Snare abnehmen oder: wie bleibt das signal sauber?

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GianPino

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Moin moin! Ich bin auf der Suche nach einem allheilmittel für die mikrofonierung von drumparts. Ich hatte für die letzte aufnahme vier Kanäle zur verfügung. Kick, Snare und OH`s und festgestellt, dass das snare mikro (i5 audix) echt alles mitnimmt was geht. Kick und vor allem HH und Toms. Ist klar das die snare ein breites spektrum abdeckt und daher das mikro dementsprechend fähig sein muss, im gegensatz zum Kick mikro das wohl relativ eng im frequenzgang sein kann. Die frage ist jetzt: wie kann ich as cleen as possible die snare abnehmen? Weniger Eingangspegel, näher ran, bottom- statt topabnahme? Oder verhält sich ein sennheiser total anders und ist das alles nur eine Frage des Mikros? Achja noch eine Frage: setzt ihr (studiotechniker) einen lowcut bevor das signal aufgenommen wird? Ich bin ja eher der Meinung das alles was ich aufnehme so unbearbeitet wie möglich sein sollte. Also macht es einen Unterschied ob der Lowcut vorher, oder bei der Bearbeitung gesetzt wird?
 
Moin moin!

Ich bin auf der Suche nach einem Allheilmittel für die Mikrofonierung von Drumparts.

Ich hatte für die letzte Aufnahme vier Kanäle zur Verfügung. Kick, Snare und OH`s und festgestellt, dass das Snare mikro (i5 audix) echt alles mitnimmt was geht. Kick und vor allem HH und Toms.
Ist klar das die Snare ein breites Spektrum abdeckt und daher das Mikro dementsprechend fähig sein muss, im Gegensatz zum Kickmikro, das wohl relativ eng im Frequenzgang sein kann.

Die frage ist jetzt:
Wie kann ich as cleen as possible die Snare abnehmen?
Weniger Eingangspegel, näher ran, Bottom- statt Topabnahme ? Oder verhält sich ein Sennheiser total anders und ist das alles nur eine Frage des Mikros? Achja noch eine Frage: setzt ihr (Studiotechniker) einen lowcut bevor das signal aufgenommen wird? Ich bin ja eher der Meinung das alles was ich aufnehme so unbearbeitet wie möglich sein sollte.
Also macht es einen Unterschied ob der Lowcut vorher, oder bei der Bearbeitung gesetzt wird?
 
hey!

also einen lowcut kannst du bei der snare gut und gerne vorher machen da relevante bereiche erst ab ca. 200 hz anfangen.. für das mikro im allgemeinen gilt eine möglichst große off-axis einzuhalten, was heißt: das mikrofon sollte von allem was NICHT aufgenommen werden soll möglichst wegzeigen, zum beispiel könntest du von der hi hat her kommend richtung snarefell zeigen, wobei da wieder die sache mit den toms wäre. am besten ist experimentieren und probieren was dir am besten gefällt.

zudem gibts ja noch die möglichkeit beim mischen ungewünschte nebengeräusche zu eliminieren. zB mit einem Gate das du per Threshold regelst und alles unter der gewünschten lautstärke wegschneidet. damit der schnitt nicht zu grob klingt vielleicht noch etwas mit attack und release spielen und alles is gut! beim gate musst du auch aufpassen das du den threshold so einstellst das die leisesten snare töne noch drauf sind, da sonst bei sehr dynamischer spielweise plötzlich einige snareschläge fehlen (siehe unser schlagzeuger ;-) )

was noch interessant sein könnte wäre ein expander usw...

lauter kleine helferlein!

LG, Daniel
 
gewissen übersprechen ist normal, vor allem eine laute hihat kann hier probleme machen... aber kick und toms sollten kein thema sein... wie hast du das mikro denn positioniert?

vielleicht irgendwie die seitlichen schlitze abgedeckt/geklebt am mikro? dann wird aus der niere eine kugel...

stell doch mal ein paar sekunden hoch dann kann man vielleicht mehr dazu sagen.

es gibt zwar mikros die vom übersprechen ein wenig besser sind als ein sm57 oder i5, aber auch aus letzteren sollte man auf jeden fall ein gutes ergebnis zaubern können.

lowcut & evtl. leichten expander setze ich bei der snare immer erst beim mischen... ich booste da auch schonmal gerne unter den von CUT genannten 200hz btw

achja, absätze helfen der der lesbarkeit!
 
  • Danke
Reaktionen: CUT
@davogi

heißt ja nicht das ich bis 200 Hz alles totmache! :)

nur der gewisse punch sollte da schon etwa in dieser richtung liegen, lasse das ganze abwärts dann eher ausklingen und denn cut mach ich bei etwa 60-80...

damit das auch noch klargestellt ist! :) außerdem sind geschmäcker ja ohnehin verschieden!

LG
 
verstehe.. ja so macht das natürlich sinn.

technisch sehe ich bei 24 bit keinen vorteil die snare schon vorweg zu beschneiden weil es hier weder rumpelgeräusche gibt die man bekämpfen müsste (zumindest bei den meisten mikros die ich bisher verwendet hab) noch viel luftbassanteil der stören könnte.

auch das gaten/expandieren kann man in der DAW sehr viel genauer einstellen als bei der aufnahme und man läuft weniger gefahr einen schlag zu verpassen.
 
Ersteinmal vielen Dank an snowhand! Per Mobile achte ich nicht auf Textstruktur und Gross- und Kleinschreibung.


Ich habe gerade mit dem Expander herum experimentiert. Den hatte ich vorher noch nicht auf dem Schirm.
Das Verschafft nur bedingt Abhilfe, da die Ratio bei 1:2 max hat. Da passiert also nicht viel, zumindest viel zu wenig. Aber der Expander in verbindung mit nem Gate geht schon, aber schön ist das nicht :)

zudem gibts ja noch die möglichkeit beim mischen ungewünschte nebengeräusche zu eliminieren. zB mit einem Gate das du per Threshold regelst und alles unter der gewünschten lautstärke wegschneidet. damit der schnitt nicht zu grob klingt vielleicht noch etwas mit attack und release spielen und alles is gut! beim gate musst du auch aufpassen das du den threshold so einstellst das die leisesten snare töne noch drauf sind, da sonst bei sehr dynamischer spielweise plötzlich einige snareschläge fehlen (siehe unser schlagzeuger )

Ein Gate ist für Snares normalerweise unbrauchbar. In dem Fall setze ich es aber ein, da ich in dem Song kaum dynamisch spiele.
Sobald aber ghostnotes, rolles etc. gespielt werden kann man mit nem Gate nicht mehr arbeiten, weil Becken, HH, Kick und Toms defnitv höhere Pegel haben. Zumindest sehe ich das als drummer sowie als Techniker so. Im Studio hat man vielleicht auch andere möglichkeiten.

Wie dem auch sein, das Gate in Ableton kommt da an seine Grenzen.


gewissen übersprechen ist normal, vor allem eine laute hihat kann hier probleme machen... aber kick und toms sollten kein thema sein... wie hast du das mikro denn positioniert?

Das Mikro klemmt entweder unter der HH oder zwischen HH und der ersten Tom, je nach Platzangebot :)

Ich schau mal ob ich da mal was hochschicke.

Ich danke euch bis dahin für eure Antworten!
 
paar gedanken dazu:

- verinnerlichen: übersprechung ist nicht unbedingt ein gegner sondern kann auch ein freund sein. allzu "sauber" gemixte drums wirken schnell seelenlos, das menschliche ohr ist in den letzten 50 jahren popmusikgeschichte absolut an drumabnahmen mit massig übersprechung gewöhnt worden. wirkliches problem ist eigentlich meistens nur die hihat, der rest ist vernachlässigbar.

- zur hihat: wie schon erwähnt: so sehr es geht von der hihat "weg" zeigen.

- gerade drummer stehen auf laute hihats. im studio sind laute hihats aber absolutes gift. leise hihat verwenden.

- man kann auch trainieren die hihat bewusst nicht so dolle zu spielen wie den rest. ist bisschen ne umstellung, hilft aber enorm, und halte ich heutzutage für ne grundvoraussetzung für kompetentes studiodrumming

- man kann sich auch noch mit akustischen isolierungen behelfen. früher hatte ich manchmal so lustige konstruktionen am drumset die die übersprechung reduzieren (mit dämmendem material, 2 drumsticks und einer albernen menge gaffatape). wenn die vorigen punkte erfüllt sind brauchts das aber nicht mehr.

- wirklich zum problem wird die hihat aber auch erst wenn man bei der snare allzuviel die höhen boostet. da helfen dinge wie 1. nicht die ambition zu haben die hellste, luftigste snare aller zeiten zu machen (etwas dunkler gemischte snares sind sowieso viel mehr sexy), 2. höhen sich im zweifel lieber woanders holen. lieber noch n db mehr am teppichmikro abholen, oder wenns zu krisselig klingt, snare triggern und dann vom triggersignal fast nur die höhen ganz leicht dazu

- und klar, wahl des mikros macht auch was aus. schön eng darfs gern sein, je nachdem wie problematisch die hihat ist. bei nem guten kit mit schön leiser hihat und nem guten drummer der die hihat nicht wie blöd prügelt ists hingegen dann schon wieder eher egal und dann kann man auch was breiteres nehmen wo der frequenzgang schon schön schmeichelhaft ist (bei schlechten drummern und lauter hihat ist hingegen genau das der sichere tod und dann nimmt man besser doch lieber n shure sm57).

- snare würde ich immer empfehlen von oben *und* unten abzunehmen. nur von oben wäre mir zu sehr "plöng", nur von unten wäre definitiv zuviel "prtsch!", nur wenn man von oben und unten gleichzeitig abnimmt (phase drehen nicht vergessen), gibts ein schön ansprechendes "prtlöngst!" (aus: handbuch der angewandten tontechnik, seite 42 ff.)
 
Was soll der ganze Schmu?

Die Snare und alles andere wird auch auf den Overheads zu hören sein, also kannst du die Snare ruhig etwas separieren mit Gate, Kompressor und Eq und den Overheads dazu mischen, wenn es zu Clean wirkt mach das Gate etwas mehr auf musst es halt im Kontext hören und noch mal anpassen.

Wichtig ist nur das zb, die Snare lauter/präsenter auf der Einzelspur zu hören ist als die Übersprechungen.
Ich frag mich wo das Problem liegt
 
Die Snare und alles andere wird auch auf den Overheads zu hören sein, also kannst du die Snare ruhig etwas separieren mit Gate, Kompressor und Eq und den Overheads dazu mischen, wenn es zu Clean wirkt mach das Gate etwas mehr auf musst es halt im Kontext hören und noch mal anpassen.

Wenn die Snare richtig aufgenommen wird braucht man eigentlich fast kein Gate...
 
bzw gar keins.

ist auch ätzend, weil dann der scheiss mit der nicht mehr konsistent klingenden hihat losgeht, bei jedem snareschlag auf einmal bisschen mehr höhen usw. - das kann man sich bei toms noch rauslassen weil die meist nur punktuell vorkommen, aber auf jede 2 und 4...nervt. besser ists immer wenn mans ohne schafft.
 
Wenn die Snare richtig aufgenommen wird braucht man eigentlich fast kein Gate...

Ja ganz geil, und WAS ist richtig?

Ist die Aufnahme in ordnung oder totaler Mist aus dem man gar kein befriedigendes Ergebnis erziehlen kann?
 
- snare würde ich immer empfehlen von oben *und* unten abzunehmen. nur von oben wäre mir zu sehr "plöng", nur von unten wäre definitiv zuviel "prtsch!", nur wenn man von oben und unten gleichzeitig abnimmt (phase drehen nicht vergessen), gibts ein schön ansprechendes "prtlöngst!" (aus: handbuch der angewandten tontechnik, seite 42 ff.)

Das hätte ich gern getan, dafür hatte ich leider nicht genug Kanäle.
Aber beim nächsten mal nehme ich das große Besteck mit :)
 
Ich hab' zuletzt ein Trio live aufgenommen und hatte auch 4 Kanäle für die Drums. Nachdem ich kein weites Panorama haben wollte, habe ich die Mics nach Glyn Johns' Methode positioniert. Dazu gibt's einen Haufen Vids, z. B. das hier:

-E

Das halbwegs sorgfältig eingerichtet ergibt ein sehr homogen klingendes Set. An der Snare hatte ich - wie im Video - ein SM57, ziemlich genau so positioniert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
paar gedanken dazu:

- verinnerlichen: übersprechung ist nicht unbedingt ein gegner sondern kann auch ein freund sein. allzu "sauber" gemixte drums wirken schnell seelenlos, das menschliche ohr ist in den letzten 50 jahren popmusikgeschichte absolut an drumabnahmen mit massig übersprechung gewöhnt worden. )

Ja.
Und wenn Du unbedingt noch eine ganz saubere Snarespur zusätzlich haben willst, ganz ohne Übersprechungen, dann gibts ja noch die Möglichkeit einer Triggerspur und passender Samples...
 
das mikro schien allerdings wirklich nicht besonders nah an der snare. ungewöhnlich viel übersprechung.

mikro näher ran. fertig :)
 
Ich bin der meinung das ich das Mikro auf rimhöhe platziert habe, aber das lässt jetzt nicht mehr herausfinden. Beim nächten mal muss ich mehr aufpassen! Vielen Dank für eure Antworten.

Die Glyn Johns Technik ist durchaus interessant!
 
Ich hatte das Problem auch letztens, bei stark komprimierter Snare wird das Bleeding einfach zum Problem, speziell was den Gesamteindruck der Hi Hat, aber auch der Overheads betrifft. Wie schon gesagt wurde, ist das Gate nicht immer empfehlenswert, bin da ganz bei Nachtschicht. Expander verwende ich gerne. Aber was ich eigentlich sagen will, das SM 57 kann zwar eine sehr direkte "in your face" Snare machen - hat aber einen fürchterlichen "off axis" Sound. Die bessere Wahl ist also oft ein Mikro, bei dem auch das Bleeding eher nach dem klingt, was man ohnehin vom Blech hören will! Meistens ist das dann leider eines, das deutlich teurer als das SM 57 ist. Also einfach beim Mikrofonieren bzw. Kontrolle in der DAW schon mal nen heftigen Kompressor auf die Snare packen und genau auf den Off Axis Sound hören!
 

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