Soundpacks = 'Cheaten'??

[der_julian]

Gemasterte Loops aus Librarys verwenden und sich dann als Produzenten feiern lassen finde ich verwerflich.
Es gibt Ausnahmen wie OneShots aus Drummaschinen(808, Linn, etc), bekannte Breakbeats(Amen, Coldgrits, usw. das ist allgemeines Kulturgut ) und das Samplen und kreative verwursten im sinne des klassischen HipHop.

 

[juli0310]

Danke an alle die bisher geantwortet haben

 

[mofox]

Ach, man muss doch auch nicht jedes schmutzige Geheimnis allen möglichen Leuten auf die Nase binden.

Wenn am Ende was Gutes bei rauskommt, ist doch alles in Butter. Wenn der jeweilige "Produzent" Samples & Loops nicht einigermaßen kreativ und/oder songdienlich einzusetzen weiß, dann ist es evtl. auch fraglich, ob ihm das mit einem spielbaren Hard- oder Software-Instrument gelingt.

Man kann auch mit "ehrlichem" Equipment scheiß Mucke machen, hehe...

 

[kenfjohnnydee]

Man kann auch mit "ehrlichem" Equipment scheiß Mucke machen, hehe...

Ja, aber das ist dann eben individuelle Scheiße und nicht wiedergekäute und recyclete Scheiße.

 

[mofox]

okee

 

[ModulationMatrix]

Man kann auch mit "ehrlichem" Equipment scheiß Mucke machen, hehe...

Ja, aber das ist dann eben individuelle Scheiße und nicht wiedergekäute und recyclete Scheiße.

recyclete Scheisse stinkt aber nicht mehr so dolle

Will sagen: wenn einer Sounds schlecht selber baut hört man ab der ersten Sekunde ob das Mist ist. Wenn einer die Creme de la Creme an Synths/Presets/Loops hat hört man das erst nach 30 Sekunden (weil es nicht so sehr am Sound an sich, sondern eher an der lahmen Komposition erkennbar wird).

 

[kenfjohnnydee]

recyclete Scheisse stinkt aber nicht mehr so dolle Lachen Lachen

Nee, sei mal ehrlich. Wenn ich 'nen Loop oder 'nen Sound mit 'nem Scheißsong verbinde, der das gleiche "Material" ein paar Wochen vorher schon durchgespult hat, dann hat doch der neue Song für mich als Hörer schon nach kurzer Zeit des Lauschens verkackt.

Also stinkt das dann sogar schon quasi von Weitem.

Was neue, aber beschissene Sounds anbelangt, kann man zumindest nooch drauf hoffen, dass das im Gesamtkontext schon wieder stimmig ist.

 

[electronative]

Also bei den vengance kits sind auch schon öfter songs aufgetaucht,
die bereits vorher schonmal veröffentlicht wurden. Die sind auch nicht gecleart und brauchen auf jeden fall die zusätzliche Zustimmung der Urheber...

Der 2. Song:


Das find ich eigentlich fürn ####...

 

[Kuno]

Soll halt jeder machen, wie er will.
Ich persönlich will Musik machen. Selbst machen.

Wer nur irgendwelche fertigen Puzzelstücke zusammen setzen möchte wie bei eJay, kann das natürlich gerne tun. Anerkennung bekommt er dafür von mir aber keine.

 

[mofox]

Soll halt jeder machen, wie er will.

Jo..

Mein persönlicher Punkt bei der ganzen Geschichte ist, dass (hier) bei solchen Themen einfach zu gern und zu oft viel zu viel Schwarz/Weiß-Malerei betrieben wird.
Samples/Loops verwenden: entweder die Construction Kits am liebsten komplett und unverfälscht oder dann eben niemals nicht, weil Oh Sünde (!!!).

Oftmals gefällt jemandem einfach nur ein kurzer Schnipsel eines Synth Loops. Dann probiert man eben mal aus, ob man es in ein bestehendes Arrangement einbinden kann. Meist scheitert es ohnehin an den unvereinbaren Räumen, unterchiedlicher Delay-Quantisierung oder Stereoinformation. Von unterschiedlichen Tonarten mal ganz zu schweigen..

Spannend und nützlich finde ich Loops vor allem dann, wenn ich das jeweilig verwendete Instrument ohne größeren zeitlichen und finanziellen Aufwand im Rahmen einer Sampler (Kontakt) Library einfach nicht glaubhaft genug artikulieren kann. Das sind in meinem Fall i.d.R. Shaker aller Art, funky Gitarren, Bässe oder Bläser etc.

Und wenn man das Loop nicht direkt als Audio einbindet, dann verwendet man es eben einfach mal aufgrund der überaus passenden, inspirierenden rhythmischen Phrasierung, weil man beispielsweise in Zeiten einer musikalischen Sackgasse einfach nicht selbst drauf kommt.
Oder man verwendet es je nach Typ als Inputsignal für einen Vocoder oder sonstige Sidechain-Effekte, konvertiere es mir dank modernster DAW-Technologie in MIDI und verändere es mir anschließend nach Belieben, wandele mir ein Pad/Texture-Sample in einen Transition-Effekt um usw. Die Möglichkeiten anno 2014 sind grundsätzlich mannigfaltig.

Man muss also keinen großen Bogen darum machen, nur weil zwei bis fünf Hanseln auf Recording.de eine gegenteilige Meinung dazu haben.
Einfach machen und mit den Kritiken leben können.. und Spaß dabei haben sollte man natürlich auch. Sonst is eh alles doof..

Das mit dem "Musiker-Gewissen" und "No-Gos" reguliert sind dann vermutlich sowieso proportional zur Anzahl der "Betriebsjahre"...


Edit:
Genug geschwätzt, habe fertig..

 

[Nachtschicht]

also hier und da mal nen loop zu nehmen ist ja kein ding, aber nen song tatsächlich einfach aus nem construction kit zusammenzusetzen, da käm ich mir auch ziemlich doof bei vor.

 

[Kuno]

Ganz genau. Kommt halt auch immer drauf an, welche Ansprüche man an sich selbst stellt.
Wenn es nur darum geht, Geld zu verdienen, kann man natürlich nach Herzens Lust rumlamen. Das schadet gar nicht.

 

[Klavio]

Spannend und nützlich finde ich Loops vor allem dann, wenn ich das jeweilig verwendete Instrument ohne größeren zeitlichen und finanziellen Aufwand im Rahmen einer Sampler (Kontakt) Library einfach nicht glaubhaft genug artikulieren kann. Das sind in meinem Fall i.d.R. Shaker aller Art, funky Gitarren, Bässe oder Bläser etc.

Das ist der Punkt!

Sind ja nicht alle so blöd wie ich.
Ich sitze hier, übe mir mit Gitarre und Klavier die Finger wund, und werde wahrscheinlich erst in Jahren etwas ins Feedback -Forum stellen können, weil vorher nichts gescheites dabei heraus kommt.

Das kann man sich alles ersparen.

 

[Fredman]

ich finde soundpacks kann man ganz gut nehmen als grundlage um schnell etwas zu haben was gegen eine "schreibblockade" hilft. nach und nach kann man diese dann durch eigene sounds ersetzten um dann zu seinem gewünschten resultat zu kommen

 

[Florian_W]

Wenn ich Musik als "Kunst" betreibe, dann will ich alles selber machen. Wenn es aber z.B schnell zu einem Ergebnis kommen muss, für eine Auftragsarbeit. finde ich es nicht verwerflich Loops zu benutzen. Oder auch wenn man nicht in der Lage ist bestimmte Instrumente authentisch einzuspielen. Wie oben schon erwähnt z.B Brass-Sections, funky gitarren...

ist es "gecheatet" wenn man sich einen Studiogitarristen holt und nicht selber Gitarre spielt? Das Budget erlaubt dann vllt. nicht einen Musiker zu bezahlen, also kann man sich anders aushelfen.

Von Construction-Kits halte ich jedoch auch nichts - Auch nicht bei Auftragsarbeiten.

 

[oliveramberg]

Ich bin dafür, dass GItarristen nur als Künstler gelten, wenn sie die Klampfen selber gebaut haben!!

Mal ernsthaft. Es zählt immer das Resultat. Wie man dahin kommt ist sowas von egal. Wenn die Gabe und die Zeit hat, jeden Synth-Sound selber von Grund auf zusammenzubasteln - super Sache. Wir bedienen uns alle einer Toolbox. Die Inhalte dieser Boxen unterscheiden sich. Wenn ich z.B. einen Absynth-Sound-Preset finde, welches mir gefällt, lass ich es so wie es ist und muss es nicht unbedingt tweaken, damit ich mich mehr als Künstler fühle. By the way - ich fühle mich nicht als Künstler und hasse auch den inflationären Gebrauch dieses Wortes. Wenn ich mir das Bubi anschaue, dass Animals oder wie auch immer der Szu machen - warum nicht? Ist nicht mein Ding - aber so what?

Musik kann Kunst sein - muss aber nicht. Und doch kann man Musik mit mehr oder weniger Herzblut machen. Wenn man ab und an Blutkonserven benutzt heisst das nicht, dass das Resultat nicht gut sein kann.

 

[Manoloco]

Je weiter man sich aus den produzierenden Kreisen bewegt, desto unwichtiger ist es wie Sounds und Musik zusammengeschustert wurden.
Wer für sich in Anspruch stellt aus einer Wellenform, Filter und SFX alles von Grund auf zu konstruieren (wo auch immer das hinführt oder zielgerichtet), soll das praktizieren und kriegt meinen Respekt durch meine Musik/Soundaffinität. Sollte man sich dadurch elitär fühlen, ist das auch gutes Recht, interessiert am anderen Ende des Lautsprechers jedoch kein Mensch ... es gefällt, oder nicht, Presets oder Eigenkreation .. whocares.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich Klangkarussell angeeckelt skippe bzw den Sender wechsle.

 

[memosch]

Diese Loops und Samples und so`n Copy & Paste Songbausteinmarkt ist für mich ein Grund mehr, warum bestimmte Dancegenre so inflationär daherkommen.. für ein Endprodukt und den Hörer ist`s natürlich egal, Hauptsache es klingt und verkauft sich

Wenn ich mir solche Loops durchhöre denk ich mir immer, ah kenn ich, das davon und hiervon dies.... och nööö.. da hab ich dann schon nicht wirklich Bock mehr drauf. Ist wie gesagt auch Geschmackssache und eigene Philosophie.