Preisgünstige Mikrofone mit Acht-Charakteristik

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cityfly

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Ich möchte gern mit MS-Stereophonie experimentieren. Obwohl schon fortgeschritten, poste ich hier, da ich nun natürlich erstmal ein preisgünstiges [g=116]Mikrofon[/g] mit Acht-Charakteristik suche. In dem wirklich billigen Bereich finde ich da beim kleinen t folgende Produkte:

BEHRINGER C3
SUPERLUX CMH8C
SAMSON C03

Ein Bändchenmikrofon wollte ich übrigens nicht nehmen, das kommt wegen des niedrigen Übertragungsfaktors nicht in Frage.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr Eure Erfahrung mit den genannten Mikrofonen schildern könntet oder vielleicht schonmal verglichen habt. Und wie gesagt, ich möchte erstmal experimentieren und weiß, dass es auch deutlich teurere Mikros gibt, die sicher auch besser sind. Vielen Dank schonmal.
 
Hallo cityfly,

MS-Stereofonie und auch XY-Stereofonie basieren auf dem Prinzip der Koinzidenz der Signale. Das bedeutet die Schallwellen, die von einer Quelle aus ankommen, sollen idealerweise absolut gleichzeitig bei den Membranen der beiden Mikrofone eintreffen. Das heißt wiederum, dass die beiden Membranen der Mikrofone, die du verwendest so nah wie möglich beieinander aufgestellt werden müssen. Das ist mit Großmembranern nicht hinzubekommen. Die Folge sind Laufzeiten und Phasenprobleme, die man ja eigentlich durch die Anordnung verhindern möchte.

Für Stereofonie-Anordnungen nimmt man daher meistens Kleinmembranmikrofone. Das hat neben dem oben genannten noch mehrere Gründe: Kleinmembraner haben oft eine durchgängigere [g=98]Richtcharakteristik[/g], d.h. die [g=98]Richtcharakteristik[/g] ist nicht so stark Frequenzabhängig, wie bei Großmembranmikrofonen. Weiterhin ist der Frequenzgang meistens linearer, was bei den meisten Anwendungen, bei denen stereofon mikrofoniert wird bevorzugt wird.

Daher empfehle ich dir zwei Kleinmembranmikrofone zu kaufen.
Das nächste Problem ist, dass es nicht wirklich günstige Kleinmembran-Achten gibt (Ich glaube das günstigste wäre eine Kombination von AKG mit Speiseteil und Achter-Kapsel). Daher würde ich dir empfehlen XY auszuprobieren. Der Nachteil hierbei ist, dass du keine Kugel (wie bei MS oft als Mitte verwendet) verwenden kannst, und somit das Mittensignal den [g=118]Bass[/g] weniger linear abbilden kannst.
Nun wirst du vielleicht einwenden, dass man bei XY im Nachhinein nicht mehr so viel Einfluss auf die Aufnahme hat wie bei MS, doch das ist eigentlich ein Trugschluss: Man sollte vielmehr durch die Veränderung des Mikrofonstandortes versuchen den Klang zu verändern, als ein falsches Verhältnis von M- und S-Pegel einzustellen.

Also mein Fazit: Mit zwei Kleinmembrankondensatoren als Niere wirst du vermutlich klanglich zufriedenstellendere Ergebnisse bekommen, als mit zwei sehr günstigen Großmembranmikrofonen.

Viele Grüße, Fluffi
 
Hallo,

MS klappt auch mit Großmembranen, wenn man die Kapseln dicht an dicht packt und nicht zu nahe an den Kapseln die Instrumente positioniert.

Ich habe Studio Projects B3, die sind umschaltbar Kugel/Niere/Acht. Mit zweien davon kann man schön experimentieren. Liegen preislich über den Behringern, ob's besser ist, kann ich nicht sagen. Schlecht sind die Studio Projects nach meinem Empfinden für den Preis allerdings nicht.

Man sollte halt nur beachten, dass die Schallquelle nicht zu nahe an den Kapseln ist. Negativ-Beispiel: Ich hatte mal die beiden Mikros als MS etwas oberhalb und nur etwas vorderhalb der Hänge-Toms eines Schlagzeugs als Overheads positioniert. Die Stereoabbildung war dann nicht so optimal, genauer gesagt, rechts und links waren nicht eindeutig definiert.

Der Direktschall sollte also auf der Achse eintreffen, nicht etwa also von schräg unten. Und die Abstände der Kapseln sollten deutlich kleiner sein als der Abstand zur Schallquelle, ist meine Erfahrung.

Da Du ohnehin experimentieren willst, bietet es sich an, mal auszuprobieren, wie es klingt, wenn die beiden Kapseln nicht am selben Ort sind, also etwa die M-Kapsel etwas näher ferner der Schallquelle ist als die S-Kapsel.
Oder wie es klingt, wenn etwa das S-Signal verhallt wird, das M-Signal aber nicht. Usw., usf.

MfG
 
Ja, ich weiß, eigentlich sind Großmembranen nicht so schön. Ich wäre jetzt auch nicht auf die Idee gekommen, wenn es nicht den besagten Preisunterschied gäbe.

Also ich glaube eben, dass es für meine Versuche schon okay ist, wenn ich einen Kapselabstand von 4cm habe. Na gut, ich muss in dem Beispiel wohl mit komischen Effekten ab lamba/4=4cm, also gut 2 kHz rechnen. Wenn ich aber nicht zu nah an der Quelle bin, habe ich ja wenigstens [g=107]Schall[/g] aus allen Einfallsrichtungen, wodurch dieser Effekt weicher werden müsste.

Wie auch immer, ich würde mich dennoch freuen, wenn jemand ein paar Erfahrungen zu den genannten Mikros posten würde. Bei Behringer und vor allem Samson habe ich persönlich erstmal eine Abneigung, von Superlux habe ich mal was gehört, das für den Preis ziemlich gut war. Aber das muss ja nichts heißen für diese speziellen Modelle, daher hoffe ich noch auf Antworten von Leuten, die diese Mikros mal getestet haben.
 
Hallo,

für Erfahrungen für diese genannten Mikros muß ich leider passen.
Wie wäre es denn, sich diese genannten Mikros plus vieleicht ein Pärchen Studio Projects B3 von den einschlägig bekannten Versendern zum 30-Tage-Geld-Zurück-Test kommen zu lassen?

Dann kannst Du es doch selber austesten, und kannst Deinen eigenen Ohren vertrauen, im Gegensatz zu bloßen Meinungen aus zweiter Hand hier....

MfG
 
Audio-Technica AT2050

Oder noch besser :
Audio-Technica AT4050ST
 
Ja, das ist keine schlechte Variante. Ein wenig schlecht fühle ich mich dabei schon, wenn ich mir immer Sachen zum Probieren bestelle und dann womöglich komplett zurück schicke. Und ist auch etwas mehr Aufwand für mich. Ich hatte mir so einen Tipp erhofft, wie ich ihn geben würde, wenn mich jemand fragt SC400, 450 oder 600? Dann würde ich sagen "ganz klar 450, die schwarzen sind Mist und stammen von irgendeinem anderen chinesischen Zulieferer als das 450. ;-) Naja. Das nur mal am Rande.
 
Hallo cityfly,

da du ja den Nachteilen der Großmembraner im Klaren bist spricht doch wirklich nichts dagegen, einfach mal zum Test die Sachen zu bestellen.
Ich denke den Händlern ist eh klar, dass die 30-Tage Garantie auch zum Testen benutzt wird ;-)
Viele Grüße, Fluffi

P.S. Und lass uns vielleicht an deinen Testergebnissen mal teilhaben..
 
Hallo,

so sehe ich es auch. Wer eine 30-Tage-Geld-Zurück-Garantie anbietet, rechnet und kalkuliert damit, dass soundsoviele Artikel als neuwertig zurückgeschickt werden, die also zum Neupreis wieder verkauft werden können.

Mache Dir keinen Kopf um die Händler, die wissen schon, was sie tun, sondern nutze die komfortablen Versandbedingungen aus, um die für Deine Einsatzzwecke am besten geeignete Mikrophone vor dem Kauf zu testen und dann einzukaufen.

MfG
 
Ein Bändchen käme wohl aber doch in Frage. Das Superlux R 102 verfügt über eine aktive Vorverstärkung.
 
Fluffi_III schrieb:

Daher empfehle ich dir zwei Kleinmembranmikrofone zu kaufen.
Das nächste Problem ist, dass es nicht wirklich günstige Kleinmembran-Achten gibt (Ich glaube das günstigste wäre eine Kombination von AKG mit Speiseteil und Achter-Kapsel).

Hallo,

weißt Du die Typenbezeichnung der AKG-Mikrophone? Oder hast Du evtl. einen Händlerlink?
Ich bin bei Großmembran-Achtern "hängen" geblieben, weil ich bei den üblichen Versendern keine Kleinmembran-Achtern gefunden hatte...

MfG
 
AKG Blue Line
 
Danke für die Infos.

Schoeps MK 8 Kapsel plus Speiseteil um die 1200 Euro.
AKG CK 94 Kapsel, Acht, plus AKG SE 300B Speisemodul um die 450 Euro.

Das sind nun jeweils bloß die Achtern aus diesem System, man benötigt noch ein Mitten-Mikrophon, sodass es insgesamt wohl jeweils etwa doppelt so teuer wird.

Für den originalen Fragesteller liegt das wohl deutlich über dem Budgetrahmen. Und bevor ich mir derartig teure Mikrophone kaufe, würde ich das Geld eher in die Aufnahmeraum-Akustik investieren.

Trotzdem danke für die Infos.

MfG
 
Naja, das war das einzige Kleinmembraner mit 8er Charakteristik das ich gefunden habe.

Blue Line Serie mag ich ueberhaupt nicht.

Rauschen und zerren sehr schnell.
 
Ja, das sind schöne Mikrofone. Ich denke, ich würde erst darüber nachdenken, so etwas anzuschaffen, wenn ich gabz sicher bin, dass ich unbedingt M/S brauche. Und nachdem ich mir einen Bösendorfer-Flügel gekauft habe oder so.
 
Der Tipp mit dem Superlux R102 ist übrigens auch gut. Danke artcore. Weißt Du mehr darüber? Hast Du Erfahrungen mit dem Mikro? Ich meine das Prinzip ist ja immernoch ein Bändchen, also verstärkt werden muss ja kräftig, egal ob im Mikro oder im Vorverstärker. Ist die eingebaute Verstärker-Elektronik bei dem Superlux denn so hochwertig, dass man am Ende wirklich ein besseres Signal/Rausch-Verhältnis bekommt als bei einem passiven Bänchen in Kombination mit mittelgutem Vorverstärker? Oder ist der höhere Output des aktiven Bändchens von vornherein schon stärker verrauscht als bei einem Kondensator mit vergleichbarem Übertragungsfaktor (was ich befürchte)? Ich möchte eben auch wenn nicht so viel Schalldruck an der Membran ankommt noch einigermaßen rauscharm aufnehmen können.
 
Hallo,

hier ist das Datenblatt: http://www.superlux.us/images/R102_datasheet.pdf

Sie geben ein Eigenrauschen von max. 20dB an, womöglich A-bewertet.
Damit liegt es etwa gleichauf mit dem MXL V69 M (22dB-A, Herstellerangabe), welches bei mir vernehmbar lauter rauscht als etwa ein Studio Project [g=332]B1[/g] oder SP B3 (12dB-A bzw. 14dB-A [Niere], Herstellerangaben).

Von daher würde ich erwarten, dass bei dem Bändchenmikro ein gewisses Rauschen vorhanden ist, welches bei leisen akustischen Instrumenten u.U. störend sein könnte. Letztendlich wirst Du um einen eigenen Test nicht umhinkommen.

Für M/S benötigst Du aber noch ein Mitten-Mikrophon, welches klanglich, so denke ich, dem Seiten-Mikrophon angepasst sein sollte, sonst gibt es klangliche Verfärbungen zwischen mittigen und seitigen Schallquellen. Welches nimmt man denn da?

MfG
 

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