Von Tuten & Blasen keine Ahnung, also bauen wir ein Studio

[JohnnyDiggson]

Servus Musiker,
Wie oft wird euch eigentlich die Frage gestellt "wie baue ich ein gutes Studio?
Wie das Schicksal so spielt, kommt hier nun die nächste Frage dieser Art
Kurz zu meiner Person: Ich bin Rap-Musiker und mittlerweile recht zufrieden mit dem über Jahre erarbeiteten mäßigen Erfolg. Derzeit werden noch alle Projekte in einem professionellen Tonstudio in die Tat umgesetzt, worauf ich allerdings einfach keinen Nerv mehr habe. Ständiges hin- und herfahren, keine Narrenfreiheit, wie ich sie mir wünsche, und vorallem nervige Produzenten (ich glaube ja, dass Musiker alle einen an der Waffel haben).
Softwaretechnisch bin ich ganz gut im Bilde und weiß welches Kabel in welche Dose kommt.
Was mir selber fehlt ist Ahnung. Halbwissen hin oder her, hier muss ich gestehen keinen Schimmer zi haben.
Der ein oder andere wird jetzt antworten: "Jung, wer lesen kann ist klar im Vorteil", aber ich kann euch versichern, dass ich mich bereits ein wenig informiert habe, allerdings keine spezifische Informationsquelle für meine Vorstellungen gefunden habe.
Nun zu dem eigentlichen Vorhaben...
Ein guter Freund und ich möchten also ein eigenes Homestudio auf sie Beine stellen und haben vorab schonmal eine kleine Investitionen getätigt: Mikrofon (Rode Nt1-a), Interface (Focusrite Scarlett 2i2) und einen recht guten Rechner. Dazu natürlich Cubase und Monitore.
(Dazu vorab schonmal eine kleine Anmerkung? )
Alles schön und gut, aber was bringt uns das Equipment wenn wir von den räumlichen Punkten keine wirkliche Ahnung haben?
Wir wissen, dass eine Kabine eine Notlösung, von Schaumstoff abzuraten, aber eine vernünftige Dämmung notwendig ist.
Uns steht ein Raum mit folgenden Schätzwerten zur Verfügung, welche ich spätestens morgen sicher nachtragen werde: 4,04m x 2,80m x 1,97m.
In diesen Raum gilt es nun einen Aufnahme- sowie Regieraum zu integrieren.
Hatten die Vorstellung 2/5 Regie, 3/5 Aufnahme?
Würden gerne mit selbstgebauten Absorbern arbeiten.
Wie würdet ihr nun beginnen? - Ich weiß... mit Lesen

Beste Grüße

Johnny

BEARBEITET: NACHTRAG RAUMMAßE +
ANHANG

 

[stefangeidel]

Hallo und

(Dazu vorab schonmal eine kleine Anmerkung?)

Gerne Alles recht gutes Einsteigerequipment... Aber halt auch nix besonderes

zum Raum:
2,20 Deckenhöhe ist nicht unbedingt optimal für Raumakustik, aber auch nicht unbrauchbar. Die restlichen Abmessungen sind schon interessanter...

Bitte macht KEINE Raumaufteilung! Macht lieber eine ordentliche Akustik mit Stellwänden, Erstreflektionsabsorbern und Bassfallen... (in umgekehrter Reihenfolge)...
Dazu sind mehr als genug Dokumentationen in den Stickies im Raumakustik Unterforum.

Wir lesen uns in ner Woche, wenn du alles durchgelesen und verstanden hast

 

[JohnnyDiggson]

Hallo und

(Dazu vorab schonmal eine kleine Anmerkung?)

Gerne Alles recht gutes Einsteigerequipment... Aber halt auch nix besonderes

zum Raum:
2,20 Deckenhöhe ist nicht unbedingt optimal für Raumakustik, aber auch nicht unbrauchbar. Die restlichen Abmessungen sind schon interessanter...

Bitte macht KEINE Raumaufteilung! Macht lieber eine ordentliche Akustik mit Stellwänden, Erstreflektionsabsorbern und Bassfallen... (in umgekehrter Reihenfolge)...
Dazu sind mehr als genug Dokumentationen in den Stickies im Raumakustik Unterforum.

Wir lesen uns in ner Woche, wenn du alles durchgelesen und verstanden hast

Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Werde das ganze Geschehen mal in diesem Theard bloggen, sodass sich vielleicht der ein oder ander einklinken kann.
Aber welche Stickies meinst du? Es gibt hier soviele Themen, dass man einfach den Überblick verliert. Und ich bin mir sicher.. viel Schwachsinn findet

 

[LM18]

Die Forenuser "black bender" und "rolanded" habe zum Beispiel fundamentale Kenntnisse in Akustik und Studiobau.

Geh' mal Threads nach in welchen die Kollegen schrieben.

Und lass' dir Zeit und die gelesenen Eindrücke auch ordendlich sacken.
Dein Geld und andere Ressourcen sind schneller mit Halbheiten durch den Kamin als man gucken kann...

 

[worldjazz]

Ja auf jeden Fall keine Raumaufteilung. Zuerst den Raum so einrichten und die Monitore so aufstellen, dass es einen Platz gibt wos gut klingt. Das wird irgendwo in der Mitte des Raumes sein. An diesem Platz muss alles geschehen: aufnehmen und mixen.
https://recording.de/Community/Userblogs/View/2697/blog.html

 

[JohnnyDiggson]

Ehrlichgesagt kann ich mit nicht vorstellen wie es aussehen mag wenn das Mikrofon direkt neben dem Pc steht. Ich stelle mir das ein wenig merkwürdig vor, zumal ein Raum mit knapp 15qm Fläche doch mehr Platz bietet als nur die Mitte.

 

[JohnnyDiggson]

Das sind die korrekten Maße des Raumes

 

[synthpark]

Ehrlichgesagt kann ich mit nicht vorstellen wie es aussehen mag wenn das Mikrofon direkt neben dem Pc steht. Ich stelle mir das ein wenig merkwürdig vor, zumal ein Raum mit knapp 15qm Fläche doch mehr Platz bietet als nur die Mitte.

Lass Dir gesagt sein, dass es sinnlos ist, in einem 15 qm Raum noch ne Kammer zu integrieren. Ich hab ne Stimme wunderbar aufgenommen, im Regieraum.

Du koenntest ein paar Diffusoren platzieren, dann hast da was davon fuer einen Regieraum und "Aufnahmeraum" in einem (zusammen mit geeigneten Absorbern)

 

[Black_Bender]

ein gut gemachter regieraum ist fast immer auch ein sehr guter allround aufnahmeraum vor allem für stimme

lg

 

[JohnnyDiggson]

Ist es denn überhaupt möglich auf der Fläche wirklich gute Ergebnisse zu erzielen?
Da wir beide Bafög - Abhängige sind, bleibt natürlich noch die Frage offen "was würde ein derartiges Unterfangen kosten".

 

[synthpark]

noch ein Tip: wenn du ein Mikro hast wie das Shure SM7, dann interessiert das Mikro der Raum auch nur marginal.

 

[JohnnyDiggson]

Möglicherweise sollte ich noch ein paar Details angeben.
Wir haben uns vor einigen Tagen das Rode NT1-A sowie ein Interface von Focusrite (Scarlett 2i2) gekauft. Mit diesem Equipment werden wir im nächsten Jahr arbeiten müssen.

Da hauptsächlich ich das Studio finanzieren werde, fällt es mir als Schüler natürlich schwer Großbudgets aufzutreiben.

Mein Kollege stellt uns den Raum zur Verfügung und das kann ich ihm hochanrechnen.
Alles Weitere machen wir dann gemeinsam.

Ich persönlich brauche die Musik als eine Art "Ersatztherapie" und deswegen ist es mir sehr wichtig auch mit ganzem Herzen dahinterzustehen.

Zusammengefasst: Wir müssen wissen wie wir ein ordentliches Studio auf die Beine stellen können, mit geringsten Mitteln, um gute Ergebnisse erzielen zu können

EINE SKIZZE IM ANFANGSPOST!

 

[MattBastard]

 

[m4d3raIn]

nunja wenns denn unbedingt zwei getrennte räume sein müssen wäre folgendes noch eine option. eine regie in westlakeanordnung in die ecke und die rechte seite abteilen als gesangskabine. wirklich groß ist die dann nicht (2,5mx1,5m) aber für gesang, gitarre usw. reichts allemal.

Hättest du mal Literatur zu deiner sogenannten "Westlakeanordnung"?

 

[Bert4]

@Mattbastard

Bei seinem geringen Schüler Budget ist deine Empfehlung nicht gerade von Vorteil.
Desweiteren ist der Raum für deinen vorgeschlagenen Aufwand trotzdem zu klein
um ein vernünftiges Aufwand/Leistungsverhältniss zu erhalten.
Und der fehlende Platz für Bassabsorber würde auch geringer werden.
Desweiteren würde dieser Bau auch eine vorbeugende Schimmelgefahr erwünschen.

der abstand der spalten in den platten ergibt sich aus der schröderfrequenz

Hab ich im anderen Thread auch schon angesprochen.
die Übergangsfrequenz zwischen reflektieren und beugen hat nichts mit der Schröderfrequenz zu tun

für die gesangskabine kann ich in der größe nur zu nem vernnünftigen micscreen raten

Gerade in so einer Kammer würde ein Micscreen absolut rausgeschmissenes Geld sein.
Micscreen sind sowieso "sinnlos"
die Reflektionen welche vor dem Mikro kommen sind eigentlich weniger störend als
die hinterm Sänger aufs Mikro knallen .

Und Diffusoren würden für diese Raumgröße auch mehr kosten als bringen.
(Stichwort Laufzeit)
Bei dieser Kabinengröße würd ich voll absorbieren.
Aber auch in den tiefern Frequenzbereich!


lg Bert

 

[MattBastard]

@ bert ich hab nicht gesagt das es dadurch ein spitzen ergebniss wird aber meines erachtens nach die einzig sinnvolle raumaufteilung weil:

wenn unbedingt eine gesangskabine abgeteilt werden soll geht das im fall eines 2,44m breinten raumes nur in der längsrichtung und da ne gesangskabin die schmaler als 1,5m ist keinen sinn ergibt ergibt sich dann ein regieraum von 2,5x2,5m das gibt ne super tangentiale mode also müssen zumindest 2 aneinandergrenzende wände in ihrer vorm verändert werden. eigentlich müsste man diese auch vollständig beplanken da aber kaum platz für weitere absorber schon mangelhaft ist könnte man durch die unterbrechungen der beplankkung den raum dahinter noch als bassfalle mit nutzen jedoch sollte man das genau ausprobieren und fals die raummoden zu stark sind doch noch die spalten schließen.

du hast recht bei solch kleinen räumen bedarf es großer absorbtionsflächen jedoch können ein paar difusoren zwischendrinn nicht schaden und wenn man sie selber baut sind die nicht so teuer.

das die trenfrequenz nicht automatisch die schröderfrequenz ist ist mir bewust jedoch sollte man die panelbreite so wählen das sie über der schröderfrequenz liegt gerade in kleinen räumen damit auch sämtliche möglichen raummmoden in die bassfalle laufen können und nicht vom panel reflektiert werden.

das das budget knap ist wurde gesagt aber es wurde auch gesagt das nur eine gesangskabine zu wenig wäre und wie es klingt steht nicht zur debatte ob dieser raum dafür geeignet ist sondern nur wie man aus den gegebenen umständen das beste machen kann

 

[Bert4]

@MattBastard

Ok dann klartext:

Der gasamte Raum läßt gerademal eine noch funktionierende Regie zu.
Somit hat jeder hier versucht den TE vor einer Raumtrennung zu bewahren.

du allerdings gibst ihm Hoffnung.
Und Leider wollen die Menschen heute nur noch das einfachste für sich hören.

Diesen Raum in zwei teilen wäre der größte Blödsinn.
Weil man hier schon sehr viel praktische Erfahrung brauchen würde um irgendwas zu erreichen.

ich hab nicht gesagt das es dadurch ein spitzen ergebniss wird

Und welchen Sinn hätte der große Aufwand dann deines Vorschlages ?

Ich halte die Besenkammer, die du als Regie vorschlägst, nicht optimierungsfähig.
Und schon gar nicht für einen Laie.

eigentlich müsste man diese auch vollständig beplanken da aber kaum platz für weitere absorber schon mangelhaft ist könnte man durch die unterbrechungen der beplankkung den raum dahinter noch als bassfalle mit nutzen jedoch sollte man das genau ausprobieren und fals die raummoden zu stark sind doch noch die spalten schließen

Welchen Sinn hätte dies ?

Du glaubst vermutlich, schräge Wände schützen vor Raummoden ?
Tut mir leid da musst du aber noch viel lernen, das glauben komischerweise viel Menschen.
Vermutlich weile Raummoden (also stehende wellen) immer schön zwischen zwei
parallele wände gezeigt und erklärt werden.
Sogar eine kugel hat ihre Raumresonanzen.

jedoch können ein paar difusoren zwischendrinn nicht schaden und wenn man sie selber baut sind die nicht so teuer.

Ich bitte um ein praktisches Beispiel deinerseits.

das die trenfrequenz nicht automatisch die schröderfrequenz ist ist mir bewust jedoch sollte man die panelbreite so wählen das sie über der schröderfrequenz liegt gerade in kleinen räumen damit auch sämtliche möglichen raummmoden in die bassfalle laufen können und nicht vom panel reflektiert werden

Die schröderfrequenz liegt in diesem Raum bei ca. 188Hz.
Entspricht der Wellenlänge von ~ 1,8meter .
So breite Panele wird keiner machen


Die Beplankung von Bassfallen dient dazu, Hochton zu retten.
damit er nicht überdämpft wird.
Und da reichen 20, 30 von mir aus 80cm breiten !
(Ab eine bestimmten Breite muß aber wieder vor neuen Eigenresonanzen der großen Flächen geachtet werden )

MattBastard schrieb:
das das budget knap ist wurde gesagt aber es wurde auch gesagt das nur eine gesangskabine zu wenig wäre und wie es klingt steht nicht zur debatte

JohnnyDiggson schrieb:
Ist es denn überhaupt möglich auf der Fläche wirklich gute Ergebnisse zu erzielen?

lg Bert

 

[tubeless]

@ JohnnyDiggson

Mal ganz praktisch gedacht:

Auf Grund der Tatsache, dass Euer verfügbares Geld im Grunde eher gegen Null geht, verbietet sich jede Diskussion zu irgendwelchen baulichen Eskapaden.
Anders gesagt:
Diskussionen über getrennte Räume und deren akustische Qualitäten sind vollkommen sinnfrei, weil hr nicht mal das Baumaterial für die Trennwand bezahlen könnt.
Die akustische Verbesserung eines ganzen Raumes kostet Euch schon so viel, dass wahrscheinlich fraglich ist, ob ihr das bezahlen könnt - und diese Kosten hättet ihr bei zwei Räumen noch zusätzlich.

Bezogen auf Eure finanzielle Leistungsfähigkeit ist jede Gedankenspinnerei zu getrennten Räumen etc schlichte Träumerei.

 

[metropolis]

Die aktuellen Raummaße sind 4,04 x 2,44 x 1,97? Seh ich das richtig? Also ca 10 qm Fläche.....und rd 20 cbm Volumen?
Das IST bereits ne Kabine.....hier noch ne Trennwand einzuziehen macht null Sinn....
Wenn Ihr in dem 'Raum' bleiben wollt, müsst, könnt....macht Euch lieber Gedanken wie ihr ne einigermasen passable Akustik hinbekommt, zumal in Anbetracht Eurer finanziellen Möglichkeiten ....
Ist das n Kellerraum? Nachbarn vorhanden? Schallschutz notwendig? Häufig durchlüften.....