Musiklaie fragt: welche Tonart hab ich da fabriziert?

[MidiEditor]

z.B. so:

Anhang anzeigen 110081


Mit Skalen und Akkordspur geht dann noch mehr hierzu. (Frag mich nicht, benutz ich kaum) ^^



und Midi Akkorde drag/drop erzeugen aus Akkordspur auf ne Midi-Spur ziehen:
Die zugehörigen Akkord-Bezeichnungen werden gleich mit im Event Namen generiert.

Anhang anzeigen 110082

Vielleicht hift es dir ja weiter, keine Ahnung.

Danke für deine Mühe! Schon interessant, welche praktischen Funktionen Cubase bereitstellt. Oh man, ich kenne wahrscheinlich nur 1% von Cubase. Aber irgendwie reicht das auch aus um Musik zu machen.

 

[MidiEditor]

Ich gucke mal, ob ich mir was einfallen lassen kann. Der Einstieg ist da immer ein bisschen mühselig, gerade wenn man das auch für unterschiedliche Leser verständlich halten möchte. Wird deshalb dann halt auch gerne mal ein bisschen mehr Getippe. Aber man kann das ja Stück für Stück machen.

Das hört sich wirklich nach Arbeit an, wenn du dieses umfangreiche Thema aufbereiten möchtest. Respekt, wenn du dir das antust!
Selber habe ich Interesse, aber leider auch die Befürchtung, dass das bei mir aus Zeitmangel einfach untergehen würde.
So einigermaßen konnte ich bisher ohne theoretisches Wissen Songs schreiben. Einzig bei Klassik musste ich komplett kapitulieren. Das ist echt eine Welt für sich. Danke für deine Hilfe!

 

[mWermut]

..wenn man Moll und Dur-Tonleitern verstanden hat, merkt man recht schnell beim Nachspielen von Songs, dass sie nicht so ins Schema passen. Z.B. Norwegian Wood von den Beatles..warum kommt da nicht das typische A-Dur, sondern C-Dur? Oder warum hört sich Greensleeves an, als würde nach ner halben Strophe die Tonart gewechselt. Eben weil hier die Modes (ich kenn es noch als Kirchen-Tonarten) Mixolydisch bzw. Dorisch verwendet werden. Nach ein wenig Einhören wird man die Modes sogar hören..oder zumindest stutzig werden und kann sich ans nachforschen machen..

Die englischen Wikipedia-Seiten zu den einzelnen Modes bieten eine Reihe von Beispiel-Songs anhand derer man sich in die Thematik reinhören kann.

aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Mixolydian_mode
>>

Notable music in Mixolydian mode​

Traditional​

• "Old Joe Clark"[9][10]
• "Paddy's Green Shamrock Shore" – A traditional Irish folk song.[11][12]
• "She Moved Through the Fair" – A traditional Irish folk song.[13]
• The Wexford Carol

Classical​

• "Fughetta super: Dies sind die heilgen zehn Gebot" in G major from Clavier-Übung III, BWV 679 by Johann Sebastian Bach[14]
• Piano Concerto in A minor, third movement, by Edvard Grieg[14]
• Concerto in modo misolidio, P 145 (1925) by Ottorino Respighi[15]
• Et resurrexit from Beethoven's Missa solemnis

Popular​

• "You Really Got Me" by The Kinks[16]
• "I Feel Fine" by John Lennon and Paul McCartney[17]
• "Norwegian Wood (This Bird Has Flown)" by John Lennon and Paul McCartney[18]
• "Royals" by Lorde[19]
• "Single Ladies (Put a Ring on It)" by Beyonce[20]
• "Shake It Off" by Taylor Swift[21]

<<

aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Dorian_mode
>> (hoffentlich nicht zu einseitig gekürzt bzw ergänzt)

Notable compositions in Dorian mode​

Traditional​

• "Drunken Sailor"[10]
• "Scarborough Fair"[10]
• "Noël nouvelet" (15th century French Christmas carol, often sung in English as "Sing We Now of Christmas")[11]
• "Greensleeves"

Medieval​

• "Ave maris stella", Gregorian chant (Marian hymn)[12]
• "Dies irae" (original setting in Gregorian chant, sequence).
• The Kyrie, Gloria, and Credo of Messe de Nostre Dame (Mass of Our Lady), a polyphonic mass composed before 1365 by French poet and composer Guillaume de Machaut (c. 1300–1377).[citation needed]

Baroque​

• "Toccata and Fugue in D minor, BWV 538", an organ piece by Johann Sebastian Bach

Romantic​

• The "Et incarnatus est" in the Credo movement of Beethoven's Missa Solemnis.[15]
• The "Royal March of the Lions" from Camille Saint-Saëns's Carnival of the Animals suite uses Dorian mode to evoke a "Persian style."[16]
• Large portions of the Symphony No. 6 by Jean Sibelius are in the Dorian mode.[17]

Jazz​

• "Maiden Voyage" by Herbie Hancock[18] – The composition takes an AABA form with chords in the "A" sections in D Dorian and the "B" section in Eb Dorian.
• "Milestones" by Miles Davis[18]
• "Oye Como Va" by Tito Puente, popularized by Santana[19]
• "So What" by Miles Davis[18] – The composition takes an AABA form with the "A" sections in D Dorian and the "B" section in E♭ Dorian.[20]

Popular​

• "Eleanor Rigby" by The Beatles[22] is often cited as a Dorian modal piece, and while the melody line in places uses the major sixth scale degree, the chord progression is in Aeolian (I–♭VI and ♭VI–I).[23][clarification needed]
• "Rapper's Delight" by Sugarhill Gang is often written in E minor with a persistent C♯ accidental,[26] but is actually played in E Dorian.[27] It shares a key signature (F♯, C♯) with its relative key, D major.[28]
• "Tick Tock" by Clean Bandit (and Mabel) sounds heavily pentatonic, but is in fact (nominally) in the 'D' Dorian mode.
• "Radioactive" by Imagine Dragons (B Dorian)
• "Mad World" by Tears for Fears (F# Dorian,[29] F Dorian cover by Gary Jules[30])
• "Billie Jean" by Michael Jackson (verse; F# Dorian, then briefly to B Dorian)
• "Riders on the Storm" by The Doors (E Dorian)
• "Breathe" by Pink Floyd (E Dorian)
• "Lucky" by Radiohead (chorus; E Dorian)
• "Purple Haze" by Jimi Hendrix (E Dorian)
• "Woodstock" by Joni Mitchell (Eb Dorian)
• "Supersonic" by Oasis (E Dorian)
• "Money" by Pink Floyd (B Dorian)
• "Norwegian Wood (This Bird Has Flown)" by The Beatles (chorus; E Dorian)
• "Stairway To Heaven" by Led Zeppelin (chorus; A Dorian)

Other​

• Kimigayo, the national anthem of Japan
• The Halo theme, taking significant inspiration from the aforementioned medieval Gregorian chants to effect an "ancient and mysterious" sound, is written in E dorian

<<
..wenn man es theoretisch angehen will kann man mit der Überblicksseite "https://en.wikipedia.org/wiki/Mode_(music)" starten

Viele Grüße, m

 

[Martina]

Das sind Kirchentonarten. Die entstehen, wenn man auf dem Klavier einfach nur auf den weißen Tasten eine Oktave hochspielt.

Wenn man auf c beginnt, hat man ionisch. Auf d beginnend dorisch, auf e phrygisch, auf f lydisch, auf g mixolydisch, auf a äolisch...

Der Unterschied ist jeweils der, dass sich die Halbtöne verschieben.

Ionisch und äolisch (auch als Dur und Moll bezeichnet) fühlen sich hörtechnisch bekannt an, der Rest klingt ungwohnt und findet sich in alten Musikstücken bzw. Liedern wieder.

 

[Sascha Franck]

Das sind Kirchentonarten. Die entstehen, wenn man auf dem Klavier einfach nur auf den weißen Tasten eine Oktave hochspielt.

Wenn man auf c beginnt, hat man ionisch. Auf d beginnend dorisch, auf e phrygisch, auf f lydisch, auf g mixolydisch, auf a äolisch...

Das ist leider nur bestenfalls halbrichtig bzw. bedarf es mindestens einer Ergänzung. Das Durchspielen eines Modus' von Grundton zu Grundton erlaubt bestenfalls eine Intervall-Analyse, erklärt aber nicht, was ein Modus ist. Ansonsten würde ich ja immer, wenn ich C-Dur von G nach G spiele, im mixolydischen Modus sein. Auch wenn ich das über einen C Dur Akkord so mache. Und das ist nicht der Fall.

Ein korrektere Erklärung lautet bspw.: "Wenn ich das Tonmaterial von C Dur in einem "D Kontext" (dafür reicht schon ein gut hörbarer D Basston) benutze, erklingt D dorisch." Die benutzte Tonfolge ist da bestenfalls untergeordnet, für das Prinzip aber tatsächlich vollkommen irrelevant (minus, s.o., Analyse).

Ionisch und äolisch (auch als Dur und Moll bezeichnet) fühlen sich hörtechnisch bekannt an, der Rest klingt ungwohnt und findet sich in alten Musikstücken bzw. Liedern wieder.

Das ist schlichtweg falsch. Die Namensgebung der Modi hat zwar durchaus einen historischen Hintergrund, auch lassen sich gewisse tonale Eigenschaften dort ableiten, aber so wie Modi heutzutage (bzw. seit ca. 70 Jahren) benutzt werden, hat die (oft der Gregorianik zugeschriebene) geschichtliche Herkunft nur noch relativ wenig Bezug zur Praxis.
Ferner sind in aktuellerer Pop-Musik Modi wie dorisch (Bsp.: Santana, Oye Como Va) und mixolydisch (Bsp.: Peter Gabriel - Strophe v. Sledgehammer) dem westlichen Ohr absolut geläufig.

 

[Martina]

Ich beziehe mich auf die klassische Musiktheorie. Lässt sich nachlesen.

 

[Sascha Franck]

Ich beziehe mich auf die klassische Musiktheorie. Lässt sich nachlesen.

Hat aber mit der aktuellen Problemstellung exakt nix zu tun. Und lässt sich so auch nicht nachlesen.

 

[TheTick]

Darf ich den Thread nutzen, um eine Frage zu einer von mir fabrizierten Melodie zu stellen, bei der ich die Tonart nicht verstehe? Oder lieber nen neuen Thread?

 

[Sascha Franck]

Darf ich den Thread nutzen, um eine Frage zu einer von mir fabrizierten Melodie zu stellen, bei der ich die Tonart nicht verstehe? Oder lieber nen neuen Thread?

Poste doch einfach hier, passt doch gut, oder?

 

[TheTick]

Ok, ich hab hier einen Basslauf. Kann es sein, dass er in D dorisch liegt? Denn er bewegt sich ja um den zentralen Ton D herum. Die Akkorde, die dann folgen sind d-moll, F-Dur und G-Dur. Welche anderen Akkorde würden da noch passen?

 

[mWermut]

Kann es sein, dass er in D dorisch liegt?

..kann sein!.. vermittelt jedenfalls das gleiche Feeling wie Billy Jean und das gilt als dorisch..

 

[TheTick]

Mir kommt irgendwie immer eher Thriller in den Kopf, aber Billie Jean kann auch sein.

"es gilt als dorisch": Heißt das, man sagt es so, weil es so ist, oder weil man sich unsicher ist/es mehrere Meinungen dazu gibt?

 

[mWermut]

Mir kommt irgendwie immer eher Thriller in den Kopf, aber Billie Jean kann auch sein.

"es gilt als dorisch": Heißt das, man sagt es so, weil es so ist, oder weil man sich unsicher ist/es mehrere Meinungen dazu gibt?

..für mich sind dorisch, wie auch mixolydisch die Modi, die man einfach so spielen bzw. fühlen kann ohne über die Theorie zu gehen..

..oft werden Modi auch nicht durchgängig im Song verwendet, sondern nur partiell..

 

[Sascha Franck]

Ok, ich hab hier einen Basslauf. Kann es sein, dass er in D dorisch liegt? Denn er bewegt sich ja um den zentralen Ton D herum. Die Akkorde, die dann folgen sind d-moll, F-Dur und G-Dur. Welche anderen Akkorde würden da noch passen?Anhang anzeigen 129165
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Ist für mich ganz klar dorisch (es basieren übrigens haufenweise modernerer Nummern auf dorisch, bzw. kommt es zumindest mal an prominenter Stelle vor).
Als Akkorde passen im Prinzip alle aus C-Dur (weil Durtonart auf der D dorisch quasi basiert), da kannste dich also an sich schadlos halten. Um den dorischen Eindruck zu wahren, ist es natürlich sinnvoll, hier und da *den* charakteristischen dorischen Ton einzubauen, namentlich die große Sexte, im Falle von D also ein B (zu deutsch H, ich bevorzuge aus ein paar Gründen aber die internationale Schreibweise). Das G in deiner Sequenz liefert die ja bereits, aber halt auch Em, Cmaj7, Am9, Bm7b5 (der aber alles etwas aufweichen wird, wenn man nicht aufpasst rutscht man da in eine andere Klangebene, wobei andererseits alles geht, sobald die Tonika einmal wirklich etabliert ist).

 

[mWermut]

Billie Jean kann auch sein.

"es gilt als dorisch": Heißt das, man sagt es so, weil es so ist, oder weil man sich unsicher ist/es mehrere Meinungen dazu gibt?

..für mich ist Billie Jean ein Song in Moll..allerdings nutz das Arrangement in dem prägnanten Riff einen Akkord, der einen dorischen Charakter vermittelt..

 

[Sascha Franck]

für mich ist Billie Jean ein Song in Moll

Dorisch ist ja auch moll, widerspricht sich ja nicht.

 

[TheTick]

Ich dachte dur und moll existieren zusätzlich zu dorisch, myxolydisch, etc…

 

[Sascha Franck]

Ich dachte dur und moll existieren zusätzlich zu dorisch, myxolydisch, etc…

Dur = Tonart hat große Terz. Check für ionisch, lydisch, mixolydisch.
Moll = Tonart hat kleine Terz. Check für äolisch, dorisch, phrygisch und lokrisch.

Ist allerdings dann doch nicht ganz so einfach.
Lydisch lässt sich als "Tonart" in einem Kontext mit mehr Akkorden kaum etablieren (da will das Ohr immer woanders hin), funktioniert idR eher als "modale Fläche".
Lokrisch hat keine reine Quinte, wird dadurch extrem instabil und vom Ohr oft in etwas anderes umgedeutet (Bsp.: Dominantseptakkord mit None auf der Terz, also sowas a la Bm7b5 fungiert als G7/9). Auch phrygisch schrammt mMn durch die kleine None schon ziemlich hart an der Instabilität, kann man aber mal machen.
Dorisch und mixolydisch sind hingegen allgegenwärtig und an sich als "vollwertige Tonarten" im Einsatz. Und werden dann auch munter mit Harmonien aus dem jeweiligen "traditionellen" Dur/Moll-Kontext ergänzt. Bsp: "Isn't she lovely". Geht los mit C#m7, F#7, ganz klare dorische Hausnummer. Danach geht's aber weiter mit B7(sus4) und dann nach E, also zur Parallele von C#m7, das B7 macht daraus ein klassisches E ionisch (also schnödes Dur), dessen eigentliche Parallele ja C#m7 in "äolischer Auffassung" wäre - aber es kommt eben der F#7, der da nicht reinpasst sondern aus dem der C#-igen Hälfte der Akkordverbindung dorisch macht.

(Anm.: Sowohl Doris wie auch der Dorsch haben damit übrigens nix zu tun, hätte in der Eile meine Vertipper beinahe nicht gemerkt...)

 

[Tragtop]

Das könnte dir auch helfen... nutze ich manchmal auch.
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[mWermut]

für mich ist Billie Jean ein Song in Moll

Dorisch ist ja auch moll, widerspricht sich ja nicht.

..das ist natürlich tückisch, wenn wir beide das gleich Wort ‚Moll‘ nutzen, jedoch unterschiedliche Bedeutungen meinen..

..ich meine eine Tonart, konkret ist es Fis-Moll..du meinst das Tongeschlecht Moll, dem die Modi zugeordnet werden, die in ihrer Skala die kleine Terz verwenden..

..es ist ein Thema mit reichlich begrifflichen Fußangeln..