Rapper unerfahren

[Becks]

Hi Leute,

also ich habe folgendes Problem: Ich habe bereits mit einigen Rappern im Studio aufgenommen und habe eigentlich nie Probleme gehabt.

Jetzt arbeite ich mit einem Rapper der zwar sehr talentiert ist, aber kaum Studio Erfahrung hat. Das Problem ist 1. Das er unglaublich schreit sobald das Recording los geht. Beat auf dem Kopfhörer leiser machen etc. hab ich bereits gemacht, nützt auch nichts. Problem 2. Wenn ich ihn dazu bekommen habe in der richtigen Lautstärke zu rappen, betont er einiges wieder so laut das der Pegel viel zu hoch ist und ich den Take wieder wegschmeissen kann. Und einige Stellen verschluckt er aber.

Es ist dann so das ich extrem Leise aufnehmen muss, damit es nicht zum [g=99]clipping[/g] kommt, der Part so aber natürlich viel zu leise ist.

Wie kann ich ihm beibringen, gleich laut zu rappen ohne das dabei die [g=4]Dynamik[/g] in der Stimme flöten geht und ich endlich einen vernünftigen Pegel bekomme.

Habe bereits daran gedacht einen Kompressor zu verwenden, aber eigentlich habe ich die Stimme am liebsten trocken und bearbeite erst im Nachhinein.

Ich hoffe mir kann jemand helfen.

Danke.

 

[ibaxx]

lass ihn den kopfhörer so aufsetzen dass ein ohr frei bleibt... mach ich auch immer, da ich meine eigene stimme beim aufnehmen hören will...

 

[JakobRosemann]

genau das würde ich auch vorschlagen, gib ihm den beat mittelmäßig laut auf die kopfhörer und lass ihn nur auf einem ohr abhören, damit er seine stimme wie er sie kennt auf dem anderen ohr dirkt hören kann.
ansonsten wegen dem pegel: das mit dem kjopfhöer wird schon was bringen, ansonsten musste dir echt nen komressor oder nen imiter in den signalweg einschleifen...damit das [g=99]clipping[/g] nicht passiert...
CURSE z.b. wird nur mimimal bei der aufnhame komprimiert, damit er nachtäglich mit nem kompressor richtig bearbeitet werden kann...dafür aber ist auf seiner stimme bei der aufnahme immer ein limiter, der den pegel begrenzt!
Gruß, Jakob

 

[Becks]

Super, vielen Dank für die schnellen Antworten.

Dann werde ich das mal probieren, schreibe euch dann die nächsten Tage ob es was gebracht hat.

 

[ibaxx]

oder auch nnur mal halboffene kopfhörer statt geschlossene probieren...

 

[adib]

tach wohl!

die idee mit dem kopfhörer ist sicher ok. aber aufpassen mit dem übersprechen vom kopfhörer signal auf das mic!

nur so nebenbei - wer kennt es nicht...
habe oft mit rappern zu tun und staune immer wieder ab den unterschiedlichen verhaltensweisen am mic - egal ob studio oder live. wir organisieren einmal pro monat eine open-mic-jam. fast jeder - auch noch so talentierte rapper kann nicht wirklich mit seinem mic umgehen. wie oft habe ich diesen jungs schon versucht zu erklären, dass sie das mic nicht mit beiden händen um den korb halten sollen... wieviel hats genützt. von 10 haben es vielleicht 2 geschnallt - der rest schaut zuviele clips im tv....

fazit: für mich hat ein guter rapper nicht nur gute texte und den passenden flow... sondern hat auch ahnung was die "mic-technik" angeht...

gutes gelingen und viel geduld!
adi

 

[adib]

...sorry, die sache mit dem "korb halten" war zu unklar - natürlich wenns live zur sache geht...

im studio gehts nur mit stativ usw...

 

[ibaxx]

meinst du mit korb die kapsel? das gitter am mic?

 

[DarthFader]

meinst du mit korb die kapsel? das gitter am mic?

Der sog. "Korb" ist das Gitter außen, daß die Kapsel im inneren schützt.

Wenn man cool aussehen möchte und solch ein Mikro mit Korb, z.B. ein SM58, so in die Hand/Hände nimmt, daß man die Rückseite des Korbes "abdichtet", verwandelt sich die [g=98]Richtcharakteristik[/g] mitmal von Niere zu Kugel.

Ergebnis: Böööse Rückkopplungen....

 

[adib]

jo, meine mit korb das gitter um die kabsel - in meinem falle mic SM58

wie darthfader schon geschrieben hat, sind rückkopplungen (fast) an der tagesordnung... und die mc's fragen mich danach: wieso hats den wieder gepfiffen....

es gibt einfach typen die schnallen das nie

aber - die hoffnung stirbt zuletzt!

adi

 

[WolfgangBaumann]

Also ich mach meine Aufnahmen auch gern sehr laut fast schon geschrien. Ist wohl Geschmacksache, aber sonst fehlt nachher auf der Aufnahme einfach der Druck.

So simpel, so wirksam: einfach einen halben Schritt vom Mic weggehen.

 

[ckcut]

kannst du ihm nicht die eigene stimme mit auf den kopfhörer legen? so wollen das bei mir immer alle und so praktiziere ich eigentlich schon seit jahren recht erfolgreich. wird er zu laut, dann dreh ich ihm halt die stimme lauter...wird schon sehen, was er davon hat

aber meist hat man eigentlich das problem, dass sänger/Innen zu leise sind. dann macht man den pegel auf dem ohr leiser und schon ist das verhältnis stimme:beat unverhältnismäßig und sie werden meist lauter.. klappt immer =) und man kann ja abhör- und aufnahmesignal getrennt regeln. (es sei denn du hast kein mischpult und elende latenzen, dann kannst du natürlich nicht so ohne weiteres ein signal auf den kopfhörer legen )

gruß,
ck

 

[fese]

Könnte man nicht abhängig dem Pegel dem Schreihals einen kleinen Stromschlag versetzen? Wenns zu laut wird, brizzelt es... das sollte die Schreiwut schnell eindämmen


Tschulligung,
Felix

 

[Becks]

Das schreien an sich ist auch nicht das schlimmste, da dreh isch den [g=105]gain[/g] n bissl runter und dann passt es.

Das größte Problem ist, dass er normal rappt und dann auf einmal Wörter so rausschreit das der Pegel bis ins Weltall geht. Er will die Wörter besonders betonen, aber so dermaßen schlimm habe ich das bisher nicht erlebt.
Und er hat unglaubliche Wellen in der Lautstärke, am Anfang ist er genau richtig, dann flacht er total ab und dann am Ende schreit er wieder. Alles sehr seltsam.


Aber die Idee mit dem Stromschlag find ich Super

 

[Dude79]

dann sag ihm er soll die wörter im nachhinein betonen, nachdem der rappart abgeschlossen ist. Quasi seine dubs...

 

[ibaxx]

Becks schrieb:
Das schreien an sich ist auch nicht das schlimmste, da dreh isch den [g=105]gain[/g] n bissl runter und dann passt es.

Das größte Problem ist, dass er normal rappt und dann auf einmal Wörter so rausschreit das der Pegel bis ins Weltall geht. Er will die Wörter besonders betonen, aber so dermaßen schlimm habe ich das bisher nicht erlebt.
Und er hat unglaubliche Wellen in der Lautstärke, am Anfang ist er genau richtig, dann flacht er total ab und dann am Ende schreit er wieder. Alles sehr seltsam.


Aber die Idee mit dem Stromschlag find ich Super

lass ihn bluten, sag nach der aufnahme und gleich nochmal... und dann wieder und wieder, irgendwann wird er anfangen zu experimentieren und seine art verändert sich und du wirst auch glücklich

 

[DJAxeman]

Hi,
Das Thema kenn ich zur Genuege...

Meine Erfahrung:
1. Es hat oft mit nem unausgewogenen Verhaeltnis zwischen Instrumental Lautstaerke und eigener gehoerter Stimme waehrend der Aufnahme zu tun. ( Wie andere auch schon geschrieben haben )

2. Hat es oft mit dem "Head Banging" waehrend des einrappens zu tun. Dabei passiert es eben oft, dass bei besonders zu betonenden Stellen zusaetzlich der Abstand Maul / Mikro kleiner ist als sonst. ( Und dann noch extra laut betont --> Pegel ist hinueber im parallellen Universum )

Ein Tip: Geht UNMITTELBAR nach nem Take den ganzen Part zusammen durch ( Sozusagen mit der Lupe ! - also Wort fuer Wort ), so dass er den Pegel beobachten kann. Frag ihn dabei immer wieder, ob er sich dran erinnern kann, ob er an dieser oder jener Stelle mal dem Mikro zu nahe war - das nervt, aber vielleicht merkt er es ja, worauf Du hinaus bist )

Wie andere schon geschrieben haben, koennen solche "Extra Betonungen" im nachhinein bei den Dubs gemacht werden.

Anderer Tip: MACH OHNE AUFNAHME mal nen Mikro - Crashkurs mit dem Typen. Gib ihm alles, was aus dem Mike kommt dazu voll auf die Ohren. Ohne dass dabei irgendwas anderes laeuft !
Setz ihm dazu einen ziemlich laut aufgedrehten KH auf, und lass ihn selbst ( Mikro in der Hand gehalten ) seine Erfahrungen machen, was passiert, wenn er mit dem Abstand variiert - was abgeht, wenn der Korb zugehalten wird ( Wegen Live )
- und wie es sich anhoert, wenn man die Richtung zum Mikro veraendert...

- Hab ich mit meinen Rappern ( Jeder kam mal einzeln dran, ich musste halt jedesmal dasselbe vorschlagen und predigen ) auch gemacht, fuer Live hats leider nix genutzt, wohl aber bei der Disziplin vorm Mikro im Studio.

Gruss, Pete.

 

[NULL]

verlang geld fuer deine recording arbeit - und schick ihm einmal mit dem beschissenen ergebniss nach hause.
natuerlich wird er angpisst sein, aber dann erklaerst du ihm das nochmal ganz in ruhe und bietest ihm an es noch einmal zu versuchen.
kapiert er es wieder nicht, dann schick ihn in die wueste.
sobald die jungs naemlich zahlen muessen, werden die meist sehr hellhoerig, wissbegierig und handzahm; denn alles was nichts oder nur wenig kostet ist ja nicht echt true und deswegen sowieso ####ty ####.
wenn sie aber merken das sie durch das nicht-zuhoeren richtig kohle versenken, wirds den meisten erst klar.