Noch der gleiche Akkord, wenn man ein Note einen Oktave höher spielt?

[Ash]

Hallo,

hier mal eine Frage aus dem Reich eines frischen Autodidakten, die für viele von Euch sicherlich leicht zu beantworten ist . Ich schreibe gerade einen Song in G-Dur und möchte meine Meldodie nicht nach Gefühl, sondern Harmonien aufbauen. Bei vielen Akkorden spiele ich manchmal eine Note aus dem Akkord eine Okatve höher.

Also bei H-Moll (h d fis) spiele ich h1 d1 fis1 und dann noch h2 und wieder zurück zu fis1.

Ist es noch der selbe Akkord H-Moll? Oder anders gefragt, ist es völlige egal in welcher Oktave ich mir auf der Tastatur befinde, solange ich die Noten des Akkords einhalte? In meiner kleinen Akkordübersicht sind nämlich für jeden Akkord auch klar die Intervalle angegeben ... hab da mal was von Umkehrungen gehört, also gleicher Akkord, nur mit Umkehrung.

Vermutlich ist die Antwort einfach, bin mir aber eben nicht sicher

Gruß

Ash

 

[stonyroad]

Akkord selbst muß ja nicht aus drei Tönen bestehen, können auch weniger oder mehr sein. Da denk ich es ist egal ob die sich um eine Oktave unterscheiden oder nicht.

Anders ein 3klang: Da sind die Terzen zwischen den Tönen wichtig und das tiefste Ton der Grundton ist(also ein C bei C-Dur 3klang)

 

[Ash]

Akkord selbst muß ja nicht aus drei Tönen bestehen

Halte ich mich an die Harmonien des Quintenzirkels passt zu G-Dur unter anderm H-Moll ( h d fis). Möchte halt nur sicher gehen, dass ich mich immer noch in H-Moll befinde, und hier lediglich eine Umkehrung statt findet, und ich keinen neuen Akkord spiele. Also vom Gehör her ist es alles gut, aber von der Theorie her ist es mir nicht ganz klar, ob ich noch einen harmonischen Akkord spiele.

 

[Dodo_I]

Ein Akkord besteht aus den immer 3 gleichen Tönen.
Je nachdem, welche Töne wo stehen spricht man von Grundstellung, erster und zweiter Umkehrung.

Vereinfacht gesagt wird der Akkord durch den Basston bestimmt (Sehr vereinfacht!!!).

 

[Violinist]

Hier gibt es zwei Links für die Veranschaulichung:

http://www.lehrklaenge.de/PHP/Akkorde/AkkordeBeispieleUebung.php
http://www.lehrklaenge.de/PHP/Harmonielehre2/StufentheorieAkkordeUmkehrungen.php

 

[clemenserwe]

spiele ich h1 d1 fis1 und dann noch h2

Zusätzlich oder lässt Du das fis weg?
Im ersten Fall bleibt es ein hm.
Im zweiten Fall ist es ein Zweiklang, der (auch) zu hm passt.
(aber eben auch zu anderen Akkorden)

Das ist aber auch nicht schlimm (oder unerlaubt) - sag einfach das ist gewollt.

 

[Ash]

Zusätzlich oder lässt Du das fis weg?
Im ersten Fall bleibt es ein hm.
Im zweiten Fall ist es ein Zweiklang, der (auch) zu hm passt.

Hm, ja im Grunde spiele ich keinen Dreiklang, sondern ein Melodie aus den Noten des Akkordes. Vielleicht war aus Unsicherheit beim Thema meine Frage etwas missverständlich. Also ich habe mir aus meiner Tonart den Akkord H-Moll rausgesucht, und aus den Noten des Akkordes bastele ich gerade die Melodie für den Text.

h1 d1 fis1 und dann Oktave hoch h2 und wieder Oktave runter fis 1 nacheinander gespielt. Meine Bassspur spielt h.

 

[clemenserwe]

Diese Tonfolge ist dann eine Akkordzerlegung. Ähnlich wie es ein Arpeggiator (mit vorgegebenem Akkord) macht.

 

[musicdevil]

Wenn du B, D und Fis spielst, ist das ein B-Moll Akkord.
Nimmst du jetzt das B und spielst es noch mal in einer höheren Oktave, so bleibt es ein B-Moll Akkord, klingt aber durch den zusätzlichen Ton etwas anders. Gilt auch, wenn du das D, oder Fis doppelt spielst. Beispiel: B(2), D(3), Fis(3), B(3) (hier bilden 4 Töne den Akkord B-Moll).

Ausnahme: wenn du die Reihenfolge der Noten des Akkordes änderst, also zb. D, Fis, B, dann heißt der Akkord Bm/D (B-Moll mit D im Bass).
B ist ja der Grundton des Akkordes, aber kann halt auch das D oder Fis sein, wenn man das so will. Ist dann eine Akkordumkehrung.

B(engl.) = H(deutsch)

 

[Ash]

wenn du die Reihenfolge der Noten des Akkordes änderst, also zb. D, Fis, B, dann heißt der Akkord Bm/D (B-Moll mit D im Bass).
B ist ja der Grundton des Akkordes, aber kann halt auch das D oder Fis sein, wenn man das so will. Ist dann eine Akkordumkehrung.

Vereinfacht gesagt wird der Akkord durch den Basston bestimmt (Sehr vereinfacht!!!).

Ok, also im Grunde ist es wichtig, beim Spielen eines Akkordes den Grundton/Basston einzuhalten.

Danke Euch .

 

[John_Lennon]

Ok, also im Grunde ist es wichtig, beim Spielen eines Akkordes den Grundton/Basston einzuhalten.

Nein, absolut nicht.

Einen Dreiklang kannst du in drei Varianten spielen und die Varianten wiederum in so vielen Lagen, wie deine Tastatur hergibt. Es ist trotzdem immer derselbe Akkord.

Um daher deine Frage aus dem Ausgangsposting zu beantworten: Ja, es ist immer noch hm, egal in welcher Lage du mit der Melodie drumherum fiedelst.

 

[Saurus]

...Ok, also im Grunde ist es wichtig, beim Spielen eines Akkordes den Grundton/Basston einzuhalten....

Huch aus Versehen Danke statt Zitieren gedrückt

Dodo schrub, dass ein Akkord durch den Basston bestimmt wird und Du folgst dem in der Annahme, dass Du den Basston auch wirklich spielen musst. Ich meine, dass muss nicht so sein. Mein Zen-Meister hat mir seinerzeit erklärt, dass man den Akkord als solchen auch erkennt/hört, wenn jener Basston/Grundton gar nicht gespielt wird. Es würden auch Terz+Quinte oder auch Terz+Septime ausreichen, um den Grundton zu erkennen. Der wird durch die anderen beiden Töne suggeriert.

 

[musicdevil]

B, D, Fis = Bm
D, Fis, B = Bm/D (Bm mit D im Bass)
Fis, B, D = Bm/Fis (Bm mit Fis im Bass)
Will er also tatsächlich einen reinen Bm Akkord, so muss er diesen auch auf dem Grundton "B" aufbauen, sonst werden es halt Umkehrungen.

Solche Umkehrungen nutzt man relativ häufig. Beispiel Tonart C-Dur mit der Harmoniefolge C-Dur, E-Moll, A-Moll, G-Dur
Man sieht schön im Bild 1, dass die Töne der 4 Akkorde zueinander teils weit auseinander liegen und das ändern wir mal siehe Bild 2.
Es bleiben schon die selben Akkorde, aber der Basston usw. kann und darf sich ändern, wenns besser klingt.

 

[Ash]

Es bleiben schon die selben Akkorde, aber der Basston usw. kann und darf sich ändern, wenns besser klingt.

Danke, sehr hilfreich mit der Key Editor Ansicht.

 

[Turquoise]

Hallo,

hier mal eine Frage aus dem Reich eines frischen Autodidakten, die für viele von Euch sicherlich leicht zu beantworten ist . Ich schreibe gerade einen Song in G-Dur und möchte meine Meldodie nicht nach Gefühl, sondern Harmonien aufbauen. Bei vielen Akkorden spiele ich manchmal eine Note aus dem Akkord eine Okatve höher.

Also bei H-Moll (h d fis) spiele ich h1 d1 fis1 und dann noch h2 und wieder zurück zu fis1.

Ist es noch der selbe Akkord H-Moll? Oder anders gefragt, ist es völlige egal in welcher Oktave ich mir auf der Tastatur befinde, solange ich die Noten des Akkords einhalte? In meiner kleinen Akkordübersicht sind nämlich für jeden Akkord auch klar die Intervalle angegeben ... hab da mal was von Umkehrungen gehört, also gleicher Akkord, nur mit Umkehrung.

Vermutlich ist die Antwort einfach, bin mir aber eben nicht sicher

Die Antwort ist viel einfacher, als Du denkst:

solange Du dazu einen Hm-Akkord spielst, ist es relativ egal, welche konkreten Töne Du in der Melodie dazu verwendest - es bleibt Hm.
Es sei denn, Du machst polyphone Barockmusik und der Akkord selbst wird nicht gespielt, sondern ergibt sich aus der Melodie.

Ich vermute aber mal, das wird bei Dir als autodidaktischem Anfänger nicht der Fall sein.

 

[Ash]

solange Du dazu einen Hm-Akkord spielst, ist es relativ egal, welche konkreten Töne Du in der Melodie dazu verwendest - es bleibt Hm.

Ok, vielleicht habe ich dann doch einen Denkfehler. Ich mache es nämlich so, und evtl. kann man dann gar nicht mehr von einem Akkord sprechen?: Ich setzte Akkordfolgen aus einer Tonart zusammen, die mir gefallen. Aus der untersten Note leite ich den Bass ab (meistens zumindest) Dann zerpflücke ich den Akkord nun, und leite aus den Noten nun eine Melodie ab, mit Umkehrungen. Ein wirklicher Akkord bleibt im Grunde nicht mehr über, sondern nur noch eine Melodie. Einen Akkord würde ich dann für Flächensound im Refrain verwenden.

Wenn ich also im Vers aus einem Akkord eine Melodie ableite, aber keinen vollständigen Akkord mehr spiele, was habe ich dann? Kann man dann noch von einem Akkord sprechen?

Gruß

Ash

 

[schnuffke2]

Das könnte man dann als gebrochenen Akkord bzw. Arpeggio sehen.

 

[HarrySH]

Wenn Du keinen Akkord unter die Melodie legst, dann spielst Du in einer Tonart, z.B. C-Dur. Alle Leitereigenen Töne sind erlaubt. Wenn Du jetzt noch zusätzlich einen Padsound unter die Melodie legst, z.B. C-E-G und in deiner Melodie kommt ein F vor dann würde eine Reibung entstehen. Könnte sogar passen, wenn die Melodie entsprechend aufgebaut ist.

Du musst dir nur vor Augen halten, daß es sich bei den einzelnen Tönen um Frequenzen handelt. Eine Oktave höher hat praktisch die doppelte Frequenz. Die einzelnen Töne bei C-E-G stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander, daß wir als harmonisch empfinden.

Du könntest jetzt auch das C vom Bass, das E von einem Piano und das G von einer Gitarre spielen, auch dann bleibt es ein C-Dur-Akkord.

Bei einem Cmaj7, C-E-G-H, ist es genauso möglich, das C vom Bass und E-G-H von einem Padsound spielen zu lassen. Es bleibt ein Cmaj7.
Das Prinzip ist genauso bei 9er/11er/13er-Akkorden möglich.

 

[Violinist]

Natürlich sind nicht nur alle leitereigenen Töne in der Melodie "erlaubt", sondern grundsätzlich alle Töne. "Fremde" Töne klingen manchmal sogar richtig gut.

Ein Stück mit aufsteigenden Tritonus hat es zu Weltruhm gebracht. Maria von Bernstein aus West Side Story.

Gibt unzählige andere Beispiele.

 

[sounds4all]

Ok, vielleicht habe ich dann doch einen Denkfehler. Ich mache es nämlich so, und evtl. kann man dann gar nicht mehr von einem Akkord sprechen?: Ich setzte Akkordfolgen aus einer Tonart zusammen, die mir gefallen. Aus der untersten Note leite ich den Bass ab (meistens zumindest) Dann zerpflücke ich den Akkord nun, und leite aus den Noten nun eine Melodie ab, mit Umkehrungen. Ein wirklicher Akkord bleibt im Grunde nicht mehr über, sondern nur noch eine Melodie. Einen Akkord würde ich dann für Flächensound im Refrain verwenden.

Wenn ich also im Vers aus einem Akkord eine Melodie ableite, aber keinen vollständigen Akkord mehr spiele, was habe ich dann? Kann man dann noch von einem Akkord sprechen?

hallo Ash,

wen Du lust hast, schick mir mal eins Deiner Song Snippets, als PM. dann können wir das ganze mal ein Wenig auseinanderpflücken, bringt vielleicht was mehr, als nur die theoretische Abhandlung ...
grüße Carl