Trenntrafos für Wordclock ?

[Elektrohamster]

Guten Tag,

alle Welt spricht vom erdfreien Studio: Analog, AES, S/PDIF, MADI, MIDI - alles ist entweder schon von Haus aus galvanisch/optisch getrennt oder läßt sich leicht masseentkoppelt verkabeln.

Nur eins wird beständig vergessen: Die WordClock-Verbindung!

Einige Geräte haben zwar transformer-entkoppelte WC-Eingänge, viele jedoch nicht. Auch scheint es keine Systematik bei diesem Thema zu geben, was den Gedanken nahelegt, sich einen solchen Übertrager einfach selbst zu basteln: Einen Baustein mit vier Beinen in ein WordClock-Kabel einlöten - das sollte sogar ein Löt-Legastheniker wie ich hinkriegen!

Nun also die Frage an die Experten hier: Welche handelsüblichen Übertrager eignen sich für die galvanische Trennung von Wordclock-Verbindungen, hinsichtlich Spannung, Frequenzbereich, Impedanz etc.?

In einem parallelen Thread wurde z.B. die WordClock-Stufe eines TC KONNEKT 48 behandelt, dort werkelt ein DA102MC. Irgendwelche anderen Vorschläge?

Auch wundert mich, daß noch kein Hersteller das Thema kommerziell angegangen ist: Ein Übertrager für 1,50 EUR in einem steckfertigen Wurzelholzgehäuse für sagen wir 500.- EUR mit entsprechender Werbung würde doch sicher einschlagen wie eine Bombe

Ob Erdschleifen über Wordclock tatsächlich die Qualität der Synchronisation beeinträchtigen, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber allein die Möglichkeit läßt einen audiophilen Zahnarzt wie mich nachts nicht mehr ruhig schlafen

Danke für alle Anregungen,
Elektrohamster

 

[DaVogi]

ist das ein reales problem?

ich hab vor ein paar monaten den maschinenraum unseres postproduktionsbetriebes (audio&video) neu verkabelt und eigentlich überhaupt keine probleme mit brummschleifen udgl. gehabt trotz teils sehr kompromisbehafteter bestehnder verkabelung.


einzig iso-übertrager für unsymmetrischen ein/ausgängen von dvd player und co musste ich nachrüsten.


einen trafo zu finden der auch bei hohen clocks sauber bleibt (96khz und mehr) ist wahrscheinlich nicht so ein günstiger spass.



auf jeden fall

 

[Sampa]

Ich seh da auch kein wirkliches Problem. Wenn da eine Trennung stattfinden muss / soll, dann per Optokoppler. Ausserdem ist (sollte) in den meisten Geräten die digitale und analoge Masse eh sauber getrennt.

 

[Elektrohamster]

Wie gesagt: Ob das ein Problem ist, kann ich nicht beurteilen.

Mich wundert nur, daß einige Geräte übertrager-isolierte Eingänge haben, andere aber nicht.
Mein Rosendahl Nanoclocks z.B. hat Trafos in den Eingängen, RME-Karten hatten bislang auch immer einen Ringtrafo hinter dem WC-In.
Frage ist, warum?
Gibts vielleicht doch Auswirkungen, die nicht sofort ins Auge springen, aber trotzdem vorhanden sind? (Das fiele dann in die gleiche Kategorie wie die ewige Frage, ob externe Clocks überhaupt sinnvoll sind und WordClock besser synct als Adat etc.)

Bei AES/EBU und S/PDIF scheinen Masseschleifen ein Problem zu sein, denn beide Spezifikationen sehen Ausgangsübertrager vor und in der Regel halten sich die Hersteller auch daran. Und WC?

Abseits der Sinn-Frage würde ich gerne wissen, welche Übertrager überhaupt geeignet sind hinsichtlich der technischen Eigenschaften (kenne mich da nicht so aus). Der Übertragunsbereich typischer AES-Trafos beginnt ja oft erst bei 100kHz und was, wenn man mit 44,1 syncen will?

Ist halt eine interessante Bastelarbeit fürs Wochenende, mit der ich gerne mal herumspielen möchte

 

[Elektrohamster]

So, habe nochmal ein bißchen herumgegoogelt.

Alternativteil zum DA102MC ist der PE-65612NL, scheinbar ein beliebter S/PDIF-Transformer.
Werde mal zwei meiner WydeEye-Kabel zerschneiden, diese beiden Typen einlöten, einen Blindtest durchführen und dann davon berichten.

Hier noch ein interessanter Grundlagenartikel zum Thema "Übertrager in Digital-Audio-Verbindungen":
http://www.scientificonversion.com/AES1998.pdf

Und hier eine unterhaltsame Debatte zum beliebten Thema "Jitter", v.a. bei Nichtwandlergeräten und Geräteketten
http://www.hifi-forum.de/viewthread-43-852.html