Monitore einordnen

[TedStriker]

Sodala,

mein Raum ist einigermaßen optimiert, nun begebe ich mich auf Monitorsuche.
Jetzt habe ich mal mit einem Paar angefangen (das Vorgängermodell der Makro 100 von G.J. Acoustic). Die sollen laut Kritiken"ehrlich" und ausgewogen sein.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass meine Tracks, vor allem die, die noch in Arbeit sind, eher bescheiden klingen... aber irgendwie klingt das schon recht passabel. Nahezu alle bereits abgeschlossenen Mixe klingen ziemlich gut, aber auch die, die auf meinen alten Boxen eher undifferenziert und schwammig waren, kommen hier satt und rund.
Nur die Lautstärkenverhältnisse zwischen Stereo-Signalen (z.B. Vinyl-Samples) und Mono-Signalen (Drums) stimmen fast überhaupt nicht mehr...

Wie soll ich das nun einordnen? Da ich nicht glaube, der Mix-Gott zu sein, sind wohl eher die Probeboxen schönmacher?

 

[Akai31]

"Gut klingen"oder "gleich/ähnlich klingen" ?
Ersteres ist ja auch immer etwas Gewohnheit bzw. Geschmack.
Letzteres für mich ein Zeichen von "ehrlicher" Lautsprecher.
Hast du mal testweise drauf gearbeitet, also gemischt? Wie gut hörst du verschiedene Bearbeitungen? Equing? Kompression? Sättigung? Tiefenstaffelung? Wie durchsichtig, wie separiert sind Signale in Breite und Tiefe lokalisierbar?

Hast du mit der Aufstellung der LS gespielt? Nur weil ein Raum "akustisch optimiert" ist, heißt das ja nicht automatisch, daß LS-Position und Abhörposition ohne Belang sind.

Aber wenn du nicht für dich kein Gefühl der Verbesserung und Hilfe aufbauen kannst, such weiter. Macht ja keinen Sinn sich etwas toll zu reden, weil irgendwelche Tester positives schreiben.

 

[the_Emre]

Was hattest du denn für Monitore vorher?
Also - deine Mixe sind nicht so schlimm wie du dachtest. Ist doch gut oder? Monitore sind schon wichtig. Du solltest darauf achten ob du damit schneller ans Ziel kommst. Das wäre doch mal ein Indiz.

 

[Akai31]

Du solltest darauf achten ob du damit schneller ans Ziel kommst

Was ist das Ziel (bei so einem Test)? Schneller zufrieden sein oder bessere Übersetzung auf eine große Bandbreite an anderen Systemen. Letzteres lässt sich ja nicht so einfach in einer kurzen Testperiode rausfinden und ersteres ist evt. ein sehr trügerischer Eindruck...

Ich würde eher auf Aspekte testen (was anderes ist in der kurze der zeit wohl nicht sinnvoll): also wie werden Fehler (zB S-laute, Klirr und andere Artefakte etc.) dargestellt, wie akkurrat wird aufgelöst? Lokalisation, Räumlichkeitseindruck, Equing, Kompression, Transienten, Tightness usw.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen; ob sich dafür HipHop-Beats eignen...?
Ich würde da mit hochwertigem akustischen Material rangehen.

Wie sinnvoll du mit den Dingern klarkommst stellt sich uU eh erst nach Monaten raus. Aber grundsätzliche Qualitäten sprechen zumindest für ein akkurates System. Was für mich schonmal Grundvoraussetzung wäre.
Such hier vlt. mal nach Statements von Teebaum zu einigen seiner Test-Tracks und deren "Unzulänglichkeiten". Und dann guck wie die sich auf deinen Systemen verhalten bzw. wie deutlich sie sind...

Oder hör dir den letzten Wandlertest hier an und guck, wie deutlich die Unterschiede herausgestellt werden.
Sowas in der Art halte ich für sinnvoller, als sich eigene Tracks reinziehen.

Außerdem halte ich es für wichtig alle Systeme auf immer die gleichen Aspekte mit immer dem gleichen Testmaterial zu testen, um etwas den Faktor Willkür, Geschmack und Tagesform aus der Rechnung rauszunehmen...

 

[the_Emre]

Ziel von Mixingmonitoren verstehe ich schnell und gut mixen

 

[teebaum]

"Gut klingen"oder "gleich/ähnlich klingen" ?
Ersteres ist ja auch immer etwas Gewohnheit bzw. Geschmack.
Letzteres für mich ein Zeichen von "ehrlicher" Lautsprecher.
Hast du mal testweise drauf gearbeitet, also gemischt? Wie gut hörst du verschiedene Bearbeitungen? Equing? Kompression? Sättigung? Tiefenstaffelung? Wie durchsichtig, wie separiert sind Signale in Breite und Tiefe lokalisierbar?

Hast du mit der Aufstellung der LS gespielt? Nur weil ein Raum "akustisch optimiert" ist, heißt das ja nicht automatisch, daß LS-Position und Abhörposition ohne Belang sind.

Aber wenn du nicht für dich kein Gefühl der Verbesserung und Hilfe aufbauen kannst, such weiter. Macht ja keinen Sinn sich etwas toll zu reden, weil irgendwelche Tester positives schreiben.

hast nicht du, akai, mit die g.j.acoustic mal als "geheimtipp von fritz fey" angepriesen?

 

[synthpark]

Man muss die Abhoere auch erst mal lernen. Manchmal scheint zunaechst erstmal alles schoen, aber mit der Zeit hoert man die Sachen nuechterner als vorher.

 

[teebaum]

ich habe mich mal eingelesen bez. der macro 100 - aufgrund der verwendeten komponenten (welcher hochtöner hat deine? kannst du mal ein foto machen?) gehe ich davon aus, dass die einfach deutlich besser sind als viele monitore, die man im preissegment <3'000.- findet.
vielleicht bist du dir einfach nicht gewohnt, so viele details zu hören?

wie klingen denn fremde produktionen drauf und solche, von denen du die fehler kennst?
springen dich die fehler an oder werden sie "weggeschönt"?

versuche mal, darauf zu mischen - merkst du kleinste eq veränderungen und panningbewegungen?
ändert sich der gesammtsound deutlich, wenn du leiser/lauter drehst?
kannst du darauf leise mischen?
macht dich der sound müde?
wie verfolgbar sind die tonhöhen im bassbereich? kannst du da exakt equalizen?
wie breit ist die phantommitte (wenn du auf monoschaltest)? eine phantommitte bis gefühlt kopfbreite würde ich als gut bezeichnen (dafür muss der raum aber auch ok sein)
wie weit ist die phantommitte von dir weg? ich mags nicht, wenn sie weiter als 50cm von meiner stirn weg ist - da gehts aber los mt der geschmacksache...
wie deutlich sind die räume hörbar? kannst du die positionen der musiker in klassischen recordings klar zuortnen?
wie tief ist das klangbild, wie breit?
zerfällt die musik in einzelteile oder wird sie zusammengeschweisst?
springen impulsive elemente, die vielleicht auch etwas aus dem mix pellen, dir wirklich entgegen?
sind unangenehme höhen als solche warnehmbar oder sind die höhen "irgendwie immer gleich"?
nerven überlaute s-laute? sind triangel und schellenkränze eher laut oder gehen eher in der mischung unter?
nerven eher agressive mixe oder sind alle mixes immer irgendwie smooth?
"wie gross sind die körner" in einem feinen shaker - sind überhaupt die einzelnen körner hörbar oder verschleifen sie zu einer art rauschen?
oder mal der brutalotest: wie klar lässt sich ein 128er-mp3 von einer vollaufgelösten datei unterscheiden?

mit diesen blickwinkeln wirst du bald wissen, ob die speaker was taugen.

 

[TedStriker]

Ja sehr schön, Danke schon mal an alle für die ausführlichen Antworten. Da das quasi meine erste planvolle Monitorsuche ist, bin ich natürlich für jeden Tipp dankbar.

@teebaum ein Bild
Stefan Mayer vom GJAcoustc Vertrieb meinte, das wären gute Monitore (würde ich ja auch sagen, wenn ich die verkaufen würde) allerdings ohne Carbontieftöner und Keramikhöhen.

@akai
Natürlich sind HipHop-Beats jetzt keie ultimative Herausforderung für Monitore, ABER auch HipHop-Produktionen halten so manche Überraschung parat, z.B. wenn verschiedene Samples von verschiedenen Vinylen, was ja bereits gemasterte Versionen sind, zusammen mit selbst eingespielten Synthie-Sounds, Rhodes, Hammond etc. zu einer Mischung gegossen werden sollen... dazu noch Drums, Bässe und Subbässe... da kann's leicht mal unübersichtlich werden.

 

[teebaum]

die chassis sehen nun nicht unbedingt billiger aus, als die des nachfolgers. tmt ist dynaudio oder HiVi, das ist schon mal ok, hochtöner ist auf diesem bild etwas schweer zu erkennen, auf einem anderen bild meinte ich einen seas zu erkennen - was teurer wäre als der tang band keramik in der neuen (was aber wiederum nicht bedeuten muss, dass er besser ist).

gehe doch mal die testpunkte durch - und dann schau zu, dass du 2,3 vergleichmonitore hinzu ziehen kannst um herauszufinden, wo du stehst.

 

[Akai31]

Hi tedstriker, war ja nicht abwertend gemeint. die aspekte kann ich auch nachvollziehen. aber die tests die dan und ich dir vorgeschlagen haben, sind schon recht zielfuehrend. sammel ruhig auch noch andere lautsprechereindruecke. es geht ja auch um eigene prioritaeten. du wirst immer einen ls finden, der irgendeinen teilaspekt besser macht als ein anderer.


ja, die gj hatte ich hier auch schon mal erwaehnt. sicher interessant. leider dann doch nie gehoert.

 

[TedStriker]

Ja, hihihi, ich weiß schon

Ich bin auf jeden Fall mal froh, dass cih weiß, wonach ich überhaupt hören muss und werde mal intensiv darauf achten.

Danke nochmal

 

[TedStriker]

MIr kam gerade der geniale Gedanke, dass ich zwar die GJ Acoustic mit meinem alten System vergleichen kann, ich aber überhaupt nicht weiß, wie ich mein altes System einordnen soll

Vielleicht hat jemand mal Lust kurz in dieses Homerecording-Vocal-Schnibbel reinzuhören, um mir zu sagen, was er da so hört:

Auf meinem alten System stören mich markant andere Dinge als auf den GJ Acoustic

Dankeschön

 

[Akai31]

Ich hoer gerne mal rein. kann aber ein paar tage dauern.

 

[teebaum]

Ja, hihihi, ich weiß schon

Ich bin auf jeden Fall mal froh, dass cih weiß, wonach ich überhaupt hören muss und werde mal intensiv darauf achten.

Danke nochmal

hast du mal ein paar der dinge versucht? wie ist das resultat?

 

[TedStriker]

Ja, hihihi, ich weiß schon

Ich bin auf jeden Fall mal froh, dass cih weiß, wonach ich überhaupt hören muss und werde mal intensiv darauf achten.

Danke nochmal

hast du mal ein paar der dinge versucht? wie ist das resultat?

Die Stereoabbildung finde ich gut (zumindest besser als vorher), den Bass empfinde ich als straff und gut beurteilbar. Generell höre ich eher den Sound und nicht die Box, das finde ich sehr angenehm. Über Tiefe uns so kann ich noch nicht so viel sagen. Was mir auffällt sind die Höhen. Die klingen "fast immer" weich und angenehm, egal bei welchem Material, so als würde das ganze irgendwie hinter einem smoothen, weichspülenden Schleier verschwinden, ohne allerdings das ganze dumpf zu machen. Klingt sehr angenehm, würde ich aber wohl eher von einer Hifi-Box erwarten, nicht von einem Monitor. Zischende S-Laute konnte ich damit jedenfalls nicht beurteilen...

 

[Akai31]

Zischende S-Laute konnte ich damit jedenfalls nicht beurteilen...

auch nicht bei deinem Vocal-Beispiel?
Ich hab ja hier auch einen theoretisch smoothen softdome HT und die Artefakte nerven deutlich.
Selbst auf meinen Schönfärber-Kopfhörer HD580 sind die noch over the top

 

[teebaum]

Die klingen "fast immer" weich und angenehm, egal bei welchem Material, so als würde das ganze irgendwie hinter einem smoothen, weichspülenden Schleier verschwinden

ich wittere gefahr...

 

[TedStriker]

Zischende S-Laute konnte ich damit jedenfalls nicht beurteilen...

auch nicht bei deinem Vocal-Beispiel?
Ich hab ja hier auch einen theoretisch smoothen softdome HT und die Artefakte nerven deutlich.
Selbst auf meinen Schönfärber-Kopfhörer HD580 sind die noch over the top

Nope, nichtmal bei dem Vocalbespiel... auf meinem alten System sprang das als erstes ins äh Ohr...

 

[teebaum]

Zischende S-Laute konnte ich damit jedenfalls nicht beurteilen...

auch nicht bei deinem Vocal-Beispiel?
Ich hab ja hier auch einen theoretisch smoothen softdome HT und die Artefakte nerven deutlich.
Selbst auf meinen Schönfärber-Kopfhörer HD580 sind die noch over the top

Nope, nichtmal bei dem Vocalbespiel... auf meinem alten System sprang das als erstes ins äh Ohr...

ich denke, du solltest mal was weiteres parallel hören, um etwas besser einordnen zu können, wo die stärken und schwächen liegen - vielleicht mal bei smart audio anfragen?
die 1.1 sind ja nicht bedeutend teurer als die makro100 und haben definitiv absolut hochwertigste treiber an bord

http://www.smart-audio.de/index.php?id=43