@Ator: Die / deine Herangehensweise sieht auf den ersten Blick etwas arbeitsintensiv aus. Soll keine Kritik sein, nur eine Einschätzung. Wie lange brauchst da für die Drumbearbeitung pro Stück wenn ich fragen darf ? Aber sehr interessant. Danke für die Einblicke.
Ich gebe kurz auch mal einen Senf dazu...
- Bei der Tatsache, dass bezüglich der Einzelspuren der Drums weniger manchmal mehr ist und man möglichst nur so viel Kompression einsetzen sollte viel wie nötig und so wenig wie möglich bin ich vollkommen d'accord. Ich stupfe die Einzelkanäle der Drums auch nur einen Hauch an, maximal 1-2 dB, oft auch nur, dass die die GainReduction gerade anfängt zu zucken. Das selbe gilt für die Gruppe(1-3dB). Ansonsten wird/wirkt es sehr schnell überkomprimiert.
- Das hat auch den Vorteil, dass die Drums dann lebendiger bleiben und man sich das Spektrum für die restlichen Spielteilnehmer nicht mit einem Soundbrett "zubetoniert".
Bei der Kompression der Drums ist eigentlich meines Erachtens nach der gewünschte Haupteffekt auch die "Zähmung" der Transienten(vor allem in der digitalen Domain insbesondere der Snare), weil das Ergebnis sonst sehr schnell zu spitz und beim längeren Hören zu einer Ermüdung beitragen kann(Ohr Fatique). Das spiegelt sich dann auch im in der Wahrnehmung / dem Empfinden des Drumsounds beim kurzen Hören wieder. Und mit EQ alleine bekommt man das nur schwer in den Griff. Wirkt sonst schnell dumpf und es fehlt etwas oder wie gesagt zu harsh. Analoge Hardware(guter Kompressor) kann dabei enorm helfen und man macht damit intuitiv/automatisch auch einiges richtig.
Womit ich ein bißchen Kopfschmerzen habe ist, dass du die OHs durch via Send durch einen Raum/Hall schickst, ich würde das nur dann machen, wenn keine Raumspur zur Verfügung steht. Problem sehe ich bei dieser Vorgehensweise mit den OHs eher bei den Becken und beim HiHat, es besteht meines Erachtens nach die Gefahr, dass diese dann ggf. etwas "verwaschen" klingen.
Aber es führen wie man immer so schön zu sagen pflegt viele Wege nach Rom. Wichtig ist, damit mit man auf das gewünschte Ergebnis kommt. Siehe auch einige Vorgehensweisen der "PROs":
- CLA schwört ja auf den Distressor auf der Snare und den EQP, sendet nur Snare Bottom sowie die Raumspur auf seine Effektzüge/Effektgeräte der Drums(Sony, EMT und Yamaha). Parallelkompression setzt er nur ein wenn er sie auch braucht, Snare, Kick und minimal bei OHs.
- Jaquire King arbeitet meistens ohne Snare Bottom
- Viele andere wie MDN arbeiten viel mit Ambientsamples
- Generell setzen heutzutage fast alle Samples ein(insbesondere bei Kick, Snare) und layern relativ viel um auf ihr Ergebnis zu kommen, pflegen auch relativ intensiv ihre eigenen Samples mit ein, die sie sich im Lauf der Jahre erarbeitet und zusammengestellt und archiviert haben und verwenden diese in ihren verschiedenen Produktionen.
An diesen heiligen Gral der PROs kommt man halt nicht so einfach ran. Und die PROs geben diese Samples und einige Tricks auch nicht so ohne weiteres raus bzw. lassen sich vollkommen in die Karten schauen, wenn dann(siehe DrumShotz und andere) nur mit einer fixen Lautstärke ohne einen oder mehrere abgestufte Lautstärke Layer. D.h. diese Samples sind dann nur bedingt einsetzbar, zwar rechnen moderen Drum VSTs oder TriggerTools die Lautstärke schon entsprechend der Anschlagstärke ein/um, aber schon bei einem Fill mit einem leichten Snarewirbel wirkt das ganze dann schon nicht mehr wirklich authentisch, weil sich mit der Anschlagstärke der Snare auch die Klangentfaltung und die Spektrale Zusammensetzung des Sound selbiger ändern. Man braucht für ein authentisches Ergebnis auf der anderen Seite aber auch nicht "unendlich" viele Laustärkelayer, aber ein grobe Abstufung sollte es zumindest schon sein.
Ich hab mir den Titel auch mal gezogen, hoffe, dass ich am Wochenende dazukomme. Und ich muss auf mal auf der Abhöre in eure Mixe und die Drumbeispiele reinhören . Bin schon gespannt.