send effects/insert effects

[mario85]

hallo zusammen,

ein paar grundsatzfragen:

bisher habe ich immer übers audio inerface komplett unbearbeitete spuren von schlagzeug, gitarre, bass und gesang aufgenommen und im nachhinein mit insert effects bearbeitet und so schon zeimlich gute und für mich zufriedenstellende ergebnisse erzielt.

aber wie das so ist, will man sich weiterentwickeln und die zukünftigen ergebnisse natürlich optimieren.

gehe ich recht in der annahme, dass wenn ich bei der aufnahme schon mit send effects arbeite, ich die grundlage des zu mischenden materials, bereits bei der aufnahme optimiere und schon während der aufnahme die gitarren ein wenig schöner equilizern kann, oder die snare ankomprimieren, dass die grundlage einfach schon ein wenig hübscher klingt?

ist das üblich, oder ist es quatsch und überflüssig, weil man das alles im nachgang genau so gut nur mit insert-effects bearbeiten kann??

über ein paar aufschlussreiche antworten, würde ich mich sehr freuen.

danke und gruß,
mario

 

[Basstronaut]

Ahoi Mario,
viele Wege führen nach Rom. Der " oldscool" weg als noch mit großen analogen Pulten und Bandmaschinen gearbeitet wurde beweist das man auch den Sound direkt bei der Aufnahme erziehlen kann !!
ABER: Das klappt nur richtig gut wenn du im Vorfeld schon weißt wie der finale Mix dann klingen wird und du ein konkretes Bild vom Gesamtsound im Kopf hast.
Wenn du zu stark in den Sound bei der Aufnahme eingreifst kannst du evtl. im Mix Probleme bekommen .

Meiner Meinung nach sollte man immer versuchen das Material so gut wie möglich und NEUTRAL aufzunehmen: passendes Micro, ordentliches Kabel und ausgewogen ausgesteuert. ( also etwas Headroom lassen).
Ich würd da gar nichts ankomprimieren oder sowas !

Wenn du ein Signal gut und neutral aufnimmst hast du alle Möglichkeiten offen für den Mix !!!

Wenn man teures Outboardzeug hat ( evtl. ein Mic Preamp) kann man schon mal mit Vocals oder Amp Abnahme mal was testen, ABER es muß nicht immer das richtige für den Mix bei rauskommen nur weil " ..ohhh ein 1500,- PreAmp..., muß ja geiler klingen."
Ein Preamp kann auch eine ungewünschte Färbung reinbringen, den man nacher im Mix versucht mit nem EQ wieder rausuzubekommen.

Grüße vom Basstronaut.

 

[suboptional]

Ich seh's wie Basstronaut

Wenn du Spuren mit "falschen" Effekteinstellungen aufnimmst sind die halt drauf und kannst schwer was machen die wieder auszubügeln.

Sollte man denk ich nur machen wenn man viel Erfahrung hat und genau weiß was man da macht.

Ausserdem denk ich das würde sich nur lohnen wenn man Hardware am Start hat, die man so mit VST Effekten nicht hinbekommt.

Und selbst dann könnte man die auch nachträglich beim Mischen einrechnen lassen, hätte dann aber halt 1 x Wandlung mehr.

 

[Doeblart]

Hi mario85,

ein (zumindest für mich) unschlagbarer Vorteil ist, dass wenn Du das Signal ohne vorherige bearbeitung aufnimmst, du im Zweifel immer wieder auf das Orginal zurück greifen kannst, wenn Dir ein Sound beim zweiten oder dritten hören doch nicht gefällt oder später im Mix nicht mehr passt.

Wenn du ein Signal gut und neutral aufnimmst hast du alle Möglichkeiten offen für den Mix !!!

Wenn Du das Signal jedoch schon vorher entsprechend bearbeitest, kannst Du es nicht mehr rückgänig machen.

Ausserdem denke ich da auch wie suboptional:

Ausserdem denk ich das würde sich nur lohnen wenn man Hardware am Start hat, die man so mit VST Effekten nicht hinbekommt.

Stay Tune

Jörg

 

[mario85]

alles klar, ich danke euch für eure antworten.

ich dachte nur, dass man so vielleicht neben einer optimalen mikrofonierung und aussteuerung, noch ein optimum oben drauf legen kann, um die zu mischende grundlage noch weiter zu verbessern.

aber ok, ich bin überzeugt, lieber alles im nachgang machen.

danke und gruß,
mario

 

[holgi]

ich dachte nur, dass man so vielleicht neben einer optimalen mikrofonierung und aussteuerung, noch ein optimum oben drauf legen kann, um die zu mischende grundlage noch weiter zu verbessern.

Früher habe ich so etwas gemacht, also die Signale nach ersterer Bearbeitung exportiert, wieder importiert, weiter gemischt usw.

Der Grund war der, das seinerzeit ein handelsüblicher PC Ratzfatz an seine Leistungsgrenze geriet wenn man ein paar Instanzen VSTs am Start hatte