Wer hat den Blues ?

[sava2]

Hallo,

ich würde gerne versuchen, Blues zu singen und suche jetzt nach geeigneten
Songs.
Ich habe schon mehrere Stunden im Web gesurft und finde einfach nicht das
Passende. Im Prinzip suche ich so etwas in Richtung Gary Moore. Am liebsten
mit weiblicher Sängerin - oder von einem Mann mit nicht zu tiefer Stimme gesungen
also ich meine so rockigen bis ruhigen (aber nicht zu langweiligen) Blues - ungefähr
in Richtung Gary Moore.
Habt ihr da Tipps für mich? Würde mich echt freuen.

 

[Strat-Spieler]

Männlich: Walter Trout, Joe Bonamassa, Buddaheads, Aynsley Lister, Corey Stevens, Colin James und viele mehr
Weiblich: Amanda Marshall, Jan James, Joss Stone, Joana Connor und viele mehr

Gruß
Tom

 

[Astronautenkost]

Hallo sava2,

hast Du mal bei Janis Joplin geschaut?

www.janisjoplin.net
www.officialjanis.com

Sorry, wenn ich Eulen nach Athen trage!

 

[stonyroad]

Hi

Da gabs doch vor Jahren diesen Song mit "..tough I try to hide it, its clear..." im Text (hab mal gegoogelt und kam auf "I try" von Macy Gray ). Die Stimme der Sängerin war wie ich mir eine Blueserin vorstelle.

Wird für dich aber eher in Kategorie "langweilig" fallen.

In den 70gern gabs die Suzie Quatro (Deren Nachname bekanntermaßen Audi inspiriert hat, da sie wenn sie besoffen war, auf allen 4ren herumgekrochen und daher nie hängengeblieben ist ). Die war zwar nicht bluesig sonder fiel unter rockig-schmalzig, hatte aber auch dieses gewisse Etwas in der Stimme, das einen Blues gut rüberbringt.

Der Turner Tina würd ein Blues auch gut stehen, rockig gröllen kann sie allemal. Gibts von der eigentlich so richtig schöne aussichstlose "I am the Loser" - Blues ?


Grüsse

 

[oBEATz]

Hi,

mir fällt da jetzt noch Bonnie Raitt zu ein, und vielleicht Suzan Rhatigan (oder so, war 'ne Eintagsfliege).

Noch'n Blueser mit relativ hoher Stimme: Robert Cray - aber schon sehr soulig mitlerweile.

 

[Astronautenkost]

Stimmt, die Bonnie Raitt habe ich glatt vergessen!

 

[Strat-Spieler]

Habe auch noch eine: Joan Osborne (hoffentlich richtig geschrieben, ist auf jeden Fall nicht mit dem Ozzy-Clan verwandt/verschwägert).

Gruß
Tom

 

[NiCKEL]

Wenn's was mit Eiern sein soll:

sava2 schrieb:
Wer hat den Blues ?

Eric Sardinas hat ihn.
Könnte Dir aber evtl. etwas zu rough sein... Aber eine tiefe Stimme hat er nicht...

 

[sava2]

Hallo,
schon 'mal vielen Dank für eure zahlreichen Tipps. Da werde
ich überall ausgiebig hineinhören (sofern möglich).

Vorab habe ich mir chon mal folgendes bestellt:

Blues Guitar Women (Sampler)
Fresh Blues (Sampler)
und noch was von Gary Moore.

Stellt ihr euch unter einer Blues-Sängerin eigentlich eine rockige
oder eine klare Stimme vor?

Über weitere Tipps zum Thema Blues freue ich mich.

 

[voodoochile]

Stellt ihr euch unter einer Blues-Sängerin eigentlich eine rockige
oder eine klare Stimme vor?

Was ist eine "rockige" Stimme ?
Muß halt einfach passen ...
Und unverstellt natürlich klingen.

Über weitere Tipps zum Thema Blues freue ich mich.

Hören, hören, hören !
Und auch weit zurück in der Musikgeschichte gibt es viel Hörenswertes, gerade im Blues

Gruß
Stefan

 

[ZappmAn]

@sava2

bitte mache nicht den Fehler Gary Moore als Blues zu betrachten. Stilistisch stimmt das evtl. allerdings ist Moore einfach nur ein Hardrockklampfer der auf Shuffle Grooves und Blueskadenzen die Pentatonik vergewaltigt!
Auf weiblicher Seite gilt das übrigens so ähnlich für Alannah Miles (Black Velvet).

John Lee Hooker formulierte das treffenderweise so:

"Gary Moore soll seine Gitarre nehmen und nach Hause gehen"

Ich habe nichts gegen Gary Moore als Künstler, bzw Hardrockfritze an sich, aber "I still got the blues" ist in der Aussage einfach gelogenn, denn den hat er einfach nicht.

Empfehlung:
Luther Allison - bei dem war ich mal kurz Monitortechniker. Bei der Stimme fällt einem echt der Sack ins Gras.
Und so ziehmlich alles was bei Ruf Records erscheint.

Wenn es einwenig angefunkt sein darf fallen mir noch
Buddy Guy (nur ein mal [g=226]Monitor[/g] gemacht , Freddy King, Luthers Sohn Bernard Allison, und ganz besonders Albert Collins ein.

Das Feld ist dermaßen groß das man sich damit etwas beschäftigen muss. Aufgrund des "Liebhaberstatusses" der Bluesmusik ist diese leider nicht sehr stark in den Medien vertreten.
Lohnen tut es sich auf jeden Fall. Der Blues, in all seinen Facetten, ist die Grundlage nahezu jeglicher moderner Musik. Wer die Nummer kapiert hat, hat es in anderen moderneren Stilistiken einfacher.

Genug gelabert

Zappi

 

[oBEATz]

Hi Zappi,

jo, der Luther, hab ihn zweimal live sehen dürfen, jeweils mit Bernard zusammen. Locker drei Stunden Programm - und ich hab nur regungslos mit offenem Mund dagestanden - nicht das perfekte Publikum, aber ich war halt irgendwie weg.

Noch jemand, nicht Blues in klassischem Sinn, aber wer auf Blues steht, versteht vielleicht, was ich meine: Chris Whitley. Auf der Homepage kann man recht frische Livemitschnitte herunterladen, solo mit Gitarre. Momentan ist es völlig unklar, ob ich die Gelegenheit bekomme, ihn live zu sehen.

So, genug Reklame.

 

[ZappmAn]

@ oBEATz

Ja, 3 Stunden Programm ist eher der Regelfall gewesen. der Rekord lag wohl bei 4 3/4 Stunden. Danach hat er sich bei allen entschuldigt. Insbesondere bei den Bläsern, deren Lippen in Fransen hingen. War da leider nicht dabei (oder zum Glück).

Als der Bassist einmal wärend der Show pinkeln musste durfte ich mal zwei Nummern mitspielen. Das war der Hammer!

LG
Zappi

 

[stonyroad]

ZappmAn schrieb:

John Lee Hooker formulierte das treffenderweise so:

"Gary Moore soll seine Gitarre nehmen und nach Hause gehen"

Zappi

bruhahahahaa, köstlich.

für John Lee.

Grüsse

 

[sava2]

Na ja, mir fiel auf, dass gerade bei den Blues-Vorschlägen hier oft Damen genannt wurden, die eher so in Richtung Janis Joplin singen. Also kratzig, röhrig, so ein bisschen aus dem Hals - und dass ist genau nicht mein Ding, da ich mit klarer Stimme
singe. Das kratzige kann ich nicht und es passt auch nicht zu mir.
Die Frage ist wahrscheinlich auch eher, wie man das Feeling des Blues
'rüberbringt. Na ich denke, man muss es einfach 'mal ausprobieren und
versuchen da 'reinzukommen und seinen Weg zu finden. Ich weiss nicht,
ob man den Blues hat oder nicht hat oder ob man das lernen kann.
Kommt wohl auf einen Versuch an.

 

[sava2]

bitte mache nicht den Fehler Gary Moore als Blues zu betrachten. Stilistisch stimmt das evtl. allerdings ist Moore einfach nur ein Hardrockklampfer der auf Shuffle Grooves und Blueskadenzen die Pentatonik vergewaltigt!

Bisher konnte ich mit Gary Moore auch gar nicht so viel anfangen,
aber ich bin jetzt in einer Band, die sich für einen einzigen Auftritt
zusammengefunden hat und da werde ich unter anderem das "Walking by myself"
von Gary Moore singen. Das liegt mir recht gut, wobei du sicher recht hast,
dass dies kein "richtiger" Blues ist.
Wie findest du "King of the blues" von ihm? Ist das auch kein 'richtiger Blues?
Ich habe schon versucht, mich mit Blues zu beschäftigen, aber da gibt
es total verschiedene Stilformen und Unterarten. Da muss ich mich erst
'mal durchwühlen.
Die ganz uralten Blues-Aufnahmen, die es so gibt, gefallen mir allerdings nicht so.

Johnny Lee Hooker war und ist natürlich supergeil. Könnte ich auch
'mal wieder 'reinhören. Hatte ich ganz vergessen.

Ich weiss auch nicht so genau, was ich suche. Vielleicht ist es eine Mischung
aus Rock, Blues und Jazz - was ich meine. Schwer zu beschreiben...

Na, ich taste mich 'mal so vor. Vielen Dank für eure Tipps.

 

[Astronautenkost]

Wenn Janis Joplin nicht so Dein Ding ist, passt Bonnie Raitt eher. Dann gibt es natürlich die Klassikerinnen wie Bessie Smith und eventuell Sarah Vaughan.

 

[Strat-Spieler]

yeeep, es muss nicht eine prägnante Stimme beim Blues sein, sondern eher die Phrasierungen die man damit macht. Auch braucht man keine Reime und ewig langen Texte. Als Beispiel mal BB Kings "The Thrill Is Gone": so spärlicher Text und so oft wiederholt und es fällt kaum auf! (John Lee Hooker mit seinem Genuschel hab ich mal nicht erwähnen wollen )

Zu "Walking by Myself"! Hör Dir mal das Original an, dann wirste merken, dass das noch Blues war. Moore hat eben ein wenig Blues-Rock draus gemacht.

By the way: Was passiert, wenn man den Blues rückwärts spielt? Du hast wieder Geld, einen Job, keinen Ärger mit dem Boss, Dein Auto läuft wieder und Deine Frau/Dein Mann kommt auch wieder zurück!


Gruß
Tom

 

[stonyroad]

Strat-Spieler schrieb:
Als Beispiel mal BB Kings "The Thrill Is Gone": so spärlicher Text und so oft wiederholt und es fällt kaum auf!

Auf seiner CD Stony Road (hehe) singt Chris Rea in "So lonely" nur hin und wieder die Zeile "So lonely, sometimes I feel so lonely" . Und trifft damit haargenau den Punkt: Blues pur. Weniger ist mehr.

By the way: Was passiert, wenn man den Blues rückwärts spielt? Du hast wieder Geld, einen Job, keinen Ärger mit dem Boss, Dein Auto läuft wieder und Deine Frau/Dein Mann kommt auch wieder zurück!

Werd ich gleich mal ausprobieren.

Grüsse

 

[ITCH]

"Walking by myself" wart doch das Ding mit dieser penta-hammeron-pullof-orgie.oder?

Feelingmässig kommen mir bei SRV immer noch die Tränen, ein wahrer Grund Strats zu spielen!