welches richtmikrofon für theater?

domino

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hi @ all

hat jemand von euch erfahrungen mit richtmikrofonen? in meinem speziellen fall brauche ich miks für einen theatersaal, die mikrofons sollten von ganz hinten auf die bühne gerichtet werden und so die akteure verstärken. bin bei meinen bisherigen recherchen im netz auf dieses (Audix UEM-81c - in der s variante) mik gestossen, hab allerdings keinen erfahrungswert, der mir erlauben würde, zu beurteilen, ob das ding für mein zweck genügt.
vielen dank für eure antworten!
 
Hi,

vorab: mit den Audixmikros habe ich leider keine Erfahrungen, an Richtmikrofonen werwende ich i.d.R. den Sennheiser K6 Speiseadapter mit der Kapsel ME 66 oder die Beyedynamic MCE-86.

Aber eine Frage:

Was meinst Du mit
in meinem speziellen fall brauche ich miks für einen theatersaal, die mikrofons sollten von ganz hinten auf die bühne gerichtet werden und so die akteure verstärken
?

Willst Du hinten im Theatersaal Mikros positionieren und damit tatsächlich das Geschehen auf der Bühne verstärken - d.h. über eine Lautsprecheranlage schicken?

Das ist zum Scheitern verurteilt.

Oder willst Du das Geschehen auf der Bühne lediglich aufzeichnen? Warum dann von hinten im Theatersaal? Weil die Mikros nich sichtbar sein dürfen? Dann hätte ich eine wesentlich bessere Idee. Nimm zwei Grenzflächenmikrofone wie das Beyerdynamic Opus 51 oder das AKG C 562 BL mit Halbkugelcharakteristik, befestige die vorne links und rechts am Bühnenrand auf dem Boden - und Du hast den größten Teil des Bühnengeschehens damit erfasst. Sollte die Bühne sehr groß sein bzw. sehr in die Tiefe gehen, solltest Du mit zusätzlichen Stützmikrofonen arbeiten - aber da kann man dann weitersehen.

Wenn es aber wirklich um eine Verstärkung gehen sollte, müssen die Mikros trotz der Richtcharakeristik möglichst nahe an das Geschehen heran, sonst hast Du nur sehr wenig oder gar keinen Gain before Feedback. Sollte es darum gehen und die Mikrofonierung so unauffällig wie möglich sein, kannst Du Dich noch mal melden. Auch da gibt es Lösungen - die aber nicht so einfach zu bewältigen sind. Da müsstest Du dann noch schreiben, wie der Raum (und die Bühne) aussieht, welches Lautsprechersystem verwendet wird (bzw. verwendet werden soll) - un auch was sich da auf der Bühne abspielt.

Gruß Günter


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die idee mit den richtmikrofonen ganz hinten im saal hab ich von theateraufführungen in professionellen theatern. oder hab ich mich da verguckt? da sind doch die mikros auch hinten im saal auf die bühne gerichtet... wenn nicht - oh wie peinlich :)

ich muss die bühne eines thatersaals einer schule mit mikros ausstatten. die schulleitung hatte bisher folgende erfahrungen gemacht: werden miks an der decke aufgehängt, gelingt es den schülern irgendwie immer, sich dem bereich des mikros zu entziehen, man hört also nichts. so wurde halt jedem schüler ein mik in die hand gedrückt. zum einen ist diese methode für theateraufführungen nicht sonderlich gut beim publikum angekommen, zum anderen hat halt jeder schüler ein eigenes verständnis von "in ein mikro sprechen"..... ging also auch nicht. ausserdem werden auf dieser bühne alle möglichen aufführungen durchgeführt. einzeldarbietungen, theater, musical, chor..... kommt noch dazu, dass man die mikros eher so weit als möglich von den schülern weg plazieren möchte, bei schulfeiern stehen die z.t. auch besoffen auf der bühne oder kippen da mal bier hin.... sicher als behandlung für die miks nicht zu empfehlen.

alle vorhandenen installationen sind, so weit ich informiert bin, von sennheiser.... also die beschallung und der regieraum.

danke für deine ausführliche behandlung meiner frage!
 
Hi,

die Mikros im Saal dienen i.d.R. bei Aufzeichnungen als Ambience-Mikros - damit werden also Zuschauerreaktionen eingefangen (Applaus, Gelächter...)

Dass Ihr da eine schwierige Situation habt, ist mir klar.

Die Frage ist, wie viel Geld zur Verfügung steht. Mobile Lösungen bewältige ich in solchen Situationen mit einer Kombination aus den oben genannten Mikros mit Keulencharakteristik und je nach Bühne noch weitere Kleinmembranen (AKG C1000, C391 z.B.) mit Nierencharakteristik - plus möglicherweise zwei Grenzflächen. Die Mikros versuche ich dann so zu platzieren, dass sie möglichst am Seitenrand der Bühne oder teilweise von Kulissen für den Zuschauer verdeckt stehen - zwei Mikros von vorne abgehängt machen sich auch nicht schlecht. Wichtig ist halt, dass die Bereiche der Bühne erfasst werden, auf denen sich das Hauptgeschehen abspielt.
Die Darsteller sollten die Mikrofone dabei möglichst vergessen können - es ist Sache des Tonis, die Bereich zu erfassen, in denen gesprochen wird.
Es kann schon vorkommen, dass ich da mit 12 Mikrofonen und mehr arbeite.
Wichtig ist das "Einpfeifen" der Anlage vor der Aufführung - da kann man mit ein bisserl Erfahrung und guten EQs schon mal kritische Frequenzen "killen" - d.h. mit dem EQ schmalbandig absenken. Und anschließend eine höhere Lautstärke "fahren".

Für Festinstallationen empfehlen sich schon abgehängte Mikrofone - nur kann man da aus der Ferne, ohne den Raum zu kennen, keine konkreten Tipps geben. Geeignet sind da z.B. modulare Systeme wie das DAM von AKG bzw. teilweise die Blue Line und Mikfone wie das C 747, C 568 B. Ähnliche Systeme gibt es von anderen Herstellern. Damit kann man auf Entfernungen von bis zu 2m über dem Geschehen durchaus eine vernünftige Abnahme erreichen - nur sollten die Teile vor dem Abiball schon in Sicherheit gebracht werden ;-). Mit dem Kauf eines solchen Systems ist es aber nicht getan - da wäre eine Beratung vor Ort gefragt (auch die Anlage bzw. das Mischpult und die EQs, über das das System läuft müssten eingestellt werden...)

Wie gesagt - möglichst sollten die Akteure vergessen können, dass da überhaupt Mikrofone installiert sind.

Anders sieht es bei einer Musicalproduktion aus - da geht es um höhere Lautstärken als sie für reine Sprachverständlichkeit in der letzten Reihe bei einer Theateraufführung notwendig sind. Ideal ist hier, wenn jeder Akteur mit einem Headset ausgestattet ist - zumindest aber die Hauptdarsteller (Headsets machen sich bei Theateraufführungen nicht so gut ;-) ).

EDIT: Alternativ zu Headsets (mit Taschensendern) wären Lavaliermikros wie das AKG CK77/ C 577, die sich gut im Gesicht etwas oberhalb der Mundwinkel anbringen und beischminken lassen (es gibt sie auch Hautfarben). Sie lassen sich ebenfalls mit Taschensendern betreiben. Gerade bei Kindern sind Headsets oft doch sehr auffällig.


Einen Chor kann man u.U. mit mehreren (!) Overheadmikros abnehmen.
Da es sich hier ja um Laiendarsteller handelt, ist in der Regel ja nicht von geschulten Stimmen auszugehen, deren Abnahme wesentlich einfacher wäre. So kann es durchaus sein, dass man zusätzlich - wie bei einem Kinderchor - Einzelstimmen zusätzlich mit Einzelmikros ausstatten sollte.


Bei einem Kinderchor der Unterstufe wirds dann noch etwas schwieriger. Hier kann man mit mehreren Einzelmikrofonen für Kinder arbeiten, die in der jeweiligen Stimme (Sopran, Alt) den Ton auch richtig treffen (und die dann auch beigebracht bekommen, wie man ein Mikro hält) - diese Einzelstimmen gut abmischen - und dem Mix dann 4 Overheads für den Gesamteindruck zumischen. Da Kinderstimmen meist nicht so kräftig sind, wird man den Overheads nicht genügend Gain entlocken können, um den Gesamtchor in ordentlicher Lautstärke auf die Lautsprecher zu bekommen - bevor es zu Rückkopplungen kommt.

Ich hoffe, das waren schon mal ein paar Denkanstöße.....

Gruß Günter

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