Paning bei Stereospuren

[keys]

Hi Zusammen,

sorry der folgende Link ist leider nur in Englisch verfügbar:

http://forum.cockos.com/showthread.php?t=42821

Hier gibts direkt das Soundbeispiel:

Und darum gehts eigentlich

Z.B. macht Reaper ein "falsches" Paning von Stereospuren - Kernaussage ist: Stellt man den Panregler auf 100% R wird das L Signal nicht einfach nur nach R geschoben, sondern auch im Volume gesenkt.

Das ist imo wirklich merkwürdig (und Gott sei Dank auch umstellbar).

Ist das bei anderen Sequenzern auch so by default?

Wenn das tatsächlich gängige Praxis ist, vielleicht weiß dann jemand von euch warum das so ist und kann mir den Sinn dahinter erklären?

Gruß
Bastian

 

[essential]

Bei [g=539]Cubase[/g] und [g=540]Logic[/g] kann man unter verschiedenen Panning-Modellen auswählen.
-6db, -3db, 0db usw.

 

[Wolfgang]

keys schrieb:
Ist das bei anderen Sequenzern auch so by default?

Nein.

Weil das die Eigenart von Balancereglern ist hat PT auch bei Stereospuren zwei Panoramaregler "verbaut".

 

[Wolfgang]

essential schrieb:
Bei [g=539]Cubase[/g] und [g=540]Logic[/g] kann man unter verschiedenen Panning-Modellen auswählen.
-6db, -3db, 0db usw.

Das ist das Panning Law bei Monospuren aber nicht der Balanceregler bei Stereospuren.

 

[essential]

Wolfgang schrieb:

keys schrieb:
Ist das bei anderen Sequenzern auch so by default?

Nein.

Weil das die Eigenart von Balancereglern ist hat PT auch bei Stereospuren zwei Panoramaregler "verbaut".

Schön.
[g=539]Cubase[/g] hat das aber auch:

 

[bassniac]

Wobei mir der teifere Sinn des Stereo Combined noch immer verschlossen bleibt.

(Ein Stereo Dual Nutzer)

 

[richie]

@ bassniac

Steht doch da...

Zitat aus dem o.g. Manual

"In diesem Modus sind die beiden Regler standartmäßig verbunden,..."

Das ist bei deinem bevorzugtem Modus nicht so...

 

[Alphacodex]

Hallo Leute,

Bei meinen "kompositionalen Exkursen" in der Welt der Orchester-/Filmmusik bin ich im Gespräch mit einigen Pros dort auf ein eigentlich recht naheliegendes Problem gestossen, über das ich früher nie nachgedacht habe. Es geht um das Stereo-Panning in gängigen Sequencern. Wenn ich das richtig verstehe wird dort der Richtungseindruck dadurch verändert, dass das der eine Kanal in der Lautstärke abgesenkt und der andere Kanal angehoben wird.

Nachdem ich mich aber etwas mit der Materie beschäftigt habe, ist das aber nicht mal die halbe Miete. Das menschliche Gehirn dekodiert Richtungseindrücke nur zum Teil aus Pegelunterschieden zwischen dem linken und dem rechten Ohr. Mindestens genauso wichtig (wenn nicht sogar noch bedeutender) sind aber Laufzeitunterschiede eines Signals. Wenn also ein Geräusch weiter links ist, dann kommt der Direktschall etwas früher am linken Ohr als am rechten Ohr an - daraus "errechnet" unser Gehirn dann die Raumposition.

Dieses Konzept wird aber beim üblichen Panning völlig unter den Teppich gekehrt. Die Leute dort haben dann empfohlen, das mit einem Stereo-Delay zu simulieren und die Ergebnisse sind wirklich beeindruckend. Ich frage mich aber warum das nicht standardmäßig gemacht wird? Das dürfte ja kein Problem sein, das softwareseitig am Pan-Regler miteinzubauen (wegen Phasenverschiebungen vielleicht oder weils halt auch bei den analogen Mixern "schon immer so war"??).

Gibt es evtl. fertige [g=77]VST[/g]-Plugins die nicht nur die Pegelunterschiede, sondern auch die Laufzeitunterschiede zum Panning verwenden? Das gefrickel mit dem Stereo-Delay ist etwas nervig - wenn es sich auch vom Ergebnis her lohnt...

Grüße
Codex

 

[Wolfgang]

Alphacodex schrieb:
Ich frage mich aber warum das nicht standardmäßig gemacht wird?

Hast du dir das schon mal in Mono angehoert?

Es hat schon absolut seine Berechtigung das in keinem Pult der Welt die Panoramaregler durch Haasregler ersetzt wurden.

 

[derchris]

Ich verstehe nicht ganz worum es dabei geht. Der Panner bei Reaper ist normalerweise im [g=184]Balance[/g]-Modus, d.h. wenn man zu einer Seite hinzieht, wird die andere leiser gemacht. Das ist erstmal im Grunde von der Beschriftung natuerlich falsch.
Bei richtigem Panning soll die Gesamtlautstaerke (L+R, also der Monomix) nicht von der Position abhaengen. Das geht indem man das Panning-Law vom Kanal auf -6 dB oder +6 dB umstellt.

Das in dem mp3 gezeigte, dass man die rechte Seite nach links verschiebt wuerde ich jetzt eher von den oben genannten Combined oder Dual Pannern erwarten. Man hat dann ja auch einen zusaetzlichen Freiheitsgrad (Stereobreite).

Wolfgang schrieb:
Es hat schon absolut seine Berechtigung das in keinem Pult der Welt die Panoramaregler durch Haasregler ersetzt wurden.

Abgesehen davon, dass es keinen Spass macht sowas in einem analogen Pult zu integrieren.


gruss, Chris

 

[Ewert]

Alphacodex schrieb:
Hallo Leute,



Gibt es evtl. fertige [g=77]VST[/g]-Plugins die nicht nur die Pegelunterschiede, sondern auch die Laufzeitunterschiede zum Panning verwenden? Das gefrickel mit dem Stereo-Delay ist etwas nervig - wenn es sich auch vom Ergebnis her lohnt...

Grüße
Codex

schau dir mal den "sample delay" von voxengo an, ich meine, der ist sogar freeware. ist es das, was du suchst?

 

[fas1piano]

unabhängiges panning für stereo channels ist ein top FR für reaper - bis es soweit ist:

www.dontcrack.com/freeware/downloads.php/id/4814/software/Stereo-Tool/

 

[alpenjodel]

Seid ihr sicher,das wenn man den Panregler zb,nach linkst dreht,das linke Signal dann lauter wird,oder vielleicht nicht doch lauter wirkt,weil der rechte Kanal dadurch leiser wird?
Sonst müsste ich ja jedesmal Sorge haben,das wenn ich das Panning der Einzelspuren anfange,es nachher im Master clippt,das ist aber nicht so.

Es geht doch mehr um das positionieren des Signals,nach links oder rechts beim Panning,mehr nicht.
Ansonsten sind wir bei der Tiefenstafflung und das ist doch wieder ein anderes Thema.

 

[Wolfgang]

Weder ein Pan noch ein Balanceregler hat was mit Tiefenstaffelung zu tun.

 

[Alphacodex]

Ich habe mal ein paar Experimente gemacht. Es gibt das so ein kostenloses [g=8]Plugin[/g] das M/S dekodiert. Einfach gesagt hat man einen Regler für das Signal das nur in der Mitte ist und eines für die Seiten.
(Wie man es früher benutzt hat, um die Stimme aus fertigen Mischungen rauszunehmen - z.B. für Karaoke Anwednungen)

So meine Hypothese war jetzt: wenn ich mein Signal ganz nach links oder ganz nach rechts panne und dann den Side-[g=190]Channel[/g] ganz runterziehe ist das Signal weg... Ist aber nicht so... Ist sogar noch recht laut. Das würde doch bedeuten, dass immer was im Mittensignal drinbleibt - dabei spielt es übrigens keine Rolle, welchen der drei Cubase Panner ich verwende - es bleibt immer was ziemlich lautes im M-[g=190]Channel[/g] drin...

Vielleicht versteh ichs auch einfach nicht...


Grüße
Codex


P.S. Nee, ein reines SampleDelay würde den Aufwand ja noch größer machen, dann müsste ich ja meine Stereospur in zwei Monospuren auftrennen und in einer von beiden das Sample-Delay einschleifen. Dann ist die Simulation mit einem Stereodelay schon einfacher. Ich hatte halt gehaofft es gibt direkt ein [g=8]Plugin[/g] das sowohl die Pegeldifferenzen als auch die Laufzeiteunterschiede automatisch in das Steroesiganl einrechnet (bei einer vorgegebenen Raumgröße) Streng genommen müsste das verzögerte Signal auch noch leicht im Frequenzgang verändert werden, weil es ja "durch den Kopf durchmuss" und dabei ein paar Höhen verlieren dürfte (käme natürlich darauf an wie "holh" der Kopf des entsprechenden Hörers wäre

 

[godfather-of-grunge]

st aber nicht so... Ist sogar noch recht laut.

nicht weiter verwunderlich, aktuelle produktionen werde zu großen teilen in mono gefahren und kompatibilität zu gewährleisten.

cheers

 

[gincool]

So meine Hypothese war jetzt: wenn ich mein Signal ganz nach links oder ganz nach rechts panne und dann den Side-[g=190]Channel[/g] ganz runterziehe ist das Signal weg... Ist aber nicht so... Ist sogar noch recht laut. Das würde doch bedeuten, dass immer was im Mittensignal drinbleibt - dabei spielt es übrigens keine Rolle, welchen der drei Cubase Panner ich verwende - es bleibt immer was ziemlich lautes im M-[g=190]Channel[/g] drin..

das liegt daran dass du nicht ganz nachvollzogen hast wie denn dieses mittensignal zustande kommt.
vereinfacht gesagt ist das mittensignal nämlich L+R während das seiten signal L-R ist

d.h. wenn du jetzt einen song komplett auf L pannst ist eben die mitte einfach nur L+0 aber eben nicht komplett 0. in dem fall müsste sogar das mitten und das seiten signal identisch sein ^^

 

[keys]

Bevor es jetzt für mich zu technisch wird

Will ich eine Stereospur (umgangssprachlich) genauso pannen, wie eine Monospur, dann darf ich (bei Reaper zumindest) nicht einfach nur den Panregler der Spur nach L oder R setzten, sondern stelle den Panregler so um, dass er das komplette Stereobild nach L oder R schiebt (oder ich nutze ein [g=77]VST[/g] wie z.B. das oben erwähnte Flux Stereo Tool).

Hab ich das so richtig verstanden?

Ok noch kurz ein anderes Szenario: E-[g=422]Gitarre[/g] wird in Mono eingespielt und durch z.B. GuitarRig gejagt. GR schmeißt allerdings Stereo aus. Jetzt hab ich keinen Splitter oder sowas im GR Programm sondern einfach nur nen simplen [g=182]Amp[/g] und fertig --> Es kommt zwar Stereo raus, es handelt sich aber um zweimal den gleichen Monokanal --> Ich kann auch den normalen Panregler nutzen...

... Stimmt das so?

 

[Wolfgang]

keys schrieb:
Es kommt zwar Stereo raus, es handelt sich aber um zweimal den gleichen Monokanal...

Das ist aber noch lange kein Stereo!

 

[keys]

Ja richtig, das ist kein echtes Stereo - deswegen ja auch meine Vermutung, dass ich den Panregler genauso verwenden kann, als wäre es ein Monokanal.

Wenn ich GR so einstelle, dass tatsächlich Stereo rauskommt, sieht das wieder anders aus...

Ich hab halt nur nirgends ne Einstellung gefunden, bei der ich sagen kann, dass ein [g=89]VSTi[/g] nur einen Kanal ausgeben soll und nicht gleich zwei.