Ganz einfach, weil Pro Tools bereits zu dem Zeitpunkt, wo Cubase und Logic bereits VERLÄSSLICHES 8 Spur HD Recording geboten hat und sich somit sehr verbreitet hat.
Danach kamen nach den ersten NUBUS Systemem die weiteren TDM Geschichten, welche komplett DSP gestützt betrieben wurden und den Rechner, mal dumm gesprochen, nur zur Darstellung des Geschehens benötigten und den Rest komplett auf eigenen Karten veranstaltete.
Somit war man in weiten Teilen gelöst von einem Rechner und das bereits verlässlich, als man noch mit dem Apple G3 der König war...
Latenzen gibt es im Pro Tools TDM Bereich so gut wie gar nicht, das spielt sich im 0,irgendwas Bereich ab....nichts mit 6 oder 12 MS...das neue Pro Tools Native macht da ne Grätsche und öffnet sich da, bietet aber auch verlässliche 1,5 ms, soweit ich weiss.
Die Software stellte aber immer nur einen Teil des Pro Tools Systems da und Laien verwechseln auch gerne, bzw setzen ein 001/002 oder 003 System o.ä. oder eben auch ein M-Powered oder sowas schnell mit einem HD System gleich, Diese Vergleiche hinken aber extrem, denn ein M-Powered System arbeitet ebenso rechnergestützt, wie ein Cubase mit RME Hardware o.ä.
Wenn man also sein Geld mit dem Zeug verdienen muss und NICHT hobbymässig unterwegs ist, kam man lange Zeit NICHT um Pro Tools herum.
Lange Zeit wurde auch via TDEM Bridge mit Logic auf Digidesign Hardware (heute Avid) (mit Einschränkungen) zugegriffen um eben auch beide Welten in weiten Teilen vereinen zu können. Damit wurde auch die teilweise eher rudimentäre Midi Implementation etwas "aufgeweicht" da Pro Tools audiomässig seinerzeit extrem die Nase vorn hatte.
Sämtliche anderen Systeme sind diesem Vorbild eingentlich gefolgt.
Es gab auch Zwischenlösungen ala Soundscape, die ebenfalls ähnlich arbeiteten, sogar eigenen Festplatten unterbrachten und den Rechner wirklich nur noch zur Darstellung nutzten. usw, denn Windows Rechner waren lange lange Zeit überhaupt kein Thema, was Stabilität und Zuverlässigkeit anging.
Daher konnte man diese Dosen auch nur zu Darstellungszwecken oder zum argern benutzen, wenn man so will.
Pro Tools ist heute noch die Königsklasse was Audiobearbeitung angeht und wer einmal mit den HD Systemen wirklich gearbeitet hat, weiss die Vorzüge zu schätzen.
Im Übrigen meint ja heute jeder kleiner Furz mit Cubase Crack und Laptop er sei Studiobetreiber und Produzent, bekommt aber die einfachsten Dingen nicht auf den Schirm.
Mittlweile löst Nuendo, was die Software und MixFeatures angeht, ganz leicht die Pro Tools Vorherrschaft im Bereich Post Pro ab...aber das auch oft nur aus finanziellen Gründen.
So der so, Reaper spielt in der Profiwelt ÜBERHAUPT keine Rolle, Logic schon eher, auch und gerade deshalb, weil man damit nicht die Probleme wie mit Cubase usw hatte (ok, dafür andere). Heutiger Vorzug, eine sehr gut aufeinander abgestimmte Hard- und Software seitens Apple.
In wie weit Studio One da mal Einzug hölt bleibt abzuwarten, der Digital Performer ist auch "nur" ne Zwischenlösung.
Samplitude und Sequioa z.B. haben sich eher im Mastering Sektor breit gemacht, ebenso Pyramix, wenn man so will, zumindest aber haben diese Programme stets ganz andere Zielgruppen und Anwendungsbereiche im Blickfeld als ein blödes Cubase oder sowas.
So weit, so gut....