Speed/Timing Übungen für rechte Hand?

X

XoechZ

Registriert
15.09.08
Beiträge
61
Reaktionen
1
Punkte
78
Hallo Leute!

Ich habe heute eine vielleicht ungewöhnliche Frage an euch:

Gibt es für E-[g=422]Gitarre[/g] (also Spielen mit Plektrum) spezielle Übungen für die rechte Hand um Tempo und Präzision zu steigern?

Ich bin zwar kein Anfänger mehr, aber die rechte Hand hinkt in ihrer Entwicklung immer hinterher. Und die ganzen "Griffbrett rauf und runter" und Skalenübungen sind meiner Meinung nach eher für die Entwicklung der linken Hand gedacht.

Wenn ích z.B. eine Skala nur mit der linken Hand am Griffbrett rauf und runter spiele, komme ich locker auf 160 bis 170 [g=45]bpm[/g] (16tel natürlich, also 4 Noten pro Metronomklick). Das ist kein Problem und geht locker und flüssig.

Nehme ich aber die rechte Hand dazu und schlage jede Note an (Wechselschlag) ist bereits bei 110 bis 120 [g=45]bpm[/g] Schluss. Mehr packt die rechte Hand nicht. Sie verkrampft und das Timing (Koordination zw. linker und rechter Hand) ist voll daneben.

Was kann man da tun?


Für hilfreiche Antworten danke ich im Voraus.

XoechZ
 
Blöde Frage meinerseits: Was erhoffst Du Dir vom "Tempogewinn"?
 
Ähm, blöde Antwort meinerseits: präzise schneller spielen zu können.

Sorry, das musste sein :)

Klar gehts um schnelleres spielen. Speed Metal bis klassischen Shred habe ich so im Visier. Und da sind schnelle Läufe und akkurates Speed Picking halt Pflicht.
 
XoechZ schrieb:
Hallo Leute!

Ich habe heute eine vielleicht ungewöhnliche Frage an euch:

Gibt es für E-[g=422]Gitarre[/g] (also Spielen mit Plektrum) spezielle Übungen für die rechte Hand um Tempo und Präzision zu steigern?

Ich bin zwar kein Anfänger mehr, aber die rechte Hand hinkt in ihrer Entwicklung immer hinterher. Und die ganzen "Griffbrett rauf und runter" und Skalenübungen sind meiner Meinung nach eher für die Entwicklung der linken Hand gedacht.

Wenn ích z.B. eine Skala nur mit der linken Hand am Griffbrett rauf und runter spiele, komme ich locker auf 160 bis 170 [g=45]bpm[/g] (16tel natürlich, also 4 Noten pro Metronomklick). Das ist kein Problem und geht locker und flüssig.

Nehme ich aber die rechte Hand dazu und schlage jede Note an (Wechselschlag) ist bereits bei 110 bis 120 [g=45]bpm[/g] Schluss. Mehr packt die rechte Hand nicht. Sie verkrampft und das Timing (Koordination zw. linker und rechter Hand) ist voll daneben.

Was kann man da tun?


Für hilfreiche Antworten danke ich im Voraus.

XoechZ

Dein Problem ist, dass du ab 120 [g=45]bpm[/g] immer noch zu "denken" versuchst.
(Das wirkliche Tempo deiner rechten Hand kannst du einfach ermitteln, in dem du so schnell wie möglich ([g=51]Tremolo[/g] Picking) auf einer leeren Saite schredderst. :) )

Wenn du das Gefühl hast, dass dir die Saiten im Weg sind, kann es am falschen Härtegrad deines Pleks liegen. Sprich, da bleibt man gerne mal hängen oder schlägt ins Leere.

Wichtig ist auch, die Bewegungen so kurz wie möglich zu halten. Du musst auch nicht unbedingt mit brachialem Druck die Saiten anreissen. Immer locker bleiben. :D

Versuche deine "slured" gespielten Licks mit der Pleck Hand zu unterstützen. Also so schnell wie möglich mit der Linken spielen und erstmal nur bei jedem Saitensprung mit dem Plek anschlagen. Dann jeden zweiten Ton usw.

Es ist auch wichtig, dass du verstehst wie man alternate Picking ansetzt!
Nicht jedes Lick beginnt mit einem Downstroke.

Ansonsten sind die von dir genannten Übungen genau die, mit denen man auch alternate Picking übt.

Ich kann dir aber das Buch "Speed mechanics for Heavy Metal Lead Guitar" von Troy Stetina ans Herz legen.
Du wirst wahrscheinlich kein besseres Buch für diese Technik finden. (inklusive Stringskipping und Sweeping)

Edit: Ist zwar nicht meine Art Webung zu machen, aber hier der Link:
Buch
 
Das Problem mit dem "denken" ist wohl wahr. Ich "denke" wirklich immer mit und versuche im Kopf immer mitzuzählen. Das werde ich mir wohl abgewöhnen müssen :)

Nach diesem Buch werde ich mal Ausschau halten, danke.
 
XoechZ schrieb:
Gibt es für E-[g=422]Gitarre[/g] (also Spielen mit Plektrum) spezielle Übungen für die rechte Hand um Tempo und Präzision zu steigern?
spezielle Übungen kenn ich keine, aber die "normalen" bis ins extreme Steigern war mein Rezept...
1. immer mit [g=64]Metronom[/g]
2. langsam anfangen, Viertel Noten auf allen Saiten, offen und abgestoppt
3. Tempo bei jeder Übung steigern, wenn du locker und entspannt spielst
4. verschiedene Betonungen durchspielen (immer die 1, dann immer die 2 usw. Betonungen offen , Rest abgesoppt)
5. aufhören zu denken und zählen, sondern einfach spielen ;-)

230bpm - 240bpm sollten so schon machbar sein. richtiges Plektrum, Saitenstärke und Saitenlage vorrausgesetzt....

Viel Spaß am Üben!


PS: alles unter 200bpm ist Kindergarten! :D
 
Wenn Du schnell was diesbzgl "sinnvolles " sehen willst
geh auf www.licklibrary.com in die Video Section, suche nach
"Guthrie Govan" und schau Dir seine 4 Technikvideos bzgl
Picking an. Sehr aufschlussreich mMn, aber kostenpflichtig.
Du kannst für jedes Video ein kleines Preview ansehen.

Der Typ ist ziemlich schräg, aber er erklärt gut ( in englisch !)

Ansonsten gibt s auf youtube ca 1 Mio "Shred" Videos .... ( ok nur 72.000)

lg
Andi
 
Petrucci - Rock Disziplin

da gint es ein extra Teil "rechte Hand" den ich für gewinnbringend halte, da er wirklich da ansetzt wo´s fehlt.

Gruß Mike
 
Moin!

Das Problem mit dem "denken" ist wohl wahr. Ich "denke" wirklich immer mit und versuche im Kopf immer mitzuzählen. Das werde ich mir wohl abgewöhnen müssen

Denken muss schon sein. Aber nur beim Üben neuer Dinge und bei entsprechend langsamen Tempi.

Wenn es "flüssig läuft", dann ist das auch daran zu erkennen, dass man nicht mehr nachdenken muss, dass es locker von der Hand geht, und dass man sich nicht mehr um Einzelheiten kümmern braucht, wenn man etwas im musikalischen Kontext spielt. Erst dann kann man das Tempo erhöhen. Lieber länger damit warten, als zu früh zu schnell und damit unsauber zu werden.

Jochen:

PS: alles unter 200bpm ist Kindergarten!

Etwas konkreter: Alles unter 200bpm und unter 012er Saiten ist Kindergarten :-D


@26: Das Buch habe ich mir mal bestellt, um mal einen Blick hineinzuwerfen. Kannte ich noch nicht, Danke für Tipp.

@lauro: Das Problem ist ja nicht, an die Informationen zu kommen. Dazu findet man im Web alles, was man braucht, und das im Überfluss. Nee, das Problem ist die Selbstdisziplin, die Akkuratesse und das Durchhaltevermögen. Und nicht der Versuchung zu erliegen, zu früh und zu schnell zu viel zu wollen. War schon immer so und wird auch immer so bleiben.

Grüße Thomas
 
ehm spielen ohne denken ? ich mach das zwar ähnlich aber unser schlagzeuger zählt bei jedem tempo im kopf 16tel mit und arg viel tighter geht wirklich nicht ^^
 
Dass das Hirn schon irgendetwas tun sollte, ist klar ;-)

Aber: Bewegungsabläufe müssen soweit in Fleisch und Blut übergegangen sein, dass sie unbewusst funktionieren. Das gilt eigentlich auch für die musikalischen Strukturen.

Ich denke, dass euer Drummer einen innerlich gefühlten 16tel-Puls meint, auf den er aufsetzt. Aber selbst der sollte nicht kognitiv gezählt werden, sondern "einfach so" passieren.

Das meinte ich: Nicht bewusst, sondern unbewusst agieren. Nicht darüber nachdenken, sondern es einfach tun. Geht ja schließlich um Musik.

In der Guitar 12/2008 gab es einen schönen Artikel von Abi v. Reininghaus hierzu mit dem Titel "Muttersprachler" und die Auswirkungen eines kontrollierenden Denkstrangs auf das Mikrotime. Zusammengefasst: Zweiter Denkstrang erfordert zu viele Hirnressourcen, von daher: Nie darüber nachdenken, was man spielt! Sondern: Es einfach tun. Und bis man soweit ist, dass man "es einfach tun kann", ist Üben angesagt.

Grüße Thomas
 
Hallo Leute!

Melde mich nochmal zu meinem Thema. Ich habe das Problem jetzt zwar noch nicht ganz gelöst, aber erkannt und arbeite an der Behebung.

Ich war bei einem Gitarrenlehrer und habe ihm von dem Selben Problem mit der rechten Hand erzählt. Er bat mich ihm kurz etwas vorzuspielen und er analysierte es. Dabei fiel ihm sofort auf, daß ich das Plektrum total falsch halte.

(Schon arg, dachte ich mir, jetzt spiele ich seit etwa 15 Jahren [g=422]Gitarre[/g] und das hat noch niemand bemerkt. Nichtmal ich selber.)

Auf jeden Fall hat er mir gezeigt, wie man das richtig macht und ist einige Übungen mit mir durchgegangen. Naja, was soll ich sagen, nach einer Stunde steigerte sich die Geschwindigkeit der rechten Hand und auch das Timing merklich.

Sehr cool, jetzt muss ich nur noch weiter fleissig üben (die "neue" Haltung fühlt sich noch etwas ungewohnt an).


Zum Abschluss:
Es wurde ja hier im Forum schon oft gesagt, und jetzt habe ich es am eigenen Leib erlebt. Einen guten Lehrer kann man einfach durch nichts ersetzen !!!!

Ich habe gleich noch weitere 10 Stunden bei ihm gebucht. Mal sehen, was er mir noch beibringen kann.


Salut,

Xoechz
 
Ich weiß jetzt nicht, wie weit du bist, aber ich will dir dieses Buch ans Herz legen. Mir hat es geholfen und ich übe immer noch damit (Ich spiele 3/4 Jahre).
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Testberichte Test: Roland System 8
Antworten
6
Aufrufe
24K
Dr.moog
D
LRR
  • Artikel
Antworten
8
Aufrufe
57K
A-jay
A

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben