Paralleltonart mit Akkorderweiterung

[notebynote]

Werden Akkorderweiterungen in einer Paralleltonart eigentlich nicht weiter beachtet oder wie wird das gehandhabt? Wenn ich ein G (=Em) habe und dann die Erweiterung maj7, wird diese dann in Em gar nicht erwähnt?

 

[Kosaken-Kaffee]

Ich verstehe die Frage noch nicht ganz.

 

[Froschkapitaen]

Immer schreiben, was gespielt werden soll.

 

[sts]

Wenn ich ein G (=Em) habe und dann die Erweiterung maj7, wird diese dann in Em gar nicht erwähnt?

Die Note F#, die zu einem Gmaj7 gehört, würde den Em zu einem Em(add9) machen, was auch in der Akkordbezeichnung erwähnt werden sollte, denn sonst wäre es eben nur ein Em. Bin aber nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig verstanden habe.

 

[notebynote]

Ich verstehe die Frage noch nicht ganz.

Ok, bin da nicht so geübt im erklären solcher Dinge.
Gmaj add 13 = E moll...? Ist das Bestimmen der Akkorderweiterung irrelevant oder wie ordne ich das maj7 in die Paralleltonart?

Immer schreiben, was gespielt werden soll.

Ich habe in Scaler den Akkord G maj add13/B und will den in Harmony Navigator übertragen, bekomme dort aber nur den Em7 angezeigt. Um den händisch hinzuzufügen, würde ich gerne dieselben Töne nutzen, muss dazu aber wissen, wie ich die Akkorderweiterungen schreiben soll. Büschen kombliziert...

 

[notebynote]

Wenn ich ein G (=Em) habe und dann die Erweiterung maj7, wird diese dann in Em gar nicht erwähnt?

Die Note F#, die zu einem Gmaj7 gehört, würde den Em zu einem Em(add9) machen, was auch in der Akkordbezeichnung erwähnt werden sollte, denn sonst wäre es eben nur ein Em. Bin aber nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig verstanden habe.

Hast Du schon richtig verstanden, ich komme dem jetzt näher.

 

[Instrumentenfreak]

Kommt drauf an, obs ein Jazzer oder ein Popper aufgeschrieben hat. Jazzer schreiben in der Regel nur den Grund-Dreiklang, oder besondere Erweiterungen auf.
Z.B. Tonika "C" ist aufgeschrieben, gemeint ist aber ein C6, oder Cmaj7/9 ... je nach Kontext. Alle anderen Musiker*innen schreiben in der Regel den Akkord auf, der gespielt werden soll.

 

[Kosaken-Kaffee]

Gmaj add 13 = E moll...?

Das wäre ein Em7.

 

[notebynote]

Gmaj add 13 = E moll...?

Das wäre ein Em7.

Ok, danke, dann weiß ich weiter.

 

[Froschkapitaen]

Gmaj add 13 = E moll...?

Das wäre ein Em7.

Ok, danke, dann weiß ich weiter.

Häng noch ne 9 dran fürs f#

 

[Kosaken-Kaffee]

Häng noch ne 9 dran fürs f#

Ja, beim Gmaj7 add13 auf alle Fälle. Ich denke, den meinte er auch.

 

[Sascha Franck]

Z.B. Tonika "C" ist aufgeschrieben, gemeint ist aber ein C6, oder Cmaj7/9 ... je nach Kontext. Alle anderen Musiker*innen schreiben in der Regel den Akkord auf, der gespielt werden soll.

Das ist nicht ganz korrekt, an sich wird bei Jazz Standards immer der Grund-Vierklang angegeben, wenn denn ein Septakkordkontext gefragt ist. Also Dur oder Moll plus Septime oder Sexte. Ferner wird noch die Quinte, falls nicht rein, angegeben. Der ganze Rest wird nur dann erwähnt, wenn es spezifisch gewünscht ist.
Als Praxisbeispiel: Eine typische II-V-I Kadenz in C-Dur wird man so gut wie ausschließlich als Dm7-G7-Cj7 notiert finden, nicht als Dm-G-C.
Und wenn man einen ganz speziellen Sound will dann eben bspw. Dm11-G13-Cj9 - wobei die Septimen hier jeweils eingeschlossen sind (andernfalls würde Dmadd11, G6 und Cadd9 da stehen).

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Kleine Klugscheißerei hinsichtlich des OPs:

Gadd13 gibt es übrigens an sich nicht, das ist eigentlich ein G6 - wobei man hier ganz schnell in den Konflikt zwischen Klassikern und Jazzern gerät, denn in der Klassik ersetzt die Sexte die Quinte, im Jazz die Septime. Beides gilt aber auch nur als "Normalzustand", in der Praxis kann es dann wiederum anders aussehen, sodass dann eben der Jazzer auch die Quinte auslässt (weil eh obligatorisch und unpraktisch zu spielen) und man doch wieder bei C-B-E (anstelle von G-B-D-E) landet.

Den Zusatz "add" findet man eigentlich nur bei Nonen und Undezimen, bei einer 13 ist der harmonische Rahmen bereits über die 6 abgedeckt. Die "add11" findet man nicht selten auch als "add4", das sorgt aber aufgrund der optischen Nähe zu "sus4" (speziell in handgeschriebenen Noten) gerne für Verwirrung.

Ganz eindeutig ist das halt (nicht zuletzt aufgrund des Konflikts mit der klassischen Notation) immer nicht, aber wenn man sich mal eines der "New Realbooks" oder so anschaut, bekommt man an sich einen guten Eindruck davon, wie es in zeitgenössischer Jazz/Rock/Pop-Notation gehandhabt wird.

 

[fender_rhodes]

Als Praxisbeispiel: Eine typische II-V-I Kadenz in C-Dur wird man so gut wie ausschließlich als Dm7-G7-Cj7 notiert finden, nicht als Dm-G-C.
Und wenn man einen ganz speziellen Sound will dann eben bspw. Dm11-G13-Cj9 - wobei die Septimen hier jeweils eingeschlossen sind (andernfalls würde Dmadd11, G6 und Cadd9 da stehen).

Hallo Sascha!

Wenn wir schon beim Klugscheißen sind : Was du schreibst ist alles völlig richtig. Ich gebe aber noch zu bedenken, dass ein Pianist im Jazz bei Dm7-G7-Cmaj7 fast immer Dm7/9-G7/9/13-Cmaj7/9 spielt. D.h. die Nonen sind auch immer dabei, außer die Stilistik gibt es nicht her. Bei der Dominante G auch meist die 13, außer bei Old-Style-Jazz. Das sind eben die Voicings die man im Jazz vom Piano erwartet.
Bei Dm11-G13-Cj9 spielt man als Pianist Dm7/9/11-G7/9/13-Cj7/9, also nicht nur die Septimen inkludiert, sondern wo möglich auch immer die Nonen.

Ist aber für die Fragestellung vom TE völlig irrelevant .

Gruß
Thilo

 

[Froschkapitaen]

Stimmt. Bei 2-5 muss man dann nur die 7 einen HT runter.

 

[Sascha Franck]

dass ein Pianist im Jazz bei Dm7-G7-Cmaj7 fast immer Dm7/9-G7/9/13-Cmaj7/9 spielt.

Ziemlich klares "jein".
Wenn man so argumentiert, könnte man auch feststellen, dass über die Dominante fast immer irgendein Optionston alteriert wird.

Es geht ja bei Lead Sheets eigentlich nur darum, was "verlangt" wird, und das sind eben die Sept- bzw. Sextakkorde. Der Rest wird entweder explizit erwähnt oder halt nach Geschmack und Stil ergänzt.
Und das kann auch bedeuten, dass man für einen etwas oldschooligeren Charakter mal auf Optionen verzichtet. Bietet sich übrigens auch dann an, wenn man bspw. Bigband Zeux spielt und nicht weiß, mit was für gefährlichen Bläsersätzen man es zu tun hat (wobei in BB Sheets die Optionen allerdings recht häufig vermerkt sind).
Ich als Gitarrist halte mich übrigens auch gerne mal vornehm zurück, wenn zeitgleich ein Pianist mitspielt. Da gibt's dann auch mal nur Grundton, Terz und Septime.

Hängt halt wirklich alles von Kontext und Eingespieltheit ab.

 

[fender_rhodes]

oder halt nach Geschmack und Stil ergänzt.

Nix anderes sag ich ja!
Okay, bei Big-Band ist es entweder ausnotiert oder man muss aufpassen was sonst so gespielt wird. Mit Gitarristen zusammen erst recht ! Bei Old-Style sind ebenso weniger Optionen angebracht. Aber wenn jetzt in einer normalen Besetzung 08/15-Standards zeitgemäß gespielt werden (die Real-Book Klassiker), kenne ich keinen Pianisten der nicht die o.g. Voicings spielt. Ich weiß, die Gitarristen sind da viel genügsamer!