Virtueller Soundcheck mit X32 Rack für IEM

[Des1994troyer]

Hallo liebe Community, ich habe eine Frage zu dem Thema "Virtueller Soundcheck mit X32 Rack für IEM".

Wir arbeiten jetzt in unserer Band mit dem X32 und den Sennheiser EW 300 IEM G3. Da wir aber momentan sehr großen Zeitdruck haben, bleibt nicht viel Zeit sich einen Tag lang hinzusetzen um Soundcheck machen zu können, deswegen wollte ich die Methode Virtueller Soundcheck verwenden. Nun mein eigentliches Problem. Ich habe die letzte Probe komplett mitgeschnitten, auf das Pult zurückgeschickt und einen sauberen Mix für jedes In Ear Sytem erstellt. Nur ist es jetzt so, dass der Mix föllig anders klingt, wenn die Band live spielt. Vom Band her hat alles geklappt und hörte sich auch spitze an, jedoch beim live proben war alles für die Katz. Bassdrum kein Druck mehr, Vocal nicht mehr präsent und viel zu viel Hall. Was habe ich falsch gemacht?

Noch eine zweite Frage. Wenn ich alle Spuren mitschneide, gain ich vor der Aufnahme oder nach der Aufnahme?

Hoffe bin hiermit im richtigen Forum gelandet, wenn nicht verzeiht es mir bitte.

Gruß und Danke

 

[jinglemartin]

Das ist ein sehr weites Thema: Zum ersten müssen die Quellen inklusive Mics, Instrumenten und Gains sehr konstant sein, um überhaupt ein relevantes Ergebnis zu erzielen. Dann darf man nie vergessen, dass gerade bei lauten Instrumenten beim virtuellen Soundcheck ja immer der Original-Sound fehlt! MIT der kompletten Band hörst du ja nie NUR die In-Ears, sondern immer einen Mix aus dem In-Ear-Signal und den realen Instrumenten (Drums, Gitarren-Amps).
Das X32 recordet den Channel nach dem jeweiligen Gain, aber ohne Kanal-Bearbeitung. Für einen virtuellen Soundcheck ist das eigentlich ideal, da du ja den Kanälen dann den Computer-Input zuweist und damit das gleiche Signal für die Bearbeitung erhältst. Den Trim musst Du dann natürlich auf 0 lassen!

 

[Tobbes]

der virtuelle soundcheck setzt, wie jinglemartin schon erwähnt hat, konstanten voraus:
- gleiche Mikros
- gleiche Mikroposition
- gleiche Quelle (gleiches Schlagzeug mit gleicher Stimmung, Git-Amp immer gleich eingestellt INKL. Volume)
- möglichst gleiche Raumakustik
- möglichst gleicher Abstand der Instrumente auf der Bühne
- gleiches Pultsetup (X32 + analogcore ODER X32 + digicore, nicht mal so und mal so)

wenn das nicht eingehalten wird, sind die Variablen zu groß, damit der virtuelle Soundcheck zur aktuellen Livesituation passt.
=> unterschiedlicher Mikroabstand / anderes Mikrofon => Signal lauter/leiser, anderer Sound
=> unterschiedlicherer Abstand zw. den Mikrofonen der Instrumente => mehr (bei kleineren Bühnen) / weniger (bei größeren Bühnen) Übersprechungen der Instrumente
=> andere Raumakustik (siehe Punkt darüber)
=> unterschiedliches Pultsetup => Gain unterscheidet sich je nach Hersteller zw. Local Inputs und Stagebox-Inputs => Signalvorverstärkung der Preamps unterschiedlich (was sich auf die Bearbeitung von u.a. Kompressoren, De-Esser, Gates, etc auswirkt)

 

[Tobbes]

Mein Tipp wenns schnell gehen soll wäre eher der:
Speichere nach einer gelungenen Show das File ab (inkl. alles, also Input gain, EQ, FX, Bus-Sends) und nimm das bei der nächsten Show als Basis. passe den Sound entsprechend an und lass die Band über die Q32 App an ihrem Smartphone und WLAN-Verbindung zum Pult sich den Sound auf ihrem Inear Bus selbst zusammenstellen bzw anpassen.

 

[tylerhb]

Das X32 recordet den Channel nach dem jeweiligen Gain, aber ohne Kanal-Bearbeitung. Für einen virtuellen Soundcheck ist das eigentlich ideal, da du ja den Kanälen dann den Computer-Input zuweist und damit das gleiche Signal für die Bearbeitung erhältst. Den Trim musst Du dann natürlich auf 0 lassen!

Sehe ich auch so. Wir nutzen auch das X32 und sofern du beim Routing nichts vergurkt hast und die Recording Spuren exakt wieder auf die Inputs der Original Spuren gepatcht sind sollte das eigentlich passen. Aber wie schon gesagt, ohne die ganzen Übersprechungen der Original Band wird das schwierig. Wir selber fahren einen Silent Stage Aufbau mit Kemper und EDrum, da klappt das Ganze eigentlich perfekt. Ansonsten sind die Übersprechungen der Drums auf die Vocal Mics immer sehr kontraproduktiv. Wenns daran liegt, dann besorgt euch so einen transparenten Schirm aus Acryl, das bringt bei Natur Drums eine Menge.