MS Mikrofonierung

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Hi Leute,

Jemand Erfahrung mit MS- Mikrofonie?
Habe viel Gutes über diese Technik gehört, und mir deshalb mal ein Rode NT2A mit schaltbarer Richtcharakteristik geholt. Eine normale Niere hatte ich bereits: NT1A

Nun meine Frage:

Wie kann es sein, das beim dazumischen der Seitensignale die Ortung verfälscht? Sollte das Mittensignal nicht mittig bleiben? Man hört ( und sieht ) beim dazumischen des Seitensignal das verschieben der Mitte. Sprich die Gitarre rutscht zur Seite weg.

Bei der Mikrofonierung habe ich penibel darauf geachtet, das die Kapseln möglichst genau übereinander platziert sind. So wie man es auf diversen Bildern und Anleitungen sehen kann.

Was mache ich falsch?

Danke Euch!
 
Unsymmetrien im Raum oder dass das Seitenmikro eben keine perfekte 8 war, oder bei Großmembranmikros ist das mit der Ausrichtung ja auch viel schwerer, könnte dazu führen, dass etwas zur Seite rutscht aber das ist i.d.R. minimal und die Richtung lässt sich ja mit vielen M/S Plugins ja auch noch um ein paar Grad korregieren, ohne dass das Nachteile hätte.

Aber am wahrscheinlichsten :

Du hast ein Denkfehler beim Routing gemacht. Wie decodierst Du denn die M/S Information ? Ich denke, das ist auch am wahrscheinlichsten, dass der Fehler ein Denkfehler ist, z.B. dass Du das mit einem Plugin machst und nicht eine Information ganz links und die andere nicht ganz rechts gepanned war.
 
Danke für die Antwort. Ich werde es nochmal mit verschiedenen Raumpositionen versuchen.

Ein PlugIn habe ich nicht genutzt.
Ich habe das Seitensignal kopiert, das Original nach links gepanned und due Kopie in der Phase gedreht und rechts gelegt. Mittenmikro in die Mitte.

Du meinst, dass vielleicht das Mikro keine wirkliche acht ist ? Wenn ich das Seitensignal weglasse, zeigt der Korrelationsgradmesser ein 100%ige Auslöschung. Aber das hat ja bestimmt nichts mit dem Mikro zu tun.

Hast Du eine Idee wie ich es testen sollte/kann?
 
Welches Plug In empfiehlt Du für die Korrektur des Winkels?
 
Naja, ich denke einfach, Du hast eben eine kleine Unsymmetrie des Raumes gepaart mit dem Phänomen, dass evtl. Deine Seiten doppelt so laut sind wie sie sein sollten und dass es bei Großmembranern sehr schwer ist, richtig auszurichten weil der Korb hat ja auch eine Dicke und einen Sicherheitsabstand zur Membran und ein paar Grad Abweichung hat man ganz schnell durch schief ansehen der Mikrofonausrichtung, schneller als bei Kleinmembranern.

Und bei übertriebener Breite kann M/S auch durchaus unnatürlich klingen oder auch das Stereo- Bild verzerren, weil Du dann natürlich auch Raum- Resonanzen eines schlechten Raumes verdoppelst, kann das durchaus so wirken, als ob sich plötzlich die tatsächlichen Seiten vertauschen oder man glaubt, nichts wirklich so orten zu können, wie es wirklich ist. Das liegt wohl daran, das MS eigentlich was das Stereobild betrifft, nicht ganz so breit klingt wie ein AB oder ORTF. Und übertreibt man die Breite, weil man da hin möchte, dann klingt´s oft nicht so gut.

D.h. Du musst die Mitte gegenüber der Seite doppelt so laut schieben bzw. die Seitensignale einfach in der Lautstärke halbieren. Unsymmetrien durch Ausrichtung und Raumeigenschaften sollten dann auch wesentlich geringer bzw. nur marginal sein. Wenn doch, kannst Du nach der Dekodierung natürlich einen ganz normalen Stereo Panner verwenden. Schicke die 3 Signale auf einen Aux- Bus, dann kannst Du pannen.

Plugins ? Also die allermeisten DAW bringen sowohl einen Panner (da geht ein Stereo Signal rein, aber intern wird der Anteil des Mitten- und des Sitensignales damit beeinflusst) mit. Wenn Du die Basisbreite > 1 machst heisst das einfach nur dass das Mittensignal leiser gemacht wird und die Seiten aufgeblasen werden und bei Werten < 1 wird das Seitensignal gegenüber dem Mittensignal schwächer gemacht. Das ist also ein Tool, was mit MS Technik arbeitet, wird auf Stereo Spuren und Busse angewandt. D.h. Du Routest Deine MS Matrix gemeinsam auf einen Aux Bus und pannes diesen einfach am Ausgang. Fertig.

Zum Dekodieren bringen auch die meisten DAW schon Plugins mit.

Ansonsten gibt´s immer noch den guten alten Voxengo MSED, der ist Freeware. Mit dem kannst Du das alles realisieren. Codieren, dekodieren, Mitte abschalten, Seite abschalten. Prima Plug, alles in Einem und Du kannst es Dir dann sparen, die Spurkopie mit der gedrehten Phase anzulegen, denn das Plugin erwartet glaube ich das M- Signal auf der linken Seite und das S-Signal auf der rechten Seite im Eingang, das ist alles. Das Verhältnis von M- und S- Lautstärke kannst Du auch im Plugin einstellen.

Es gibt auch 8er Mikros, die auf einer Seite trotzdem empfindlicher für Bass sind als auf der anderen. Ob das für´s Nt2 auch gilt, erfährst Du, wenn Du Dir das Polardiagramm anschaust und das für die Vorder- und Rückseite einen anderen Frequenzgang bei der 8 anzeigt. Das liegt wohl daran, dass die Hersteller wohl die Nieren- Seite in der Frequenz korregieren, das aber für die rückseitige Membran nicht tun, sie sparen sich das. Hatte ich schon ein paar mal gesehen. Ob´s beim Rode auch so ist, weiss ich nicht.
 
Super! Das hat wirklich sehrgeholfen!
VIELEN DANK!!!

Ich weis jetzt wo ich ansetzten muss.
Werds mal mit nem anderen Mirko versuchen.

Was die Basskorrektur angeht, hab ich mal nachgeschaut, aber konnte nichts verdächtiges finden.
http://www.rodemic.com/download/nt2-a_datasheet.pdf

Nochmals vielen Dank für Deine Mühen!
 
Doch, es ist das Nt2. Vergleiche mal die rote Linie auf der Vorder- und Rückseite, ich habe erst mal das Bild größer gemacht und dann nach rechts verschoben, bis ich bei der oberen 8 am Rand angekommen war, dann sah ich auch, dass die rote Linie im unteren Bereich tatsächlich nicht so weit geht die Rückseite schmäler. Ich dachte auch erst, ich hätte vielleicht nur in die Augen geschissen, aber wenn Du die 8er- Grafik groß machst und den rechten Bildrand als Lineal benutzt, siehst du, dass der Eindruck nicht täuscht, die Rückseite des Mikrofons ist nicht die gleiche wie die Vorderseite, die 8 unförmig, daher erklärt sich auch das falsche Panning bei der eigentlich richtigen Vorgehensweise. Die rote Linie steht auf beiden Seiten für 500 Hz, also sind es auch keine unterschiedlichen Frequenzen die auf der Vorderseite und Rückseite abgebildet werden, die 8 ist eben alles andere als perfekt.

Eine mögliche Erklärung hatte ich ja schon geliefert, die Vorderseite ist gesoundet, die hintere Membran nicht.
 
Überprüfe doch bitte deine Enkodierung in Verbindung mit der Ausrichtung deines Seitenmikros.
Bei der normalerweise angegebenen Enkodierung handelt es sich um + auf der rechten und - auf der linken Seite, wenn ich mich recht erinnere.
 
@m4d : im Zweifelsfalle hätte er dabei nur links und rechts vertauscht. Das Problem ist, dass sein Seitenmikro keine wirkliche 8 ist sondern vorne ist es ein Ei das eher auf der Seite liegt und hinten ein etwas kleineres Ei, was eher aufrecht steht, wenn man es etwas übertreibt, aber klar, dass das so niemals einen wirklichen Eindruck macht. 8er sind zwar niemals 100% perfekt, aber beim Nt2-a ist das anschneinend überhaupt nicht ansatzweise gewollt gewesen, das Mikro ist hinten und vorne völlig verschieden. Schau´ Dir das Datenblatt an.
 
aber beim Nt2-a ist das anschneinend überhaupt nicht ansatzweise gewollt gewesen, das Mikro ist hinten und vorne völlig verschieden. Schau´ Dir das Datenblatt an.


Hatte das Problem mit dem NT2-A auch schon.


Hatte meine Post leider schon vor euren neueren begonnen :)
Rein von der Logik her hast du auf jeden Fall recht.

Btw. Danke und gut zu wissen :)
 
WoW!...Wer hätte das gedacht?!
ZehnVorSechs hat es geklärt!---Vielen Dank!
Gut zu wissen, das es nicht an mir lag.

Ich werde das Mirko umtauschen...zum Glück 30 Tage Money Back.

Kannst Du vielleicht eine Empfehlung geben was für ein 8er Mikro vernünftig ist? Also speziell wenn es um MS geht?
Wäre Wahnsinn!

Schöne Osterfeiertage!
 
Ich habe nur 1 Mikro, das ich früher mal ganz gerne als 8 eingesetzt hatte. Das war das Behringer B2 Pro. Vorne wie hinten gleich. Und bis auf eine unnötige Höhenanhebung eigentlich gar kein schlechtes, auch wenn die Unken jetzt wieder rufen werden ... Ich hab´s jetzt aber schon länger nicht mehr im Einsatz, weil ich dann doch besseres habe und für die Situation erst mal kein MS mehr gebraucht hatte. Aber wenn ich mal wieder ein Stück mit einer einzelnen A- Gitarre aufnehmen müsste oder so, ich würde es einfach wieder auspacken und zumindest zusätzlich aufbauen, um hinterher probieren zu können, Spuren habe ich ja genug frei.

Ich schicke Dir mal ein PM mit Beispiel.
 
okay! Super!!!
Mit Behringer hätte ich jetzt nicht gerechnet. Hätte gedacht, das die keinen besseren Job als Rode machen...so kann man sich täuschen.
nach ein wenig gesuche, fällt sehr schnell das CAD e300 auf. Es wird hoch gelobt.
Mal sehen ...
 
vergleiche immer die Polar- Diagramme. Die müssen dann auch noch so sein, dass für die vorder- und Rückseite auch die gleiche Frequenz berücksichtigen, so wie Rode das fairerweise getan hat, bei anderen könnte so was auch reiner Zufall sein, dass die 8 wirklich halbwegs eine 8 ist. Das ist nicht selbstverständlich, wie man sieht.

Viele Bändchen- Mikrofone sind übrigens recht perfekte 8ten. Wäre einen Versuch wert, wenn Du gute Preamps hast und vielleicht hier oder da auch mit Bändchen liebäugelst, z.B. auch für Gitarrenamps.
 
Ja...über Bändchen habe ich auch nachgedacht. Gute sind allerdings auch sehr teuer.
Und ich habe neben den RME Preamps ein paar feine Tegeler PreAmps...nur leider wurden die mit einem Bändchen zu stark rauschen befürchte ich.
Ach herje...die Qual der Wahl...
 
cascade fathead II sind coole bezahlbare bändchen... klanglich praktisch genau das gegenteil zu den hellen nt1/2a
 
cad : jawohl, die 8 sieht exakt wie eine 8 aus. Allerdings haben die nur 3 kHz gemessen. Ob das den Grund hat, dass andere Frequenzbereiche, z.B. die niedrigeren, evtl. doch nicht so exakt sind, ist halt die Frage, aber das scheint schon ganz interessant zu sein. Vielleicht fragst du mal den User artcore. Ich habe eben über Google gesehen, dass ein gleichnamiger User sich darüber in einem anderen Forum geäußert hat und das nicht negativ. Ich gehe davon aus, dass das die selbe Person ist. Jedenfalls sah das für mich so aus, als habe er eines und kann Dir vielleicht praxisnahme Infos geben, wie es sich so charakterlich verhält.

Die Idee mit dem Bändchen finde ich optional. Es gibt auch Bändchen- Mikrofone, die den Preamp schon drin haben. Für den Alltag halte ich die auch für besser geeignet, denn einmal in der Hektik aus Versehen Phantomspeisung drauf und schon kann es das Mikro kosten. Oder man schaltet mit einem Schalter versehentlich Phantom auf mehrere Eingänge - Puff .... kaputt. Deshalb finde ich die Variante mit Preamp einfach interessanter ;) Ich bin nur darauf gekommen, weil ich plane, wenn ich mal wieder Geld für Mikros zu haben, mein Arsenal einfach mal um eines bereichern zu wollen. Welches und wann, ich weiss es noch nicht.
 
Ja...leider sehr empfindlich. Das stimmt .
Bändchen mit eingebautem Preamp?...hast Du da n Link?

die Bändchen sind schon echt der Hammer gerade was die Absenkung von der Seite betrifft. Da kommt ja so gut wie garnichts mehr an Überseprechen rüber, wenn man beispielsweise Vocals und Gitarre eines Singer Songwriters möglichst getrennt aufnehmen will.
Allerdings sind dann schon 2 dieser teuren Teile nötig.
Hier sehr gut zu sehen :

http://www.puremix.net/video/othering/events/gearfest-2011-tracking-4-6-vocal-guitar.html

Der Typ hat übrigens eine sehr gute Methode wie er das mit den Anschaffungskosten regelt...er lässt sich von Royer sponsorn ;)
 

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