Qualität immer von Soundkarte abhängig?

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chris_one

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Hallo,

ich hab mal eine wahrscheinlich dumme Frage, aber mir fehlt ein bisschen der technische Durchblick. Ich hatte die Diskussion mit einem Freund inwiefern die Soundkarte meine Produktionsqualität bestimmt und war mir nicht sicher ob ich mit meiner Behauptung recht hatte. Hier also worum es geht:

Ich produziere Beats mit Cubase. Ich nutze hierfür lediglich ein MIDI-Keyboard als externes Gerät, welches über ein zwei-Kanal Interface an meinen PC angeschlossen ist. Jegliche Bearbeitung der Sounds erfolgt über Plugins. Die Frage die sich uns gestellt hat ist, inwiefern die Soundkarte bestimmt, von welcher Qualität die eingespielten Sounds letztendlich sind. Meine Behauptung war, dass die Soundkarte hier ja eigentlich nix bewirkt, da doch das MIDI-Signal und auch alle Effekte in meinem PC entstehen. Das heißt für mich, dass letztendlich nur die Plugins meinen Sound in der Qualität beeinflussen. Oder liege ich da falsch? Wie siehts beim Audio-Mixdown aus? Wenn ich beispielsweise eine einzelne MIDI-Spur als Wave-Datei exportiere, hat dabei die Soundkarte irgendeinen Einfluss?

Wäre super, wenn mich jemand aufklären könnte!
 
at dabei die Soundkarte irgendeinen Einfluss?


Ja, wenn auch nur indirekt.

Die Frage ist ja was machst Du und warum machst Du es?

Du drehst ein bisschen Bass rein. Warum. Weil Du hörst, dass zuwenig Bass da ist. Was ist dafür verantwortlich, dass Du das hörst?
Die Soundkarte (+ Kabel + Monitorboxen + Raumakustik).

Wenn nun die Soundkarte sehr schlecht wäre (das ist eher hypothetisch) und den Bass nur mangelhaft übertragen könnte, würdest Du zwar wenig Bass hören, hättest aber schon genug drin. Du würdest mehr Bass reindrehen und hättest Du zuviel Bass drin.

Du kannst ja nur das beurteilen was Du hörst.

Clemens
 
Meine Behauptung war, dass die Soundkarte hier ja eigentlich nix bewirkt, da doch das MIDI-Signal und auch alle Effekte in meinem PC entstehen. Das heißt für mich, dass letztendlich nur die Plugins meinen Sound in der Qualität beeinflussen. Oder liege ich da falsch?

nein, du liegst da goldrichtig.
 
Ich bin überzeugt davon, dass der DA Wandler und der Analogteil der dahinter hängt, durchaus einen Einfluss auf den Mix hat und dass der bei günstigen Interfaces nicht so gut klingt und man das auch hören kann. Selbst wenn der Frequenzgang annähernd ähnlich und linear zu sein scheint, Verzerrungen, Impuls- und Dynamikverhalten sind anders.

Wo häufig gespart wird, und da kannst Du Dir den Einfluss auch ganz gut ohne äußerst geübte Ohren klar machen, höre Dir mal die ein- und selbe Datei oder CD auf verschiedenen Geräten am Kopfhörerausgang an. Stelle alle EQ´s ab und versuche möglichst objektiv auf allen Geräten den selben Lautstärkeeindruck herzustellen, damit der Vergleich nicht gleich ganz unobjektiv wird. Du wirst trotzdem starke Unterschiede feststellen. So ähnlich ist es auch mit den Ausgängen der Audio Interfaces.

Das hat einen Einfluss auf den Mix. Aber ich kann Dich beruhigen, es haben schon Leute gute Mixes mit einem Onboard- Chip gemacht. Letzenendes ist es auch immer eine Frage, wie gut man sein Zeug kennt und dass man Vergleichsmöglichkeiten auf dem ein- und selben Material hat, so derbe krass wie bei Kopfhörerausgängen muss man sich das nicht unbedingt vorstellen. Aber da ist ein Unterschied.
 
Bei billigen Onboard-Soundchips ist der Unterschied schon zu hören. Aber ich denke mal, die meisten externen USB/PCI-Karten ab 100 Euro haben gute bis ausreichende AD/Wandler, so dass das menschliche Ohr irgendwann nicht mehr in der Lage ist, da Unterschiede zu hören. 24 bit, 44,1 Khz ist ein fest definiertes Digitalraster, mit dem ein Wandler mit Nullen und Einsen arbeitet. Entscheident ist, das der Wandler ohne Fehler arbeitet, jedes einzelne Bit nicht untergeht. Ein DA-Wandler ist kein analoger Tonabnehmer, wie beim Turntable. Jeder hat andere Amps, Boxen, Monitore, Kopfhörer, externe Mischpulte, Verkabelungen, damit unterschiedliche Signalwege von der DA-Wandlung bis zum menschlichem Gehör. Dieser Weg ist viel entscheidender und daher die Qualität eher relativ.
 
Ich bin überzeugt davon, dass der DA Wandler und der Analogteil der dahinter hängt, durchaus einen Einfluss auf den Mix hat und dass der bei günstigen Interfaces nicht so gut klingt und man das auch hören kann. Selbst wenn der Frequenzgang annähernd ähnlich und linear zu sein scheint, Verzerrungen, Impuls- und Dynamikverhalten sind anders.

wenn ich ein buch kaufe und es nie öffne, hat es dann trotzdem seiten?

wenn ich als torwart die augen schließe, sobald ein ball auf mich zukommt... zählt das tor dann trotzdem?

wenn du mit einem vst-synth eine spur spielst und diese renderst, ist die qualität von der soundkarte unabhängig. so hab ich die frage verstanden.

ob man mit ner onboard gut mischen und mastern und auf den mond fliegen kann, wären dann andere fragen.
 
Danke erstmal für die Antworten Leute!

Also wenn ich das richtig verstanden habe, ist es so wie ich dachte. Das, was in meinem PC bzw. genauer im Sequenzer durch meine VST-Instrumente und Plugins entsteht, ist von der Soundkarte unabhängig. Erst wenn ich das was da entstanden ist beurteilen möchte, kommt es auf den Weg an, den dieses im PC produzierte Signal bis zu meinem Ohr nimmt. Sprich Interface, Kabel, Monitore, Abhörumgebung etc.

Für mich ist das deshalb wichtig, weil ich zu Hause einfach nur Material erstellen will, welches dann in einer professionellen Umgebung gemixt und gemastert werden soll. D.h. ich mache ein Instrumental, exportiere die einzelnen Spuren und nehme die in ein entsprechendes Studio mit, um das ganze hier fertig zu stellen. Daher war meine Frage auch, ob beim Audio-Mixdown das Interface eine Rolle spielt? Aber so wie ich das jetzt verstanden habe, ist dem nicht so oder?

Was die Geschcihte mit dem DA-Wandler angeht. Ich habe ein recht günstiges Interface im Gebrauch (Alesis iO2). Würde es Sinn machen, einfach einen qualitativ hochwertigeren Wandler einzeln vor das Interface zu schalten? Oder ist der Wander in der iO2 gar nicht so schlecht? Vielleicht weiß da ja jemand was...
 
Daher war meine Frage auch, ob beim Audio-Mixdown das Interface eine Rolle spielt?

Der (Offline-)Mixdown (ohne externe Effekte) der gleichen Spuren mit selben Settings mit 2 verschiedenen Interfaces liefert das gleiche Ergebnis. Plugins mit irgendwelchen randomparametern ausgenommen. So isses nun hoffentlich für alle genug eingegrenzt und trotzdem beantwortet :D
 
Also wenn du deine Mucke selbst nicht mixt und masterst, dann ist dein AI im Grunde komplett wurscht, außer du nmmst selbst irgendwelche Sounds direkt auf (dann würden ja die AD-Wandler ne Rolle spielen).

Wie schon erwähnt: Wenn du deine Songs aus deinem Sequencer in ein Audiofile exportierst, dann entsteht dieses Audiofile einzig und alleine in deinem Prozessor (grob gesagt :p) und geht in keinster Weise einen Weg über die Soundkarte.
 
kickback schrieb:

Der (Offline-)Mixdown (ohne externe Effekte) der gleichen Spuren mit selben Settings mit 2 verschiedenen Interfaces liefert das gleiche Ergebnis.


Nochmal abschließend hierzu die Frage: Offline-Mixdown heißt, dass ich das nicht in Echtzeit mache oder? Heißt das wiederum, dass wenn ich den Mixdown in Echtzeit mache, dies dann doch vom Interface abhängt? Ist auch die letzte Frage :D
 
Nein, "offline" war nur optional bzw im Zusammenspiel mit externen Effekten gemeint; nicht zwingend bzw allein als solches ;)
 

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