TLM 102 zu hart, würde ein Preamp helfen?

[houdimoudi]

Ich habe vor 1 Jahr mein Homestudio Projekt angefangen, mit dem Kauf eines TLM 102 (auf Empfehlung) angefangen. Mittlerweile besteht meine Einrichtung aus einem Saffire pro 24 Interface, 2 Genelec 8020, und Mobile Stellwände aus Termarock plus Deckenabsorber.
Leider bin ich nicht wirklich zufrieden mit dem Sound des TLMs wenn ich Stimmen aufnehme.
Es klingt irgendwie zu hart und etwas dünn.
Ich werde immer besser das Signal durch EQ und Compressor zu bearbeiten, jedoch frage ich mich ob ich vielleicht bei der Aufnahme was ändern sollte.
Würde ein Preamp da helfen, das Signal weicher und etwas voller zu kriegen?
Oder lieber das Mikro wieder verkaufen und nochmal von vorne mit der Suche anfangen?

Vielen Dank im Voraus für Tipps und Anregungen

 

[buffi]

shit in -> shit out
mikro wechseln oder einfach EQen
dafür sind EQs ja da

 

[whitealbum]

Das TLM102 hart und dünn?
Da fallen mir eher andere MIkros dazu ein.
Stelle mal ein oder zwei Beispiele hier rein, um ein besseres Bild zu bekommen...

 

[LM18]

Ein Pre hat schon seinen Charakter, insbesondere wenn er elektrisch mit einer so komplexen elektrischen Last zwangsverheiratet wird.

Aber das was dich klanglich stört, wird wohl eher dem Mikrofon als dem Signalverstärker geschuldet sein...

 

[clemenserwe]

Aber das was dich klanglich stört, wird wohl eher dem Mikrofon als dem Signalverstärker geschuldet sein...

Oder der akustischen Aufnahmesituation. Du schreibt von Stellwänden usw. aber man kann sich kein Bild machen.

Ein Soundbeispiel wäre hilfreich.

Clemens

 

[sonoro_vienna]

Die Definition "hart" wird wohl nicht von jedem gleich verstanden. Nachdem du deinen Raum akustisch scheinbar schon reguliert hast, kann es natürlich sein dass es dem Signal an Räumlichkeit fehlt. Hast du schon versucht deine Aufnahmen mit Reverb zu bearbeiten?

Wenn die Aufnahmen nun wirklich vom Frequenzgang her zu dünn sind, würde mich interessieren wie groß der Abstand zwischen Vokalist und Mikro für gewöhnlich ist.

 

[Traumwandler]

Ich habe auch ein TLM 102 und empfinde den Sound übrigens auch als zu "hart", wobei ich ihn bsilang eher als scharf beschrieben habe. Zumindest bei meiner Stimme muss ich doch ordentlich filtern. Ich wollte demnächst mal einen Versuch mit einem Stück Stoff über dem Mikro starten in der Hoffnung, dass es dadurch etwas weicher klingt.

 

[lazymarc]

Der Eingangswiderstand Deines Interfaces mit 2 kohm ist zu hoch.
Neumann empfiehlt 1 kohm.

http://www.neumann.com/?lang=de&id=current_microphones&cid=tlm102_data

also entweder einen Preamp mit 1 kohm
oder ein Impedanzwandler von 50 Ohm auf 100 Ohm für Dein Mikro.

 

[Glutamatjunkie]

tja, oft werden sachen verkauft die gar nicht zueinander passen.
diese fiesen verkäufer!

 

[whitealbum]

Wie oft gesagt wurde, wir können hier fabulieren bis der Arzt kommt, ein Soundbeispiel wäre interessant.

 

[houdimoudi]

Vielen Dank für die vielen Antworten,

Bin leider gerade unterwegs, werde aber morgen mal ein paar Beispiele hochladen.
Scharf ist vielleicht die bessere Beschreibung. Wahrscheinlich würde ich mit EQ viel erreichen, bin aber noch nicht so erfahren damit.
Das mit der Impedanz wusste ich nicht, was für Auswirkungen hat denn ein "falscher" Eingangswiderstand?

 

[pieffa]

Hallo ich kann dir den preamp zu dem tlm 102 empfehlen. Es lässt sich damit sehr viel bewerkstelligen. Könnte mir das ganze mal in Verbindubg anhören und es klang sehr gut.

https://www.thomann.de/de/art_voice_channel.htm

 

[Akai31]

Lass dich nicht irre machen bzgl. "passender" impedanz. mir waere das ganz neu. solange die erforderliche ueberanpassung eingehalten wird und die ausgangsimpedanz nicht zu hoch ist.
wuerde ja heissen, fuer jedes mikro brauchts den passenden preamp. ein ssl funktioniert also ordnungsgemaess nur mit u87 und ein neve nur mit schoeps... scheisse, 48x u87 im orchestergraben ist wohl niemanden wunsch...
ich kenne niemanden, der so arbeitet...

klangliche haerte oder schaerfe bei nieren entsteht auch sehr oft durch ihren verzogenen freqgang bei 90° und 180° schalleinfall. probier mal ob das problem bei seitlichem und rueckwaertigen einsprechen schlimmer wird. evt. ist auch der diffusschall des raums mit ursaechlich.
wenn das mikro nicht taugt oder nicht passt, hilft auch kein neuer preamp.

 

[lazymarc]

Fast jedes Mikro funktioniert mit fast jedem Preamp, nur ob einem der Sound gefällt steht auf einem anderen Blatt.
In diesem Fall gefällt der Sound nicht. Eine Impedanzanpassung würde in die richtige Richtung gehen.
Was andere Faktoren, die genannt wurden natürlich nicht ausschließt.

 

[Akai31]

Eine Impedanzanpassung würde in die richtige Richtung gehen.

Erklär das bitte mal genauer. Was ist denn deiner Meinung eine "Impedanzanpassung" und welche Verhältnisse wäre ideal?

 

[lazymarc]

1.
Tlm 102 out mit 50 Ohm
von Neumann empf. Input des Preamps 1 Kohm
entspricht Faktor 20

2.
vorhanden sind
Tlm 102 out mit 50 Ohm
Focusrite Saffire pro 24 mit einem Input des Preamps von 2 Kohm
entspricht Faktor 40

Die von mir gemeinte Impedanzanpassung zielt darauf in diesem Fall wieder auf Faktor 20 zu kommen.

Teure Lösung - Preamp mit 1 Kohm Input
Preiswerte Lösung - 50 Ohm Widerstand in Mikrokabel löten

Tlm 102 out mit 50 Ohm + 50 Ohm Widerstand in Mikrokabel = 100 Ohm
auf Focusrite Saffire pro 24 mit einem Input des Preamps von 2 Kohm
entspricht Faktor 20

Ergebnis weniger Härte (Höhen)

Wenn dem TE das dann immer noch nicht gefällt, sollte er ein anderes Mikro testen.

 

[the_Emre]

Stell doch einfach eine unbearbeitete Datei ein und dann nochmal einen fertigen Song. Ich vermute du drehst EQ rein und komprimierst stark statt Frequenzen die stören rauszuziehen und anders zu komprimieren.

MfG
-Emre-

 

[mix4munich]

Akustische Härte wird meist durch eine Überbetonung im Bereich 2 bis 3 kHz ausgelöst. Sieh Dir den Klang Deiner Stimme mal in einem RTA an (und da tut es durchaus eine billige SHareware für das Smartphone), um das Zentrum der Überbetonung zu finden. Dort setzt Du dann ein Filter am EQ und senkst ab, bis es Dir gefällt. Evtl. musst Du auch im Grundtonbereich Deiner Stimme (bei Männern meist zwischen 200 und 300 Hz gelegen) ein wenig anheben, da reichen meist minimale Anhebungen von 1 bis 1,5 dB.

My 2 Cents
Jo

 

[Akai31]

lazymarc, die haerte bekommt man doch nicht mit einem dezenten hoehenabfall bekaempft. selbst wenn der bei einer zu starken ueberanpassung auftreten sollte (waere mir unbekannt bei den ueblichen werten und kabellaengen) dann doch ab 20k.
die problemfreq vieler nieren liegt aber eher bei 8k.
hart klingend wuerde ich auch noch 4k und 2k empfinden.
da hilft doch kein flacher tiefpass am obersten rand des spektrums...

 

[Akai31]

http://www.sengpielaudio.com/DasMaerchenVonDerLeistungsanpassung.pdf