Nachbau Urei 1176LN bzw. 1178 ?

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Hallo zusammen.

da im Netz die Platinenlayouts etc. dieser beiden Klassiker (Kompressoren) kursieren, habe ich mir überlegt ein solches Gerät nachzubauen.

Meine Frage an alle Hobby/Profi-Musikelektroniker (und auch alle anderen) ist die nach Eurer Meinung.

Kann das funktionieren? Ich meine so ein Teil nachzubauen, so daß es auch annähernd arbeitet und evtl. auch klingt wie das Original?
Kommts da auf das exakte Plantinenlayout, die exakt gleichen Bauteile an?

Was meint Ihr? Oder hat sogar jemand Erfahrung?

Danke schonmal...

Grüße
J.
 
Also ich habe mir unter anderem schon einen 1176 gebaut. Und zwar diese Version hier:
http://www.gyraf.dk/gy_pd/1176/1176.htm

Ich kann meinen Nachbau leider nicht mit dem Original vergleichen da ich keinen Urei haben.
Ich denke das es schon soundliche Unterschiede zwischen beiden gibt. Allerdings muß man dazu sagen das 1176 nicht gleich 1176 ist, da es von Urei selber einige verschieden Versionen gab (Blackface, Silverface, mit Übertrager, ohne usw.)
Aber die "Soundrichtung" sollte auf jeden Fall mit dem Original übereinstimmen. Ist schließlich die gleiche Schaltung.

Also zu der Frage mit dem Funktionieren: Klar kann das funktionieren. Man muß bedenken das die Hersteller selbst des besten Equipment auch nur mit Wasser kochen. Die einzigsten Probleme allgemein beim Nachbauen gibt es wenn es bestimmte Bauteile nicht mehr zum kaufen gibt (so z.b. bei den Röhren des Fairchild 670 die in Ebay und sonstwo zu Schweinepreisen gehandelt werden) oder wenn man z.b. diskrete Opamps aufbaut und dort die Transistoren nach speziellen Werten gematcht werden und solche Informationen nicht vorhanden sind.
Ansonsten wenn man den Schaltplan hat sollte das klappen mit dem Nachbauen. Besser ist allerdings gleich in Layout da das Layout-Basteln schon auch nicht ganz so einfach ist.

Nochmal zurück auf den Urei 1176. Also ich glaube das exakt gleiche Layout gibts nirgends zum runterladen,zumindest wüßte ich nicht wo. In nem anderen Forum das mehr auf die ganze DIY-Sache spezialisiert ist haben ein paar Leute Kits von Purple Audio bestellt. Gibts anscheinend noch (heißt MC76, Link hier: http://www.purpleaudio.com/Product/MC76Kit.html )
Soweit ich das sehe scheint das auf jeden Fall näher am Original-Layout zu sein. Kostet allerdings auch gleich mal $250 für die Platine und noch ein paar Teile.

Ahja zum bauen selber. Also du solltest auf jeden Fall gut löten können und auch einiges an Werkzeug besitzen. Lötkolben is klar, aber auch ne gute Ständerbohrmaschine ist wichtig um nachher die Löcher ins Gehäuse zu bohren für die Potis und Buchsen. Außerdem ist ein Multimeter Pflicht und ein Oszilloskop ist sehr nützlich zwecks eventueller Fehlersuche.

Flo
 
Hi Flo.

ja, erstmal vielen dank für Deine schnelle und v.a. ausführliche Antwort.
Quelle für den Plan haben wir die selbe, das mit dem Plantinenlayout ist ein Argument, da werd ich mal drüber nach denken. Ich käme sogar an ein original ran, da könnt ich mir das mal anschaun. Wobei das dann selber umzusetzten wahrscheinlich ein ganz schöner Aufwand ist.

Hast Du alle Teile wie auf der Liste von Gyraf bekommen, oder gabs bei irgendwas Probleme und Du hast ne Quelle parat ?

Weisst Du noch was Dich der Spaß dann unterm Strich gekostet hat?

Viele Grüße
J.
 
Hi

Also die Teile hab ich soweit alles herbekommen. Standardteile wie Widerstände, Kondensatoren usw. bestell ich immer bei Reichelt. Reichelt ist ziemlich billig, hat allerdings (vorallem verglichen mit Farnell) nicht die größte Auswahl.
Ein paar spezielle Teile gibts bei dem Projekt aber auch. Erstmal die beiden Transistoren BD517 und BD518. Wenn ich das richtig mitbekommen habe werden die wohl nicht mehr hergestellt, jedenfalls ists sehr schwer die aufzutreiben. Man kann aber auch ein Ersatz nehmen und zwar BD135 und BD136, die gibts z.b. bei Reichelt. Dummerweise ist die Pinbelegung eine andere, du mußt also die Beine umbiegen damit es funktioniert. Ist hier beschrieben: http://www.nrgrecording.de/urei_1176.html
Unter "Troubleshooting" ist eine Zeichnung wie die BS135/136 Transistoren anstatt der BD517/518 benutzt werden können.
Wenn du schon auf der Seite bist schau dir am besten gleich alles an. Sehr gut gemacht und hilfreich.
Die Low-Leakage Dioden FDH333 gibts nur bei Farnell.
Lundahl Trafos und das Sifam VU-Meter bekommst du bei Canford Uk. Die haben allerdings auch eine Zweigstelle in München. Kontaktinfo findest du auf der Canford Seite http://www.canford.co.uk
Optional bekommst du die Lundahl Trafos auch bei JacMusic http://www.jacmusic.com/

Da ich das Gerät über einen größeren Zeitraum gebaut habe weiß ich jetzt die Kosten nicht genau. Dürften so 200-300 Euro gewesen sein.

So ich glaub das wars. Schau dir auf jeden Fall die NRGRecording Homepage an. Ist wirklich super gemacht und hat nen Haufen Tips zum Bau des G1176.

Flo
 
Ola.

Ja, Du bit ja ein echter "Glücksgriff" für mich.
Vielen, vielen Dank für die reichhaltigen Infos... Ich denke soweit werd ich mich mal nach den Teilen umschaun und dann gehts mal los...hoffentlich bald...

...da bin ich mal gespannt...

Grüße
J.
 
wieviele stunden hast du denn ungefähr dran gesessen ?? ich werd deine zeit mal 5 nehmen, dann weiß ich ungefähr wie lange ich brauchen werde :-D
 
moin auch,
ich sitz hier auch grade an nen eigenbau Conmpressor/Limiter, allerdings nicht an dem Urei sondern den SSL weil Trafolos. Der 1176 ist ja relativ einfach aufgebaut und eigentlich nicht sonderlich kompliziert nachzubauen (hab ne Berufsausbildung in dem Bereich ;-)) aber wo zum Teufel bekomme ich die Tonübertrager her?
Die Jensen Trafos sind mir eigentlich zu teuer und zu aufwedig zu ordern. Wickelverhältnisse und mH/Ohm/Querschnitt angaben finde ich nicht dazu.
Würde mich brennend interessieren wo du die Trafos geordert hast :)
 
@ Malekmusic
Kann ich dir echt nicht sagen, da ich erstens nicht mitgezählt habe und zweitens mit teilweise großen Pausen dran gearbeitet habe. Ich würde mal schätzen so 10-20 Stunden dauerts schon. Kommt halt auch drauf an, kann sein das das Gerät beim ersten Mal einschalten sofort funktioniert oder erstmal Rauch aufsteigt :-D Dann braucht man vielleicht wieder neue Bauteile und bis die wieder bestellt/gekauft/da sind dauerts wieder usw.
Grad am Anfang kann die Fehlersuche schon ziemlich verwirrend/überfordernd sein. Deshalb gilt: Beim Zusammenbau schon mit nötiger Vorsicht und Gründlichkeit vorgehen, dann ist die Chance doch größer das das Gerät gleich von Anfang an funktioniert.

@Popsta
Meinst du jetzt das Original oder den Gyraf Nachbau ? Beim Original sinds glaub ich UTC Trafos, das wird echt schwierig die zu bekommen.
Beim Gyraf sinds Lundahl (Output und optionaler Input) und die gibts bei JacMusic http://www.jacmusic.com/

SSL ? Meinst den Gyraf SSL ? Wenn ja dann kann ich den nur empfehlen, gerade für Drumsubgruppe ziemlich geil. Und vorallem sehr billig zu bauen. Meiner hat glaub so knapp 120 Euro rum gekostet.

Flo
 
Oh, ist wohl momentan angesagt nachzubauen :)

Ich würds ja auch voll gerne mal versuchen, vorallem wenn ich höre wie günstig der Spaß ist. Allerdings hab ich nicht wirklich Ahnung von sowas - ich denke mal dann sollte ichs mir lieber abschminken, oder? :(
 
Hey Ich bin nicht alleine. Sehr schön.

Habe mir gerade ein paar Platinen für diverse Gyraf Projekte bestellt, und werde wohl erstmal mit dem SSL anfangen :-D he he, Servus Popsta.

Ist dein SSL schon fertig ? Wie klingt er, schon ausprobiert ? Bin neugierig, sorry.

Was für [g=208]Vca[/g]´s hast du benutzt ? Die DBX 2150 oder andere ? Weißt du wo ich welche herkriegen kann ?

Schöne Grüsse
 
@ 12bitphil

Also ohne bestimmte Grundfertigkeiten gehts einfach nicht. Dazu gehört auf jeden Fall sauberes Löten und auch das Bedienen eines Multimeters. Ansonsten ist eigentlich nicht so viel dran (mal von der Fehlersuche abgesehen).
Das Schöne bei der Sache ist das man von der Theorie die hinter der Schaltung steht keinen Plan haben braucht, das erfolgreiche Zusammenbauen geht auch so :-D
Allerdings wenn du noch niemals so was in der Richtung gemacht hast, dann würde ich dir den 1176 als erstes Projekt nicht empfehlen. Meiner Meinung nach die besten Einsteigerprojekte sind z.b. Bodenpedale für Gitarren. Da kann man wirklich von Null anfangen und dann nachher was komplizierteres machen. Vorallem ist die Teileanzahl klein und daher die Schaltung überschaubar und falls es am Schluß nichts wird (irgendwo ein Fehler den man einfach nicht findet oder man merkt das die Sache einem doch nicht liegt) dann hat man wenigstens nicht so viel Kohle rausgeworfen als wenn man dann gleich ein großes Projekt startet und viel Geld für Trafos, Gehäuse, Schalter und Übertrager ausgibt.

@ Chop_chop
Also ich habe in meinem SSL Klon die DBX 2150 drin. Hab die von nem Kumpel bekommen der seine [g=208]VCA[/g]-Automation aus nem Soundcraft rausgeschmissen hat. Die [g=208]VCA[/g]'s bekommst du aber auch von http://www.profusionplc.com/product-frame.htm
Da gibts den THAT2180 das ist eine Update-Version des 2150 (anscheinend weniger rauschen). Den 2150 gibts da aber auch.
Allerdings seh ich gerade das die ihr Versandpolitik wohl überarbeitet haben. Als ich mir den SSL gebaut habe und auf der Suche nach den [g=208]VCA[/g] war gabs von Profusion noch weltweit den Versand umsonst, jetzt scheint er was zu kosten und auch nicht zu knapp (damits umsonst ist mußt du wohl über 60 Pfund bestellen was mit 3 [g=208]VCA[/g]'s für einen SSL wohl etwas schwierig wird).
Scheint wohl besser zu sein du wendest dich direkt an die That Corporation
http://www.thatcorp.com/distrib.html#Germany
Die scheinen nen deutschen Vertrieb zu haben,allerdings wird die Seite gerade überarbeitet.
Aber ne Email gibts da, da würde ich dann einfach mal nach den Preisen fragen.

Woher hast du denn die Platinen ? Vom Gustav aus dem "Lab"-Forum ?

Flo
 
Hallo Todesmann :)

Ja, die Platinen sind von Gustav. kann ich nur empfehlen. Absolut saubere Arbeit für günstig.

Bei den [g=208]Vca[/g]´s weiß ich noch nicht genau, was ich machen soll.
Ich habe mir schon welche von einem Forumsteilnehmer ( bei Prodgy... ) bestellt.
Sind die DBX c1252h2 und sollen wohl baugleich sein wie die 2150. Aber man weiss es nicht, ne.
Erst mal schauen wie die Klingen.
Ich hätte aber halt doch ganz gerne die Orginalen [g=208]Vca[/g]´s drinn. Aber mann kan ja nicht alles haben.
Ich wüsste auch zugerne wie groß die klanglichen Unterschiede von den ganzen bei Gyraf aufgelisteten alternativen sind, und wie stark sie vom Orginalklang abweichen.
Aber du scheinst erstmal mit dem Klang zufrieden zu sein, also wird sich die Arbeit so oder so lohnen.

Schöne Grüße
 
Ja dat wird wohl eher nix bei mir :)

Aber @InfernalDeath, kann man deine Schmuckstücke auch mal im Einsatz hören? Würde mich mal interessieren, hast ja mittlerweile ein paar. Wie sich das wohl im Sound bemerkbar macht?
 
Moin,

@Infernal_Death

das gibt es doch nicht, dein Posting war Gold Wert, ich hab noch ca. 60 THAT2180 im Keller gefunden, weil ich auch so eine Soundcraft [g=208]VCA[/g] Automation habe, die ich mal aus meinem Spundcraft ausgebaut hatte :-D

Im übrigen meinte ich wirklich Lundahl Trafos, die Jensen waren hierfür:
http://www.jensen-transformers.com/apps_sc.html

Der SSL Compressor ist schon im Einsatz, allerdings hab ich den nicht gebaut, ich stelle mir grade alles zusammen, u.a. auch das Platinenlaylout das ich einfach auf Lochpertinaxplatten aufbauen werde.

Eventuell kommt aber erst der Pultec EQ unter den Lötkolben, der reizt mich dann doch etwas mehr:
http://home.t-online.de/home/micro.wave/stpultec.html
 
@popsta:

Ich bastel gerade an meine ML303 rum nur fehlen mir noch einige Bauteile und deswegen wird das Projekt kurzzeitig auf Eis gelegt (mehr Zeit für den SSL ;-) ). Zwei SSL Compie's wurden schon bestückt aber mir fehlen noch die [g=208]VCA[/g]'s.... *grummel*. Würdest du denn einige davon verkaufen?

Viele Grüße aus Berlin,
Jeffrey ;-)
 

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