Wie "entwickelt" sich bei euch ein Song

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Psycholator

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Hallo allerseits!

Die Überschrift sagt schon fast alles aus. Mich interessiert, wie Ihr an eure Songs herangeht und welche Phasen der Entstehung es bei euch gibt.
Wie kommt Ihr auf die leitende Idee? Habt ihr z.B. ein total prägnantes Riff und bewegt euch durch Variation oder ständigen Bezug zu diesem einen Part um ihn herum und formt eine Einheit oder sind es oft eher Zufallsprodukte?

Ich schreibe diesen Beitrag deswegen, weil ich im Moment mit meiner Band eine schon seit längerem präsente Flaute endlich killen möchte. Bei uns hat es sich eingeschlichen, dass wir zu wenig danach schauen, dass die Übergänge zwischen den Parts flüssig und nachvollziehbar sind und wir haben oft einfach das erstbeste genommen, was uns eingefallen ist. Das war aber oft nur Durchschnitt und wir haben garnicht erst weitergesucht. Und da ich diesen Bann brechen will und endlich wieder interessante und in sich schlüssige Werke komponieren will, möchte ich euch ganz gerne als Einfluss "mißbrauchen", was die Methodik betrifft, an einen Song heranzugehen. Ich hab nämlich genug davon, dass sich ein Riff an das nächste reiht und zwar alles für sich ganz nett klingt aber nix wirklich zusammengehört. Vielleicht bringen ein paar Anregungen aus euren Erfahrungen etwas mehr "Flow" in die Sache ;)

Falls jemand schonmal ne ähnliche Phase hatte, wo nix wirklich geklappt hat (quasi ne "Downtime" :D), würde mich natürlich auch interessieren, wie derjenige wieder zu frischen und kraftvollen Ideen kam. Es geht bzw. ging bestimmt schon vielen anderen so wie mir jetzt (ist ja eigentlich auch ganz klar, wenn man sich 2 - 3 Jahre auspowert und das meiste selber schreibt. Dann ist man irgendwie leer. Aber jetzt hab ich wieder voll Bock und will einfach mal neu an die Sache rangehen)

Danke schonmal im Voraus, für die hoffentlich rege Beteiligung :)

Gruß,
Psy
 
Moin,

das hat sich bei mir in letzter Zeit eigentlich ordentlich verändert.
Früher habe ich auf der Gitarre gedudelt, bis ich eine Wald- und Wiesenakkordfolge hatte, die mir gefiel, dann eine Melodie gesummt. Mit viel Glück kam noch ein Text dazu.
Was ich erst viel später bemerkt habe ist die Tatsache, dass ich viele meiner älteren Songs im Grunde gar nicht singen kann. Ich musste erst herausfinden, was zu mir passt - oder was ich überhaupt so halbwegs singen kann.
Heute ist das anders. Ich fange mit einer Melodie an, oder mit einer Phrase, zu der ich eine Melodie suche. Das summe ich dann eine Weile vor mich hin. Wenn ich's nicht wieder vergesse, ist es wert, aufgenommen zu werden. Dannn suche ich die Akkorde meinem Gesang entsprechend - nicht mehr andersherum.

Das unterscheidet sich natürlich von der Arbeit mit einer Band. Banderfahrung habe ich nur wenig. Unsere Stücke sind damals aus dem Stehgreif entstanden, völlig improvisiert, sogar der Gesang war in einer Phantasiesprache, so'n pseudoenglisch. Da haben wir uns gar keinen Kopf gemacht über irgendwelche Übergänge oder so. Die sind "passiert". Oder auch nicht, dann haben wir bis zur nächsten Probe den Song aber auch schon kollektiv aus unseren Köpfen gestrichen.

Hmpf - jetzt hab ich Deine Frage nicht wirklich beantwortet, oder?

Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass das erste oft tatsächlich das beste ist und zu langes Kopfzerbrechen viel kaputt macht. Viele neue Sachen sind im Übrigen durch wüsten Instrumententausch entstanden - kein Witz. Ein Drummer denkt mit der Gitarre doch irgendwie anders....

Gruss, Ope
 
oBEATz schrieb:
Heute ist das anders. Ich fange mit einer Melodie an, oder mit einer Phrase, zu der ich eine Melodie suche. Das summe ich dann eine Weile vor mich hin. Wenn ich's nicht wieder vergesse, ist es wert, aufgenommen zu werden. Dannn suche ich die Akkorde meinem Gesang entsprechend - nicht mehr andersherum.

Das hab ich mir auch schon überlegt. Denn normalerweise setz ich mich an die Gitarre, weil es eben mein Hauptinstrument ist und versuche darauf was zu finden. Vielleicht sollte ich echt mal zuerst nach den Melodien schauen. Das sollte ich echt mal versuchen. Texte hab ich eh noch genug, mit denen ich arbeiten kann. Und Melodien hab ich eigentlich auch ständig im Kopf, hehe. Einfach mal die Reihenfolge kippen ;)
Ansonsten arbeite ich auch inzwischen nach dem Prinzip "was ich nicht vergesse, schau ich mir mal näher an". Vorher hab ich immer jede noch so kleine Idee sofort aufgenommen, um sie nicht zu vergessen. Hätte ich das nicht gemacht, wäre die natürliche "Auslese" wahrscheinlich gleich viel effektiver gewesen :D

Hmpf - jetzt hab ich Deine Frage nicht wirklich beantwortet, oder?

War doch eigentlich schon ganz hilfreich :)
Danke!

Gruß,
Psy
 
ich komponiere eigentlich fast ausschliesslich vorm logic.. teil für teil

ich such mir nen fetten gitarrensound raus (mache metal)
wenn ich dann ein riff hab nehm ichs auf, programmiere geschwind irgendwelche drums und nächster teil, genauso mit gesang.. da fang ich einfach an zu singen da kommen dann irgendwelche wörter raus : )
die benutz ich dann meist gleich, und schreib drumm rumm..

Habt ihr z.B. ein total prägnantes Riff und bewegt euch durch Variation oder ständigen Bezug zu diesem einen Part um ihn herum und formt eine Einheit oder sind es oft eher Zufallsprodukte?

das is so die enter sandman variante : )
is ganz cool, wenn du wirklich ein riff hast das auch was hergibt.. ansonsten versuch ich schon verschiedene sachen rauszuholen, und auch nicht 4 minuten in E zu bleiben oder ähnliches..

edit:
Falls jemand schonmal ne ähnliche Phase hatte, wo nix wirklich geklappt hat (quasi ne "Downtime" ), würde mich natürlich auch interessieren, wie derjenige wieder zu frischen und kraftvollen Ideen kam.

du wirst lachen, aber wenn ich so eine fiese unkreative phase hab, mach ich einfach eine weile was anderes.. was mir auch spass macht.. in meinem fall hiphop..
durch diesen umstand hab ich gelernt beats zu machen *g*
weil einfach metal mässig nix mehr ging..
jezt gehts wieder. ich denke man darf es einfach nicht zu sehr auslasten.. manchmal brauchts ne pause. .und da ich sehr einfach gestrickt bin, nutze ich die pause von musik, halt für andere musik : )
wirkt wunder bei mir

mfg, michi
 
2drink schrieb:
das is so die enter sandman variante : )

hehe, stimmt... wenn ich das so durch meinen Kopf jamme, fällt mir auf, dass sich da wirklich nicht all zu weit vom Main-Riff entfernt wird... FASCINATING ;) So hab ichs noch nie betrachtet *ggg*
 
oh die antwort kam schnell : )

ich hab grad noch was zu meinem beitrag editiert.. weis nicht ob du das noch mitgekriegt hast
 
Was ich erst viel später bemerkt habe ist die Tatsache, dass ich viele meiner älteren Songs im Grunde gar nicht singen kann. Ich musste erst herausfinden, was zu mir passt - oder was ich überhaupt so halbwegs singen kann. Heute ist das anders. Ich fange mit einer Melodie an, oder mit einer Phrase, zu der ich eine Melodie suche. Das summe ich dann eine Weile vor mich hin. Wenn ich's nicht wieder vergesse, ist es wert, aufgenommen zu werden. Dannn suche ich die Akkorde meinem Gesang entsprechend - nicht mehr andersherum.

bei mir ist das ähnlich - ich habe allerdings einen leib und seelen sänger (hintermänner) dem ich nichts erklären muss. ich spiele ihm das 1 x vor und er kann schon synchron die 2te oder erste stimme des songs mitsingen (zu 90%) - dan nennt man eingespieltes team ;)
das problem, dass ich manche sachen nicht selbst singen kann habe ich dadurch gelöst, dass ich ein kapo benutze.
manche sachen kann ich aber nicht gleichzeitig singen und spielen --dafür der sänger.

meine stücke entstehen aus dem bauch, manchmal erst summen wie bei ope - manchmal bleibe ich dann an einer gesangs melodie hängen die mich nicht mehr loslässt und ich singe erstmal blindtext dazu...
manchmal spiele ich dieses unfertige produkt in der band vor und die jungs lassen sich davon inspirieren und es entsteht etwas..
es gibt so viele verschiedene varianten und ich bin für jede offen.
 
Das kommt immer drauf an, ob ich alleine musik mache oder mit der band.

alleine ist mir eigentlich die rythmik immer das wichtigste. also dudel ich so lange auf meinem [g=118]bass[/g] rum, bis ich ein riff habe, welche sich rythmisch interessant anhört.. dann recorde ich das kurz und bastel mir den 1. drumbeat.. dann spiel ich das gleiche riff nochmal auf den drumbeat. danach kommt der rest.. keys gitarre etc... dabei entstehen dann nach und nach mehr oder weniger interessante parts, die hintereinander gehängt werden.

wenn ich 2-3 parts habe, dann gehts wieder von vorne durch das stück und die übergänge werden gebastelt. dabei achte ich dann immer drauf, dass die möglichst schön und stimmig aneinanderpassen.. drumbraks, slides und was es da nicht sonst noch alles für möglichkeiten gibt.. aber meist sinds schon die etwas absurden drumbreaks, die kurz aus dem rythmus hüpfen und dann wieder in den des folgenden parts aufgehen.

mit der band geht das anders.

Da kommt jemand mit einer idee oder nem halb fertigen song.. dann stehen wir im proberaum und spielen das so lange bis jeder sagt, dass er jetzt so das grundgerüst hat, was er ungefähr spielen will. Und dann wird angefangen zu diskutieren :). "Ne nimm doch mal das ridebecken" und "warum kommt dein Fuss nicht auf 3und.. der ist da wichtig", "kannst du das Fill mal bitte mitspielen" etc.. so arbeiten wir uns dann am grundgerüst entlang und je öfter wir die sachen hintereinander spielen um so mehr entwickeln sich die linien der einzelnen musiker und die übergänge und fills werden ausgereifter. Seit kurzem haben wir noch unseren chefmusiktheoretiker in der band, der dann die harmonien ins rechte licht rückt.. "Ne der übergang muss über Gmoll6 gehen, da sonst die subdominante der tonika mit der dritten [g=121]umkehrung[/g] ins gehege kommt und die melodielinie hier mit dem ton blah bla eine disonanz erzeugt ;-)" manchmal kann ich ihm folgen. fakt ist aber, dass es meist, wenn wir es dann so machen wie er meinte dass es sein müsse, angenehmer klingt!

Also was wollte ich sagen.. ach ja.. wir bauen also ein grundgerüst und dann gehen wir von vorne bis hinten durch und diskutieren alles aus.. ist manchmal wirklich anstrengend und wir spielen einen song dann bei ner probe schon manchmal 3 stunden am stück, aber danach hat sich alles so entwickelt, dass wir zufrieden sind!

D.
 
2drink schrieb:
oh die antwort kam schnell : )

ich hab grad noch was zu meinem beitrag editiert.. weis nicht ob du das noch mitgekriegt hast

hehe, hab den letzten Absatz jetzt auch noch gelesen. Für was richtig gutes anderes fehlt mir im Moment leider ein bissl die Zeit und ne Band. Ich hätt mal Bock auf stinknormalen Rock, bei dem ich unter Umständen mal singe und net immer die Klampfe umhängen hab. Das wäre förmlich Entspannung :) Denn gerade beim Metal liegt ja auf dem Gitarristen neben dem Sänger die größte Verantwortung. Und ich glaub, dass ist es, was mich so "müde" macht, wenn ich so drüber nachdenke. Denn vor kurzem hab ich mich mit unserem Bassisten getroffen, mit dem ich bisher noch nix komponiert hatte. Und da haben wir als Grundlage ein Riff von mir genommen, dass sehr melodiös ist. Diese Melodie haben wir rausgenommen und auf nem Keyboard mit Piano-Sound gespielt. Und darauf hab dann wiederum ich was neues gespielt. Das Teil ist also im wahrsten Sinne des Wortes "herangewachsen". Und ich freue mich auch schon, wieder daran zu arbeiten. Das war alles ganz ungezwungen. Ich brauchte nicht DAS Riff, dass alleine die Welt ändert. Ich musste mich nur darum kümmern, dass die Melodie so gut wie möglich untermalt wird.... hmmm... ihr regt mich ja richtig zu einer Selbsttherapie an, hehe... es formen sich allmählich neue Aspekte in meinem Denken... gut gut :D :D :D

Weiter so! Immer her mit eurem Senf (un wenn jemand noch ein paar Würstchen braten würde, wäre das klasse.... ich hab Hunger und die Mittagspause lässt noch auf sich warten *lol*)

Gruß,
Psy
 
Hi,
vielleicht mal so als Beispiel: Vor ca. nem halben Jahr hatte ich nen Song geschrieben, ganz klassisch mit Klampfe und Notizblock. So kam das schon mal ganz ok. Also hab ichs mal der Band vorgespielt, die fandens auch ok. Das Ding war also gekauft, und wir mußten nur noch arrangieren.
Hätten wir bestimmt auch gemacht, aber die Band hat sich dann aufgelöst, und der Song geriet in Vergessenheit.
Letzte Woche suchte ich dann nach einem neuen Opfer für meine Recording-Spielereien, da fiel mir eben dieser Song wieder ein. Schnell mal den GA angeworfen, und nen passenden Groove gesucht und dann dabei DIE IDEE gehabt. Ein leichtes Metalriff gab die entscheidende Wende, über den Übergang zu den anderen Parts habe ich noch gar nicht nachgedacht.
Aber bei der Bandprobe mit der mittlerweile neu enstandenen Band konnte diese Lücke dann geschlossen werden, und das Stück hat sich 200% verbessert zur ersten Version, find ich.
Ich glaub, es gibt da nur wenige Regeln aber ich würd mal sagen:
Es gibt nix gutes, außer man tut es. Songs sind ein Stück weit lebendig, und man sollte denen Zeit geben sich zu entwickeln. Die erste Version kann die beste sein, aber auch einfach nur die unreifste. Das Problem ist nur, diesen Unterschied zu erkennen. Man darf da weder zu kritizistisch mit sich selbst umgehen, noch zu schlampig mit dem Song.
Ok, genug geschlaumeiert. Psycho, lass Dich nicht verunsichern, hau einfach rein ;)
Grüße
Edgar
 
ichon schrieb:

Also was wollte ich sagen.. ach ja.. wir bauen also ein grundgerüst und dann gehen wir von vorne bis hinten durch und diskutieren alles aus.. ist manchmal wirklich anstrengend und wir spielen einen song dann bei ner probe schon manchmal 3 stunden am stück, aber danach hat sich alles so entwickelt, dass wir zufrieden sind!

D.

ach... 3 Stunden am Stück konzentriert arbeiten... das wären ja traumhafte Zustände. Ich muss nämlich nebenher mit der Unterstützung unseres Bassisten dafür kämpfen, dass wir mal nicht sofort nach 1 - 1,5 Stunden wieder alle heim fahren. Und nach dieser Zeit haben manche sich gerade mal warm gespielt ;)
So lief das, wenn ich mal drüber nachdenke, früher auch bei uns. Wir haben uns an die Instrumente begeben, Idee wurde präsentiert, und dann wurde bis gaaaanz spät dran gewerkelt und immer wieder gespielt...

Je mehr ich von euch lese, umso sicherer werde ich mir darin, dass ich mir selber zu viel Druck auflade. Ich scheine mich für die gesamte Songentstehung in der Band viel zur sehr alleine verantwortlich zu fühlen... da muss sich doch glatt mal was dran ändern :)
So quasi einen mentalen Urlaub buchen und die anderen mal bissl mitschaffen lassen, hehe
 
EddiB schrieb:
Ok, genug geschlaumeiert. Psycho, lass Dich nicht verunsichern, hau einfach rein ;)
Grüße
Edgar

Hehe, genau das soll es wieder sein: einfach reinhauen! ;)
Hab mir wohl echt inzwischen zu viele Gedanken drum gemacht, wie es am Ende klingen MUSS. Muss mich wohl irgendwie zu nem Sklaven meines eigenen Stils ernannt haben. Ne ne, das soll nun ein Ende haben. Muss mal wieder locker ein Riff mit inne Probe bringen und mit den Kollegens jammen. Mal schauen, was bei rumkommt, hehe

Gruß,
Psy
 
Psycholator schrieb:

da muss sich doch glatt mal was dran ändern :)
So quasi einen mentalen Urlaub buchen und die anderen mal bissl mitschaffen lassen, hehe

na aber hallo..

entweder du bist solokünstler und suchst dir für liveauftritte ne band oder ihr seid ne band..
da hat einfach jeder sein aufgabengebiet.
die Rythmusgruppe ist für den beat, groove und mit großen anteilen für die übergänge verantwortlich. der rest für [g=63]harmonie[/g] und melodie.
zum Arrangement geben dann alle ihren senf dazu und am schluss steht was was allen gefallen sollte, da sich jeder in der musik irgendwie wiederfindet.

von wem die songideen anfänglich stammen ist wirklich nebensache..

und noch kurz aus dem leben: Gestern hatten wir mal wieder eine akkustikprobe, da der drummer verhindert war und unser neuer meinte zu einem stück, welches ich geschrieben hatte und von der band umarrangiert wurde, dass er sich da einen hauch lateinamerikanisches feeling vorstellen könnte (der song existiert seit 2 jahren). Gesagt getan 2 stunden später hatten wir ein kleines bosastückchen draus gemacht.. Unser Drummer wird sich bei der nächsten probe freuen :)

D.
 
von wem die songideen anfänglich stammen ist wirklich nebensache.. und noch kurz aus dem leben: Gestern hatten wir mal wieder eine akkustikprobe, da der drummer verhindert war und unser neuer meinte zu einem stück, welches ich geschrieben hatte und von der band umarrangiert wurde, dass er sich da einen hauch lateinamerikanisches feeling vorstellen könnte (der song existiert seit 2 jahren). Gesagt getan 2 stunden später hatten wir ein kleines bosastückchen draus gemacht.. Unser Drummer wird sich bei der nächsten probe freuen :)

bei euch gehts zu wie bei uns :)
 
Hallo,

also bei uns in der Band gibt es zwei Möglichkeiten:

1. auf die Art entstanden die meisten unserer Songs. Am Beginn der Probe Jammen wir einfach mal so eine halbe Stunde, nach einer gewissen Zeit kristallisiert sich dann eine "kollektive Idee" heraus. Diese Idee nehmen wir dann erstmal auf und hören sie uns in der nächsten Probe wieder an. Wenn wir sie dann noch gut finden, dann wird dran weitergearbeitet und es werden zusätzliche Parts gebaut und Übergänge und so. Funktioniert irgendwie ganz gut.

2. einer kommt mit einer Idee. Mit dieser Idee wird dann wie in der ersten Möglichkeit verfahren.

Wenn ichs mir genau überlege ist das ja eigentlich doch nur eine Möglichkeit :? . Unser Sänger hat mal einen komplett durcharangierten Song mitgebracht, aber irgendwie hat das nicht so richtig gepaßt, so dass der wieder verloren ging (und von Zeit zu Zeit wieder auftaucht). Hilf dir wahrscheinlich auch nicht weiter, aber so läuft das bei uns.
 
Hi,

interessante Thread, der sich sicherlich mit vielen guten Tipps, gar manche skurille wie auch suspekte Methoden gegenseitig zu einem Ganzen ergänzt.

Die eine Idee, wenn man sich ausgelaugt oder sich selbst langweilt, ist wie schon geschrieben, etwas ganz anderes zu versuchen. Stilwechsel, jepp, als musikalischer Ausflug in andere Welten. Dort etwas rumschnuppern, Part/Riffs/Akkordfolgen suchen und dann mit persönlicher Note in die Eigene und beinah ausgehungerte Klangwelt übersetzen.

Eine andere Idee, warum mal nicht den [g=118]Bass[/g] über länger Zeit in der selben Tonart, mit grossen oder smarten Improvisationen über Skalen (Tonleitern), als Grundgerüst benutzen. Da kann sich ja auch ein Gittarist/Keyboarder/Drummer etc. sich damit versuchen um die Kollegen damit zu inspirieren. Wenns auch behelfsmässig klingt, der Versuch des Kollegen ev. ungeschickt daherkommt. Augen zu, Ohren spitz auf Riffsuche eingestellt und plötzlich...ein "Aha".

Das Bausteinprinzip anwenden mit z.B. 2 Phrasen (4/8 Takte lang) die so als einzelnes "Charme" besitzen und zunächst NICHT zusammen passen.
Stur den Song mit diesen Parts harmonieblind arrangieren und die fehlenden Lücken erst dannach mit Gesangs-Part oder einem Drumm-Part auffüllen. Weiss nicht ob dies so rüberkommt wie ich das denke. Vielleicht so als Bsp. "bunte Legosteine wild zu einer Mauer oder Grundriss eines Häusschen zusammen bauen", dann von aussen anschauen (horchen) wo die Fenster (Hooks) platz hätten, wo die Türen (Vordertüre = Intro, Hinterausgang = Outro) passen. Bis schliesslich das Dach (Gesang) mit entsprechenden Ziegeln (Text) dem Haus eine persönliche Note geben um am Schluss die farblich nicht passenden Klötzchen (Fills oder mini-Breaks, Taktwechsel etc.) harmonisch anzupassen.

Neue [g=250]Akkord[/g]-Folgen bei "anderen" abguggen, etwas modulieren in der Länge oder Reihenfolge, mal mutig Hooks anderen, als sonst üblichen, Instrumenten überlassen.

Sich mit Tonleitern versuchen, dazu den Gesang zunächst als Begleitung einzubauen. Ungewöhnliche Wechsel (die im Gedächniss vorhandenen und nicht vergessenen Riffs) "aus dem Bauch" mal als Notiz im Song abstecken bis der Gesang die Hauptrolle übernehmen kann.

Gesangslinien/Melodien, welche z.B. auf dem Klo entstehen, die plötzlich an der Bushaltestelle einem ins Ohr fliegen oder beim Schmusen mit ..... spontan einem am liebsten richtung Instrument zerren würden. All diese Momente festhalten, sammeln und mit den Bandmitgleidern austauschen. Man trifft sich, tauscht aus und jeder Einzelne lacht sich vielleicht privat einen "Scheitel". Beim erneuten zusammenkommen der Band (so seh ich auch den Solo-Musiker, der sich in Instrumente hinein denken/fühlen sollte) dies gelachten "Scheitel" gescheit zu einer Frisur sprich Song zurecht zukämmen :D

Öhm, weiss nicht ob was brauchbares in meiner Antwort ist, vielleicht erzeugt das Eine oder Andere ein Schmunzeln, was zum darüber Nachdenken führt.
 
Juhu! Mein Lieblingsthema. Da könnte ich stundenlang (ohne Ergebniss) drüber reden :)

Ich habe in ca. 2^16 verschiedenen Bands gespielt, und ich war überhaupt nicht zufrieden mit den Songs, da sie immer ein Aneinanderstöpseln der besten Riffs / Schlagzeugparts / ... waren. Das Bandmitglied mit "der größten Klappe" setzte seine Lieblingsparts auf seinem Instrument durch, und das Ergebniss war schlecht. Keine Übergänge, keine Spannungsbögen.

Zur Zeit handhaben wir das so, und die Songs werden cool. Pro Song gibts einen Chef. Der liefert die Idee, und versucht den anderen Musikern zu vermitteln, was er tun soll. Das ist oft sehr schwierig, aber mit der Zeit entwickelt man eine eigene Art über Musik zu kommunizieren.

In der Realität hat es sich nun so entwickelt, dass meistens ich eine Idee habe. Ich bin Gitarrist in der Band, versuche aber das zu verdrängen. Unter Idee verstehe ich keine Idee auf der Gitarre, sondern eine Songidee. Ich spiele das ganze ein, Drums auf dem DFH, [g=118]Bass[/g] und manchmal sogar die Gesangslinie. Das Lied ist fertig, wurde aber noch nie von der Band gespielt. Kann natürlcih auch abgelehnt werden. Man hat den großen Vorteil zu hören ob der Song auch wirklich funktioniert, oder nur eine kurzfristige Spinnerei war.

Ist der Song OK ist natürlich noch genug Spielraum auf den einzelnen Instrumenten drin.

Grüße don_huberto
 
Don_Huberto schrieb:
In der Realität hat es sich nun so entwickelt, dass meistens ich eine Idee habe. Ich bin Gitarrist in der Band, versuche aber das zu verdrängen. Unter Idee verstehe ich keine Idee auf der Gitarre, sondern eine Songidee. Ich spiele das ganze ein, Drums auf dem DFH, [g=118]Bass[/g] und manchmal sogar die Gesangslinie. Das Lied ist fertig, wurde aber noch nie von der Band gespielt. Kann natürlcih auch abgelehnt werden. Man hat den großen Vorteil zu hören ob der Song auch wirklich funktioniert, oder nur eine kurzfristige Spinnerei war.

hehe, haben wohl mehr gemeinsam, als nur einen ähnlichen Nick - bei "uns" läuft's nämlich fast genauso... ;)

da ich mich ebenfalls manchmal "leer" fühle, hab ich mir zu Beginn des Jahres einfach vorgenommen, jede Woche einen Song zu bauen - dadurch hab ich nun einige Ideen und die besseren verfolge ich weiter. (manchmal muss ich mich Sonntag abends zwingen noch was zu erfinden, und es klappt tatsächlich)

Mittlerweile bin ich auch fast ganz davon abgekommen, ein gutes Gitarrenriff zu finden
und daraus was zu entwickeln, sondern denke mir eine Gesangsmelodie und dazu erst
die passende Begleitung.
So ist z.B. "Waters" entstanden: von den Harmonien her ist der Song sehr schlicht
- 3 Akkorde Dm, Gm und C und nur im Instrumental was Anderes...
Oder "Stupid": niemals hätte ich die Folge "Am G# Gm G Cm G# Fm G" im Refrain einfach
so entwickelt, das kam erst durch die Gesangsmelodie...

Aber wenn ich mal ein gutes Riff finde, bin ich auch nicht abgeneigt, da was drum herum zu basteln... :)

Grüße
chris
 
Danke für die großzügige Resonanz!

Ich habe jetzt für mich persönlich beschlossen, erstmal meine Bandkollegen damit zu konfrontieren, dass wir was ändern sollten. Denn der Punkt, der mich zum Nachdenken brachte, war bei unserem letzten Auftritt, als wir stolz wie Oskar nen neuen Song präsentierten und der überhaupt nicht ankam. Dann ist mir aufgefallen, dass all die Songs, die nicht mit dem Hintergedanken "Ein Song MUSS her" geschrieben wurden auch irgendwie viel besser vom Publikum angenommen werden. Alles was danach kommt, wird zwar beklatscht. Aber man hat das Gefühl, dass es einfach nicht hängen bleibt. Sogar meine Freundin sagt inzwischen "Eure alten Songs sind klasse. Aber das neue Material ist einfach zu sehr Durchschnitt. Das hört man und das vergisst man wieder".
Es wird wohl dieses Erzwungene sein, das die Songs sperrig macht. Ich habe beim Komponieren nicht gelebt sondern gearbeitet. Und genauso lebt der Song nicht, sondern er ist ein pures Fleißprodukt. Und das merkt man sofort.

Dass ich mich um 80% der Songs kümmere hat sich wohl dadurch ergeben, dass wir inzwischen maximal einmal die Woche für 1 - 2 Stunden proben. Wenn ich drüber nachdenke, wie ausufernd lange wir früher im Proberaum waren, ist das jetzt ein Witz. Und dass diese Zeit nur reicht, um die bestehenden Songs zu spielen, ist ja irgendwie klar.
Also muss ich einmal schauen, dass ich mich nicht mehr als alleinigen Verantwortungsträger für nen Song sehe und als Zusatz muss ich der Band mal klarmachen, dass wir uns mehr Zeit für die Proben freihalten sollten, damit man überhaupt mal ungezwungen an die Sache rangehen kann. Denn wer unter Zeitdruck steht, kann auch nicht einen Jam genießen.

Ach, diese Community ist klasse... Wenn man mal ne Lösung für ein Problem braucht, schreibt man einfach drauf los und nach ein paar Antworten hat man gleich ne ganz andere Perspektive ;) :D

ROCK ON!
Psy
 
@ psych

hast du was das du herzeigen könntest?
also zB ein altes ein neues stück, zum vergleich..
 

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