Umgang mit Kritik

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AndyTon

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Wer Kunst - in welcher Richtung auch immer - versucht, setzt sich zwangsläufig Kritik aus. Wer vor Kritik Angst hat oder mit ihr nicht umgehen kann, sollte es – meiner Meinung nach - mit der Kunst lieber lassen.

Und nun meine Frage: Wie geht Ihr mit Kritik um?

Hier dazu einige Gedanken von mir als Diskussionsgrundlage. Kunst kommt auch von Können. Wenn Kritik sich um das Können dreht, also handwerkliche Fehler aufgezeigt werden, so ist der Umgang mit dieser Form der Kritik noch ziemlich leicht. Man kann sich die Hinweise und Tipps annehmen und an der Verbesserung der handwerklichen Fähigkeiten arbeiten.
Kunst – besonders Musik – hat aber auch etwas mit Geschmack, mit Gefühlen, Empfindungen, Stimmungen zu tun. Zielt die Kritik in diese Richtung, wird es schwierig.
Der Hinweis, der [g=118]Bass[/g] könne mehr Druck vertragen, kann rein handwerkliche Kritik sein, eine entsprechenden Umsetzung der Kritik könnte aber anderseits auch das Musikstück verändern, wie es der Musiker gar nicht wollte. Die Gefahr ist groß, dass man sich auf die Position zurückzieht, dass man ja den [g=118]Bass[/g] genau so und nicht anders haben will und vielleicht so eine vielleicht berechtigte Kritik abschmettert.

Anderseits: Frage drei Leute über Deine Musik und Du bekommst fünf verschiedene Kritiken. Weil jeder seinen eigenen Geschmack hat. Das ist die zweite Gefahr. Wer versucht ist, die Kritikpunkte immer wieder umzusetzen, wird Schiffbruch erleiden, weil er vielen anderen Geschmacksvorstellungen, aber nicht seinem eigenen Geschmack folgt. Verwirrend wird es für Musiker, die selbst noch unsicher sind, wenn sich die Kritiken widersprechen, wenn also der eine sagt, der [g=118]Bass[/g] müsse mehr Druck bekommen, der andere sagt, der [g=118]Bass[/g] muss mehr in den Hintergrund, der Dritte meint, auf den [g=118]Bass[/g] völlig zu versichten, der Vierte meint, den [g=118]Bass[/g] völlig neu einzuspielen und der fünfte meint, dass der [g=118]Bass[/g] genau richtig ist.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Kritik?
 
Hi Andy,

that's Word!

Kritik hinnehmen, daraus lernen und erkennen, das die Kritiker anders hören.
Selbst ist man zu oft in sich "verwickelt" um mit nötigem Abstand, objektiv, urteilen zu können. Froh für die Kritik sein, es ist eine Geste der Auseinadersetzung mit dem Künstler, manchmal rollen sich die Meinungen wie Zehennägel und handkehrum fühlt man sich im 7ten Himmel ...
Die eine Kritik, die sachliche ist sehr wertvoll, die andere, die künstlerische auch.
Zwischen Kunst und Technik ist oft die Toleranz für's neue versteckt.
Was gefällt wird pauschal oft besser bewertet. Technik lässt sich in Normen beschreiben, künstlerischer Ausdruck ist eher eine Hörgewohnheit gar Modeerscheinung (die nat. auch Prinzipien "gehorchen"). Was die Gessellschaft für ausdrückenswert hält und was "tabu" ist, ändert sich in der übernächsten Generation sowieso. Wenige Artefakte überleben die Zeit und behalten den Status "Kunst" inne.

lg
antares
 
Kritik ist das beste Mittel um sich selbst weiter zu entwickeln. Kritik sollte auch auf das entsprechende Medium, also bei uns die Musik, bezogen werden und nicht irgendwo unter die Gürtellinie zielen.
Gutes Beispiel dazu ist Zille: Er nimmt sich die Tipps zu Herzen, denn bei jedem seiner neuen Songs ist zu sehen/hören, dass er mit der Kritik sehr wohl etwas anzufangen weiss. Andererseits gibts auch Leute wie Mehmet, der von seiner Musik so überzeugt ist, dass irgendwelche Kritik an ihm abprallt.

Kurzum: Menschen die mit Kritik umzugehen wissen, werden es im Leben etwas leichter haben.
 
Hallo,

ich finde, man muss sich seine Musik schon von Anderen kritisieren (positiv und negativ) lassen, man muss jedoch nicht jeden Kritikpunkt auch umsetzen. Wie schon geschrieben wurde kann man durch Kritik oftmals neue Ideen kriegen, wenn man aber versucht, allen Kritikern zu gefallen, dann läuft man Gefahr, dass es zum Schluss keinem mehr gefällt.
 
Meine Meinung ist, dass es ganz egal ist, um welche Art von Kritik es sich handelt: jemand kann dich auch für eine ganz persönliche Sache, die nix mit Mucke zu tun hat kritisieren und du gehst auch nicht vernünftig damit um,.Entscheidend ist doch immer, wie man dieses auffässt bzw. für sich selbst einordnet. Das meint, es kommt immer auf die Ebene an, mit der Kritik an dich heran getragen wird. Wer sagt etwas und was wird inhaltlich in der Kritik formuliert ist für mich entscheidend darüber , ob man diskutiert oder nicht.
Meine Erfahrung ist, dass ich mich speziell immer an professionellen Produktionen messen lassen muss: meistens werden eben solche "Handwerklichen" Sachen bemängelt.
Inhaltlich zur Musik kann ich einiges vertreten, wenn ich sie selbst gemacht habe. Da nehme ich mir eben meine künstlerische Freiheit; dass ist und bleibt eben geschmacksache...Kritik hin oder her...wo kämen wir denn da hin, wenn wir alles an Geschmäckern berücksichtigen würden....also ich sach unserem Sänger immer, wenn der zur unsachlichen Nörgelei bezüglich meiner eingespielten Gitarrenparts neigt, dass er sich zukünftig gerne selbst stundenlang ins Studio setzen kann, um seine künstlerische Kreativität aus zu leben. :D
 
Wenn ich von meiner Sache im Grunde überzeugt bin, d.h. ich weiß, nicht alles ist perfekt, doch ich tue mein Bestes, dann kann ich gut mit Kritik leben (künstlerisch oder technisch ist hierbei relativ egal). Ich kann die Kritik annehmen aber auch gut zu meinem Ding stehen. Ich bin dann im Grunde nicht angreifbar und habe dennoch die Freiheit Neues auf mich einwirken zu lassen.
Ich kenne aber auch Musiker, die ihr Tun als eine Art Quell des Lobes verstehen, ein Füllhorn der Ego-Aufpolierung. Schlechte Kritik ist hier unerwünscht, nur Postives zugelassen, da ansonsten mit einem Ego-Verlust verbunden.
Hab das hin und wieder bei Sängerinnen erlebt und das ist ziemlich nervig, da konstruktives Arbeiten kaum mehr möglich wird.

Head
 
Gesang ist hier ja auch das sensibelste Glied der Kette. Viele Musiker sind da wohl am angreifbarstem.

Ich versuche Kritik durch die Vorformulierung schon mal in die Bahnen zu lenken in denen sie erwünscht ist. Wenn ich bei einer Aufnahme nur mit den Drums nicht zufrieden bin, und der Rest für meinen Geschmack perfekt ist, werd ich auch sagen, dass ich explizit Kritik zu den Drums möchte.
 
Das mit der Kritik ist immer so eine Sache. Da muss man aber zwischen der sogenannten "konstruktiven" Kritik (Tips wie man irgendwas vielleicht verbessern könnte) und "das ist nichts" Kritik unterscheiden. Wie schon vorhin erwähnt wurde, ist Kunst (Musikalisch oder auch anders) nicht so leicht zu definieren. Leute haben unterschiedliche Geschmäcke und sehen Kunst einfach anders.

Ich persönlich könnte z.B. musik mit Mülltonnen machen und könnte es als Kunst interpretieren, während x-tausend andere das nur als Krach sehen.

Kritik kann man schon annehmen; dann hängt es aber vom eigentlichen Künstler (eine Person die irgendwas schafft) ab, ob er diese Kritik annimmt, sich vielleicht dadurch inspierieren lässt, oder die Person die Kritisiert einfach mal zum Teufel schickt :p.

sers
 
[OFFTOPIC]
@Good4u
Wo hast du dein Avatar her? Ist ne luxemburgische Band die das Bild als CD-Cover hat! :D
[OFFTOPIC]
 

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