Der Mac Mini und Mac Mini Server teilen sich das selbe Gehäuse.
Mac Mini gibt es nur mit einer internen Festplatte, Mac Mini Server auch mit zwei.
Ich habe mir einen normalen Mac Mini geholt und eine zweite Platte eingebaut.
Dazu braucht man nur zwei kleine Torx Dreher oder Bits, glaube es waren T6 und T8. Ist aber schon 1.5 Jahre her bei mir, also dazu lieber die ganzen Online-Anleitungen befragen.
Desweiteren fehlt beim normalen Mac Mini das kleine flache Anschlusskabel zwischen Logicboard und zweiter Platte, das muss man sich selbst bestellen ... und das kann teuer werden, sollte man eines finden. Ich hab mir über eBay eins aus USA "importiert", ich glaube mit Versand und allem drum und dran hat mich das ca. 3 cm lange Flachkabel in etwa 50€ gekostet.
Klar, lächerlich hoher Preis, aber dafür hab' ich jetzt zwei Festplatten drin ohne die noch lächerlicheren hohen Preise bei Apple für sowas zu zahlen. Also auch wenn die Investition unverschämt scheint, am Ende rentiert sie sich.
Ein wenig Feingefühl sollte man schon auch haben, ich habe beim rausziehen des Steckers vom Lüfter versehentlich fast die Pins aus dem Sockel gezogen weil ich eine Sicherungsnase übersehen habe. Wird mir nicht nochmal passieren!
Auch scheinen meine SSD-Platten buchstäblich um Haaresbreite dicker gewesen zu sein als die Apple-Toshiba-Platte, ich hatte jedenfalls ordentlich zu fluchen und zu schimpfen bis die drin saßen - aber es ging, ohne etwas zu zerstören.
Ich sollte erwähnen, dass ich handwerklich zwar nicht blöd bin, aber vollkommen untalentiert. Somit sollte das eigentlich jeder hinkriegen, der ein YouTube-Video sehen und bspw. eine Grafikkarte bei einem normalen PC austauschen kann.
Ich habe zwei Crucial M4 SSDs reingesteckt, eine mit 128GB für's System und eine 256er für meine Samples. Nicht bei Apple gekauft, aber laut Crucial und meiner eigenen Erfahrung 100% kompatibel.
ACHTUNG: die M4-Serie von Crucial hat bei älterer Firmware einen dem Hersteller bekannten Fehler, nach ca. 5000 Betriebsstunden schmeißen sich die Festplatten im laufenden Betrieb regelmäßig nach gleichbleibenden Abständen aus, so als ob man einen USB-Stick abziehen würde. Laut Crucial handelt es sich um einen Bug in der Stromversorgung, der durch ein Firmware-Upgrade behoben werden kann. Für Windows-Rechner mit BIOS gibt es ausreichend Tools vom Hersteller, nur seit ca. einem Jahr immer noch keine brauchbare und vom Hersteller angebotene Lösung für Mac-Systeme mit EFI/UEFI statt BIOS. Laut offizieller Aussage seitens Crucial wurde letzten Semptember ein passendes Mac-Update-Tool für Oktober letzten Jahres versprochen, das ist aber bis heute nicht erschienen. Statt dessen sind komplexe Workarounds mit Terminal und USB-Linux-Systemen notwendig... für mich kein Ding, aber für Andere vielleicht schon.
Ich kann also trotz eigentlich zufriedenstellendem Preis-Leistungs-Verhältis nur dringend von Crucial-Platten für Mac-Systeme abraten. Kompatibilität mag gegeben sein, aber der mangelnde Support ist in der heutigen Zeit undenkbar, lächerlich und vollkommen unprofessionell.
Back to Topic:
Nachdem ich alle wichtigeren Daten (Dokumente, Bilder, Musik, etc.) nicht direkt auf dem Rechner speichere, sondern entweder in die iCloud auslagere oder auf externen Festplatten bzw Online-Speicher sichere, brauche ich auch keine Terabyte-Platte für's System.
Ich möchte natürlich auch niemandem pauschal Illegalität unterstellen, aber hat der Wunsch nach seltsam groß dimensionierten Festplatten nicht irgendwie einen fahlen Beigeschmack von heruntergeladenen BluRay-Images und unüberschaubaren MP3-Sammlungen?
Wahrscheinlich brauch' ich deswegen nicht soviel Platz.
Zugegeben, die 256GB für Samples werden hingegen schon langsam knapp, glaube ca. 80GB sind noch frei, aber bis wieder ein Systemwechsel ansteht sollte es mir noch reichen.
Die interne 500GB-Platte habe ich mir in ein kleines externes Gehäuse gepackt, da kann ich ganz toll alle möglichen Projekte und Installer speichern.
Arbeitsspeicher hab' ich mir beim Kauf gespart, ich zahl doch keine 3-stelligen Summen für lahmen Samsung-Speicher, wenn es auf eBay um-etikettierten schnelleren Speicher für 30€ gibt.
8GB Hynix mit schnelleren CL-Zeiten als das Apple-Original für ca. 30€ ... das reicht mir erstmal.
Das fetteste Superior Drummer Kit das ich mir je mit allen möglichen X-Drums aus 5 verschiedenen SDX-en gebastelt habe kam auf ca. 2GB RAM bei 44.1 und 24 Bit. Kontakt ist voll beladen etwas schwerer, aber meine 8GB RAM lassen sich auch von 4 voll beladenen Instanzen (jeweils 8 Instrumente) nicht beeindrucken.
Was die Lautstärke angeht: im Moment höre ich absolut gar nichts. Die Tastatur klackert, die Heizung rauscht ein wenig, und sollte meine externe Platte irgendwann anspringen weil ich den Finder öffne, dann höre ich sicher auch die kurz sirren und rattern. Ansonsten - Totenstille.
Wenn ich jedoch Reaper mit einem schönen Projekt öffne, dann sieht das schon anders aus, seltsamerweise auch bei YouTube-/Flash-Videos in Fullscreen, egal welcher Qualität. Da fängt der Kleine gut das Pusten an und kann auf Dauer schon mal nervig werden, wenn man nicht mit Kopfhörern arbeitet oder "gut aufdrehen" kann.
Größere ZIP-Archive ent-/packen bringen ihn kurz mal ins Schnaufen, aber ebenso schnell beruhigt er sich auch wieder.
BluRays und DVDs vom externen ASUS-DVD-Laufwerk für 30€ rauschen durch das Rotieren ein wenig, aber lassen den Mac Mini total kalt. Normalerweise betreibe ich zwei 26"-Displays mit je 1920x1200 daran, auch da hört man im Normalbetrieb, beim Surfen, beim Coden und beim Pixelschubsen in z.B. Pixelmator keinen Mucks.
Alles in allem wesentlich angenehmer als jede große Maschine die beständig mit 40-60dB von unter'm Tisch bläst.
Grobe Kostenauflistung:
- Mac Mini 2x 2.5 GHz = 600€
- 2x SSD-Platten über eBay = 350€
- 1x Flachkabel f. 2. Platte = 50€
- 1x RAM-Kit 8GB = < 40€
- ext. Laufwerksgehäuse = 10€
Macht einen Endpreis von ca. 1050€, was an sich schon eine stolze Summe ist.
Aber wenn mir das für 3 Jahre reicht und sich mein Fluchen auch die nächsten nicht ganz 1.5 Jahre von 80% der Arbeitszeit auf ca. 1% der Arbeitszeit reduzieren lässt, dann ist es mir das jetzt schon wert gewesen.
Nochmal 200€ drauflegen, dann könnte ich mir ne eingespielte Konsole kaufen und über die Lebensdauer des Mac Mini auch noch Zocken wie ein König - aber brauch' ich gar nicht.
Um vergleichbare Leistung, Komponentenqualität und Langlebigkeit aus einem Nicht-Apple-PC herauszukriegen, dürfte man mindestens das gleiche Geld hinlegen.
Und nicht zu vergessen: bei Apple kostet das Betriebssystem gar nix, oder höchstens 16€.
Eine Windows 7 Ultimate Lizenz (also genauso uneingeschränkt wie OSX) kostet(e) bei Microsoft ca. 350€.
Systembuilder, OEM, alles billiger - ja, schreit soviel ihr wollt.
Diese Lizenzen sind aber an Hardware gebunden, d.h. wenn man eine SB/OEM-Lizenz auf PC1 aktiviert und nächstes Jahr PC2 kauft ... keine Chance eine legale Aktivierung hinzukriegen.
Insofern kein wirklich besserer Deal.
Was die Garantie angeht:
Offiziell "soll" man von Apple aus beim Mac Mini nur den Arbeitsspeicher wechseln, beim Auswechseln von Festplatten hab' ich ehrlich gesagt keine Ahnung was passiert. Vermutlich drücken Apple darauf dass die Garantie erlischt.
Aber hier in Deutschland hat da der Verbraucherschutz noch ein Wörtchen mitzureden, und bei geleasten/gemieteten PCs darf man auch alle möglichen Komponenten austauschen. Von demher ist mir das erstmal ziemlich egal gewesen.
Ich hatte aber bisher auch noch keine Garantie-relevanten Beschwerden.