel geiler sind.
Was bleibt, ist der Spaß am Musizieren, auch wenn es ansonsten in den meisten Fällen "für die Katz" ist.
Viel ins Homestudio investiert, aber nur 4 Klicks, bzw. Zuhörer. Wie geht ihr mit der gesamten Situation um?
Was hält euch bei Laune?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir gilt "Der Weg ist das Ziel" ... ich beschäftige mich einfach gerne mit Musik und ich trenne da mittlerweile gar nicht mehr so sehr zwischen Musik machen, Musik hören, mal ne Band für lau zu mischen, ein neues Stück auf der Gitarre lernen, jemand aufzunehmen und zu mischen, ein Konzert zu veranstalten oder tatsächlich mal versuchen "musikalisch kreativ" zu werden.
Es ist einfach ein super geiles Hobby - und ich bin froh, dass ich das nur als Hobby mache und mir das Hobby neben oder durch meinen richtigen Job (der mir auch Spaß macht) leisten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach du Sch..., ich bin bedeutungslos. Das muss ich jetzt erstmal verdauen. Wie ich mit dieser Situation umgehe, wird sich dann vielleicht später herausstellen. Ich tendiere aber dazu, statt dessen Filmstar zu werden.
 
Ich versuche es einfach jeden Monat aufs Neue im Songvoting, auf die benötigten 7 Stimmen für die Charts zu kommen :) Wenn außer mir nur ein Mensch ein Lied von mir mag, reicht mir das schon... ;)
 
Sinnlos ist das alles. Auch für diejenigen, die von einer großen Zuhörerschaft profitieren. Bespaßt man halt eine große Gruppe von Leuten, die man eigentlich gar nicht leiden kann. Damit sich Leute, wenn du dann tot bist, vielleicht noch 2-3 Jahre an dein Werk erinnern. Wenn überhaupt. Mal so realistisch gesehen, außer du bist ein ganz großer Star. Und selbst für die ist es sinnlos, weil du davon ja eh nichts mehr mitbekommst.

Wie du siehst, sind wir alle gleichermaßen im Arsch, egal wie groß dein Followerkreis ist.
 
Mein damaliger Bassist hatte bei unseren Auftritten so ein paar coole Sprüche, meistens kurz vor dem Auftritt:
  • Mach einfach - schön Arsch lecken!!!
  • Lass ruhig die Sau raus, hier kennt Dich keiner.
  • Alles Ossis - bestell nachher auf die Kapelle nicht für die Band!
  • Alles Ossis - stell Dir einfach vor die wären alle nackt.
  • Wenn Du einen Fehler machst, lass Dir nichts an merken - die raffen das ehe nicht
  • ...
Ach mir fällt noch so viel ein was er gesagt hatte :D :D :D ... aber danach hab ich einfach gemacht und mir war es egal ... Beim Bikertreffen ... beim Festtagsumzug ... usw ...
 
Wenn mein gesamtes Musikschaffen bis zum heutigen Tag bedeutungslos wäre, dann könnte ich gleich in den Sarg hüpfen.
NEIN: ich habe derart viel Spass mit allem was ich musikalisch mache, möchte es gar nicht anders haben.
Und ehrlich, von den großen Stars sind die wenigsten zufrieden mit ihrem Leben und scheitern oft kläglich im "normalen" Leben.
Da möchte ich keine Sekunde tauschen !!!
 
Mich motivieren kleine aber geile Gigs (Spaß!) und ich freue mich über jeden Follower bei spotify (und die Streamingeinnahmen mit denen ich zumindest Distrokid bezahlen kann ;)
 
Dachte immer man geht eine Beziehung ein mit der Musik... Höhen und Tiefen und so... Aber mal im ernst, wenn jemand deine Musik gut findet, ist das schon Motivation genug, wenn nicht dann muss man es halt besser machen... Ich finde nachwievor, wenn der Spassfaktor noch vorhanden ist, dann sollte das kein Problem sein... Hatte selber schon ganz ganz fiese Tiefschläge und ja, habe mir auch ganz viele Fragen gestellt...

Gruss mkzwoo
 
@BodoH

Jetzt mal ernsthaft:

Als ich ein junger DJ war, lernte ich per Zufall DJ Willow kennen.
Ich fragte ihn damals was ich machen könnte damit ich mehr Bookings bekomme.
Seine Antwort:
"Lege nicht Musik auf die dir gefällt, lege Musik auf die den Leuten gefällt".
Ich wusste damals nichts damit anzufangen...

Jahre später kam Seven Days And One Week von BBE heraus.
Kurz darauf dann Seven Seconds von Nomansland.

Ich war empört wie sehr Nomansland den Track von BBE kopierten.
Dieselben Sounds usw.

Fakt:

Nomansland kletterte die Charts hinauf.

Den Leuten auf den Tanzflächen gefiel es, es kümmerte niemanden ob es kopiert wurde.

Jetzt verstand ich was DJ Willow meinte. Es spielt keine Rolle was ich gut, falsch oder richtig finde, wenn
ich Erfolg haben möchte. Es geht nur darum was den Leuten gefällt.

Man hat also die Wahl: man macht Musik die einem selbst gefällt, geht evtl. leer aus oder man macht Musik die
gekauft werden soll.

Natürlich gibt es Menschen die Musik machen welche denen selbst gefällt, aber die haben dann einen Musikgeschmack der auf die breite Masse funktioniert.

Wenn ich mir so meine Lieblingslieder anschaue, dann ist das definitiv Musik die die breite Masse ablehnt.
Also habe ich einen Musikgeschmack der mir nichts bringen wird.
Jarre Oxygen 20, Purcell Funeral Queen Mary, Nils Frahm Some, Ennio Morricone The Thing und und und.

Das ist alles Musik womit ich die breite Masse jagen kann. Egal wie gut, wie genial diese Musik ist, sie ist nichts für die breite Masse.

Fazit: mache was Dj Willow sagte.
 
Nein, bedeutungslos ist es absolut nicht.
Musik und Musikmachen bedeutet für mich einfach Seelenheil. Wenn ich komponiere, oder an Klängen schraube, oder Lyrik schreibe, fotografiere, male, dann ist es wie Urlaub. Macht den Kopf frei, ich kann mich in diesen Momenten entspannen. Vor allem mache ich mit meinen Ergüssen hin und wieder Menschen glücklich. Das Ausleben meiner Kreativität zählt für mich mehr als alles Geld der Welt. Der Antrieb etwas zu gestalten, und das geht bei mir weit über das Musikmachen hinaus, ist einfach natürliche Lebensfreude. Vielleicht sieht man manchmal nicht sofort ein positives Ergebnis dieser Bemühungen. Oder es gibt Wochen, gar Monate, wo man keinerlei Output hat. Dann ist es eben so, das sollte man einfach hinnehmen. Aber davon sollte man sich niemals entmutigen lassen. Das sollte man als Anlass und Herausforderung nehmen, erst recht mehr draus zu machen und sich selber zu motivieren. Aufgrund des aktuellen Klavier-Threads habe ich nun wieder angefangen den Rechner auszuschalten und wieder mehr am entstaubten Digitalpiano zu machen. Tut auch unheimlich gut, so ohne Computer und ohne auf Displays schauen zu müssen. Aber jeder Mensch muss seinen Weg ja selber finden. Nichts ist jedoch "bedeutungslos". Vielleicht für notorische Pessimisten, das mag sein.
 
@BodoH
Ich war empört wie sehr Nomansland den Track von BBE kopierten.
Dieselben Sounds usw.
Fakt:
Nomansland kletterte die Charts hinauf.
Den Leuten auf den Tanzflächen gefiel es, es kümmerte niemanden ob es kopiert wurde.


Hattest du mal eine Krise, wo du dir gesagt hast "bringt doch alles nichts?" o.ä.? Wenn ja, wie kamst du da wieder raus?
Setz dich nicht selber unter Leistungsdruck und mach das was dir Spass macht. Erinner dich selber daran was DU für ein geiles Hobby hast.

Es ist einfach ein super geiles Hobby - und ich bin froh, dass ich das nur als Hobby mache und mir das Hobby neben oder durch meinem richtigen Job (der mir auch Spaß macht) leisten kann.
Jep!
 
Nee, also ich bleibe lieber erfolglos und mag meine eigene Musik, als meine Seele dem Teufel zu verkaufen :)
Also wenn ich Koch wäre und ich würde etwas kochen, dann würde ich schon wollen das es den Gästen schmeckt.
Ich glaube für jeden Koch ist es das schönste Kompliment wenn Gäste sagen das es sehr gut schmeckte.

Musiker sind da anders, wenn von 20000 Leuten nur 3 Leute sagen das es schmeckt, dann sind diese glücklich, immerhin erfolglos glücklich.
 
Einer meiner Songs ist ein Schlaflied für meine kleine Tochter. Sie wird sich, denke ich, ein Leben lang daran erinnern. Vielleicht singt sie es irgendwann für ihre eigenen Kinder? Vielleicht auch mein Sohn, der mir beim Texten geholfen hat.


Das Stück habe ich vor 20 Jahren angefangen. Seitdem lag es als unfertige, textlose Cowboy-Lagerfeuer-artige Melodie in meinem Gedächtnis rum. Bis vor kurzem die Eingebung kam, es zu etwas ganz anderem umzuwandeln und fertig zu machen. Manchmal gehört ein langer Atem dazu.

Der Song hat den Kindern jedenfalls eine Riesenfreude gemacht. Meiner Frau auch. Er hat auch Marthie eine Freude gemacht, die während 50/90 im Sommer eine Version in Afrikaans dazu geschrieben und aufgenommen hat. Und einer Handvoll Leute, mit denen wir die beiden Songs geteilt haben.



Vielleicht macht er auch noch weiteren Leuten eine Freude? Vielleicht macht noch jemand eine ganz andere Version aus meinen Stems https://drive.google.com/drive/folders/17v1_XKBLmRwSe9_K8EE902Vqd0GzMQqZ, in Mundart oder einer anderen Sprache, oder jazzt oder metalt drüber. Oder übernimmt es in sein eigenes Schlaflied-Repertoire.

So kleine Freuden, von Mensch zu Mensch, das reicht mir völlig aus. Berühmt werden, oder sogar reich, das wär natürlich schon geil, keine Frage. Aber auch solche Kleinigkeiten machen glücklich.
 
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