Musik und Klänge, oder doch eher der Text / Was ist euch wichtig?

[Oger-Lord]

Meiner Meinung nach braucht Musik keine Texte, da die Emotionen problemlos ohne Text übermittelt werden. Das macht doch die Musik aus.

Da aber

Ein guter Text kann einen langweiligen Song nicht retten aber ein dämlicher Text kann einen guten Song verderben.

recht hat höre ich bevorzugt instrumentale Musik.

 

[juonmusic]

ganz einfach, die einen stehen auf texte, den anderen ist es egal, hauptsache der bass und die klänge hauen rein!

da kann man sich ewig drüber streiten

MFG

 

[zettberlin]

Zum Beitrag über mir:

Ich höre auch (fast) alles.
Wer sich einer Musikrichtung verweigert, hat diese noch nicht kapiert.

Um Missverständnisse zu vermeiden: ich finde viele Reggea-Sachen durchaus gut und einige sogar großartig, nur ist das nicht mein Ding. Ich bin auch überzeugt, dass Rote Beete ein gutes, nahrhaftes und wertvolle Gemüse ist, nur esse ich es nicht gern.

Davon abgesehen: der ganze Kifferkult und das reaktionäre Rasta-Brimborium, dass mit jamaicanischer Musik verbunden ist, geht mir auch einigermaßen auf die Nerven. Ganz bestimmt sind die Texte von Bob Marley oder Peter Tosh nicht blöde, aber vieles von dem, was in ihnen gesagt wird, passt mir absolut nicht.

 

[einoeL]

@ Zettberlin:

Oft genug sind es Dinge, die man mit einer Musikrichtung oder einem Künstler verbindet, die einem die Musik übelst ausfahren lassen. Obwohl sie einem eigentlich gefallen könnte, wenn man es denn zuließe.
Wenn du nicht magst, was ein Peter Tosh textlich von sich gibt, schmälert das den Reiz der Musik, die er macht, natürlich von vornherein enorm.

 

[zettberlin]

@ Zettberlin:

Oft genug sind es Dinge, die man mit einer Musikrichtung oder einem Künstler verbindet, die einem die Musik übelst ausfahren lassen. Obwohl sie einem eigentlich gefallen könnte, wenn man es denn zuließe.

Da ist durchaus was dran.

Ich habe in langen Jahren immer wieder festgestellt, dass man sich durch Vorurteile viel entgehen lässt. Zum Beispiel konnte ich anfang der 90er Oasis nicht hören, weil die damals dauernd im Radio liefen. Als sie keiner mehr hören wollte, habe ich langsam eigesehen, dass sie großartige Popmusik gemacht haben und fange an, mir ihre Platten zu kaufen.

Was nun die Musikrichtungen angeht finde ich, dass es mit den Vorurteilen eher umgekehrt funktioniert. Wer sich als Metal-head sieht, lässt sich oft auch noch den letzten lausigen Judas Priest oder Slayer Soundalike-Mist andrehen. Wer auf HipHop abfährt, kauft sich stapelweise CDs, von denen er/sie nach ein paar Jahren wahrscheinlich jede zweite peinlich findet.

Ich hatte in den 90ern einen Plattenladen und danach kam peer2peer -- so habe ich wirklich Gelegenheit gehabt, so ziemlich *alles* zu hören, was der Musikmarkt so hergibt und ich finde: in allen Musikrichtungen sind die Sachen, die es sich zu hören lohnt, einzelne Perlen in einem Riesenhaufen durchschnittlicher, langweiliger Plastikmurmeln.

 

[Insane]

Text bzw Stimme ist das, was den Zuhörer als allererstes anspricht, egal, wie das Instrumentarium so daher kommt.

Ist diese nicht sonderlich ansprechend, wird der Song meistens schon eher abgelehnt.

Somit spielt auch der Teyt eine erhebliche Rolle...kommt der ebenfalls nciht geschmeidig daher, ist das Ding schon in einer SChublade mit der Aufschrift "mag ich nicht" zu finden.

Somit MUSS auch ein Text eine gewisse Aussage haben, auf seine Art im Ohr bleiben, sonst wird das alles nichts.

Leider denken schlichtweg zu viele, Text und Stimme seien NCIHT wichtig, dem ist musikpsychologisch NICHT so.

Vergleicht das zeug mit der kommerziellen Schiene und vergleicht euren Kram damit.

Sprung zur instrumental Musik: auch hier muss ein Melodieinstrument im Ohr kleben bleiben und eben die Stimme ersetzen...bzw der Beat etc so catchy sein, dass etwas kleben bleibt.

 

[zettberlin]

@Insane
In einem gebe ich Dir völlig recht: man soll keine halben Sachen machen und sagen "Ach, ist bloß der Text, ist doch egal." Wenn einem Songschreiber Bestandteile seines Songs egal sind, ist mir sein Song meistens auch egal.

Vergleicht das zeug mit der kommerziellen Schiene und vergleicht euren Kram damit.

Mit Vergleichen sollte man vielleicht lieber vorsichtig sein. Sonst besteht die Gefahr, dass man ein eigenes Stück, das nicht so wie ein "Vorbild" klingt, so zurechtbiegt, dass es irgendwie so ähnlich wird. Man muss aber einen eigenständigen Weg finden, sonst kommt überflüssige Nachahmerei heraus.

Wenn man einen melodiösen, eingängigen Song machen will und feststellt, dass die Freunde und sonstige Testhörer das Ding eben nicht nachsummen können, muss man eben noch dran arbeiten bis man eine ganz eigene, neue und eingängige Melodie gefunden hat.
Nachmachen ist Zeitverschwendung.

Außerdem: wer sagt, dass Musikstücke eingängig sein müssen? Wenn jemand monotones, minimalistisches Zeug machen will oder einfach Krach, kann das durchaus auch witzig und intelligent und eindrucksvoll werden.
Wenn ein Text schlüssig und intelligent ist, kann er auch als unmelodisches, wütendes. heiseres Geschimpfe genau richtig wirken. Das wäre dann auf jeden Fall unterhaltsamer anzuhören als ein halbgewalktes Lied mit Strophe/Refrain bei dem die Einschlagskraft eines wütenden Textes vielleicht verloren geht.

 

[Insane]

Nene, bei dem Vergleich ging es rein um den Aufbau, den Hook etc....

 

[zettberlin]

Nene, bei dem Vergleich ging es rein um den Aufbau, den Hook etc....

Also, wenn Du damit meinst, dass man sich das eigene Zeug kritisch anhören soll. Und dass man sich keine Schlamperei beim Aufbau eines Stücks durchgehen lassen soll, dann sind wir uns 1:1 einig

 

[Elrohir]

@ Zettberlin:

Oft genug sind es Dinge, die man mit einer Musikrichtung oder einem Künstler verbindet, die einem die Musik übelst ausfahren lassen. Obwohl sie einem eigentlich gefallen könnte, wenn man es denn zuließe.

Da ist durchaus was dran.

Ich habe in langen Jahren immer wieder festgestellt, dass man sich durch Vorurteile viel entgehen lässt. Zum Beispiel konnte ich anfang der 90er Oasis nicht hören, weil die damals dauernd im Radio liefen. Als sie keiner mehr hören wollte, habe ich langsam eigesehen, dass sie großartige Popmusik gemacht haben und fange an, mir ihre Platten zu kaufen.

Was nun die Musikrichtungen angeht finde ich, dass es mit den Vorurteilen eher umgekehrt funktioniert. Wer sich als Metal-head sieht, lässt sich oft auch noch den letzten lausigen Judas Priest oder Slayer Soundalike-Mist andrehen. Wer auf HipHop abfährt, kauft sich stapelweise CDs, von denen er/sie nach ein paar Jahren wahrscheinlich jede zweite peinlich findet.

Ich hatte in den 90ern einen Plattenladen und danach kam peer2peer -- so habe ich wirklich Gelegenheit gehabt, so ziemlich *alles* zu hören, was der Musikmarkt so hergibt und ich finde: in allen Musikrichtungen sind die Sachen, die es sich zu hören lohnt, einzelne Perlen in einem Riesenhaufen durchschnittlicher, langweiliger Plastikmurmeln.

Da hast du absolut recht! Auch ich habe einige musikalische Wandlungen hinter mir. Anfangs hörte ich nur Hip-Hop, R&B und Rap. Das ging ein paar jahre so bis irgendwann House, Dancehall und Reggaeton hinzukamen. Das Spektrum wurde größer, Songs die ich vorher nicht mochte gefielen mir plötzlich.

Noch krasser wurde das ganze, als dann aufeinmal noch Rock, Electro und Indie hinzukamen. Plötzlich war alles durcheinander. Einige Alte Sachen waren plötzlich peinlich, konnten kaum mehr gehört werden, während Rock und Indie vorher undenkbar waren (z.B. PNAU/EOTS/MGMT,Muse, 30 Seconds to Mars etc. für nen Hip-Hopper^^).

Was man dazu sagen muss, ist, das es natürlich immer einen Grund für die Änderung des Musikgeschmacks gibt. So waren dies z.B. änderungen im Freundeskreis, damit verbundene Besuche anderer Diskotheken, Orte, Festivals etc.
Wenn man dann sieht, wie cool es in einer anderen Szene vielleicht ablaufen kann, dann ändert sich viel in der eigenen Anschauungsweise. Vorher verteufelte man dies vielleicht, plötzlich findet man es gut, weil es einem eben gut tut.

 

[Black_Bender]

für mich und meine musik ist es ganz klar.
sound und rythmus ist mir viel wichtiger als text und melodien.
techno kommt auch wunderbar ohne das aus.

dieses genre transportiert hauptsächlich durch rythmus und klangästhetik sämtliche emotionen an den hörer und jeh besser der sound jeh besser der track.

bei popmusik siehts wieder andersrum aus

 

[Elrohir]

Erzeugt eine Melodie nicht in gewisser Weise auch einen Sound?

 

[Jenny_J]

also ich denke ein wundervoller text kann über eine grausame melodie ein wenig hinwegtrösten, aber das sind dann die songs bei denen ich alle stellen, an denen kein text vorkommt, vorspule.

was die sache mit den erlebnissen angeht, so passiert es bei mir eigentlich recht selten, dass ich mich in einen song verliebe, weil ich damit etwas schönes verbinde. ich habe dann zwar irgendwie ein glücksgefühl, wenn ich ihn höre, aber ich würde mir ihn jetzt nicht kaufen und auf den ipod legen, um ihn immer wieder zu hören.

 

[MAD-MEXX]

Ich selbst betrachte den Inhalt des Textes rein als mittel zum zweck ; mehr sehe ich einen Sänger/Vocalisten als lebenden [g=365]Synthesizer[/g].

 

[Traumwandler]

Bei mir zählt hauptsächlich die Handwerkskunst. Geiler Klang und intelligente Komposition mit detailreichem Arrangement. Text ist mir völlig schnuppe.
Es sollte für mich aber ein ernsthaftes Anliegen bei dem Song rüber kommen außer dem Wunsch, Geld zu verdienen oder Aufmerksamkeit zu bekommen. Inspiration eben.

 

[Chama]

1. Hängen damit vielleicht besondere Erlebnisse zusammen?

Meistens ist es nicht ein einzelnes Erlebnis sondern die gesamte Zeit der Jugend.

2. Mag er den Text (und/oder identifiziert sich mit diesem? bzw. passt der Text vielleicht auf eine momentane Situation?)

Also da ich nur House/Dance höre, spielen da Texte keine große Rolle. Da reichen 5 gebrüllte Wörter aus

Mag bei Rock/Hiphop sicherlich wieder anders sein, aber das ständige "Mir geht's schlecht im Ghetto und die anderen sind schuld"-Gelaber im Hiphop zieht einen auf Dauer sicher nur noch mehr runter oder bestätigt einfach nur die angebliche miese Situation

3. Mag er die Melodie/Komposition?

Definitiv!

Wen der Focus mehr auf der Stimme liegt, dann tritt die Komposition auch mehr in den Hintergrund (Ich & Ich) oder wird einfach primitiv (Die Atzen) gehalten.

 

[Dento]

Musik macht doch bei jedem Zuhörer mehr oder weniger das Gleiche. Musik stimuliert uns auf viele verschiedene Arten denn Musik trägt Emotionen und Botschaften verschiedenster Art, Diese werden von uns bewusst und/oder unbewusst aufgenommen und wir zeigen verschiedenste Reaktionen. Manche Menschen bewegen sich plötzlich ganz komisch oder tanzen, Andere laufen im Kreis und schlagen sich.Für mich ist Musik also ein sehr mächtiges Kommunikationsmittel.

siehe:



oder:

 

[hazz]

im großen und ganzen verursachen melodien bei mir die krassesten gefühle. es gibt aber auch momente in denen ich von bestimmten texten gänsehaut bekomme.

 

[Dragonate]

Wollte mich auch nochmal dazu melden. Im großen und ganzen teile ich die denke ich hier durchscnittlich verteilte Meinung, das erstmal der Klang und die Melodie kommt.

Ich wollte nochmal auf den Punkt eingehen, der hier noch nicht so oft zur Sprache kam, z.B. eine bestimmte Verbindung mit einem Song.

Also finden vielleicht ein paar leute lustig, aber wenn ich den Soundtrack "Hold on the Vision" aus Karate Tiger höre, dann bin ich sowas von gut drauf und motiviert.

Der Track ist in dem Film die Motivationsmusik zum Kampftraining, und wenn ich den zum Beispiel im Fitnessstudio höre, dann hab ich doppelt soviel spaß an der Sache, und es motiviert mich.

So haben bei mir zum Beispiel viele Songs aus Filmen, eine besondere Wirkung. Das ist jetzt etwas losgelöst von der Einschätzung welche Lieder man warum gut findet, aber das wollte ich mal loswerden : P

 

[BennyJ]

Ich denke auch, dass Melodien/Akkorde in erster Linie die Emotionen vermitteln. Natürlich ist ein guter Text auch nett. Aber es wurde oft genug bewiesen, dass selbst Songs mit total sinnlosen oder gar willkürlich zusammengebastelten Texten megaerfolgreich werden können. Das ist kein Zufall. Auch gibt es z.B. in Deutschland ja viele, die die etwa englische Texte eh nicht oder nicht richtig verstehen (gerade ältere Generationen) und trotzdem die Songs toll finden. Also der Text ist sicher auch wichtig, aber hat nicht die Hauptbedeutung, zumindest aus Mainstream-Sicht. In Nischengenres bzw. individuell betrachtet mag das anders sein.