Welchen Rhythmus spielen die Hi Hats ? Wie Quantisieren?

[R-Kelly]

Moin,

manchmal hab ich echt Proleme mit der Quantisierung und dem verbundenem Feeling beim Einspielen. Das heißt ich spiele z.b. Hi Hats ein die sich rhythmisch abwechseln zwischen vermutlich 16tel und irgendwelchen Triolen. Ich nehme mal an in diesem Beispiel sind es 64tel Triolen ?? Oder was sind das für Rhythmen die ich da mit den Hi Hats gespielt habe ??

Egal wie ich es quantisiere. Manchmal entspricht das leider alles nicht ganz meinem Feeling. Schon sovieles ausprobiert. Näherungsquantisierung. Verschiedenen Presets etc.

Wie würdet ihr dieses Beispiel am besten quantisieren damit es tight ist, groovet und zueinander passt aber dennoch musikalisch bleibt ??

Von Musiktheorie hab ich leider nicht viel Plan.

https://soundcloud.com/sinti-syzer/drum-hit-hat-rhythm

 

[m_tree]

Von nem Drummer einspielen lassen.

Wenn ich z.Z. ne Recording Möglichkeit hätte würde ich das sogar machen.

Dein Beispiel eiert und klingt schrecklich, find ich. Da groovt gar nix.

 

[slowhand73]

ja das ist ein Problem beim Quantisieren.

du müsstest die ganzen Triolen markieren und triolisch quantisieren

dann alle "normalen" und quantisieren.

alles gleichzeitig wird so nicht gehen.

 

[R-Kelly]

Von nem Drummer einspielen lassen.

Wenn ich z.Z. ne Recording Möglichkeit hätte würde ich das sogar machen.

Dein Beispiel eiert und klingt schrecklich, find ich. Da groovt gar nix.

ja finde ich leider auch aber ich weiß echt nicht woran's liegt und wie ich das am besten selber lösen kann.. Kann ja jetzt nicht jedesmal extra nen Drummer suchen wenn ich ein Beat machen will..

Ich will halt weg von diesen mathematisch steif klingenden Quantisierungen.. aber ganz ohne gehts halt bei mir leider auch nicht da mein Timing echt grotten schlecht ist. Trotzdem hab ich ein Feeling bzw. eine Vorstellung, nur weiß ich nicht wie ich das am besten programmierungsmäßig umsetzen soll..

Hat jemand noch ein Vorschlag woran es liegt, warum es nicht groovet ?

 

[m_tree]

Am einfachsten alles punktgenau aufs Raster quantisieren. Kannst sicher auch 8tel, 16tel, Triolen etc. einstellen. Wenn nicht, musst du halt die zeitlichen Abstände messen.

Bei z.B. 120bpm hat eine Viertel eine Dauer von 500ms.

60 Sekunden / 120bpm = 0,5s

Eine 8tel dann also 250ms, eine 16tel 125ms und eine 8tel Triole (3 Schläge pro Viertel) 166,67ms.

Wenn alles punktgenau sitzt klingts halt steril, aber immer noch besser als wenns eiert, zieht und hängt.

Groove entsteht durch eine natürliche "Unsauberkeit", die eben ein bestimmtes Gefühl hat. Gute Drummer haben ihren Groove im "Blut".
Und ein Groove sollte "atmen" können. Locker und "luftig". Ghostnotes, akzentuierte Schläge, Anschlagdynamik und und und ...

 

[R-Kelly]

ok danke dir!

Klingt aber bißchen kompliziert... Hab jetzt noch nicht verstanden was die Schläge also 8tel, 16tel usw. mit den Milisekunden bei der Quantisierung zu tun haben und worauf ich achten muss?? Bei mir liegt das Tempo bei dem Track auf 81 BPM.

Vielleicht könnte ich ja so wie du sagst alles grade quantisieren und dann ganz leicht laid back verschieben also etwa paar Milisekunden hinter den Beat oder vor dem Beat also wieder etwas verhumanizen.. ?

 

[CFR]

Vielleicht könnte ich ja so wie du sagst alles grade quantisieren und dann ganz leicht laid back verschieben also etwa paar Milisekunden hinter den Beat oder vor dem Beat also wieder etwas verhumanizen.. ?

Ausprobieren !

 

[m_tree]

60s / 81bpm = 740,74ms

Das sind die Abstände der Schläge zueinander. Dein Raster in der DAW ist wahrscheinlich auf 4tel eingestellt. Aber du kannst es vielleicht auch auf ein anderes Raster umstellen. Wenn nicht, kommen die zeitlichen Abstände ins Spiel.

Aber wenn du mich fragst ist das alles Quatsch mit Soße.
Ok, als Drummer hab ich da natürlich auch ne andere Einstellung zu. Üben und ordentlich Einspielen - fertig.

Veileicht bist du mit der Antwort eines Hip Hop Produzenten besser beraten.

 

[DHG]

Also ich kann nur sagen wie ich das auf der MPC mache, keine Ahnung wie das in einer DAW geht. Ich stell die Quantisierung für die HiHat dann auf das Raster das ich brauche. Meist ist das dann 16tel oder 32tel. Wenn´s zu sehr nach Raster klingt nutze ich auch mal Swing, ich weiss nicht ob es sowas in der Form auch in einer DAW gibt und wie gut der dann funzt.

Kein Plan ob das jetzt deine Frage trifft aber vielleicht hilfts dir ja trotzdem weiter.

 

[R-Kelly]

also ehrlich gesagt das mit Milisekunden bei der Quantiserung zu berücksichtigen hab ich so noch nie gehört. Bei jeder popligen DAW lassen sich doch die gängigsten Rasterwerte einstellen.
Ich habe neben den Standardpresets von Cubase auch noch zusätzlich die MPC Quantisierungsgrooves die sich aber leider nur auf 16tel beziehen.

Das heißt wenn ich so schnelle 32tel oder 64tel Dinger mit der Hi Hat spiele und dann nen MPC Preset mit nem 16tel als Raster einstelle und darauf quantisiere, macht er mir logischerweise diesen Rhythmus kaputt und aus den triolen werden Gerade 16tel..

 

[DHG]

Die sind auch mit Swing, wohl den Werten der MPC nachempfunden (wohl für z.B. schleifende Hi-Hat).
Ich hab nur beschrieben wie das bei mir funzt, in der Hoffnung das es vielleicht weiter hilft. War wohl nicht so ...

 

[r4r]

Ich habe neben den Standardpresets von Cubase auch noch zusätzlich die MPC Quantisierungsgrooves die sich aber leider nur auf 16tel beziehen.

Wo gibt's denn die?

 

[HarrySH]

So wie slowhand73 das beschrieben hat, solltest Du das mal machen.

Also zuerst die 16tel-Quantisierung einschalten. Dann siehst du schon mal wie genau deine 16tel-HH-Noten im Raster liegen. Evtl. solche die weit weg liegen mal aufs Raster schieben. anschließend mit dieser Quqntisierung bearbeiten, also alle 16tel auf dieses bringen.

Dann nimmst Du dir die schnellen HH-Noten vor. Die werden wohl irgendwo zwischen Triolen und 32tel liegen. Hierzu dann auf 32tel-Quantisierung bzw. 16tel oder 32tel-Triolen das Raster einstellen.
Jetzt schiebst Du die Noten entsprechend aufs Raster oder in die Nähe dieses Rasters.

Im nächsten Schritt wählst Du die "erweiterte Quantisierung" aus. In diesem Fenster kannst Du einen zufälligen Wert einstellen. Dieser Wert gibt die Ticks an, um die jede Note max.nach vorne oder nach hinten verschoben wird.

Das gleiche nochmal mit den 16tel-Noten.

Somit liegst Du nicht mehr genau auf einem Maschinenraster.

ich empfehle Dir, dich mal mit der erweitereten Q im Handbuch auseinander zu setzen.

Außerdem solltest du den quantisierten Part nicht einfach einmalig quantisieren und dann kopieren, sondern jeden Part einzeln bearbeiten. Zusätzlich solltest Du noch die Anschlagsstärke der Noten einem gewissen Zufall überlassen.

 

[R-Kelly]

Danke Harry !!!

deinen und den Vorschlag von slowhand73 fand ich bis jetzt am Hilfreichsten!

So wie du es beschrieben hast, so in etwa hab ich das jetzt auch gemacht und bin schon viel zufriedener damit. Allerdings habe ich jetzt den faulen Fehler gemacht und den editierten 4 Bar Drum Part für das gesamte Arrangement dupliziert. Es ist zwar mehr Arbeit aber ich denke auf jedenfall besser jeden Drumpart noch mal einzeln zu programmieren, zu editieren, zu verhumanizen und abwechslungsreicher zu gestalten.

Das mit den Zufallsticks in der erweitereten Quantisierung find ich auf jedenfall sehr brauchbar!

Weiß jemand noch vielleicht ob man die Anschlagstärke der Noten in Cubase auch randomizen kann ?

 

[HarrySH]

Die Anschalgstärke kannst Du im Logic-Menü bearbeiten. Ist allerdings, falls Du damit noch nicht gearbeitet hast, etwas zeitaufwendig zu erlernen. Ist aber auf jeden Fall sehr zu empfehlen.

Wenn Du das mal verstanden hast, dann kannst Du damit eine ganze Menge Midiprobleme bearbeiten.

 

[AcidPain]

https://www.youtube.com/playlist?list=PLOk69xmCRKNlgsSRMs_G1rF_4qtJpwcPQ

 

[R-Kelly]

Ich habe neben den Standardpresets von Cubase auch noch zusätzlich die MPC Quantisierungsgrooves die sich aber leider nur auf 16tel beziehen.

Wo gibt's denn die?

ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr.. hab ich seit Jahren irgendwo aus dem netz her..

 

[Cruba]

Ich würde die Anschlagstärke nicht per Zufall machen, weil kein Drummer per Zufall spielt. Da sollte meiner Meinung nach schon eher ein Schema her, das die Spielweise wiederspiegelt - eine sich wiederholende Struktur, die dann halt variiert werden kann.

Es wird aber immer lame klingen, es sei denn Du bist wirklich ein Programmierfucks. Vernünftig HiHat zu spielen ist so schon ein Studium für sich, weil's halt so viele Parameter gibt.

Natürlich spielt auch die Quelle eine Rolle. Es gibt da so schöne VST's für Snares, die halt all solche Parameter mit einbezieht. Ist die Frage ob's sowas auch für HiHat gibt.

Mach's Dir einfach und lass es einspielen.

 

[Langfingerli]

Dein Beispiel eiert und klingt schrecklich, find ich. Da groovt gar nix.

Alles relativ. Wenn du Drumspuren von Questlove oder Chris Dave anhoerst, dann wuerdest du dich auch fragen, wieso die so rumeiern Aber wenn alles zusammenkommt, dann macht es ploetzlich Sinn.

 

[intercorni]

Die schnellen Hihat Widerholungen werden triolisch gesetzt und die anderen nicht, das ist das Geheimnis. Google mal nach Trap Drum Programming, dazu gibt es zahlreiche Tutorials.