Probleme mit dem Correlation Meter

[bfunk]

Seit gestern nehmen wir für unser Album die Gitarren auf. Es ist ein 4x12er Box und wir nutzen zwei Mikros. Einmal das SM57 und ein Kleinmembran! Das Sm57 zeigt leicht angewinkelt auf die Membran und das Kleinmembran auf die Aussenseite der Box. Der Sound ist wirklich absolut geil und wir hätten nicht gedacht das wir da schon unbearbeitet so viel rausholen können.

Nun das Problem:

Ich panne jetzt beide Spuren nach links, die Gitarre wird dann gedoppelt und panne die zwei neuen Spuren nach rechts. Klingt sehr schön aber wenn ich nun die Spuren auf eine Gruppe schicke und dann das "Correlation Meter" nutze, dann schwankt der so zwischen -1, 0, +1!

Meines Wissens sollte man ja drauf achten immer so weit wie möglich im Plusbereich zu sein. Woran kann das liegen? Ist es vielleicht garnicht so wichtig? Wie bekomme ich es in den Griff?

P.S. Die beiden Mikros stehen ca. 5 cm von der Box und wenn ich bei einem die Phase drehe dann ändert sich auch nichts.

Danke schon mal

 

[DaVogi]

wie klingts in mono?

 

[bfunk]

Das hab ich mir auch gedacht und hab dann mal den Monoschalter betätigt und es klang gut! Es war alles zu hören und nichts ist zusammen gebrochen!

Ist das denn die Hauptsache? Oder sollte man trotzdem versuchen das Problem in den Griff zu bekommen?

 

[DaVogi]

genau, um das geht es... wenn es auch in mono noch gut klingt und nicht zuviel verloren geht dann passts. wird ja niemand deine songs mit einem korellationsmeter ab'hören' (das mit gesang, bass, snare.. dann sowieso wieder aussieht)

so weit wie möglich im plus ist übrigens blödsinn... das würd nämlich heißen dass alles mono ist. wichtig ist nur das du kaum/wenig in den negativen bereich kommst, weil das würd sich auslöschen.

ein 'richtiges' stereosignal liegt also eher bei 0 als bei eins.

 

[Pleytoon]

Hast du ein extremes Panning durchgeführt? Also die beiden Spuren vom ersten Take ganz nach links und die vom zweiten Take ganz nach rechts? Versuche sie einfach mal ein bisschen lockerer zu verteilen. Zum Beispiel:

Take 1: SM57 auf 80% nach links, Kleinmembran auf 60% nach links

Take 2: SM57 auf 80% nach rechts, Kleinmembran auf 60% nach rechts

Jetzt alle 4 Spuren auf einen Stereobus schicken und schauen, ob die Cora noch Stimmungsschwankungen hat.

 

[bfunk]

Ja ich habe sie tatsächlich vollkommen nach außen gepannt! Ich hatte ja letztens noch ein thread gestartet bezüglich der stereobreite! Wenn ich aktuelle Produktionen höre dann denke ich mir nur immer "wie machen die das?"! Es ist immer so schön breit verteilt und dann können die es ja nur so extrem gepannt haben. Selbst dann komm ich noch lange nicht so breit! Naja ok wenn Null besser ist als eins dann bin ich ja zufrieden!

Dann nochmal eben nen anderes thema! Ich mixe mit Logic pro 8 und nutze z.b. für den Reverb das golden Reverb von Logic! Wie lange sollte die hallfahne bei Instrumenten sein? Ich merke nämlich wenn ein Song ein abruptes Ende hat dann hört man noch extrem den Hall hinterher!

Wie macht ihr das oder was mache ich falsch?

Sorry für eventuelle Schreibfehler aber ich mache das gerade übers iPhone!

 

[DaVogi]

dein problem mit dem abrupten ende hat eigentlich nichts mit dem hallpegel im song zu tun und lässt sich ganz einfach lösen in dem du den hall automatisierst!

 

[litoni]

"Dann nochmal eben nen anderes thema! Ich mixe mit Logic pro 8 und nutze z.b. für den Reverb das golden Reverb von Logic! Wie lange sollte die hallfahne bei Instrumenten sein? Ich merke nämlich wenn ein Song ein abruptes Ende hat dann hört man noch extrem den Hall hinterher!

Wie macht ihr das oder was mache ich falsch?

Sorry für eventuelle Schreibfehler aber ich mache das gerade übers iPhone! "





Wie lange eine Hallfahne sein soll hängt vom Stück ab, da gibt es nichts pauschales. Ein Soundschnipsel wäre interessant ! In der Regel verwendet man bei langsamen oder ruhigen Songs längere Hallfahnen, die Vocals oder Instrumente mehr Fülle geben, bei rhytmisch betonten oder schnelleren Songs arbeitet man meistens mit kurzem Hall wobei man hier sehr gerne die Early Reflections gezielt anwendet. Aber wie gesagt, ist alles auch Geschmacksache und Ausnahmen bestätigen die Regel

 

[transporta]

Auch wenn ich spät dran bin, aber ich versteh' die Korrelations-Geschichte hier nicht.

Wenn Take 1 und 2 wirklich zwei unterschiedliche, vom Gitarristen in zwei Anläufen eingespielte Takes sind, kann es zwischen den beiden eigentlich nicht zu (größeren) Phasenproblemen kommen, weil es (bei aller Präzision des Gitarristen) eben unterschiedliches Audiomaterial ist.

Andererseits klingt die Mikrofonaufstellung Phasen-verdächtig. Wenn nun aber jeweils beide Mikrofone des ersten Takes ganz auf die eine Seite und die des zweiten Takes ganz auf die andere gepannt wurden, sollte das dem Korrelalationsmeter Wurscht sein, weil die eventuellen Phasenprobleme ja nur jeweils innerhalb einer Seite besteht und nicht in der Stereo-Korrelation.

Also, entweder gibt es hier ein mir bisher nicht bekanntes Phänomen (dass zwei phasenproblematische unterschiedliche, aber ähnliche Signale bei extremem Panning Korrelationsprobleme auslösen) oder das Problem ist anderswo zu suchen.

Ich würde auf jeden Fall mal die Phasenlage der beiden Mikrofonsspuren untereinander prüfen und evtl. gegeneinander verschieben.

Überhaupt habe ich die Erfahrung gemacht, dass man dem Korrelationsmeter im Allgemeinen schon trauen kann und sollte. Je nach Abhörsituation (gerade im Homerecording-Bereich) kommt's schon vor, dass man die Probleme auch im Monobetrieb nicht so hört, aber wenn der Wert wirklich regelmäßig im negativen Bereich ist, stimmt was nicht, und irgendwann wundert man sich, warum der Mix nicht klingen will.

 

[bfunk]

Danke für die antworten! Also ich habe ja schon eine Phase von einem Mikro gedreht und es hat sich im Pegel in in der Korrelation nichts verändert außer das der Sound etwas Röhrig klang. Es ist ja nicht ständig im roten Bereich sonder eher so um die Null. Ich würde ja gerne was online stellen aber dafür brauch ich den Mac erstmal wieder zu Hause! Ich werde mich später beim mixen sowieso wieder an euch wenden wenn ich irgendwelche Probs bekomme

Also danke erstmal für die Hilfestellung und Erklärungen!

 

[Pleytoon]

In vielen Fällen reicht es auch wirklich, wenn man nur ein einziges Mic verwendet. Damit vermeidet man schon, dass man sich mit solchen Phasenproblemen rumschlagen muss. Im Verbund mit den ganzen anderen Instrumenten muss man gewisse Dinge sowieso im Mix ein wenig "ausdünnen" damit es druckvoll und präsent klingt. Ich habe schon Rohmaterial bekommen mit 3 - 4 Mikrofonspuren pro Gitarrentake. Davon hab ich dann letztlich 2 - 3 gemutet, um es überhaupt einigermaßen im Mix platzieren zu können.