organisch klingende Glitch Drums

[ModulationMatrix]

Moin Leute,

sagt mal, wie kriegt man so einen organisch klingenden und trotzdem glitchigen Drumsound hin wie Jon Hopkins? Wisst ihr was ich meine? Zappt mal durch den Track kurz durch. Die einzelnen Drums klingen immer super zueinander passend, es klingt gar nicht wie zusammengewürfelte Samples sondern als ob jemand auf einem fiktiven organischen Instrument rauf und runter streicht, hart und weich klopft, in der Mitte oder am Rand anschlägt, etc. Also wie Sticks, Brushes, und noch ne Cajon, alles vereint und das ganze nur auf elektronisch.

Ich komm überhaupt nicht in die Nähe davon, ich weiß echt nicht wie man das anstellen soll.

Meine Erklärung bislang: er verbringt Stunden und Tage damit Samples rauszusuchen und zu bearbeiten (schnibbeln, EQ, etc.) und sich daraus ein Drumkit zu basteln was so super aufeinander abgestimmt klingt. Aber wüsste ich gar nicht wo und wie ich anfangen soll.



Gibts auch noch nix von Ratiopharm, äh, Native Instruments Fertiggericht dafür oder? Die gehen ja immer sehr mit dem Trend, von daher würde es mich nicht wundern wenn es so fertig-Feuerwerk schon gibt von denen in K10U. Das gleiche was Minimal/ActionStrings für Cinematic ist nur für Glitch sozusagen.

Gibts evtl. Interviews von ihm oder ähnlichen Künstlern die sich mal über die Schulter schauen lassen?

 

[TonyPizza]

Für mich klingt nach Trial & Error, so lange an Effectrix gedreht bis es irgendwie groovt
http://www.sugar-bytes.com/content/products/Effectrix/index.php?lang=de

 

[AWF]

Meine Erklärung bislang: er verbringt Stunden und Tage damit Samples rauszusuchen und zu bearbeiten (schnibbeln, EQ, etc.) und sich daraus ein Drumkit zu basteln was so super aufeinander abgestimmt klingt. Aber wüsste ich gar nicht wo und wie ich anfangen soll.

Ich tippe eher auf Loops zerschnippeln und dann hier und da auch die Fetzen umkehren/rückwärts laufen lassen. Dann müsste er nur bisschen verschieben in der Zeitleiste damit es passt.

Einzelne Sounds suchen kann ich mir kaum vorstellen. Er kann ja auch selbst Loops machen und diese eben zerschnippeln.

 

[ModulationMatrix]

Meine Erklärung bislang: er verbringt Stunden und Tage damit Samples rauszusuchen und zu bearbeiten (schnibbeln, EQ, etc.) und sich daraus ein Drumkit zu basteln was so super aufeinander abgestimmt klingt. Aber wüsste ich gar nicht wo und wie ich anfangen soll.

Ich tippe eher auf Loops zerschnippeln und dann hier und da auch die Fetzen umkehren/rückwärts laufen lassen. Dann müsste er nur bisschen verschieben in der Zeitleiste damit es passt.

Einzelne Sounds suchen kann ich mir kaum vorstellen. Er kann ja auch selbst Loops machen und diese eben zerschnippeln.

Ja so meinte ich das auch. Mit Samples raussuchen meinte ich irgendwelche FieldRecordings, Rohaufnahmen, Geräusche etc., genau und dann reverse und alle so'n Kram.

Effectrix allein scheint mir auch nicht die Lösung. Vielleicht ne Kombination aus beidem...

 

[HansAlbers]

Für mich hört sich das auch stark nach einem oder mehreren "Glitchtools" an, wobei man ja auch mehrere hintereinander oder parallel schalten kann. Für mehr Randomness, kann man diese Tools ja auch per Midi ansteuern und zwischen verschiedenen Programmen umschalten, damit nicht immer der gleiche Effekt auftritt.

Darüber hinaus hören sich die glitschigen Beats bis zum Rand des Möglichen komprimiert und dann noch leicht angezerrt an. Der kreativen Effektkette sind ja bekanntlich kaum Grenzen gesetzt.

Man könnte ein Gltichtool auf jeder Spur (Kick, Snare, HiHats) und dann nochmal auf der Summenspur laufen lassen oder, oder, oder.....

Neben den einschlägigen Glitchtools fällt mir auch "The Finger" von NI ein. Finger läuft als VST-PlugIn auf einer beliebigen Spur und kann per Midi angesteuert werden. Finger reverst, zerhackt, stottert und strecht Deine Beats bis zum Erbrechen. Ich habs eine Zeit lang benutzt um aus herkömmlichen 4/4 House Beats kurze Breaks zu basteln.



Mit "Finger" muss man ein bischen fummeln, wenn es nicht ganz so arg schräg klingen soll. Für z.B. harten Industrial Tekkno kann man damit schnell sehr verrückte Dinge machen.

Wenn man aber vernünftige Ergebnisse haben will, die nicht ganz so durchgedreht klingen sollen, sollte man es eher sparsam bzw. gezielt einsetzen.

 

[mofox]

Hab mich bei ihm auch schon immer gefragt...

ich tippe mal auf viel (filtered) Noise. Viel mit Zerre auch. Dann vielleicht noch herumgewarpt, gechoppt und reversed.
Ich will zumindest irgendwie nicht wahrhaben, dass Herr Hopkins mit handelsüblichen Glitchtools rummacht.

 

[ModulationMatrix]

Das Finger Demo klingt schonmal nicht schlecht.

Ich denke aber auch dass da noch viel Handarbeit im Spiel ist, denn mit diesen Tools landet man immer schnell bei recht repetitiven Rhythmen, während Hopkins viel Abwechslung drin hat. Oder sagen wir so, "schnell mal eben" geht es mit Effectrix auch nicht, der wird schon heftig rumkonfigurieren und automatisieren bevor es so klingt.

Zerre und Noises auf jeden Fall, hört man ja auch. Tja ich glaube probieren geht über studieren. Werd mal versuchen geeignete Samples zu sammeln und dann mal mit Finger oder dbGlitch rumspielen.

 

[schnuffke]

Dass dort mindestens zwei/drei verschiedene Beats am Start sind, hörst Du?

Einmal klingt es nach "normaler" Drummachine. Dann kommt noch ein Sampler dazu mit einigen bearbeiteten Drumsounds ( reverse, pitch... ).

Oben drüber dann der Shuffle. Was das im Original war, kann man nur erahnen.

Vllt. ein Stück Papier, welches zerrissen wird? Der Shuffle könnte durchaus aus nur einem Sample bestehen, welches in Handarbeit ( in verschiedenen Variationen ) bearbeitet wurde.

Drumbeat und Shuffle laufen noch durch die gleichen Effekte ( Zerrer...offensichtlich ), wodurch der Eindruck entsteht, der Shuffle wäre aufwändig "geglitcht". Ich glaube eher, dass hier die Effekte trackdienlich automatisiert sind und eben Beat ( zum Teil ) und Shuffle da durchlaufen.

Tja ich glaube probieren geht über studieren. Werd mal versuchen geeignete Samples zu sammeln und dann mal mit Finger oder dbGlitch rumspielen.

Da würde ich gar nicht lange suchen.

Nimm, was dir als erstes einfällt. Grübeln bringt da bestimmt nichts.

Um einen einheitlichen Charakter zu erhalten, nimmst Du eben nur ein Sample und cuttest, pitchst und reversed dieses.

Glitch Plugins sind eher nicht nötig. Eher so ein edler Zerrer.

 

[ModulationMatrix]

Um einen einheitlichen Charakter zu erhalten, nimmst Du eben nur ein Sample und cuttest, pitchst und reversed dieses.

Jepp das ist wahrscheinlich wichtig. Meine Versuche, was zu pitchen, klangen bisher immer scheisse weil ZU ähnlich, aber wenn man zusätzlich noch cuttet oder Samplestart verschiebt, reversed etc, dann wird vllt nen Schuh draus. Oder auch pitchen mit Formantkorrektur.

Papier zerreissen ist nen super Tipp.

 

[schnuffke]

Jepp das ist wahrscheinlich wichtig. Meine Versuche, was zu pitchen, klangen bisher immer scheisse weil ZU ähnlich, aber wenn man zusätzlich noch cuttet oder Samplestart verschiebt, reversed etc, dann wird vllt nen Schuh draus. Oder auch pitchen mit Formantkorrektur.

Nutze eben alle Möglichkeiten, welche deine DAW direkt in der Audiospur bietet. Welches Sample Du dafür benutzt, ist eigentlich zweitranging - irgendwas Interressantes lässt sich immer machen. Es ist auch eine Übungssache.

Ich sag´mal so: Die handwerklichen Möglichkeiten und Fähigkeiten solche Musik zu machen haben wir alle. Was man noch braucht, ist die musikalische Vorstellungskraft und der Wille/Mut aus shice Gold zu machen.

Okay, alles ziemlich unkonkret für dieses Beispiel, aber ich wollte das noch loswerden.

 

[ModulationMatrix]

Finger klingt gut!

 

[schnuffke]

Der Vorteil von GlitchTools ist die Flexibilität. Wenn man einmal eine Einstellung gefunden hat, kann man da verschiedenste Sounds und Beats durchschicken und diese werden immer gleich verwurstet. So kann man über einen ganzen Track verteilt, verschiedene Sachen mit bearbeiten und erhält so Variationen.

Der Vorteil von Handarbeit in der Audiospur ist die Genaugkeit - man kann z.B. Cuts genau da setzen, wo man möchte, da man ja die Wellenform sieht. Außerdem kann man den verschiedenen Einzelsounds hier bequem unterschiedliche Lautstärken und Fades geben.

Hat beides Vor- und Nachteile. Mit beidem kann an Sachen machen, die mit der anderen Methode nicht oder nur schwer möglich sind.

...okay, Geschwafel.

 

[lafleur]

http://www.native-instruments.com/de/products/komplete/effects/

da, Finger! grade reingeschneit!