Wie bekomme ich meinen Synthbass (mit SC-Beispiel) so laut?

[sagCheese]

Hi zusammen,

ich bastel jetzt schon länger an meinem Loop,
aber dennoch bekomme ich den Bass nicht so hin wie in
anderen Tracks. Klar, die sind nochmal gemastered etc.,
aber in die Nähe sollte ich doch mit Live9 und gescheiten
Plugins kommen!
Ich arbeite mit EQs (Fabfilter Pro-Q) und den mitgelieferten
Comps + Limiter von Live, aber es sind immer noch Welten
zwischen meiner labrigen Baseline und der extrem lauten
Baseline aus einem gemasterten Beispiel.
Ich habe auf SC einen kleinen Ausschnitt von meinem Track
hochgeladen. Direkt zum Vergleich kommt dann der Referenztrack.
Genau in diese Richtung sollen meine Mixe hingehen.
Der Track muss einfach einen druckvollen Bass haben - oder
mit anderen Worten "das Ding muss untenherum Dicke Eier haben"!!!
Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben damit es in diese Richtung geht.
Sonst kann ich auch gerne das Live 9 Projekt hochladen und jeder darf sich dran probieren.
Link: http://soundcloud.com/dj-eddie-escobar/mybass-vs-mastered-track

Gruß,
sagCheese

 

[Signalschwarz]

Kompression, Sättigung, lauter Pegeln.

 

[suboptional]

Ich würde denk ich die Schritte Produktion, Mixing, Mastering erstmal separieren, hab das Gefühl dass du das gerade evtl. alles in einen Topf wirfst.

Also ums konkret zu sagen, ich würd mir den Referenztrack in die DAW ziehen und level-matched (also mit gleicher subjektiver Lautstärke, dafür must du warscheinlich den gemasterten Trackn gutes Stück runterziehen) mit deinem Projekt gegenhören und vergleichen, weil erstmal macht's ja keinen Sinn, wie du auch geschrieben hast, einen ungemasterten mit einem schon gemasterten Track zu vergleichen.
Der Vorteil vom level-matched Vergleich ist, dass du dich errstmal um die 'absolute' Lautheit des Tracks nicht zu kümmern brauchst, und so versuchen kannst sound- und mixing-technisch möglichst nah ranzukommen.
Und dann wird die Frage 'wie krieg ich meinen Synthbass laut' ja (erstmal) obsolet, weil das geht ja dann ganz einfach mit Fader höher ziehen.

Erst wenn das alles passt würd ich mich im nächsten Schritt um die absolute Lautheit des Tracks, also um das Mastering kümmern, wobei es natürlich auch so ist, dass ein sehr gut produzierter Track sich einfacher lauter mastern lässt. Man sieht schon an den unterschiedlichen Wellenformen dass der Referenztrack 'dichter'ist (mehr 'Nutzwurst' imVerhältnis zu den Peaks) und deswegen lauter wirkt,

 

[Haeges]

Also zuerst einmal entspricht Dein "Bass" nicht der Art des Basses aus dem Referenztracks. So wie ich das hier gerade höre (nur auf Kopfhörern) ist es eine Art House-Plug mit kurzem Release.

Der Bass des Referenztracks ist sehr bauchig und geht schön tief runter und ist dazu noch laut gepegelt. Damit dann so ein lauter Bass die Kick nicht überlagert musst Du diesen per Sidechain-Kompressor "ducken". Diesen pumpigen Effekt hört man im Referenztrack sehr deutlich.

Damit die Kickdrum noch mehr "Platz" bekommt (Kick und Bass wummern ja beide in der Mitte), solltest Du auch mal die Frequenzen der beiden Elemente identifizieren und per EQ entsprechend aneinander anpassen.

Grüße
Oli

 

[sagCheese]

@digital_dominion: Kompression inkl. Limiter ist in meinen Augen (oder Ohren) optimal,
mehr kann ICH da nicht rausholen.
Sättigung, habe ich noch nicht probiert!
lauter Pegeln: OK, hatte ich testweise probiert, aber das Ergebnis passte nicht - werde ich aber
nochmal ausprobieren!!!

suboptimal: Der Unterschied zwischen Produktion, Mixing und Mastering ist mir klar.
Auch wenn es sich hier etwas überschneidet!
Mir geht es darum, wie ich so einen Bass oder einen ähnlich gängigen Bass im
Housebereich hinbekomme.
Da ich kein Masterung machen werde (höchstens Premasterung), bleibt mir nur das
Mixing zu verbessern. Und daher werde ich an so einen Track nicht ganz rankommen,
auch wenn mir klar ist, dass mein Bass schon nicht so bauchig klingt wie der aus
dem Beispiel.
Nur zur Info: Ich habe meinen Bass gedoppelt in Subbass und Midbass.
Beide sind Ableton Synths.
Das mit dem Level-matched werde ich nochmal probieren, wobei mein Bass nicht genauso
klingen tief und bauchig klingen muss, aber er sollte schon laut sein nicht total untergehen
neben der Kick.
Das mit dem Sidechain habe ich schon probiert, aber dann hört sich mein Bass erst recht
klein und beschnitten an!

Ich werde eure Tipps beherzigen und mal in die Mischmaschine werfen in der Hoffnung
auf Besserung und einen Aha-Effekt!

Gruß,
sagCheese

 

[Haeges]

Poste doch mal den Bass Solo. Wie gesagt hört sich der Bass vom Grundgerüst her schon nicht "fett" an. Wie willst Du denn dann auf Biegen und brechen daraus nen fetten, tiefen, bauchigen Bass machen?

Wenn sich bestätigt, dass der Grundsound nicht passt, nimm nen anderen Bass Sound und fertig. Der Sound ist ja jetzt nicht soooo schwer nachzubauen. Hast ja alle Möglichkeiten mit den Ableton Synths.

Grüzi

 

[sagCheese]

OK, werde ich machen.

 

[TheSarge]

...

 

[mofox]

Meine persönliche Tendenz geht dahin, lieber mal ein paar mehr (gleiche) Drück- und Zerr-Effekte mit leichteren Effektstärken "in Reihe zu schalten", anstatt mit einem Plugin alles machen zu wollen.

Beispiel:
1. Sidechain Compressor - zur Problemzonenbehandlung Kick Bass (eher kurze Release-Zeiten, um so wenig wie möglich Soundshaping (pumpen) vorzunehmen)
2. Normaler Compressor - um das "Nutzsignal" in Fahrt zu bringen und etwas (gefühlte Breite zu geben (bissl mit dem Treshold spielen, je nach Eingangspegel)
3. Saturator - für noch mehr (hörbaren) Druck
4. EQ - um eventuell verloren gegangenen Sub wieder ein bisschen hochzuregeln und die Mittenverzerrung an unerwünschten Stellen etwas abzusenken
5. Limiter/Maximizer - um approximativ hochzufahren und abzuschätzen, ab wann es dann scheiße klingt (bei nicht-perkussiven Bässen ist das sicherlich alles ein wenig entspannter)

Vor dem Limiter kann man je nach Anwendungsfall dann nochmal über Sidechain Compressor für die üblichen Pump- und Rolleffekte nachdenken.

Geht sicherlich auch mit weniger Effekten, wenn man beispielsweise mit einem Multiband Compressor gut umgehen kann. Ich tu's nicht, hehe..

Und für Bässe ist der Sausage Fattener in leichteren Aussteuerungen sicherlich auch nicht die schlechteste Wahl.

Aber das ist alles nur meine persönliche Meinung (/Erfahrung/Erkenntnis)