Referenz-CD für Mix-Down. Bringt´s was?

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Guest
Hi Allerseits,

hätte da mal ´ne Bitte um Meinungsäußerung: Bei letztem Studiobesuch wurden wir gebeten, dass wir zum finalen Abmischen doch eine Referenz-CD mitbringen sollten, in die Richtung der Mix dann ungefähr gehen sollte. Habe ich dann auch gleich gemacht und sogar zwei unterschiedliche zur Auswahl mitgenommen. Da das ganze vom Stil her in Richting Blues-Rock geht, hatte ich von „VanZandt-Brothers“ die zweite CD mit, ebenso „Vince Converse – One Step Ahead“, wegen dem richtig knackigem Drumssound. Kennt jetzt nicht jeder, aber es sind korrekte Abmischungen.
Die Enttäuschung war bei uns dann groß, da mit den Soundeinstellungen unsere Songs nicht mehr so gewirkt haben wie wir uns das vorgestellt hatten. Nun lese ich hier im Forum öfters, dass man eine Referenz-CD nehmen soll.
Frage jetzt: Kommt Ihr damit weiter und sind das dann auch die Ergebnisse die Ihr Euch vorstellt?
Oder ist es nicht einfach nur sound-kopieren und genauso so klingen wie viele andere Bands auch?
Lasst mich´s wissen.
Gruß
Tom
 
Oder ist es nicht einfach nur sound-kopieren und genauso so klingen wie viele andere Bands auch?
Lasst mich´s wissen.

nee, nicht unbedingt. es ist ein guter anhaltspunkt für das "richtige" mischungsverhältnis. oftmals merkt man, das z.b. die hihats im vergleich zu den referenz-cd's halt doch zu laut ist usw.

ich finde das referenz-hören sehr wichtig, gerade wenn man sich mit verschiedensten stilistiken beschäftigt. es hilft dann eben doch, nachdem man ne metal-nummer gemixt hat und nachher noch nen hiphop-track mischt, z.b. 'ne p.diddy reinzutun, um sich etwas auf den "genre-typischen" frequenzgang einzustellen.

ausserdem kann man sich bedingt um die nicht ideale abhöre herummogeln, wenn man immer wieder mal a/b-vergleiche macht.

man soll das ganze aber nicht zu starr sehen, sondern wie erwähnt als anhaltspunkt.

mfg SOS
 
Oder ist es nicht einfach nur sound-kopieren und genauso so klingen wie viele andere Bands auch?


nein es ist dafür da, dass man sich nicht zu sehr an "seinen" Sound gewöhnt und ihn sich schön hört (wie man sich ja auch die ein oder andere Frau schön-säuft :-D)
Eine Referenz CD holt Dich beim Mischen schnell wieder in die Realität zurück. Zudem kannst Du, wenn Du die CD gut kennst und schon auf vielen Anlagen gehört hast, besser beurteilen, wie ausgewogen Dien Mix isT!

Es macht wirklich viel Sinn, allerdings muss man die CD gut kenne und auch schon ein bisschen Erfahrung mit Mixign haben!
 
Hallo Tom,

Referenz-CD heißt für mich: in diese Soundrichtung sollte es gehen. Aber dann muß auch die Instrumentierung stimmen.
Was die im Studio gemacht haben werden, ist folgendes. CD-Soundprofil im Mastering-Multiband-Kompressor eingelesen und auf euren Mis kopiert. Habe ich auch schon mal versucht, Dynazone kann das z. B., habe aber anschließend auch gedacht: Was fürn sch** Sound. Wenn Referenz CD, dann sollte die Musikrichtung, die Instrumente und der Gesang auch in die Richtung gehen.
Ich finde nur die Leistung des Studios schade, das sie sowas machen. (Naja macht nicht viel arbeit)

Gruß Jörg
 
Hi Jatsound,
also: Rüberkopiert ist da nix geworden. Mix hat an großem Pult stattgefunden. Haben bei Referenz-CD´s versucht Drumsound und Bass nachzubauen, hat aber mit unseren Songs in selber Stil-Richtung nicht funktioniert. Da hat die Band nicht mehr nach sich selbst geklungen. Da war also der eigene Charakter weg.
Ansonsten scheint das von Frankeye ´ne plausible Erklärung.
Gruß
Tom
 
Da hat die Band nicht mehr nach sich selbst geklungen. Da war also der eigene Charakter weg.

Das meinte ich.

Gruß Jörg
 
Also meiner Meinung nach gibts beim Abmischen nur perfekt oder nicht perfekt. Das hat nichts mit Geschmack zu tun ! Das ist so wie wenn man ein Kühlschrank in seine Küche einbaut - entweder er sitzt perfekt oder hier und da wackelts (Naja, vielleicht stehen ja Leute auf einen wackligen abstehend eingbauten Kühlschrank ;) ).

@Music-Tom
Wenn deine Band nach dem korrekten Abmischen nicht mehr nach sich selber sondern nach der Band auf der Referenz-CD geklungen hat, dann lag das wohl daran, dass sie überhaupt keinen eigenen Klang jemals besessen hat. Wenn eine Band ihren Sound über schlechtes Mixing definiert, dann muss es sich echt um eine Noob-Band handeln !
 
eine referenz-cd ist immer dann wichtig für den mischmeister, wenn er euch bzw. eure band nicht kennt.
wenn das ergebnis auch nur irgendwie euren erwartungen entsprechen soll, dann hilft eine referenz-cd oft mehr, als irgendwelche halbherzigen versuche, dem mischer einen gewünschten sound zu erklären.
cd hin - so soll das klingen - zack.

dass das ergebnis natürlich nie der referenz-cd entsprechen kann ist klar. andere mikros, andere technik, anderer mischer... aber es ist halt eine ungefähre richtungsangabe. und hat somit seine existenzbereichtigung.
 
@alpha omega

Ich würde Dich bitten Deine Ausführungen ein wenig mehr zu erläutern, denn so kann ich nicht all zu viel damit anfangen!

Meines Erachtens ist es eher eine Aufgabe eine Produzenten einen Sound aus einer Band herauszukitzeln, sollte der vielleicht nocht nicht so markant sein. Wie Astroboy schon geschrieben hat, eine ReferenzCD ist für den Mischer um zu zeigen in welche Richtung es dabei gehen kann. Dein Kommentar war darum ein wenig deftig, denn die Band von Music Tom (bin mir gerade nicht sicher ob er der Treaderöffner war) kann auf jeden Fall einen eigenen Sound gehabt haben...wenn allerdings die Richtung des Sounds eine andere werden soll, wird oft beim Mischen der Fehler begangen, alles per EQ etc. zu verbiegen...dann klingt es aber logischerweise nicht mehr nach dem Originalsound der Band.
Perfekt oder nicht perfekt, naja...man kann definitv aus dem gleichen Ausgangsmaterial zig ganz verschiedene Versionen mischen, daher verliere ich jetzt nichts dazu.

Also dann, die besten Grüße, P.
 
@ptr22
Mann muss natürlich unterscheiden: Man kann einer Band (bzw. der Aufnahme der Band) einen anderen Sound geben, indem man auf die Gitarren noch krasse Effekte legt und die Stimme durch einen Vocoder schickt und das Schlagzeug verzerrt und den SlapBass mit einem Flanger mit 100% Feedback bearbeitet usw.... Aber wenn die Aufgabenstellung lautet: "Mische die Band möglichst natürlich und ausgewogen klinget ab", Also keine krassen FX-Geräte, die aus einer Gitarre ein Klavier machen, dann kann man die Sache, meiner Meinung nach, nur gut oder nichtso gut machen. Vielleicht macht das meinen Standpunkt deutlicher. Aber verbessert mich, wenn ich einen Denkfehler in meiner Argumentation habe !
 
@alpha omega

O.K., jetzt ist das schon klarer und alles wieder I.O. ;-)

Ich möchte trotzdem noch hinzufügen, daß man auch ohne Effekte (Flanger etc.) eine Sache sehr verschieden und trotzdem ausgewogen mischen kann. Wie sehr man Stimme oder Gitarren oder oder oder in den Vorder/- Hintergrund holt oder schiebt, usw. Das alles kann mit einer Referenz CD auf jeden Fall gelenkt werden...

Also dann, beste Grüße, P.
 
@ptr22
Da ich mir nicht vorstellen kann, wie sich solche Variationen anhören könnten, von denen du redest, bitte ich hiermit um ein Beispiel, also um zwei Mixes, die zwei Alternativen eines Mix darstellen, ohne soundverändernte Effekte wie Flanger und co. zu verwenden. (Kompressoren, Reverb, EQ, Chorus und co. sind natürlich gestattet)
 
AlphaOmega schrieb:
@ptr22
Da ich mir nicht vorstellen kann, wie sich solche Variationen anhören könnten, von denen du redest, bitte ich hiermit um ein Beispiel, also um zwei Mixes, die zwei Alternativen eines Mix darstellen, ohne soundverändernte Effekte wie Flanger und co. zu verwenden. (Kompressoren, Reverb, EQ, Chorus und co. sind natürlich gestattet)

Nun ja da jeder seine eigene Vorstellungen eines "perfekten" Klanges hat kann man das als einzelne PErson schlecht bewerkstelligen.

Ich weiss nicht wie viel Erfahrung DU mit Mischen und Produzieren hast, aber wenn Du zwei verschiedene Produzenten/tontechniker ein und das selbe Band/projekt mischen lässt wird es zwei völlig unterschiedlich klingende Mixes geben! Der eine legt den Bass unter die BD, der andere über die Bass Drum; der eine mag die Vocals mehr im Vordergrund und die drums weiter hinten, der andere genau umgekehrt..alles in allem klingen daher beide Mixes komplett anders! Man kann ein Drumset per EQ und Kompressoren auch völlig tot klingen lassen oder erst richtig zum Leben erwecken!
Daher verstehe ich Deine Theorie mitdem "entweder perfekter Mix oder schlechter Mix" nicht, denn es ist absolut subjektiv! Es gibt keinen objektiv perfekten oder schlechten Mix. Es gibt Mixes die unausgewogen klingen und vielleicht auch technische Fehler haben..aber wenn es jemand mag ist es doch okay...Beispiel Daft punkt..die komprimieren die Summe imemr so heftig, dass es anfängt zu Pumpen...aus Sicht eines Tontechnikers ein "schlechter" Mix, da volelr technischer Fehler...aus Sicht von Daft Punkt ist es aber ein Stilmittel!
Wo also doe objektive Bewertung ansetzten!

btw. eine Referenz CD/produktion soll eigentlich nicht dazu dienen einer Band einen Sound aufzudrücken..wie ich bereits geschrieben habe werden Referenzproduktionen a) genutzt um isch in eine bestimmte Musikrichtung einfach mal "reinzuhören" und b) um den "Bezug zur Realität" wieder zu gewinnen..sprich wenn man 8 Stunden "seinen Sound" gefahren hat und nicht mehr so ganz weiss ob man jetzt wirklich gut klingt, oder man sich alles nur "schön" gehört hat! Mittels Referenz CD (wenn man sie gut kennt) kann man dann besser beurteilen wo man mit seinem eigenen MIx steht (Vocals zu laut/leise, BD und Bass zu heftig etc pp). Dabei solltes es aber nur darum gehen, dass man Fehleinschätzungen, die durch den Gewöhnungseffekt und Gehörermüdung hervorgherufen werden, wieder korrigieren kann!
 
Meine Sicht - Kurz und bündig: Der Mix muss nicht perfekt sein, sonden GUT!
 
Was ist "GUT" ?? :p :p :-D
 
"GUT" ist absolut subjektiv.
Hört mal beispielsweise in letzten paar CDs von Ozzy Osbourne rein. Die Gitarren sind obermatschig, der ganze Mix pumpt bei den meisten Liedern hörbar ... Aber das macht er seit einigen CDs und es ist "GUT". Die Scheiben scheinen ja trotzdem vielen zu gefallen. Es ist eben reine Geschmacksache.
 
wie war das noch gleich mit Kollege Wowereit
"Liebe Genossinen und Genossen, ich bin schwul und das ist auch GUT so" :-D :-D :-D
 
:-D frankye

@alpha omega
Ich meinte genau das, was Frankye beschrieben hat. Ein Beispiel meinerseits...ich hab einen Song gehabt, der Klang in seiner Art und Weise ziemlich poppig, Stimme sehr im Vordergrund, der Rest eindeutig im Hintergrund (Härtegrad der Musik vielleicht wie bei Reammon)...nach ein paar Wochen hab ich ihn nocheinmal neu gemischt und rockiger gemacht, Stimme ein wenig nach hinten, Drums und Gitarren fetter (klang dann schon nicht mehr ganz so nach Härtegrad Reammon ;-) ). Beide Varianten sind auch auf unterschiedliche Resonanz getroffen, dem Einen gefiel die poppigere, dem Anderen die rockigere.
Wenn Dich sowas genauer interessiert, schau mal in die Mixscripte von frankye + CO und deren audio workshops, da gibt es so einiges zu zu finden. Weiterhin gibt es auch hier auf der Seite eine Reihe von Tips zu z.B. Kompressoren und wie unterschiedlich man mit einem Kompressor bspw. einen Drumsound machen kann.

Also dann, Grüße, P.
 

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