Schallplatten Release - in kleinen Schritten arbeiten

[digi]

Meine erste EP wird nun bald veröffentlicht. Ich muss noch einen kleinen Fehler korrigieren. Am Mittwoch kommt der Track nochmal ins Feedback von meiner Schule. Die übernächste Woche gehen die Tracks dann zum Mastern und danach zum Label.

Der Label Chef will von mir bis zum November mindestens noch 9 weitere Stücke haben. Ich habe einen neuen Partner, der schon eine EP veröffentlicht hat. Der ist super, sehr schnell und zuverlässig. Ach, er ist auch kein Träumer. Für seine ersten EP hat er über Spotify ganz 67 Cent bekommen. Aber dazu gibts hier ja genug Discussionen.

Am liebsten würde der Label Chef sofort eine 100er Schallplatten Pressung für mich organisieren. Ist wohl eines seine Lieblingstätigkeit. Er wollt mich schon vor ca. 10 Jahren zu einer ersten Schallplatte überreden. Ich soll natürlich alles Vorfinanzieren. Es hat lange gedauert, aber er versteht, dass ich im Moment nicht mehr zu schnell hohe Finanzrisiken eingehen möchte.

Was meint ihr, ab wann lohnt sich eine 100er Pressung für einen Dj im House Bereich? Wieviele Stücke sollten vorher über digitale Kanäle verkauft sein und wieviele Klicks auf Spotify?

 

[leary]

Ich soll natürlich alles Vorfinanzieren. Es hat lange gedauert, aber er versteht, dass ich im Moment nicht mehr zu schnell hohe Finanzrisiken eingehen möchte.

Das ist eine absolute Unart von "Labels" und nicht seriös.

Presse die Platte selber (lohnt sich vll ab 300St), falls du glaubst, dass du ein paar verkauft bekommst. Rechne mal durch, wie viele du verkaufen musst, um die Pressung reinzubekommen. Ansonsten digital selber veröffentlichen.

 

[zoolander]

Ich würde das evtl. von deinen Buchungen abhängig machen. Legst du häufig auf? Dazwischen auch deine eigenen Stücke? Gehen die Leute drauf ab?
Vielleicht könntest du dann ja Flyer auslegen, dass du jetzt auch bei Spotify oder bald auf Vinyl rauskommst.
DJ-Kollegen, die deine Scheibe auflegen würden und dich zusätzlich pushen könnten? Willst du die als Sample verteilen oder verkaufen?
Hast du Kontakte, denen du deine Scheibe dann zuschicken könntest, damit sie auf Parties gespielt wird?

Wie du siehst hab ich leider keine Antwort, aber vielleicht helfen dir auch diese Fragen.

 

[digi]

Ansonsten digital selber veröffentlichen

Darf ich sowas? Ich bin Frührentner und habe keine Firma mehr. Und die Vermarktung ist für mich eine neue Baustelle. Kann ich ohne Label bei Beatport und co reinkommen? Von Spotify habe ich keine Ahnung, müsste mich also auch da einarbeiten.

 

[leary]

Klar darfst du das. Du kannst für ein Appel und Ei bei allen Streamingdiensten rein. Z.B über Distrokid oder Tunecore oder oder oder. Kostet wenig und ist überall verfügbar. Checke mal diese Plattformen.

 

[digi]

Ich würde das evtl. von deinen Buchungen abhängig machen. Legst du häufig auf? Dazwischen auch deine eigenen Stücke? Gehen die Leute drauf ab?

Im Moment lege ich nur auf, wenn ich eine Party organisiere. Die letzte hat mich ca. 600 Euro gekostet. In meinem Dorf mögen mich gewisse Leute nicht und es war ein Flop der sich gewaschen hat. OK, ich war auch schuld. Kaum Werbung gemacht. Lange private Geschichte, die ich hier nicht weiter besprechen möchte. . Im Sommer werde ich ein Monat durch Spanien touren und möchte dazu mein Social Media Profil aufbessern, um an Gigs zu kommen. Eines der Stücke fand eine Dozentin von SINEE richtig klasse. Sie meinte fast schon Radio tauglich.

Hast du Kontakte, denen du deine Scheibe dann zuschicken könntest, damit sie auf Parties gespielt wird?

Ich selber kenne ein paar über meine Producer Schulen, denen könnte ich was schicken. Und ich schreibe öfter mit einer Ukrainerin, die heute in Amerika lebt. Die stream regelmäßig auf twitch.tv, hat etwas über 30K Follower und wenn sie streamt hat sie 150 - 200 Zuschauer. Bisher habe ich mehr Techno gemacht, aber als Frührentner wäre es mir lieb, wenn ich als erster spielen darf oder in Strandbars. Ich habe keine Lust mehr, die ganze Nacht durch zu feiern. Früh morgens ginge auch, da ich meist sehr früh wach werde.

 

[neu]

Darf ich sowas? Ich bin Frührentner und habe keine Firma mehr. Und die Vermarktung ist für mich eine neue Baustelle. Kann ich ohne Label bei Beatport und co reinkommen? Von Spotify habe ich keine Ahnung, müsste mich also auch da einarbeiten.

Unbedingt Distrokid angucken, ist billig, nach dem ersten Einrichten recht simple und schnell und das Geld fürs Label kannst du dann in deine Musik stecken. Distrokid verteilt deine Songs/dein Album an fast alle gewünschten Streaminganbieter (insbesondere spotify/apple und ich glaube auch Beatport). Es kostet im Jahr um die 30 Euro oder so, also echt machbar!

Edit: Sobald du Geld verdienst musst du dich ja eh selbstständig melden bzw. (eigentlich) Steuern zahlen, das ist meines Wissens nach unabhängig von einem Label.

 

[digi]

Vielen Dank für den Tip @neu und @leary . Ich schau mir das morgen an.

 

[muffy]

Was meint ihr, ab wann lohnt sich eine 100er Pressung für einen Dj im House Bereich?

Das vermag ich nicht zu beurteilen, nur müsstest Du Dich als "Expectation Management" darauf einstellen, im schlechtesten Fall auf 100 Vinyls und den Kosten dafür sitzten zu bleiben.

Das ist ja oft das Schicksal der Eigenproduktion.

 

[digi]

Und noch mit meiner Tochter sprechen. Sie und ihre Schwester sind in diesem Jahr Mutter geworden und suchen nach Nebeneinnahmen.

 

[digi]

Das vermag ich nicht zu beurteilen, nur müsstest Du Dich als "Expectation Management" darauf einstellen, im schlechtesten Fall auf 100 Vinyls und den Kosten dafür sitzten zu bleiben.

Das ist ja oft das Schicksal der Eigenproduktion.

Ich weiß, ich habe mal für ein paar Freunde eine 300er Pressung finanziert und nie Geld gesehen.

 

[muffy]

Nebeneinnahmen.

Aber bloß nicht in der Musikindustrie, da ist nichts zu holen, leider.

 

[digi]

Schade, also doch weiter alles alleine machen.

 

[holgi]

Stichwort Artisfy, dort habe ich meine letzte VÖ, die sind seriös

ansonsten Bandcamp und die üblichen Verdächtigen

LP pressen wollt ich auch immer mal, ist aber Liebhaberei und lohnt sich heute nicht mehr so wirklich für uns kleine Fische