Veränderung

Teestunde

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Veränderung

Das Innehalten hab ich nie gemocht.
Die Müßiggänger hab ich nie begriffen.
Beim Stillesitzen bin ich fast verkocht.
Wenn Ruhe herrschte, hab ich drauf gepfiffen.

Nun sitz ich hier und tu seit Stunden nichts.
Du lächelst still und ich kann plötzlich – schweigen.
So schweigen wir im Rest des Tageslichts.
Die Nacht beginnt mit tausend Grillengeigen.

Und ich verzichte auf den langen Kuss!
Dabei bin ich berühmt für schwache Stunden.
Heut lerne ich, dass ich nicht küssen muss;
zuviel des Guten könnte uns verwunden.

Nein, du hast nicht an Zärtlichkeit gedacht;
Vernunft war, dass ich sie mir untersagte.
Du nippst am Rotwein und schaust in die Nacht,
als jemand, den ich nicht zu küssen wagte.

Du hast mir ein Geheimnis aufgezeigt:
Wozu muss man sich eitel selbst bespiegeln?
Es tötet nicht, dass man zuendeschweigt,
bis Engel einem sanft den Mund entsiegeln.
 

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