Welches Audio Interface um analoge-/externe Effekte zu routen?

J

jo__b

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Hallo nach langem mal wieder,

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen und vielleicht gibt's es ja auch verschiedene Auffassungen zu dem Thema:

Ich habe einen PC mit vorwiegend Ableton und einem kleinen EMU-pci-Interface.
Da dieses sehr bescheidene externe Routing Möglichkeiten besitzt und da die zur Karte gehörenden DSP-Effects teilweise derbe ab-knuspern und auch sonst nicht so pralle klingen, bin ich auf der Suche nach einer Alternative.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass externe Audioeffekte einfach besser klingen, besonders analoge. Ich weiß immer wieder ein Reizthema, aber bislang konnte mich noch kein digitaler Hall so richtig Überzeugen, ebenso verhält es sich mit anderen Effekten.

Deswegen meine Frage:
Welches Audio Interface unterstützt ein möglichst komplexes Routing für externe Effekte, wo ich dennoch den Mix im Rechner machen kann?
Ich bin nicht im Besitz eines Studios mit externem Mixer und will (eigentlich) auch nicht Tausende dafür ausgeben, trotzdem wär ich gern in der Lage so viele externe (analoge) Effekte einzuschleifen wie möglich.
Wenn es da ein Interface gibt, dass sowas ermöglicht, wäre ich für jeden Vorschlag dankbar.

Oder kann man das komplett vergessen und braucht einfach eine Audiointerface mit möglichst vielen Einzelausgängen und kommt um einen externen Mixer/Mastering nicht drum rum?

LG, J.
 
Du kannst mit sogut wie jedem Audiointerface sowas machen, du brauchst nur genügend einzelausgänge.
Eine Patchbay wäre nicht verkehrt, spart viel zeit und ist nicht teuer.
Damit kannst du alles erdenkliche schnell routen und wieder in den Rechner kriegen.

Ob das aber wirklich so pralle ist, wie du dir das vorstellst, bezweifle ich.
Grundsätzlich ist ein Interface mit hochwertigen Wandlern vorzuziehen, weil durch die ständige AD/DA-Wandlung mit Klangverlusten zu rechnen ist.
Und wenn du externe Effektgeräte einschleifen willst, dann spar da bloß nicht, das wird dich nicht glücklich machen. Um an die Qualität guter Plugins ranzukommen wirds teuer, überleg da wirklich gut, ob du das so durchziehen willst!!!


Gruß,
Michael
 
rme hammerfall dsp 9652 + wandler nach bedarf?
 
Ich nutze externe Effekte im Cubase mit ner RME Soundkarte+ ADAT Wandler. Da kannst du routen bis der Arzt kommt wenn gewünscht.
Generell brauchst du natürlich für jedes externe Gerät freie Ein und Ausgänge am Interface.

Aber:

Welchen analogen Hall hast du denn im Kopf? Irgendwas mit Hallspirale oder so?? Ähemmm...

JEDER einigermaßen aktuelle Reverb (seit den 80ern) ist digital.
Lexicon etc, alles digital...
Es gibt noch Hallchambers, aber das ist wieder watt ganz anderes....

Analoge externe Effekte sind generell meist sehr rar, sehr alt und teuer...
Es sei denn es geht um EQs und Kompressoren, da sind die meisten analog.
Die haben auch durchaus noch ihre Berechtigung, gehen aber bei guter Qualität auch gut ins Geld...

Chorus und Flanger gibst auch nen par analoge...
Aber Hall? , nene....


Also wenn du nicht gerade irgendwelche supergeilen externen Kisten besitzt, nimm lieber erstmal Plug Ins. Für alles.
Da gibt es jede Menge die wirklich gut klingen, besser als billlige oder mittelmäßige externe Geräte. Wenn extern, dann kosten die einiges mehr als gleichwertige Plug Ins.
Von der nötigen Zusatzardware (In und Outputs) mal abgesehen.

Die Effekte von der EMU sind eher basic, das stimmt.
 
, aber bislang konnte mich noch kein digitaler Hall so richtig Überzeugen

Deine vermeintlich analogen Hallgeräte arbeiten auch digital :D Was im PC wegfällt ist die Verschlechterung der Qualität durch Wandler, geringere Bit-Tiefe bei der Berechnung etc. Aber das zählt anscheinend nicht als Vorteil :)

Überleg mal wie oft du wandelst:

Originalsignal -> PC (ok kommt ggf. aus nem Softsynth oder von nem Sample)
PC -> Audiokabel zum Hallgerät
Audiokabel zum Hallgerät -> Hallgerät
Hallgerät -> Audiokabel vom Hallgerät
Audiokabel vom Hallgerät -> PC

Ich weiß nicht, was daran so toll sein soll.

Du kannst natürlich das Hallgerät digital anbinden (sofern es das unterstützt), aber dann kannste auch gleich Plugins nehmen.

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/BennyJ">BennyJ</a> am 28.07.2010 15:01 Uhr]
 
das stimmt, ich bin da nicht so der checker und hab mir auch schon gedacht, dass die reverbs aus den 80ern auch digital sind, deswegen hab ich mich da auch nicht festgelegt. aber sie klingen einfach besser. woran es auch immer liegen mag. weil sie eingene effekt-wandler haben?!?

vielleicht hatte ich auch einfach noch nicht die richtigen plugins?!?
also meint ihr dass ein lexicon vst plugin genauso klingt wie ein lpx-1?
es gibt ja auch externe lexicon reverbs, die per usb funktionieren und so die cpu-entlasten... macht sowas in meinem fall vielleicht sinn?

danke schon mal für die antworten...
 
vielleicht hatte ich auch einfach noch nicht die richtigen plugins?!?
halte ich für absolut möglich.

Wie wärs mit einem Songbeispiel, das würde viel mehr aussagen, und eventuell andere schwächen aufdecken o.Ä.

Gruß,
Michael
 
"also meint ihr dass ein lexicon vst plugin genauso klingt wie ein lpx-1? "

Genauso nicht.

Aber das Lexicon PCM Plug In klingt sehr gut und hat amtliche Algorythmen drin.
Daurauf kommts an. Ist vergleichbar mit dem PCM 96 Hardwaregerät was mehr als das doppelte kostet.
Das Plug In hat eben keinen anderen Effekte ausser Reverbs.

Die USB Lexicons (MX 200/400) sind eher "Unterliga" von Lexicon und lohnen sich nicht.


Ich würd erstmal kein Geld für nen teuren Hall ausgeben. Veileicht merkst du das du ihn eigenltich gar nicht brauchst.

Es gibt im Freewarebereich Sachen die super klingen., die würd ich erstmal durchprobieren.

Vielleicht mal einen Impulse Reverb (z.B. SIR, Freeware) runterladen und nach Free Impulse Responses Googlen, da bekommst du teilweise Lexicon und andere nette Sachen for free...

Einfach mal hier gucken:

http://www.kvraudio.com/forum/viewtopic.php?p=2102159

Auf jeden Fall gut um sich mal nen Eindruck zu verschaffen wie die Kisten so klingen.
 
Engineer4U schrieb:

Es gibt noch Hallchambers, aber das ist wieder watt ganz anderes....

bitte was gibt es?
was soll denn das sein?
 
@ engineer4U

lustig, genau das hab ich eben schon gemacht. (SIR)
mal sehen, wie die impulsantworten so klingen und was meine cpu dazu sagt.
danke nochmal.

@ mh-guitar

mit den beispielen kann ich bei zeiten mal gucken. hab jetzt nichts geeignetes da.
probier erstmal mit den impulsantworten rum.
(...wenn ich feierabend hab, muss ja auch noch nen bischen arbeiten)
 
chindogu schrieb:

bitte was gibt es?
was soll denn das sein?

Echte Räume, in denen ein Signal wiedergegeben und wieder aufgenommen wird (mit Raumanteil). War früher beliebt, bevor es die tollen Geräte gab :D
 
"Echte Räume, in denen ein Signal wiedergegeben und wieder aufgenommen wird (mit Raumanteil). War früher beliebt, bevor es die tollen Geräte gab "

Ach, die werden auch heute durchaus noch benutzt.
War erst letzte Woche in einem Studio wo der MIschmensch seinen Hall fast auschließlich aus seiner selbstentworfenen Hallkammer holt. Der wurde dann mit EQ und Transient Designer angepasst.
War er stolz wie Okar sowas zu haben, weil "digital" klingt ja immer scheisse... :)

Ich fand den Sound sehr gut, aber nicht universell für alles einsetzbar. Also NUR damit würd ich nicht arbeiten wollen.
 
Nimm einen Konvolutions-Plugin (sowas wie ReaVerb, Waves IR-L/IR-1 etc.) und lad IRs rein.

Ich (ich wiederhole: ICH) finde die meisten Freeware- und Shareware- und anderweitig "erschwinglichen" VST-Reverbs ziemlich bescheiden. Klingen alle blechern, und irgendwie fehlt die Dichte. Vielleicht bin ich auch nur zu dumm die richtig zu bedienen, oder einfach zu faul zu lernen wie es ginge, aber ich krieg nur sehr selten annähernd was ich will heraus.

Seit ich angefangen habe, mit ReaVerb und diversen IR-Libraries zu arbeiten, bin ich innerlich absolut beglückt was Hall-Plugins angeht. Theoretischer Nachteil gegenüber Algorithmischen Reverbs: die IRs geben EINEN Zustand der Einstellungen wieder bzw EINEN Raum. Da ist nicht viel mit Tuning und Predelays reindrehen und Hallfahne dehnen... die klingen eben wie sie klingen - und das wars.

Glücklicherweise gibt's derzeit genug gute IR-Libraries die kostenlos erhältlich sind, wenns auch was kosten darf dann erhöht sich die Anzahl brauchbarer Libraries natürlich exponentiell.

(Meiner Meinung nach) gute kostenlose IR-Libraries findet man u.A. auf:
RhythmInMind (einfach mal suchen)
Samplicity (kostenlose Bricasti M7 Impulses)
Echochamber.ch (diverse)
 
Engineer4U schrieb:
"Echte Räume, in denen ein Signal wiedergegeben und wieder aufgenommen wird (mit Raumanteil). War früher beliebt, bevor es die tollen Geräte gab "

Ach, die werden auch heute durchaus noch benutzt.
War erst letzte Woche in einem Studio wo der MIschmensch seinen Hall fast auschließlich aus seiner selbstentworfenen Hallkammer holt. Der wurde dann mit EQ und Transient Designer angepasst.
War er stolz wie Okar sowas zu haben, weil "digital" klingt ja immer scheisse... :)

Ich fand den Sound sehr gut, aber nicht universell für alles einsetzbar. Also NUR damit würd ich nicht arbeiten wollen.

Du meinst also eine(n) "Chamber".

Hallchamber - hab ich als Wort noch nie zuvor gehört....
 
caleb schrieb:
Nimm einen Konvolutions-Plugin (sowas wie ReaVerb, Waves IR-L/IR-1 etc.) und lad IRs rein.

is SIR nich sowas?!?
http://www.knufinke.de/sir/sir1.html

caleb schrieb:
Ich (ich wiederhole: ICH) finde die meisten Freeware- und Shareware- und anderweitig "erschwinglichen" VST-Reverbs ziemlich bescheiden. Klingen alle blechern, und irgendwie fehlt die Dichte. Vielleicht bin ich auch nur zu dumm die richtig zu bedienen, oder einfach zu faul zu lernen wie es ginge, aber ich krieg nur sehr selten annähernd was ich will heraus.

das geht mir (bislang) ganz genauso.
wie auch der mit ableton ausgelieferte reverb begeistert mich nicht.
darum ja der wunsch externe (nicht analoge, wie ich gelernt hab) reverbs zu benutzen.

ich find es im übrigen letztendlich schon erstrebenswert irgendwie, ob virtuell oder mit den fingern an einem poti zu drehen um den sound shapen zu können. trotzdem check ich heut abend erstmal die runtergeladenen "IRs" aus.
 
chindogu schrieb:

Du meinst also eine(n) "Chamber".

Hallchamber - hab ich als Wort noch nie zuvor gehört....


Ja meinte ich. Von mir aus auch Echochamber, Hallkammer oder nur Chamber...


jo__b schrieb:

wie auch der mit ableton ausgelieferte reverb begeistert mich nicht.
darum ja der wunsch externe (nicht analoge, wie ich gelernt hab) reverbs zu benutzen.

Nicht alle VST Plug ins sind schrott und nicht alle Hardware Geräte sind gut.
So einfach ist das.

Ein gutes Hardwareteil ist aber in der Regel teurer als ein gleichwertiges Plug in.
Vorallem kann man bei Plug ins einfach mal mehrere Instanzen laden, da brauchst du nur eins kaufen und hast soviele du willst davon im Mix.
 
ich find es im übrigen letztendlich schon erstrebenswert irgendwie, ob virtuell oder mit den fingern an einem poti zu drehen um den sound shapen zu können.

Hm. Diese Notwendigkeit sei mal dahingestellt. Wenn man gigabyteweise Reverb-Impulse auf der Platte liegen hat, dann wird zwischen Lexicon, TC, Yamaha, Bricasti und Eventide schon das richtige Preset dabei sein... Solche "dicken" Reverbs sind ja meist keine Insert-Effekte für einzelne Tracks, sondern werden auf separaten Send-Tracks quasi als "Fugenleim" verwendet, wenn das gewisse Etwas fehlt - dann wird der Gesang eben ein wenig ins Reverb geschickt. Oder etwas mehr.
Somit ist der Anteil des Reverbs einzelner Tracks am Gesamtmix durchaus beeinflussbar, indem man die einzelnen Tracks einfach leiser oder lauter an die Hallspur schickt.

Und bitte, wer in 500 oder sogar noch mehr einzelnen Hall-Impulsen nicht das passende findet und meckert obwohl's nichts gekostet hat ... der vergeudet seine Zeit, und sollte lieber ein paar tausend Euro für ein ordentliches VST-PCM oder ein ordentliches Hardware-Gerät investieren. Damit wäre er dann bedient und könnte noch mehr Zeit mit Knöppesdrehen verschwenden.

"1ms Predelay? Oder 5ms? Oder lieber doch nur 50% Modulation? Den Spread etwas weiter? Oder doch lieber schmal? Highpass ab wieviel Hertz? Ein paar hoch? Nein, doch ein paar runter. Ach nee, fangen wir doch mal mit den ADSR-Parametern an, obwohl..."

Fakt ist: wenn man nicht weiss was man tut, dann braucht man auch kein 1000e Euro teures externes Gerät, und ein billigeres erst recht nicht. Irrelevant ob es ein Bricasti ist oder ein Alesis QuadraVerb von eBay, die letztendliche Produktivität bleibt die Gleiche.
Und wenn man weiss was man tut ... dann hat man entweder das Geld dafür, oder man braucht es genauso wenig weil man andere Möglichkeiten kennt. :)
 
das ist sicherlich wahr.
dennoch lassen wir die vermeintliche produktivität des users mal aussen vor.
ebenso will ich den effekt eben nicht NUR als fugenspachtel benutzen, wenn die vocals zu schlapp sind.

ich habe gestern SIR mit verschiedenen impulsen von besagten seiten ausprobiert.
die ergebnisse waren sehr unterschiedlich, ist ja auch klar, weil unterschiedliche impulse.
es waren ein paar dabei, die schon ganz gut waren, aber überzeut bin ich noch nicht richtig. werde das heut abend aber mal weiter verfolgen. im übrigen hat meine cpu darüber gelacht.

hab da aber noch zwei fragen:

- wie genau emuliert SIR im besonderen denn dass hallgerät, von dem der impuls stammt? hatte den eindruck, dass es etwas kratzig in den höhen war...
- gibt es auch impuls-antwort plugins, die ohne latenz auskommen, oder kann man das irgendwie umstellen?

zu dieser art effekt im allgemeinen:

1. find ich es sehr mühsehlig, 1000 files laden zu müssen um dann evtl. das eine zu finden (oder auch nicht). und wenn der sound nicht stimmt, kann es also jetzt auch noch an dem Impuls selbst liegen, oder auch an dem Plugin in das ich den impuls lade?

2. ist das zumindest bei SIR so, dass eine tierische latenz entsteht, so dass man den effekt nicht zum einspielen gebrauchen kann. klar kann man auch alles trocken einspielen und dann im anschluss alles zurechtfrickeln, aber es mach einfach nicht so viel spaß und das ist für mich der hauptgedanke. ich will mich nach der arbeit ablenken und spass haben und nicht stundenlang am rechner irgendwelche files laden.

3. würde ich gerne in der lage sein den reverb auch als modulierbaren effekt zu nutzen, weil ich es für wichtig erachte und um beispielsweise einem song eine gewisse dramaturgie zu verleihen. klar kann man sowas auch mit mehreren instanzen von einem impuls-hall erziehlen, aber es ist schlicht weg einfacher und schneller an einem rädchen zu drehen, als mehrere effekte zusammenzustellen, zu layern und dann durch irgendeine automation zu verblenden. (siehe punkt 2)

tut mir leid, das ganze beschäftigt sich jetzt fast garnicht mehr mit interfaces, aber kommt ja vielleicht noch. das thema ist für mich immernoch nicht so ganz vom tisch.
 

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