Mixing Fragen: Unteranderem - Wieso klingen Pro Tracks so seidig?

[Gooz]

Joa, ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein, sorry. Gilt wahrscheinlich für jedes Genre, aber ich rede jetzt von Rap. Egal ob aktuell, oder 90er.
Ich weiß garnicht wie ich es erklären soll, deswegen mal zwei Beispiele:

Nicht seidig!!

Tracks ab 12:10 und 17;30:


View: https://youtu.be/go46VFQ5pmg?si=q6NUUnFEHFyqv262




Seidig!


View: https://youtu.be/JlApPCVt0yU?si=R3K5fnzLv4ixY1xx

Das Beispiel um circa bei dem Stil zu bleiben.
Ich könnte hier etliche beliebe Beispiele aufzählen. Alles professionelle halt. Und klar, das ist das Stichwort. „Professionell“. Aber wie kriegen die das hin?

Mal ein nicht professionelles Beispiel das auch so klingt; aber trotzdem interessant und vorallem - seidig:


View: https://youtu.be/XnnBywKBgKc?si=4PInz4TOUWVMDTvI




Weitere Fragen: Welcher limiter oder limiter / clipper Kombination eignet sich um Sachen richtig laut zu prügeln. Klar; liegt vorallem im Mix, aber einige werden sich ja besser eignen als andere.

Ich probiere meine Sachen lauter zu bekommen, scheitere aber noch total.

Vielleicht bin ich (aber nur unteranderem, es mangelt noch an so einigem) auch zu vorsichtig mit dem limiter. Außer „benutz die Ohren“ ; könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben worauf ihr achtet beim Limiten, um nicht Zuviel zu machen? Sobald ich eine minimale Veränderung an Kick und Bass höre drehe ich wieder zurück. Nehmt ihr da minimale Veränderung in Kauf, oder nicht?

 

[jet2]

klingt ein bisschen so wie der fred "warum klingt es heute nicht mehr fett - ihr wißt, was ich meine".
ich hab mit dem begriff "seidig" hier irgendwie etwas schwierigkeiten...
gut, ich nehme mal an, ein seidiger klang soll das gegenstück zu kalten und harten tönen, insbesondere im höheren frequenzbereich sein.
das warme und seidige käme dann von einem analogen röhrenklang oder von einem tape.
leicht verzerrt, aber angenehm fürs ohr.

meine vst - empfehlung für so einen seidigen sound: tape24 von ik multimedia mit dem analogdimension-preset drüberrechnen.
es geht natürlich auch mit einer anderen, dezent eingesetzten tape-sim.

 

[Gooz]

klingt ein bisschen so wie der fred "warum klingt es heute nicht mehr fett - ihr wißt, was ich meine".
ich hab mit dem begriff "seidig" hier irgendwie etwas schwierigkeiten...
gut, ich nehme mal an, ein seidiger klang soll das gegenstück zu kalten und harten tönen, insbesondere im höheren frequenzbereich sein.
das warme und seidige käme dann von einem analogen röhrenklang oder von einem tape.
leicht verzerrt, aber angenehm fürs ohr.

meine vst - empfehlung für so einen seidigen sound: tape24 von ik multimedia mit dem analogdimension-preset drüberrechnen.
es geht natürlich auch mit einer anderen, dezent eingesetzten tape-sim.

Das macht den Unterschied hier denkst du?
Gucke mir das plugin mal an.
Findest du gerade das plugin besonders gut dafür, oder tun es andere auch ( was für eine Frage )? Ich hab das soundtoys bundle zb. Oder kramer tape von Waves mal umsonst gezogen.

 

[jet2]

Das macht den Unterschied hier denkst du?
Gucke mir das plugin mal an.
Findest du gerade das plugin besonders gut dafür, oder tun es andere auch ( was für eine Frage )? Ich hab das soundtoys bundle zb. Oder kramer tape von Waves mal umsonst gezogen.

klar, mit kramer oder decapitator kriegst du auch sowas hin.
ich würde mal damit experimentieren, wenn du einen seidigen sound haben möchtest.
da brauchst du nicht das ikm plug für...

 

[LM18]

Ich sage jetzt mal ganz banal, dass das zu 98 % dem Frequenzspektrum oder dem EQing geschuldet ist.

Was natürlich dann dem Mixing und letztlich dem Mastering zuzuordnen ist.
Und natürlich greift das Arrangement mit ein.
Wenn ich einen Song mit Blechbläsern schreibe, kann ich schon die Trompeten wattig EQen, aber ich verelche die dann auch wiederum.

Der 1. Track aus deinem Beispiel klingt honky und plärrig im Vergleich zu dem 2. den du als seidig einwertest.
Aber in sich schon richtig.

 

[RefinedRough]

Nun.. möglichst nicht alles durch Sättigung jagen hilft sicher schon mal sehr! Das macht nur alles flach und anstrengend, ist m.M.n ein Irrglaube, dass das alles rund und kuschelig macht. Und (bei Melodiösen Sounds vor allem) ein bisschen auf Aliasing achten..also darauf achten, dass keins rein kommt. Höhen und Hochmitten (um die 1,5 - 3kH) sehr gezielt und zurückhaltend nutzen. Vocals Deessen. Hi-cuts nutzen.

 

[Gooz]

Ich sage jetzt mal ganz banal, dass das zu 98 % dem Frequenzspektrum oder dem EQing geschuldet ist.

Was natürlich dann dem Mixing und letztlich dem Mastering zuzuordnen ist.
Und natürlich greift das Arrangement mit ein.
Wenn ich einen Song mit Blechbläsern schreibe, kann ich schon die Trompeten wattig EQen, aber ich verelche die dann auch wiederum.

Der 1. Track aus deinem Beispiel klingt honky und plärrig im Vergleich zu dem 2. den du als seidig einwertest.
Aber in sich schon richtig.

Danke! Kannst du grob Tips geben wie man eq und Frequenz Spektrum nutzt um circa so einen sound zu bekommen?

Nun.. möglichst nicht alles durch Sättigung jagen hilft sicher schon mal sehr! Das macht nur alles flach und anstrengend, ist m.M.n ein Irrglaube, dass das alles rund und kuschelig macht. Und (bei Melodiösen Sounds vor allem) ein bisschen auf Aliasing achten..also darauf achten, dass keins rein kommt. Höhen und Hochmitten (um die 1,5 - 3kH) sehr gezielt und zurückhaltend nutzen. Vocals Deessen. Hi-cuts nutzen.

Könntest du das mit den 1,5 -3 kh ein bisschen ausführen?

 

[LM18]

Welches Programm nutzt du?

 

[tylerhb]

Ich sage jetzt mal ganz banal, dass das zu 98 % dem Frequenzspektrum oder dem EQing geschuldet ist.

Das sehe ich in den ersten beiden Beispielen auch genauso. Der erste Track hat viel weniger Bässe, aber mehr Mitten und Höhen. Je nach Wiedergabesystem, Hörumgebung und persönlicher Präferenz klingt das eine eben gefälliger als das andere. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass der erste Mix in moderater Lautstärke in lauten Umgebungen (Auto, Bar usw.) besser übersetzt als der "seidige".

 

[Gooz]

Welches Programm nutzt du?

Cubase 11 pro

 

[LM18]

Dann kannst du ja mal mit dem mitgelieferten "Curve-EQ" ein paar Match-EQs ausprobieren, dann siehst du die Frequenzbereiche im EQ die für dich relevant sein könnten.
Also rein als Studienobjekt und Lernmaterial.

Ich habe jetzt mal den funky-Track umequed auf wattiger.
Auch nur zu Demonstration, denn dem Style steht der ölige Sound eigentlich ganz gut...

Also hier das Original:

Eqed auf weniger schrill etc.:

 

[Gooz]

Dann kannst du ja mal mit dem mitgelieferten "Curve-EQ" ein paar Match-EQs ausprobieren, dann siehst du die Frequenzbereiche im EQ die für dich relevant sein könnten.
Also rein als Studienobjekt und Lernmaterial.

Ich habe jetzt mal den funky-Track umequed auf wattiger.
Auch nur zu Demonstration, denn dem Style steht der ölige Sound eigentlich ganz gut...

Also hier das Original:

Anhang anzeigen 132013


Eqed auf weniger schrill etc.:
Anhang anzeigen 132012

Oh danke für die Demonstration!

Match eq in Cubase- heißt Man kann da tracks einfügen und bekommt die eq Kurve, oder wie meinst du das?

Könntest du kurz erkören wo ich das mache ?


Edit: ah, curve eq. Sehe ich jetzt erst.



Edit 2: @LM18

Ok. Also ich ziehe einen Track als Referenz rein, öffne den Cubase Eq im Channel Strip und öffne einfach den Referenz Track in dem orangenen Kästchen , richtig? Das versuche ich dann ein bisschen anzugleichen. Auf dem stereo out Kanal

 

[Gooz]

Das sehe ich in den ersten beiden Beispielen auch genauso. Der erste Track hat viel weniger Bässe, aber mehr Mitten und Höhen. Je nach Wiedergabesystem, Hörumgebung und persönlicher Präferenz klingt das eine eben gefälliger als das andere. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass der erste Mix in moderater Lautstärke in lauten Umgebungen (Auto, Bar usw.) besser übersetzt als der "seidige".

Du findest also den ersten (den letzten auch) Mix ansich nicht schlechter als den zweiten? Nur anders?

 

[jet2]

Oh danke für die Demonstration!

Match eq in Cubase- heißt Man kann da tracks einfügen und bekommt die eq Kurve, oder wie meinst du das?

Könntest du kurz erkören wo ich das mache ?


Edit: ah, curve eq. Sehe ich jetzt erst.



Edit 2: @LM18

Ok. Also ich ziehe einen Track als Referenz rein, öffne den Cubase Eq im Channel Strip und öffne einfach den Referenz Track in dem orangenen Kästchen , richtig? Das versuche ich dann ein bisschen anzugleichen. Auf dem stereo out Kanal

nee, bei curve eq musst du referenz und vorlage extra in einem fenster laden und matchen.
aber es gibt ja auch noch andere matching eq's.
beispielsweise von ikm oder von izotope.

 

[tylerhb]

Du findest also den ersten (den letzten auch) Mix ansich nicht schlechter als den zweiten? Nur anders?

Ja, würde ich so sagen. Der zweite klingt sehr chillig oldschool nach "in den 90ern bekifft aus dem Sofa abhängen" und der erste etwas universeller und moderner, aber auch härter und schärfer.

 

[Gooz]

nee, bei curve eq musst du referenz und vorlage extra in einem fenster laden und matchen.
aber es gibt ja auch noch andere matching eq's.
beispielsweise von ikm oder von izotope.

Ah ok. Ich guck mir dann mal Tutorials dazu an. Noch keine Ahnung was es damit auf sich hat

 

[Gooz]

@LM18 @jet2
Gerade mal ein curve eq video angesehen.
Verrücktes Teil. Wenn man jetzt zb seinen Track zu Pink Noise matched - macht es dann nicht das gleiche wie Voxengo Teote?

Habe nämlich mit dem Gedanken gespielt das zu kaufen.

 

[jet2]

@LM18 @jet2
Gerade mal ein curve eq video angesehen.
Verrücktes Teil. Wenn man jetzt zb seinen Track zu Pink Noise matched - macht es dann nicht das gleiche wie Voxengo Teote?

Habe nämlich mit dem Gedanken gespielt das zu kaufen.

nein, teote ist viel komplexer...

btw. mit welcher daw arbeitest du?
es gibt bei den jsfx plugs auch einen kostenlosen match-eq.
die jsfx plugs kann man auch in anderen daw's als reaper benutzen.

 

[Gooz]

nein, teote ist viel komplexer...

Ok, dann vielleicht wie teote, wenn man nur den fx Regler nutzen würde?

Richtet sich das nicht nach Pink Noise?

@jet2 Cubase 11

Hat den voxengo eq

 

[Gooz]

Dann kannst du ja mal mit dem mitgelieferten "Curve-EQ" ein paar Match-EQs ausprobieren, dann siehst du die Frequenzbereiche im EQ die für dich relevant sein könnten.
Also rein als Studienobjekt und Lernmaterial.

Ich habe jetzt mal den funky-Track umequed auf wattiger.
Auch nur zu Demonstration, denn dem Style steht der ölige Sound eigentlich ganz gut...

Also hier das Original:

Anhang anzeigen 132013


Eqed auf weniger schrill etc.:
Anhang anzeigen 132012

Was hast du hier eigentlich mit dem EQ genau gemacht?


Match EQ ist ne krasse Sache. Kannte das echt nicht.
Aber ich schätze ihr würdet nicht empfehlen ganze Tracks die ansich gemixt sind durchzujagen, um einen professionellen Track näher zu kommen?