Panning von Gitarren

[FrauHolle]

Frohe Weihnachten!

Kurze Frage: wie pannt Ihr Eure Gitarren? Immer extrem links/rechts, oder lasst Ihr etwas vom Signal mit auf die andere Seite "übersprechen"? Wenn ja, wieviel ungefähr in Prozent?

 

[BLUE-S-MAN]

Ich versuche immer so zu pannen, das es sich die Waage hält, wie Du es dann machst, ist egal

 

[Entone]

je nach Song und nach Spuren unterschiedlich. Das Doppeln ist dann nochmal ein Spezialfall.

 

[FrauHolle]

Wie sieht es denn aus mit dem Bestreben nach möglichst breiten Gitarren im Mix? Wird das nicht generell von Gitarristen gewünscht, vor allem bei Rock / Metal?

 

[Graham]

lasst Ihr etwas vom Signal mit auf die andere Seite "übersprechen"?

Ich schicke die Gitarren in ein Stereo Delay und ein Reverb im Bus. Da ist auch eine Konsolenemulation mit ein wenig Bleed mit drauf. (S1)

Gestern erst hier irgendwo im Forum war ein Podcast mt dem Back In Black Engineer, der hat je zwei Mics pro Amp genommen, eins hart rechts, das andere ganz leicht nach links. Bzw andersrum.

Ich steh total auf Haas Effekt, nur macht der eben Probleme, wenn es Mono abgespielt wird.

Delay/Reverb der jeweiligen Gits hart auf die andere Seite ist auch einen Versuch wert.

 

[Entone]

Wie sieht es denn aus mit dem Bestreben nach möglichst breiten Gitarren im Mix? Wird das nicht generell von Gitarristen gewünscht, vor allem bei Rock / Metal?

Bei Rhythmusgitarren ist Doppeln im Rock/Metalbereich ohnehin fast schon Pflicht. Also die Spur zweimal einspielen. Dann wird hart rechts und links gepannt und allein dadurch entsteht schon die Breite. Wenn Du nur eine Spur hast, die Du breiter haben willst, kannst Du auch (vorsichtig) mit Verbreiterungstools arbeiten. Der iZotope Imager funktioniert hier ganz gut finde ich.

 

[andy_g]

Immer links, mitte, rechts aber auch mal halbrechts, halblinks. Übersprechen von hard gepannten Gitarren kommt bei mir durch FX (Hall, Chorus, oder Delay).

 

[FrauHolle]

Das Doppeln ist klar, das meinte ich nicht.

Ich kenne zwar ein paar wenige Ausnahmen, wo z.B. eine Spur 100% gepannt wurde und eine zweite mit ca. 80% etwas mittiger - das gleiche auf der gegenüber liegenden Seite. Bei den meisten Aufnahmen klingen die Gitarren aber schon extrem gepannt. Da aber linke und rechte Gitarren in der Regel zusammen spielen, höre ich nicht raus, ob vielleicht ein Tick von der linken Seite bspw. mit auf der rechten liegt. ...weil dabei ja das rechte Signal das linke überdeckt...

Was ist denn üblich, oder ist es tatsächlich so, das im Rock/Metal immer extrem gepannt wird (also zu 100%), wenn man nicht so arbeitet, wie gerade geschrieben (mit 100% und ca. 80%)?

 

[Eiermann]

Schlecht aufgenommen bzw gespielte Gitarren muss man schon hart nach links und rechts packen weil die einfach nicht breit gefächert klingen, dann ist man am fummeln um es zu retten.
Gut aufgenommene und gespielte Gitarren habe ich noch nie weiter als 70 % schwenken müssen den Rest machen Eq und Effekte.

 

[FrauHolle]

Immer links, mitte, rechts aber auch mal halbrechts, halblinks. Übersprechen von hard gepannten Gitarren kommt bei mir durch FX (Hall, Chorus, oder Delay).

Das heißt die Gitarren werden im Mixer ca. 80% gepannt und Du nutzt die räumliche Breite (100%) von den Effekten, die über AUX eingeschliffen wurden? Das wäre interessant. So habe ich bisher auch gearbeitet, bin mir inzwischen aber nicht mehr sicher, ob man nicht den freien Platz besser ausnutzen sollte? Selbst dann könnte man im Mastering eine dezente Stereoverbreiterung zusätzlich einsetzen, um den Mix NOCH breiter zu kriegen...

@ Eiermann: Oh, 70% ist sehr wenig... Dann holst Du die Breite anschließend über das Mastering (per Imager) wieder raus, oder wie arbeitest Du?

 

[Sascha Franck]

Ich nehme manchmal auch einfach drei Takes auf. Zwei können dann ganz nach außen, einer wird nach Bedarf in der Mitte dazu gedreht.

 

[andy_g]

@FrauHolle
Nein, 100%. Wenn z.B. trocken links, dann kommt rechts noch etwas vom Stereo FX zurück das es nicht so to abgeschnitten klingt. Es gibt da aber keine Regeln. Natürlich kannst du eine Gitarre auch 90% pannen. Die viel wichtigere Frage aber ist warum 90 und nicht 100?

 

[Graham]

Die viel wichtigere Frage aber ist warum 90 und nicht 100?

Da fällt mir nur der Kopfhörer ein. Da ist es schon etwas stressig, nur auf einem Ohr..

 

[andy_g]

Die viel wichtigere Frage aber ist warum 90 und nicht 100?

Da fällt mir nur der Kopfhörer ein. Da ist es schon etwas stressig, nur auf einem Ohr..

Genau, dann kann man leicht nach innen Pannen oder eben hart pannen und mit dem FX für max. Breite "übersprechen". Wenn eine Gitte gedoppelt ist und phasig klingt kann man die beiden Gitten auch leicht zum Center pannen.

 

[FrauHolle]

@Sascha Franck: In der Mitte? Dann aber doch sicherlich ganz dezent, oder nur an einer Stelle im Track für wenige Takte... (?)

@ andy_g: Das Argument für unter 100% Panning war bisher, dass dadurch die hart gepannten Effekte weniger wahrnehmbar werden. Und ich dachte über lange Zeit, dass das auch so üblich ist...

 

[tylerhb]

Verzerrte Rhythmus Klampfen immer 2 oder 4 Spuren hart links / rechts und vollkommen trocken.

 

[Sascha Franck]

Sascha Franck: In der Mitte? Dann aber doch sicherlich ganz dezent, oder nur an einer Stelle im Track für wenige Takte... (?)

Kommt immer drauf an. Manchmal nehme ich die in der Mitte auch als Hauptspur. Oder ich überlasse der einen gewissen Frequenzbereich.

 

[Graham]

In der Mitte?

Um zB beim Chorus ne Schippe drauf zu legen, ist ein Powerchord in der Mitte genau das Richtige.

 

[Gast92251]

LCR ist im Rock/Punk auch sehr cool. L und R Panning der Gitarren, wenn es der Song denn arrangementtechnisch gut gewichtet hergibt. Siehe CLA Mixe uvam.