Umfrage: Prägung des eigenen Musikstils / -geschmackes durch Eltern/Kindheit

  • Ersteller mittichec
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Hi,

- Eltern beeinflussen den eigenen Musikgeschmack? -> JEIN ...
- Der eigene Geschmack wächst mit einem Selbst auf? -> JA ...
- Starrsinn und Kompromisse begleiten den Weg des pers. Geschmacks? -> JA ...

- meine Kindheit, vertäumt beim Lego-Spielen (ca. 1968), verbrachte ich unabsichtlich mit dem Radio ... es gab Beatles (wusst ich damals nicht) u.v.a.
- Handarmonika (Volkmusik) ab 6 J. erlernt ... zur Freude Papas ... hm ...
- Ronny PopShow kam im TV, Dieter Thomas Heck ... etc. ... aha "neues"
- Euro-Contest mit ABBA live (TV) miterlebt und ich war neu befangen und zugleich befreit aus der HEINTJE "Mamatschi"-Zeit
- Ende der Harmonika-Ausbildung nach 7 Jahren erlebt (endlich)

Dann kam der Plattenspieler (ein Lenco ... mit Holz und fröhlichem Rumpelgeräusch).
Die Lust nach Platten entfachte sich nach Sängers/Band etc. Feine Covers zogen mich an und wurden gesammelt. Diskussionen und Partys wurden zu "Hey kennst Du das?" ... und der Hype "dabei zu sein/zu kennen" erweiterte den Hörbereich ... bis eines Tages ... ein Seq.SIXTRACK mein Eigen wurde ... alles änderte sich ...

ATARI ST Zeit ... 1ten Keyboards-Ausgaben mit eingefügten Plastic-Singles (Hörproben) wurden gesammelt (und gelesen).

[g=32]MIDI[/g] wollte begriffen werden ... Geräte anschaffen ... Sync mit Bandmaschine etc.

Ein Klavier musste her ... nur wie damit spielen? ;)

Eltern beobachteten mich ... freuten sich ...
Ich ging zu einem Klavier-Lehrer und lernte bissel Jazz, also keine Volksmusik im Sinne der Bierzelt-Feste. Mein eigenes Leben war nun geprägt durch üben am Klavier/Abends arbeiten am Bhf.

Papa hört noch immer Volksmusik, spielt inzwischen Alphorn und entwickelt für sich selbst erfreulich weiter. Mutter war eh Musik-Fan, doch eher im stillen Kämmerlein und singt ab und zu leise ihre früher geliebten Lieder. Beide sammelten Platten (Singles) bis ca. 1970 ... ist leider nicht viel interessantes dabei, als eingedeutschte engl. Poplieder, wie auch Folk aus CH/Jug. Diese Singles wurden sehr selten (damals) abgespielt.

Wobei ... ein zuhören dieser Musik ist durchaus wertvoll, die Betrachtung und die Absicht macht es umso erträglicher, als man/frau mit Abstand zuhört.

Mich interessiert IMMER die Stimmung in der Musik, also die erzählte Geschichte/Ansicht mit der Sprache aus Klängen. Der Satz klingt gut, drückt aber aus, was beim Musik hören sich ereignet (ereignen kann) ...

"Musik" als ein sphärisches persönliches Tagebuch anzusehen, gefällt mir ganz gut. Dazu noch selbstgestriktes auf alten K7etten (selten) anhorchen ... ;)

Nicht stehen bleiben ... "GehenOderBleiben", wie Ebbe und Flut, einfach denn Dingen lauschen, egal ob "BumBum" oder "Zrrrächz" wie auch "GongPling" ... somit ich kein Genre diffamiert hab :D
 
Hallo Antares,
schön geschrieben,find ich mich auch drin wieder! LG,Andreas
 
Die Prägung duch die Musik im Kindesalter ist definitiv gegeben und ich behaupte, dass es kaum stärker gegangen wäre.


Im Auto gabs bei uns früher immer Neue Deutsche Welle und die umgeschriebenen Schlager auf die Ohren...


dann wurde ich eingeschult, hatte keine musikalische Orientierung weil mir der Kram von meinen Freunden irgendwie nicht gefiel.

War mir zu anders als dass was ich von früher kannte.
Deswegen: Soundtracks von MegaDrive-Spielen als Lieblingslieder gehabt ;)

Dann kam meine Schwester und hat mir mal ne Gothic & Metal-Kassette gemacht. Rauf und runter gehört, jeden Tag.


Bis ich 15/16 wurde hat sich dann der Rock und Metal Trip weitestgehend dominant erhalten, schleichend kamen dann aber auch die anderen Einflüsse zurück.


In dem was ich jetzt musikalische mache - sowohl konsumierend als produzierend - kreuzen sich diese 3 Einflüsse denke ich nahezu zu 1/3 pro nase.


Wow.
 
BTW... Herz an Herz mag ich auch :D
 
Ich denke, dass Ganze hängt davon ab, wie internsiv zu Hause Mucke gehört wurde.

Ich jedenfalls hatte mein Laufheck neben den riesigen selbstgebauten (Isofon Nachbau???) Hifi Speakern von meinem Dad, und die verbauten 15" [g=118]Bass[/g] Speaker haben mich schon mitgerissen :D ... Zu Hendrix und Santana wurde dann kräftig abgesteppt ... Als das Laufheck weichen musste, stand ich sehr früg auf Queen, und mit 10 haben es mir die Warlock, ACDC und Judas Priest Scheiben von meinem 5 Jahre älteren Onkel angtan ...

Wenig später bekam ich dann von nem Nachbarsjungen eine Original Sony "Walkman" Kassette (mit der Autoreverse angeblich 30% schneller gehen sollte :D )... Drauf war unter andere die "Harvester of Sorow" Maxi, mit Breadfan und The Prince drauf, die Garage Days (die alte Ausgabe) sowie die Creeping Death/Jump in the Fire Maxi ... WOW, ein historisches Event :D

... Da wurde dann bald die alte Gibson Es nachbau Klampfe nebst Dynacord "Twen" Verstärker von Boden geholt... Und dieses Zeug hab ich dann später zusammen für 250 DM verschachert, für meine Bc Rich Warlock *in den Arsch beissen könnte* ...

Gruss Tyler

P.S.: Blümchen hab ich meiner Schwester auch gezockt :D (nicht verraten) ...
 
Moin moin,

schwierige Frage. Vom Gefühl her würde ich sagen, klar ham die Eltern Einfluß, aber der Großteil meines Freundes- und Bekanntenkreis ist definitiv ein Gegenbeispiel.
Hm, Abschreckung is natürlich auch ein Einfluss...
Mich hat auf jeden Fall mein Dad (positiv ;) ) beeinflusst. Der hatte selbst `ne Rockband, auf deren Konzerten meine Mom war, mit mir im Bauch dabei :)
Zuhause gab`s viel 70s Rock wie Led Zeppelin, Deep purple und dann natürlich den typischen 80s Metalkram wie Maiden, Motörhead, Priest und, logo, Metallica.
Mit etwa 10 hab ich meinen Dad dann gefragt, ob er mir was von Michael Jackson auf Tape ziehen könnte...er war begeistert ;) ...und hat mir dann stattdessen das damals frisch erschienene Black Album von Metallica geschickt (Eltern getrennt, nur dass sich keiner wundert).
Das hab ich dann tagtäglich rauf und runter gehört. Nach und nach hat er mich dann mit Maiden , AC/DC, Sepultura & co versorgt.

Tja, nu bin ich knapp 25 und höre den Kram immernoch, Papa sei dank :D


P.S.:

Ganz so verbissen wie Manowar ("if you`re not into Metal, you are not my friend" :D ) bin ich übrigens nicht und höre auch Sachen wie HipHop, 80s Pop und verschiedenen Elektrokram, was meine Eltern garnicht hören. Ach ja, für die alten 80s Sachen von Jackson kann ich mich auch wieder begeistern :)


Prost
 
bibi.gif
[/URL]
also ich hab früher immer bibi blocksbergkassetten gehört. rauf und runter. das hat mich sicher geprägt, denn bibi hör ich immer noch gern und meine lieder hören sich auch alle an, wei das titellied...
 
Eine schöne Frage, die des Threaderstellers.
(ich nehme erstmal nur auf diese Stellung, hab nicht mehr gelesen)

Ein Spruch, der meiner Meinung nach mehr ist als ein "dummer Spruch".
"Wir sind das, was wir aus dem machen, was andere aus uns gemacht haben."

Meine Eltern haben mich sehr wohl geprägt was meinen musikalischen Geschmack angeht.
Wenn man bewerten würde (was man hier nicht sollte), dann würde ich sagen es war eher negativ.

Mein Vater hörte Klassik, aber setzte sich (vermutlich) nie musiktheoretisch damit auseinander.
Oder Electric Sinfonie Orchestra (heisst das so? o_O)
Oder Staccato... -_- Technik freak.
Hat aber bspw. selbst nie Jimi Hendrix gehört.
konnte bspw mit Frank Sinatra "nie was anfangen". Konnte überhaupt mit vielem einfach nix anfangen. (hat er zumindest immer gesagt ^_^)

Meine Mutter fährt auf Vengaboys ab.
Und hört generell einfach nix generell.

Aber auf früheren gemeinsamen Urlaubsfahrten liefen auch die Hits der 80er oder welcher xx-er auch immer. Die verbinde ich noch am ehesten mit der Musik aus Elternhaus.

Was ich nun bin, und was ich höre?
(Für mich sind das eng benachbarte Fragen)
KoRn,
Shakira,
Kings of Convenience,
Foo Fighters,
Sade,
N*E*R*D,
(ohne Reihenfolge)

Aber auch was ich kenne ist hier wichtig.
Denn kennen tu ich kaum was.
zum bsp: Ich spiele 10 Jahre Gitarre und habe vor knapp 3 Jahren erst zu Jimi gefunden.
Deswegen versuche ich möglichst viel kennenzulernen.

Als Konsequenz kenne ich einzelne Alben verschiedener Interpreten.
Diese höre ich dann auch mindestens hunderte Male ; )
Oder sogar nur einzelne Lieder. Manchmal kenne ich nur die Musik, weder Titel noch Interpret.
Hört Ihr manche Lieder auch auf Repeat, stundenlang und werdet nicht satt?
"Wie" hört Ihr Musik? Wie kommt Ihr an "neue" Musik? Sucht ihr? Oder nicht?

Fazit:
Meine Eltern haben mehr meinen Musikgeschmack geprägt in dem sie mein "Ich" geprägt haben. Die Musik, die ich höre ist teilweise meilenweit weg von dem was meine Eltern hören.
Ich behaupte sogar, dass es nicht aus einer Art "Trotz" entsprungen ist, wie ich manchmal das Gefühl habe.
Aber Volk/Pop-musik aus dem Heimatland meiner Mutter bspw mag ich sehr gerne.

Vielleicht eine Frage an den Threadersteller (und alle anderen) zurück:
Inwiefern findest Du Dich selbst wieder in der Musik die du hörst?
Inwiefern findest Du Dich selbst wieder in der Musik die du machst?
Ist die Musik die Du hörst,
die Musik die Du machst ähnlich?

Hast Du Dich schon gefunden? oder suchst Du noch?
Die Frage der eigenen Identität strotzt hier nur so heraus. Aber um diese geht es mir grad nicht.
Aber ich formuliere mal eine Behauptung:
Jeder Mensch der Musik erschafft/produziert wird irgendwann damit konfrontiert was "seine/ihre" Musik ist. (Vielleicht weil jede Art des Ausdrucks unbewusst versucht das "selbst" auszudrücken? ._.)
Was denkst Du? Was denkt Ihr?

Danke für Deinen Post :)
Gruß, maikl
 
@maikl:
Oder Electric Sinfonie Orchestra (heisst das so? o_O)
ELO = Electric Light Orchestra

@mitti: sehr interessantes Thema
Ich stelle mal die These auf, dass die Prägung insgesamt durch das Umfeld, die Lebenssituation usw. erfolgt.
Dazu tragen auch die Eltern, wenn auch nur zu einem geringen Teil bei.
Bei mir war das Oper, Operette, Chanson. Als Kind hab ich vor allem Radiomucke gehört, BR3- und Deutschlandfunk-Hitparade, auch die DDR-Schlagerparade. Den ersten Kassettenrekorder gabs zur Konfirmation vom "Westonkel".
Voller Scham erinnere ich mich, eine Rubettes-Kassette, geschenkt zum 15. Geburtstag, gut gefunden zu haben.
Parallel klassischen Gitarrenunterricht (damals langweilig). Ein erstes Aha-Erlebnis war Samba Pa Ti von Santana, das wollte ich auch mal spielen können. Von da an hat auch das Gitarrespielen wieder Spaß gemacht.
Später dann durch Freunde (die hatten Platten von "drüben") die Hinführung zu den 70er Heroen: Deep Purple, Steppenwolf, Pink Floyd, Yes, Genesis, Neill Young.
Mit Erwachen der politischen Aufmerksamkeit kam dann eine Phase, wo mir die Texte wichtig wurden: Renft, deren Nachfolger Karussel, Wecker, Wader, Wegner, Mey usw.
Später dann viel Jazz, insbesondere der extremeren Sorte.
Ich habe auch selbst fast alles aktiv ausprobiert, von der Bluesband über eigene Liederprogramme, bis zu diversen Jazz-Aktivitäten.

Um wieder zur Prägung zurückzukommen: Heute beeinflussen mich auch meine Kinder, mein Sohn hat mir den Metal nahegebracht, meine Tochter hat mir gezeigt, dass auch im HipHop manche musikalische Perle versteckt ist.
Ich habe mal gehört, dass sich der musikalische Geschmack Anfang der 20er verfestigt. Das kann ich in etwa bestätigen. Demzufolge stammen meine Liebling auch aus dieser Zeit: Wishbone Ash, Kansas, Deep Purple und natürlich die alten Folkies.
 
Hi Ihrs, Hi Maikl

hab echt Lust auf die Fragen zu antworten ... jepp!

maikl schrieb:
... Hört Ihr manche Lieder auch auf Repeat, stundenlang und werdet nicht satt?
Bin mit Songs auch schon eingeschlafen. Ein Repeat ... lach ... z.T. war es wie eine temporäre Sucht nach diesem einem Erlebniss namens "Musik".
Ha, kam es auch dazu, das ich (früher...lach...heute auch noch) mich in Bewegungen (Luftgitarre/Virt.Drummer?) in die Musik vertiefte.

"Wie" hört Ihr Musik? Wie kommt Ihr an "neue" Musik? Sucht ihr? Oder nicht?
Je nach Stimmung, meist mit den Ohren (Bauch hört sowieso mit und ordnet sich dem Kopf nicht immer unter), will meinen ich verfolge die Melodien, springe zum rhythm. Part, blende mal den [g=118]Bass[/g] ein, lass alles zusammen wirken etc. Dann auch, wie es früher eher normal war (mit der Zeit, kann sich Musik hören sehr verändern, ja sogar zu starren Mustern entwickeln) , mit dem Ereignis ansich ... mit Bauch (Kopf will dies und gibt Bauch recht ...), identifizier mich mit dem Gesang oder tauch innerlich durch die Instrumente geführt in Bildern ab. Solche Erlebnisse, wie z.B. in Kinos oder Live-Auftritten auch ab dem alten Plattenspier, wollen oft gerne wiederholt werden, weil sich diese sehr tief verankert haben. Ich denke dabei, an "Glücksgefühle" oder an "[g=118]Bass[/g] drückt gen Bauch". Musik hören kann durchaus eine Ganzkörper-Erfahrung sein. Durch den Kopfhörer wird nur ein Teil des Geschehens aufgefangen (rel. abstrakt), doch wiederum können Erinnerungen an live erlebten ganz gut rekonstriuert werden (Gänsehaut beim Song xyz damals, stellt sich ev. auch wieder heute ein).

Vielleicht eine Frage an den Threadersteller (und alle anderen) zurück:
Inwiefern findest Du Dich selbst wieder in der Musik die du hörst?
Ich finde mich, nein ich kopier/verarbeite eigentlich Erlebnisse von aussen und/oder aus selbstgetricktem. Inzwischen ist ein quasi Mischmasch (wie ein Hörtagebuch) entstanden, aus welchem ich schöpfen kann, mit lauernder Gefahr etwas bestimmtes zu wiederholen.

Inwiefern findest Du Dich selbst wieder in der Musik die du machst?
Ganz einfach, teils gelingt mir gewollt die Stimung, also wirkt ein bereits betrettender und bekannter Pfad in meine Musik ein (im Sinne, Art und Weise mit z.B. eine Einleitung zu basteln oder Soli zu spielen etc.).
Oder es ist ein Moment, der sich manchmal ergibt (gewünscht) ... das es "perlt" ... beim Spiel trifft ein [g=250]Akkord[/g]/Ton etc. etwas scheinbar neues ... wie aus einem Fluss sprudelt die Idee weiter ... Takte, ja sogar Strophen ergeben sich und im besten Falle ist ein Stück ine einem Rutsch (lach) entstanden. Solche Momente nenn ich "mystischer" Einklang mit sich selbst. Das Innere spricht durch die Hand und reflektiert sich über das Hören wieder. Herrlich ... eigentlich meine ich das beim Hören von Bands xyz auch zu erleben, oft egal ob die Musik Step by Step konstriuert wurde (es beginnt immer bei einem Konstrukt) oder quasi aus dem Stegreif entstanden ist.

Ist die Musik die Du hörst, die Musik die Du machst, ähnlich?
Jein ... ;)

Hast Du Dich schon gefunden? oder suchst Du noch?
Ob ich mich selbst in der Musik finde, würd ich nicht als Hauptziel sehen wollen. Das "Suchen" ansich ist interessant und manchmal auch müssig. Wenn Idee fehlen oder die Inspiration dem technisches Aspekt untergeordnet scheint, macht es nicht viel Freude, dem Hobby "Suchen" als momentane Kreativ-Pause zu erleben. Ich empfinde es bildlich wie eine Waage zwischen Ordnung/Chaos sprich "etwas zu Ende bringen" oder "jammen". Songs werden verworfen und auch wieder ausgegraben (die Erinnerung/Laune an das "alte" Stück hemmt oder fördert es) andere entstehen einfach durchgehend und dies paralell beim "Suchen".

... lebt der Thread weiter? ...
 
Hi,

ich hab schonmal ellenlang was hierzu geschrieben, dann den Browser aus Versehen zugeklickt und hatte dementsprechend den Papp satt. Ok, hier ist der Thread wieder oben und ich traue mich nochmal.

Meine Eltern... hm...

Ich denke, meine Eltern waren ehr unbewusste Musikhörer, haben so ziemlich alles kritiklos hingenommen, was halt im Radio lief. Und das lief in der Küche - täglich.

Meine Mutter hatte wenige Lieblinglieder. Eins, an das ich mich erinnere, ist A Whiter Shade of Pale von Procul Harum. Mein Vater hat - wie wohl alle in seinem Alter ;) - in den 60ern in so einer Top 40 Coverband Gitarre gespielt. Stones, Beatles, Rattles und sowas. Die Kapelle nannte sich "We the Pack" (jaja, englisch war damals nicht so geläufig, hrhr).

Daher habe ich auf alle Fälle meine Leidenschaft für's Gitarrespielen. Ich wollte immer Gitarre spielen, aber wir hatten keine im Haus. Dann kam Tante Anitas geliehene Wandergitarre. Ich glaub', mir hat damals nie jemand gezeigt, wie man das Ding stimmt. Ich hab die Klampfe an die Wand gelehnt, sah gut aus. Bis jemand die Zimmertür öffnete und die Gitarre dahinter zerbröselte.

Eine eigene Gitarre musste her, aber das kam nicht in Frage. "Die steht nach zwei Wochen doch bloss in der Ecke rum!". Hmpf.

Am 5. Januar 1988 hab ich mir dann meine erste Gitarre gekauft. Ich hatte keine Ahnung, also kam mein Dad mit und fragte nach einer Gitarre, auf der man auch mal einen BLues spielen könne. Sehe das noch vor mir - das war bei Musik Fehse in Duisburg, den Laden gibt es glaub ich nicht mehr.
Es wurde eine Fender Del Mar Dreadnaught für 520,- DM.

Ich war 17 als ich anfing zu spielen. Als ich dann die Gitarre zum ersten mal weglegte um auf die Uhr zu schauen, war ich 23 oder so.

"...auch mal einen Blues spielen" - das hatte ich irgendwie immer im Hinterkopf. Damals gab es noch zwei gute Musiksendungen im Radio. Nothing but the blues und Blues at 6, oder Blues at night oder so, eine auf BFBS und die andere auf WDR2. Da hab ich dann Stevie Ray Vaughan zum ersten mal gehört und war hin und weg. Mein Interesse an Strats wuchs und ich entdeckte auch Robert Cray für mich - und ja, ich mag beide, auch wenn viele Leute meinen, das ginge nicht.

Als 1990 SRV verunglückte, musste ein neuer Held für mich her. Gefunden habe ich ein Jahr später Chris Whitley, der mich wieder zur Akustikgitarre brachte.

Im Moment such ich grad wieder nach einem neuen Helden...



Was aber die eigentliche Frage betrifft, hat mich wohl am ehesten (???) mein Dad auf die Musik gebracht, seine Bemerkung mit dem Blues und dann natürlich die Dauerberieselung durchs Radio. Und A Whiter Shade of Pale mag ich auch ;)


Gruss, Stefan
 
Hi,

das ist schwer für mich zu sagen, aber ich denk mal, zwei Einflüsse waren prägend:

1. Mein Klassenlehrer in der 3. Klasse hat auf einer Klassenfahrt einen Haufen Platten mitgebracht, die er uns dann im Aufenthaltsraum vorspielte.

Darunter waren z.B. die erste Stones Live LP und Kinks - Live at Calvin [g=108]Hall[/g] und gerade bei "Sunny afternoon" war er voll begeistert, wie der ganze Saal den Refrain mitgrölte.

Muss mich auch schwer beeindruckt haben.

2. AFN (American Forces Network).
Die Senderauswahl war ja damals noch nicht so gross, ausser vom RIAS, SFB und dem DDR Deutschlandsender bekam ich nichts weiter mit und die Programme waren lausig.
Hitparadensendungen bunt gemischt mit Stones und deutschem Schlager.

Der AFN (und etwas später auch BFBS) war dann für mich und meine Kumpels wie `ne Offenbarung, zuerst die Amerikanischen Top 40 gehört, dann später sogenannte Adult Rock und Album Rock Sendungen gehört.
Die spielten dort ausschliesslich Songs mit Überlänge, jenseits der üblichen 3 Minuten Singlelänge (hab dort z.B. das erstemal "Stairway to heaven" gehört)

Das wars dann entgültig für mich, ich wurde Musikfan und Plattensammler und ich kann mich sogar noch an meine ersten 10 Alben erinnern.

Mit 14 gings dann los mit dem selber Musikmachen, aber das ist wieder `ne andere Geschichte.

Also, Einflüsse aus meinem Elternhaus = null.
Mein Vater hörte so gut wie überhauptkeine Musik, meine Mutter mochte u.a. Frank Sinatra, Dean Martin und Engelbert, was mich damals nun überhauptnicht flashte :D

Heute mag ich zumindest Frankyboy sehr gerne.

Gruss Frank
 
Hi,

das ist doch mal ein schönes Thema!

-"Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Musik die man als Kind hört, und dem Musikgeschmack der sich daraus entwickelt?"-

Ja selbstverständlich! Allerdings ist meines Erachtens das Elternhaus bzw. die Familie nur die "erste (eine) Station" der Prägung. Ich gehe davon aus, dass (zumindestens Psychoanalytisch betrachtet:)) gerade das Soziale Umfeld, sprich Kindergarten, Schule, Freundes/Bekanntenkreis, dazu beiträgt, wie sich der Musikgeschmack eines Individuums "weiterentwickelt". Natürlich ist aber wohl die erste "Prägung" i. d. R. ausschlaggebend...

Ich bin z. B. mit klassischer Musik "aufgewachsen"... ich habe schon als "Kleinkind" div. Opernarien etc. gesungen. Ich war also schon immer ein Bewunderer der klassischen Musik... dann mit so ca. 12 Jahren, hab`ich festgestellt, dass es auch noch andere Musikstile gibt. Ich habe dann meinen ersten CD-Player geschenkt bekommen und mir von meinem Taschengeld so einiges an "moderner Musik" gekauft.
Zu meinen Einkäufen zählten CDs von den Beatles über Michael Jackson, Depeche Mode, U2, R.E.M. etc. . Mit 14 Jahren habe ich angefangen E-Gitarre zu spielen.
Da das Groß meines damaligen Freundeskreises Grunge, Punkrock, Rock oder Metal hörte und mir das auch ganz gut gefiel entschied ich mich "meine" erste Rock-Band zu gründen... leider waren wir da noch nicht so gut an unseren Instrumenten, so gaben wir uns zunächst damit zufrieden einfache 3 [g=250]Akkord[/g]-Songs zu spielen und zu komponieren:) .
Tja, leider hab`ich mich in diese Rockerphase ein wenig hineingesteigert, na ja und dann war`s halt so weit mit S**, Dr*** & Rock`N Roll (ich übertreibe gern ein wenig:))(oder doch eher :() ?

Nach ca. zehn Jahren Rock `N Roll bin ich dann -wer hätte das gedacht- zurück zu "den Wurzeln" gekehrt. Und nun das tolle "HAppy ENd" :):
Meine Eltern luden mich in eine Operette ein,- da merkte ich dann wieder, wie anspruchsvoll doch die "Klassik" ist, na ja sagen wir mal sein kann (damit will ich natürlich nicht sagen, dass andere Musikstile nicht anspruchsvoll sind) und wie groß doch noch immer meine Bewunderung für die Klassische Musik und diese Musiker ist.

So hat sich letztenendes also mein Musikgeschmack "entwickelt" und ich bin sehr froh von mir behaupten zu können, dass ich mich tatsächlich, von der "Epoche Renaissance bis zur Moderne" -so fern es "möglichst selbstgemacht ist"- für wirklich vieles begeistern kann.

So nun reichts auch...
LG @all boonjan
 

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