unsymmetrische Wellenform bei Gesangsaufnahme

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hi,

ich habe mir mal die Wellenform von einer Gesangsaufnahme angeschaut und dabei festgestellt, dass die Amplitude im positiven Bereich viel stärker ist als im negativen Bereich (oder umgekehrt, weiß nicht mehr so genau). Auch sieht die Wellenform nicht sehr symmetrisch aus, selbst wenn ich mir vorstelle, den negativen Bereich etwas zu "strecken".

Bei Aufnahme vom elektronischen Klangerzeuger hingegen alles schön symmetrisch.

Habe dann mal gersucht und irgendwo in den Tiefen des Netzes die Info ausgegraben, dass bei Gesangsaufnahmen die Membran des Mikros durch den Schalldruck, der vom Sänger kommt, mehr in eine als in die andere Richtung ausgelenkt wird und dadurch die unsymmetrische Wellenform entsteht. Das soll also typisch gerade für Gesang sein.

Nun hatte ich noch keine Zeit zu testen, wie das mit akustischen Instrumenten aussieht. Aber was mich interessiert, ist eigentlich was ganz anderes:

Zumindest verschenkt man bei solchen Wellenformen Lautstärke. Verschenkt man evtl. auch Durchsetzungsvermögen oder andere klangliche Eigenschaften? Oder spielt das klangtechnisch gar keine Rolle (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen)?

Bin mal auf Eure Erklärungen gespannt :)

Gruß Rainer
 
Nun ja, also wenn die Wellenform unsymetrisch ist hat man ja auch in einem Bereich (+ oder-) einen höheren Ausschlag. Damit müßte man also geringer aussteuern damit es nicht verzerrt und hätte damit ein geringeren Signal Rausch Abstand zur Verfügung. Schon mal probiert, ob die Wellenform symetrisch wird, wenn du DC-Versatz entfernst?
 
Hi ran,

ich steuere schon so aus, dass kein [g=99]Clipping[/g] entsteht ;). Deshalb ist die Aufnahme ja zwangsläufig etwas leiser.

[g=154]DC-Offset[/g] erscheint mir bei einer unsymmetrischen Wellenform nicht das Mittel der Wahl zu sein, da mit [g=154]DC-Offset[/g] nur ein "Gleichstromanteil" bei einer ansonsten symmetrischen Wellenform entfernt wird. Hier liegt aber eine unsymmetrische Wellenform vor, das kann man sehen. Die wird nicht durch Verschieben symmetrisch. Sie sieht so aus, als ob einer von unten (oben) kräftig gegengepustet hat.

Habt Ihr das etwa nicht bei Gesangsaufnahmen???

Gruß Rainer
 
Ich habe das ganz heftig bei Trompeten und Posaunen Aufnahmen. Allerdings ist das von [g=116]Mikrofon[/g] zu [g=116]Mikrofon[/g] unterschiedlich. Ich habe sonst immer mit dem md441 aufgenommen. Nur neulich habe ich mal das SP B3 für die Bläser verwendet und hatte eine sehr starke Wellenformverschiebung.

Mit welchem [g=116]Mikrofon[/g] nimmst du denn auf? Gesang habe ich immer mit dem Thomann SCT-800 aufgenommen und hatte dort auch keine Probleme. Es gabe auch schonmal einen Thread wo jemand das Problem mit einer Gitarre hatte.
 
Wenn ich relativ gerade in ein mikro singe (nicht schreie), ist es unabhängig vom Mikro. Rode NT 1, SP [g=332]B1[/g], Brauner Phantom.
Ich frage mich nun, ob ich da etwas beim Singen ändern soll (doch eher schräng oder dicht vorbei oder was auch immer), oder ob das ein normaler Effekt ist, den man gottgegeben hinnehmen muss.

Ich dachte nur, sowas müsste doch anderen auch schon aufgefallen sein?

Gruß Rainer
 
Ich dachte nur, sowas müsste doch anderen auch schon aufgefallen sein?

bei verzerrten gitarren ist das bei mir z.b. durchaus der fall, hab mir aber nicht weiter sorgen darüber gemacht... solangs gut klingt hab ich kein problem damit.

es gab vor kurzem einen ähnlichen thread wo das "problem" am anzeigemodus von sonar lag.

lg
flox
 
hi floxe,

am Anzeigemodus von Cubase liegt das garantiert nicht. Dieses Phänomen macht also auch dem Tontechniker keine Kopfschmerzen? Na dann is ja gut ;)

Gruß Rainer
 
kenn ich auch, mach dir keine sorgen, solange es nicht massiv ist. wenn noch gut 2/3tel unten sind, reicht es. erst wenn es deutlich weniger wird, hast du ein problem.
warum dem so ist, keine ahnung. da fehlt mir der theoretische background, ich glaube aber das es mit der membranauslenkung zu tun hat.

bei microphonierten [g=118]bass[/g] amps sieht man das auch recht oft.
 
hi Weapon, vielen Dank!

Werd mal schauen, wie stark die Wellenformmutation ist. Nochmal vielen Dank an alle!

Gruß Rainer
 
EarlGrey schrieb:

Ich dachte nur, sowas müsste doch anderen auch schon aufgefallen sein?

Gruß Rainer

Hallo Reiner,

ich habe eben mal ein paar Spuren meiner eigenen Stimme angeschaut. Wenn man genau hinguckt sieht man kleine unsymetrien. Fällt aber nicht großartig auf.
 
Hi Jack!

Kurze Frage: Wie singst Du in Dein Mikro hinein? Frontal, direkt?
Und benutzt Du ein Großmembran-Kondenser?

Interessiert mich jetzt einfach mal.:)

Gruß Rainer
 
Rode NT2, Großmembran, hängend, ziemlich frontal
 
aha, vielen Dank!
Hmm, muss ich wohl ziemlich viel Wind beim Singen machen ;)
 
Ich kann mir auch vorstellen, dass das besonders mit höheren Schalldrücken von der Seite zu tun hat. Mein Trompeter und ich blasen nämlich auch nicht zimperlich ins Mikro. Wie ist das denn, wenn du leiser singst?
 
hi Eisfux,

auf die leiseren Stellen habe ich nicht so geachtet. Da ist die Amplitude geringer bis halbe Höhe, und die Wellenform ist nicht mehr so unsymmetrisch. Aber wenn ich ein lautes "laaa" singe, dann sieht die Wellenform aus wie vom Winde verweht. Wie muss das erst sein, wenn da einer metalmäßig reinschreit?

Was meinst Du mit Schalldrücken von der Seite?

Wenn das mit dem Luftdruck beim Singen zu tun hat, dann kann ich mir gut vorstellen, dass das bei Bläsern ähnlich sein muss.

Gruß Rainer
 
@EarlGrey
Es hat in der Tat mit der konstanten Luftbewegung zutun die bei der menschlichen Sprache beim Sprechen auftritt und mit der ein Mikrophon nicht so gut umgehen kann.

Problematisch ist es eigentlich nur wegen der Tatsache, dass das Signal maximal so laut sein kann wie die größere Spitze sonst hättest du [g=99]Clipping[/g].

Das spielt aber eigentlich nur bei Sprachaufnahmen eine Rolle wenn du es gerne Laut hast ;)

Interessanter Weise gibt es einpaar Synthesizer z.b. TB303 die ähnliche Schwingungen im Bassbereich produzieren. Das könnte allerdings auch aufs Schaltungsdesign zurückzuführen sein.
 
hi human ray,

mein Prophet2000 kann das übrigens auch ganz klasse, Wellenformen "desymmetrieren". Ich habe mich immer gefragt, wieso der nicht so druckvoll kommt wie der ASR-10, und jetzt habe ich zumindest eine Erklärung gefunden.

Aber bei elektronischen Geräten halte ich das für einen echten Nachteil, eben wegen der geringeren Aussteuerbarkeit.

Gruß Rainer
 
Hallo,


ich wollte dieses Thema hier nochmal aufgreifen, da mir die Tage mal aufgefallen ist, dass ich bei meinem aktiven [g=118]Bass[/g] (von Fame, Musicman Nachbau mit aktivem 3 Band EQ) auch ein ziemlich asymmetrisches Signal habe, wenn ich den direkt in die Soundkarte hänge.

Im negativem Bereich der Wellenform gehen die Pegelspitzen bis 0 dB und im positiven Bereich nur bis ca. -4 dB. Auch hier macht das Klangtechnisch nix, allerdings bekomme ich halt das Signal auch nicht so laut. Allerdings weiss ich nicht, ob sich die Asymmetrie nicht negativ bei Kompression und dergleichen auswirkt.


Mich würde auf jeden Fall mal interessieren, ob es irgendwie eine Möglichkeit gibt diese Asymmetrie wieder auszugleichen, d.h. die Wellenform mit irgendeinem Verfahren wieder schön symmetrisch zu machen. Mir fällt da jedenfalls so direkt nix ein, und die Wellenform auf der Y-Achse zu verschieben (den [g=154]DC-Offset[/g] zu korrigieren) hilft ja wie oben schon gesagt auch nicht wirklich.

Vielleicht hat jemand ne Idee. :|




El Rodeo
 
gute und sauber arbeitende aktive di box, zB avalon u5 - und das problem ist "gewesen".
 
Gibt's da keine Möglichkeit das irgendwie softwaremäßig zu kompensieren? Extra ne DI Box dafür kaufen wollte ich eigentlich nicht.
 

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