Rauschsignale und Frequenzgangmessung

[jacky_smith]

Ich habe vor, bei meiner vergleichsweise einfachen AV-Anlage (Denon-AV-Receiver 1909, Teufel Theater 1 mit 5 Lautsprechern und den SVS-Subwoofer PB 1000 mit Antimode) in meinem Raum (4,5 x 3,8 m) den Frequenzgang der Lautsprecher zu ermitteln.

Bevor ich in die Messungen einsteige, habe ich noch einige Verständnisfragen, auf die ich trotz Recherche bislang keine ausreichende Lösung gefunden habe.

Als Mess-Signale habe ich u.a. eine Wav-Datei mit Rosa Rauschen (20 Hz bis 20 KHz) und eine mit Weißem Rauschen über den gleichen Frequenzbereich.

Die Frequenzanalyse per Audacity der Datei „Rosa Rauschen“ (also noch OHNE Lautsprecher) erzeugt erwartungsgemäß eine zu hohen Frequenzen hin abfallende Kurve. Das ganze mit „Weißem Rauschen“ mehr oder minder eine lineare Kurve mit gleichem Pegel.
Mit dem Audioeditor „Ocenaudio“ erhalte ich die gleichen Kurvenverläufe bei der Frequenzanalyse.

Wird der Audioausgang der Soundkarte mit dem Eingang der Soundkarte verbunden und die Wav-Datei des Weißen Rauschens abgespielt so erzeugt die Software (Freeware) AudioAnalyser einen zwar etwas unruhigeren aber doch im wesentlichen geraden Kurvenverlauf.
Vergleichbar (unruhig) der abfallende Verlauf mit Rosa Rauschen.

Um die Hochtöner nicht zu überlasten, wird meist empfohlen, für die Frequenzgangmessungen von Lautsprechern Rosa Rauschen zu verwenden. Dann müsste ich doch (eine ideal lineare LS-Anlage vorausgesetzt, die es natürlich nicht gibt) eine Kurve mit abfallendem Pegelverlauf erhalten.
Frage:
Um unter dieser Voraussetzungen einen linearen Pegelverlauf bei einer Lautsprecher-Frequenzgangmessung angezeigt zu bekommen, müsste doch das „Messprogramm“ das Eingangssignal „verzerren“ (ähnlich wie die Vorverstärker bei den Plattenspielern – Stichwort: RIAA-Kennlinie).
Oder liege ich hier völlig falsch?

Andererseits heißt es wieder, dass das Rosa Rauschen dem natürlichen Hörempfinden nahe kommt. Das würde doch wiederum bedeuten, dass bei allen Lautsprecher-Frequenzgang-Kurven der Pegel mit zunehmender Frequenz abfallen müsste um einen natürlichen Höreindruck zu erhalten.
Gleichwohl wird aber ein linearer Frequenzgang als Ideal dargestellt (vgl. auch die Testberichte in den ein einschlägigen Zeitschriften oder auch hier im Forum)

Kann mir jemand diese meinen Augen/Ohren vorliegende Diskrepanz klären?

Ist der Audioanalyser (http://www.heise.de/download/audioanalyser.html) nicht geeignet, den Frequenzgang einer LS-Anlage in Echtzeit mit einem entsprechenden Rauschsignal (s.o.) zu messen?
In kaum einem Forum wird dieses Programm erwähnt.


Anlass für diese Ausführungen:
Ich habe nach dem Kauf des o.g. aktiven Subwoofers diesen per Animode und dem beiliegenden Messmikrofon (jeweils von AK SoundServices) eingemessen und anschließend mit Audyssey des AV-Receivers und dessen Mikrofon die komplette Anlage. Das Ergebnis war ernüchternd. Erst nachdem ich den Basspegel um nahezu 10-15 dB am Receiver abgesenkt habe, hat das Klangbild in etwa meinen Erwartungen entsprochen. Jetzt wollte ich wenigstens versuchen, das Ergebnis vorher und nachher grafisch festzuhalten, was mit dem Mikrofon von AK SoundServices (ist angeblich baugleich mit dem Behringer ECM-8000 Mikro (ohne Gehäuse)) zumindest halbwegs gelingen sollte.

Hierzu müsste ich allerdings wissen, was ich messe und mit welchem Mess-Signal.

Falls die Software AudioAnalyser völlig ungeeignet sein sollte, müsste ich mich wohl doch in die Software „Room EQ Wizard“ einarbeiten.

Ich hoffe ich war nicht zu ausladend in meinen Ausführungen und bedanke mich schon jetzt für Eure Antworten.

jacky_smith

 

[Kuno]

Sorry, ich hab jetzt keine Zeit, den ganzen Text zu lesen, aber um den Frequenzgang zu messen, eignen sich Sinesweeps viel besser als jegliches Rauschen.

 

[tubeless]

Da Du den Raumeinfluss nicht ausschliessen kannst, kannst Du auch nicht den Frequenzgang der LS ermitteln.
Da stellt sich wirklich die Frage, was Du da misst - und was Du eigentlich messen willst.

Und welch tieferer Sinn Dich zu deinem Tun treibt.
Bist Du vielleicht Messergebnisfetischist und die Frequenzgangkurven eines rosanen Rauschens erzeugen in Dir ein orgasmisches Erbeben??

 

[jacky_smith]

Es geht mir darum, am Hörplatz einen halbwegs linearen Frequenzgang zu haben.
Dass hier die Raumeinflüsse erheblich daran beteiligt sind ist mir durchaus klar.
Das war auch mit der Grund, das Antimode zu erwerben.
Allerdings hat mich der deutlich überzogene Bass nach der Audyssey-Messung doch so irritiert, dass ich nun Zweifel habe, ob dessen Messung halbwegs stimmt oder völlig daneben liegt.

Wenn ich nun einen Frequenzgang am Hörplatz mit deutlich zu lautem Bass ermittle, weiß ich natürlich eher, dass der Ausdyssey-Messung hier nicht zu trauen ist und dies würde meine Ohren zumindest etwas beruhigen

.

Gruß

jacky_smith

 

[Bert4]

Hallo

Wenn du eine aussagekräftige Messung willst
solltest du mit REW messen.
Da ist neben dem Frequenzgang auch das gesamte Raumdesaster
zu sehen
(was ja ausschlaggebend für einen verbogenen Frequenzgang ist)

Hier der REW-Worshop inkl. Link zum Programm.
https://recording.de/Community/Foru...ik/Raumakustik_und_Dämmung/147164/thread.html

Das war auch mit der Grund, das Antimode zu erwerben.

Naja, die meisten Probleme können auch nicht auf elektronische Weise entzerrt werden.


lg Bert

 

[jacky_smith]

Danke erstmal für die Antworten.
Leider hat sich bislang noch niemand über die Diskrepanz der Mess-Signale (Rosa und Weißes Rauschen) geäußert.

Viele Grüße
jacky_smith

 

[tubeless]

Weil Dir der eine Teil der Belegschaft Deine Fragen nicht beantworten kann, da er selber die Backgrounds nicht versteht, der andere Teil der Belegschaft zwar erklären könnte, aber keinen Bock hat, weil es zu kompliziert ist und man der Ansicht ist, wenn Du solche eher nutzfreien und sinnentleerten Geschichten durchziehst wie die Messungen in Deiner Bude, dass Du dann auch ruhg selber lernen gehen kannst.

Aber ist natürlich nur vage Vermutung und im Nebel gestochert. Sozusagen.....