Hola,
also nur KURZ zu dem "Klassik" Begriff - [dann sag ich wieder was zu dem eigentlichen Thema dieses Threads]:
Auch wenn ich hier nicht in aller tiefe den Epochenbegriff bzw. den Gattungsbegriff und die unüberwindbaren Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, erläutern will, so sollte man doch festhalten, dass der Begriff Klassik sich sehr wohl auf einen schmalen Zeit- und Kulturraum bezieht.
Das Schwierige hierbei ist nun aber, dass weder Interpreten, noch Hörer und auch Wissenschaftler sich nicht gerne an "trennscharfe" Herleitungen von Begrifflichkeiten halten. So wird heutzutage selbst unter den E-Musikern (über den idiotischen Begriff wollen wir erst gar nicht reden) allgemein von Klassik gesprochen, wenn es sich um ihren Musikbereich handelt (kommt ja oft vor: so sagen wir Holland - meinen aber die Niederlande).
Im Endeffekt ist es aber auch nicht wichtig, was das jetzt genau ist, sondern nur, das wir uns verstehen, wenn wir über sowas reden. Mir war ziemlich klar, was mich für Musik erwarten würde, als ich den Beitrag gelesen hab.
So ist es z.B. auch nicht möglich die Gattung POP ganzheitlich und trefflich herzuleiten und auf bestimmte Merkmale zu reduzieren - doch wissen wir alle was gemeint ist, wenn wir darüber sprechen.
Leute die sich dann über solch ein "Label" aufregen, geht es oft weniger um die Sache an sicher, sondern eher um eine (meist qualitätive) Abgrenzung (auch im sozialen Sinne) (z.B. HipHop, Metal, Klassik/E-Musik).
ABER - genug des Geschwafels -
DU hattest ja um Kritik und vielleicht Verbesserungsvorschläge gebeten! Daher:
- Das Geigenthema am Anfang sollte dynamischer sein. Mehr unterschiede zwischen Laut und Leise - besonders beim Tonansatz
- Wie schon bemerkt ist die [g=63]Harmonie[/g] beim Einsatz der 2. Stimme recht dissonant. Einfach mal ein anderes Interval versuchen (Terz oder Sexte bieten sich an).
- Ganz besonders solltest du schaun, dass du den GLEICHZEITIGEN Gegensatz von Bewegung und Stillstand hast. Soll heißen: Wenn eine Stimme sich schnell bewegt (8tel 16tel hohe Sprünge etc.) dann sollten die anderen Stimmen liegen bleiben oder ganz schweigen. Sonst wird das Ganze zu chaotisch und ist schwer nachvollziebar (wobei das nürlich auch bewußt gebrochen werden kann).
- Schaff dir eine Tiefenstafflung, indem du den Hallanteil der einzelnen Instrumente variierst - genau wie die horizontale Verteilung mit dem Pan
- Quintparallellen (verdammt - wie schreibt man das) sollte man auch eher vermeiden - klingt dann nämlich eher "unklassisch".
Ansonsten hilft: viele orchestrale Musik hören (z.B. Grieg, Schubert, Beethoven etc.) um ein Gefühl für die Musik zu bekommen.
Denn in einer Sache hatte Proff uneingeschränkt Recht: Orchestrale/Klassiche/E/WasAuchImmer-Musik ist eine sehr differenzierte und oft virtuose Kunstform - wer daran auf vernünftigem Level teilnehmen möchte, der muss viel üben und viel hören (oft auch viel ertragen).
Wichtig zum Schluss: Ich will auch keinem und niemandem auf den Schlips treten - wenn sich jemand angegriffen fühlt, dann sicherlich zu Recht
Gruß an alle,
Christoph