Ich glaube man kann keiner Gruppe allein die Schuld am Verfall der Musikbranche geben. Irgendwie sind alle ein bißchen Schuld.
Die Softwarepiraten klauen sich Sachen aus dem Netz. Da drunter sind viele Leute die ziemlich talentfrei sind und auch sonst gar nicht das Geld hätten. Die wollen das aus nem Ego-Trip heraus machen und überschwemmen dann mit Sample-Musik das Netz.
Die Firmen machen dann ihre Software teurer, ob das wirklich sein müsste, ist ne andere Frage und die Leidtragenden sind dann die Leute, die sich redlich die Programme kaufen. Viele arbeiten damit beruflich und müssen dann für ihr Dienstleistungen die Preise höher schrauben. Das sehen deren Kunden aber zum großteil nicht ein, verzichten dann eben notfalls auf "die 5%" und machen das (notfalls mit gecrackter Software) selbst. Dann spriesen überall Internetseiten von Homerecordlern im Netz und irgendwelche Foren. Das macht es dann unübersichtlich. Auf der virtuellen Seite gibt es zuviele Musiker und zu viele schelchte. Im realen Leben teilt sich die Oberliga den Kuchen auf und die anderen kriegen kaum eine Chance und toben sich dann eher via Internet und Liveauftritten in der Dorfschäune aus. Ein Teufelskreis.
Die Plattenfirmen wollen auf Nr. Sicher gehen, fördern nichts, was nicht wirklich Kohle an Land bringen würde und orienteiren sich dafür am Geschmack von Kindern und Pupertätsbubis. Diese Zielgruppen sind aber auch so drauf, dass sie für die Musik (die extra für sie gemacht wurde..) nix bezahlen mögen und ziehen sich das runter.
Ich glaube heute zieht jeder mp3s und ganz sicher nicht das, was ihm nicht gefällt.
Leute dneken auch nciht drüber nach, sogar in Musikerkreisen die sich über den Untergang der Branche aufregen gibt es jede Menge [g=114]MP3[/g]-Gauner.
Die fühlen sich als "Opfer" und laden dann bei e-mule alles runter um sich zu trösten.
Insofern haben alle Schuld: Plattenindustrie, Tonstudios, Internettauschbörsen und deren Nutzer, die Softwarelobby, die Fernsehsender, die Kiddies... etc.
Letztens lief im Schweizer Fernsehen ein Bericht über die schweizer Version von "Popstar"..heißt dort MusicStar und da war in der Jury wieder dieser schwarze mit der Glatze, weiß nich wie der heißt... Der hat wieder richtig krass einen im Armeeton zusammengeschissen... und der Labelchef von so ner dicken Plattenfirma sprach dann im Anschluß im Interview wieder von Musik als "Produkt". Echt traurig.
Dabei könnte man so schnell Gesetze erlassen die das illegale Runterladen von Software und Mp3s unmöglich machen und die ein faires Preisniveau beim Tonträgerverkauf fessetzen würden und auch für Musiksoftware.
Damals wurde das Kabelfernsehen für mehr kulturelle Vielfalt und Meinungsbildung eingeführt.
Warum kann da nciht auch im Musikbereich mehr Vielfalt und Niveau eingeführt werden. Wäre alles möglich, wenn alle an einen Strang ziehen würden.
Vielleicht nimmt es aber ein gutes Ende. Die Plattenindustrie geht endlich unter und alle sind dann zum Umdenken aufgefordert. Vielleicht entsteht dann was ganz neues.
LG
Daniel