VST Emulationen - Früher war alles besser?

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Hi Leute,
wie ihr sicherlich mitbekommen habt hat sich in den letzten Jahren ein Trend herauskristallisiert.
JEGLICHE Firmen sind auf den Emulationszug aufgesprungen und bieten irgendwelche Emulationen alter Bandmaschinen, Kompressoren, Equalizer u.s.w an.
Treibt man es ganz auf die Höhe, dann fällt mit Sicherheit der Name "Universal Audio" mit der DSP basierten Lösung. Firmen wie PSP, Waves, UAD, Native Instruments, Nomad Factory, Cakewalk, Steinberg, Softube bringen fast im Wochentakt neue Emulationen irgendwelcher Geräte heraus die sich Legenden nennen, mit denen die Beatles gearbeitet haben oder sonst wer.

Heutzutage darf ein VST Plugin nicht einfach nur gut klingen. Es MUSS eine Emulation sein, sonst MUSS es einfach schlecht klingen. Ist ja nicht so das die Tontechniker in den 60er/70er Jahren von unserem Krempel den wir jetzt haben geträumt hätten.

Ist denn die alte Peripherie dermaßen gut oder ist das alles Quatsch?

Ich habe mich nun echt sehr lange damit beschäftigt und das ganze mit MEINEN Ohren und messtechnisch begutachtet.
Ich bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

- KEINE Emulation, digitale Kopie (gern von UAD verwendet) oder sonst was kann mir das geben was mir der FabFilter Pro-C Kompressor gibt.
Meiner Erfahrung nach wird das Signal durch die ganzen Oldschool Emulationen nur zweidimensionaler. Lauter, mag sein, mehr in-the-face, mag sein, aber eben auch zweidimensionaler. (Nur zur Info "in-the-face" ungleich "dreidimensionaler").
Diese Kompressoren klingen nicht BESSER als normale Kompressoren. Sondern eher anders. Das ist das richtige Wort.

Es gibt zum Glück noch Visionäre unter den VST Entwicklern die nicht auf diesen Emulationszug aufspringen, sondern weiterdenken und das nutzen was uns heute zur Verfügung steht.

Was ist eure Erfahrung mit diesen ganzen VST Emulationen?
Was denkt ihr darüber?
 
Ich denke, viele vergessen, dass nicht eines dieser sagenumwobenen Maschinchen für "den Sound" verantwortlich war, sondern die ganze Kette vom Engineer bis zum gereichten Alkohol während den Aufnahmesessions. Der Mensch neigt aber dazu "Altes" cool zu finden. Man muss ja auch zugeben, dass die Interfaces oft ein zufriedenes Lächeln hervorrufen. Das waren halt noch Knöpfe und Regler!!! ;)
 
Ich verstehe dein Problem nicht.
Ja, es gibt sehr viele "Emulationen" auf dem Markt. Aber genau so kommen doch auch jede Menge eigenständige Plugins.

Gerade bei Kompressoren und Synthesizern macht es jedoch auch einfach irgendwo Sinn, zu versuchen, diverse Klassiker zu kopieren. Der Klang ist einfach beliebt/bekannt und hat sich bewährt.
Das Einzige, was ich dabei schade finde, ist wenn man meint, alles 1zu1 kopieren zu müssen, ohne sinnvolle Erweiterungen mit einzubauen.

Aber gut, jedem das seine.
Ich bin für beide Sorten Plugins dankbar, wenn sie gut sind.
So nutze ich z.B. Harmor und Sytrus als Synthesizer, die komplett eigene Entwicklungen sind, aber seit kurzem auch DIVA, welches zwar Teile analoger Klassiker "emuliert", aber dann letztendlich auch doch etwas eigenes ist.
Als EQ benutze ich einen parametrischen EQ aus meiner DAW Software, aber als Kompressor darf's dann schon mal die ein oder andere "Emulation" sein.
(Wobei ich mir den Compassion von DMG Audio mal angucken will ... mit dem kann man wohl ein recht breites Spektrum abdecken.)
 
  • Danke
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ich versuche das mal als Gitarrist zu sehen, es gibt heutzutage sehr viele Boutiqueamps die alle ausgezeichnete Sounds produzieren, aber die Richtung der Sounds geht immer großteils in Richtung Fender wenn's um Cleansound geht und bei Zerrsounds die üblichen verdächtigen wie Marshall oder Vox mit wenigen Ausnahmen und diese Marken haben weltweit die "Grundsounds" geebnet und bis heute immer noch aktuell. Und genauso ist es mit den Klassikern im Recording,Mixing oder Masteringbereich, so sehe ich das halt. Bin aber froh eine große Auswahl zu haben, Hardware dieser Klassiker könnte ich mir sowieso nicht leisten.
 
Nun, es gibt ja nicht nur Emulationen, da sind einige, die nichts direkt emulieren. Und dass alle Emus zweidimensionaler machen, finde ich nicht. Die einen sind besser, die anderen weniger... und aufs Einsatzgebiet kommts ja auch noch drauf an.

Aber grundsätzlich stimme ich dir zu - lieber ein gutes VST was für sich steht als eine schlechte Kopie, u.U. noch von einem Gerät was schon als Hardware nicht besonders toll war..
 
JEGLICHE Firmen sind auf den Emulationszug aufgesprungen und bieten irgendwelche Emulationen alter Bandmaschinen, Kompressoren, Equalizer u.s.w an.
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Heutzutage darf ein VST Plugin nicht einfach nur gut klingen. Es MUSS eine Emulation sein, sonst MUSS es einfach schlecht klingen.
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Was denkt ihr darüber?

Ehrlich gesagt denke ich, dass die Ausgangsthese so nicht stimmt.
 
Nun, es gibt ja nicht nur Emulationen, da sind einige, die nichts direkt emulieren. Und dass alle Emus zweidimensionaler machen, finde ich nicht. Die einen sind besser, die anderen weniger... und aufs Einsatzgebiet kommts ja auch noch drauf an.

Aber grundsätzlich stimme ich dir zu - lieber ein gutes VST was für sich steht als eine schlechte Kopie, u.U. noch von einem Gerät was schon als Hardware nicht besonders toll war..

Eben. Es muss nicht immer eine Emulation sein. Viele hier schwören auf die internen Effekte ihrer DAW. Wenn man so ans Ziel kommt und der gewünschte Klang erreicht wird, dann ist das doch in Ordnung. Für manche KANN es eben nicht gut klingen wenn es keine Emulation ist.
 
Scheißegal, was draufsteht... testen, hören und bei Gefallen nutzen, bei Nichtgefallen muss es ja nicht benutzt werden.
Ich denke, dass man auch mit Emulationen modern mischen kann.
 
Für manche KANN es eben nicht gut klingen wenn es keine Emulation ist.

Ist höchstens für Anfänger beeindruckend. Aber mal ehrlich: wenn ich den 1176-Sound will, dann nehm ich eine 1176 Emulation und nicht nen Fabfilter pro-C.
 
forzasalva, sprichst mir vollstens aus der Seele!
Und Oliveramberg hat ebenfalls Recht.


Aus Firmenseite muss man allerdings sagen, UAD ist mit diesem Zug eben überaus erfolgreich.
Egal ob die Leute die echten Geräte überhaupt jemals gesehen haben oder nicht. Es ist schön, ganz ganz teure Hardware im Rechner zu haben, wo ganz große Tontechniker gesagt haben, dass dies und jenes ganz ganz dolle sei. Und dass damit schon Beatles, Stones und die anderen alten staubigen Platten mit produziert wurden. (wen auch immer das interessiert!)

Der Kunde kaufts.
Der Kunde macht den Markt.
 
Ja, es gibt sehr viele "Emulationen" auf dem Markt. Aber genau so kommen doch auch jede Menge eigenständige Plugins.


seh ich genauso.
freu dich doch daß das vst buffet so reich gedeckt ist.

am ende ist mir egal, was draufsteht. wenns meinen zwecken dient, nehm ichs.
wurst ob 'studio-legende' oder neuer kram.
 
Noch was: ich bin zwar völlig auf der Seite der Innovativen und bin der Meinung, man kann nie genug neues entwickeln, aber ganz dumm ist es eben auch wieder nicht, auf altbewährtes zu setzen, auf Klangfarben, Regelverhalten usw was sich teilweise über Jahrzehnte bewährt hat und womit die Engineers zügig zu einem guten Ergebnis kamen. Da finde ich es nicht so verkehrt, wenn man diese Eigenschaften in eine Software transportiert. Mittlerweile schaffen das die Entwickler ja auch schon ziemlich beeindruckend, wo vor ein paar Jährchen noch vor allem die Optik das tragende war :schulterzuck:
 
Ja, es gibt sehr viele "Emulationen" auf dem Markt. Aber genau so kommen doch auch jede Menge eigenständige Plugins.


seh ich genauso.
freu dich doch daß das vst buffet so reich gedeckt ist.

am ende ist mir egal, was draufsteht. wenns meinen zwecken dient, nehm ichs.
wurst ob 'studio-legende' oder neuer kram.

Und genau das ist die Richtige Einstellung. Es geht hier um Klang.
Am Ende ist es egal ob es eine Emulation oder eine eigenständige Lösung ist.
Viele (Pappenheimer) sind jedoch der Meinung das es einfach nicht gut klingen kann wenn nicht SSL oder NEVE draufsteht.

Würde man auf den ohnehin sehr gut klingenden Presonus S1 Kompressor nun SSL draufschreiben würde er danach gleich VIEL besser klingen :p
 
Ist doch alles subjektiv... den Menschen möcht ich mal treffen, der mir sagen kann welche Geräte ich in meiner Effektkette verwendet habe. Nach Marken sortiert bitte...

Und ich schraub auch gern an Hardware rum :D Es zählt allerdings nur das Ergebnis. Wenns geil klingt ist es doch völlig wurscht womit man es erzeugt hat.

Es sind nur die Nerds(also wir...) die über sowas rumstreiten. 99,9% der Hörer wird nur sagen, gefällt oder gefällt nicht, ohne jemals auch nur irgendwas von einem 1176 gehört zu haben. Denen ist auch völlig egal ob man 7 Stück LA2A und 3 Stück 1176 in seinem Rack hat und das ganze über eine fette Neve Konsole fährt, oder ob da ein Homerecordler mit der Maus Standard DAW Zeug rumgeschubst hat.
 
Einfach nur die (schmerzhafte) Wahrheit. ;)


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Ich finde es ganz gut, dass in der freien Szene kaum jemand ein Interesse daran hat, eine Software als irgendwie 1:1 Nachbau eines beliebten Vintagegeräts zu vermarkten. Es gibt ein Moogfilter-Modul hier und eine 4x12 Zoll Boxemulation dort aber es stehen noch nicht mal irgendwelche Markennamen drauf.

Software ist Software und Gerät ist Gerät. Software kann viele Sachen, die die Geräte nicht können und sollte diesen Vorteil auch voll ausspielen und sich nicht etwa durch den Wunsch, etwas nachzumachen einschränken lassen.
Und Geräte klingen eben wie Geräte....
 
Irgendwie fehlt mir die Grundlage zur Diskussion was die These des TE angeht, mir ist nämlich noch nie jemand mit der vom TE beschriebenen Einstellung/Ansicht untergekommen - weder real noch virtuell. Die Ausnahme mögen ein paar Rap-Kids mit gecracktem Waves-Bundle sein, aber die sind grundsätzlich nicht ernst zu nehmen, egal zu welchem Thema sie sich äußern.
 

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