Mix-Voraussetzungen für ein gutes Mastering

JayT

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Hi,

Im aktuellen "recording magazin" Heft gibt es einen Artikel mit Tipps, was ein Mix erfüllen muss, dass dann auch ein gutes Mastering möglich ist.

Was mich richtig stutzig macht, ist folgende Aussage (sinngemäß):
"
Die Snare und die Bassdrum sollte man einen Tick lauter machen als normal, damit sie sich nach heftiger Dynamik-Bearbeitung noch behaupten können,
weil sie dadurch automatisch im Mix nach hinten wandern.
"

Ich habe genau damit in der Praxis immer wieder negative Erfahrungen gemacht.
Sobald irgendwas aus dem Mix "raussticht" bzw. unausgewogen ist, hat man im Mastering nur Stress damit. Dass eine Snare nach hinten wandert durch extreme Dynamikbearbeitung (speziell durch den Limiter) ist klar und auch immer der Fall.
Aber wenn die Snare von Anfang an zu laut ist, dann gehen doch die Dynamik-Tools im Mastering als erstes auf diese los, oder?

Wie seht ihr das?

lg. JayT.
 
High,

Nicht nachvollziehbar,dem Mastering Guy sagst du dann noch:

" Ich habe Bass & Snare Lauter gemacht,sorgst du bitte dafür,daß die
im Pegel wieder stimmen ,damit der Track richtig klingt...."

Wäre gerne dabei,wie der kuckt !

Je näher der Mix am gewünschten Endergebnis ( ist ja auch Geschmackssache )
desto besser lässt sich damit arbeiten.

Greetz RALVIEH
 
JayT schrieb:
Was mich richtig stutzig macht, ist folgende Aussage (sinngemäß):
"
Die Snare und die Bassdrum sollte man einen Tick lauter machen als normal,
damit sie sich nach heftiger Dynamik-Bearbeitung noch behaupten können,
weil sie dadurch automatisch im Mix nach hinten wandern.
"

Wie seht ihr das?


So pauschal als generellen Tip finde ich das seltsam... Klären sollte man, was hier mit "einen Tick lauter" gemeint ist! 6dB, 3dB oder 1dB? oder 0.5 dB? In gewissen Grenzen kann das Sinn machen, aber das würde ich von Fall zu Fall entscheiden....

Gruß

Florian
 
Hat vielleicht was mit dem Lautheitswahn zu tun?
Wenn die Drum und die Snare jetzt vorstechen,kann er die leiseren Signale lauter klingen lassen,ohne das die Drum jetzt nicht mehr passt,weil sie sonst zu leise wird.
Ob das eine gute Arbeitsweise ist und vorallem,woher soll der Kunde wissen um wieviel lauter der Mastering es denn nu haben möchte?

Keine Ahnung wie der Typ mastert,oder was er da benutzt,das seine Herangehensweise erklärt?
Vielleicht kann er es nicht anders?
Der verlangt nachher sicher noch die Drum und die Snarespur einzeln dazu und einen Mixdown ohne Snare und Drum,das er es selbst so einstellen kann wie er es gerne haben möchte?


Aber was solls,jedem das seine.
Macht der das denn Hobbymässig,für sich selbst,kommt man ja auf die unsinnigsten Sachen manchmal?
 
doch, das ist wirklich so. wir reden hier ja nicht über 3dB sondern 0.5-1dB. man kann das master dann meistens noch einen kleinen tick lauter machen ohne dass die direktheit verloren geht. am ende passen die verhältnisse dann wieder.

außerdem: lieber die BD/SD (BD wäre noch am wichtigsten) nen tick zu laut als zu leise. in den mix pressen kann mans mit dem multiband eigentllich immer, rausholen geht nicht wirklich. die meisten mixe haben zudem immer ein bassproblem, da ist die BD auf gleicher lauterstärke (oder nur wenig lauter) wie der bass ist & da gibts dann ein problem.
 
Jein.
100% davon bin ich dagegen, betreffend einem anderen Punkt, nicht überzeugt.
Beispiel: Hall und andere Effekte werden durch das Mastering viel deutlicher hörbar.
Es kann sein, dass es im Mix noch stimmig klingt, nach dem Mastering dann einen Tick zu laut wirkt. Jedenfalls habe ich (betreibe das aber nur als Hobby) die Erfahrung schön öfters gemacht.

Den Return vom Hall drehe ich gegen Ende der Mixing-Phase gerne mal ein paar DB zurück. Selbstverständlich korrigiere ich dann da und dort noch was nach, wenn mir die Auswirkung nicht gefällt (wenn ein Instrument zu trocken wird z.b.).

Umgekehrt könnte man auch argumentieren, dass ich zuviel Hall verwende und das Mastering mich nachtränglich darauf aufmerksam macht..... aber gut.....

Würde mich interessieren, ob es generell "Tipps und Tricks" für den Mix gibt (egal ob offiziell oder inoffiziell über das niemand redet aber jeder macht *G) oder ob diese Tricks eher Maßnahmen für fehlerhafte Mischungen sind.
 
PS.: Ich hoffe ich habe das nicht beim Lesen falsch verstanden.
Sonst: Sorry an das recording magazin
Danke auf jeden Fall für die interessanten Blickwinkel, die ihr hier schon in den bisherigen Antworten auzeigt.
 
ich gehe mal davon aus,daß mit "einen Tick" wohl die homöopathische Dosis gemeint ist, also z.B. 0,5 - max. 1,0 db, wie es schon @tonkutsche geschrieben hat. Das würde vielleicht in manchen Situationen Sinn machen,aber letztendlich sollten doch die Ohren entscheiden ob das passt oder nicht und obendrein ist das Geschmacksache auch noch. Ich glaube diesen Artikel auch gelesen zu haben, ist das nicht der wo man einen Mixdownload machen kann ?

Gruß
Lito
 
Dieser genannte "Tick" kann denk ich schon Sinn machen. Bei meinen Mastering Einstellungen werden meistens die Gitarren ein wenig lauter und ich muss die Snare dann noch anpassen. Schalte ich dann die Summenbearbeitung aus, erscheint die Snare ein wenig zu laut und mit Mastering passts dann. Aber grundsätzlich verfolgt mich dieses Problem schon von Anfang an - richtig kanns ja nicht sein, den Mastering Kompressor bei jedem Anschlag volle Breitseite in die Gain Reduction zu schicken. Ich meine, hier vor ein paar Monaten schon einen konstruktiven Thread zu dem Thema gelesen zu haben, müsste man mal suchen...
 
goldendawn schrieb:
... werden meistens die Gitarren ein wenig lauter...

Das ist auch eine logische Konsequenz von starker Dynamik-Bearbeitung im Mastering: Sustain-lastige Instrumente wie Flächen, verzerrte Rhythmusgitarren und auch Becken neigen dazu, im Mastering um einiges lauter zu werden.

Ich bezweifle, dass da -0.5dB im Mix ausreichen, um das auszugleichen.

Soll im Mix extra darauf geachtet werden, Flächen-ähnliche Sounds nur sehr leise und sparsam einzusetzen?

Speziell bei sehr lauten (kommerziellen) Rock-Mischungen ist mir z.B. auch aufgefallen, dass Becken besonders sparsam im Mix integriert werden. Oft gefühlsmässig sogar (für meinen Geschmack) einen Tick zu leise. Löst aber auf jeden Fall das Problem der beißenden Höhen.
 
jayt, ich glaube das problem ist, dass du deine mixe mit schon fertig gemasterten produktionen vergleichst/angleichst. die ungemasterten stücke haben aber ganz anders geklungen & ein guter mixingengineer weiss dass beim mastering der hall etwas stärker rauskommen kann oder die SD oder vox in den mix gedrückt werden. man will ja letztendlich einen kompakten & stimmigen sound haben der auf möglichst vielen anlagen gut klingt bzw. so klingt wie man sich das vorgestellt hat.
 
Ari, sag du mal was dazu.

und was würde Wolfgang dazu sagen?
 
es ist eigentlich ganz einfach. generell kann man sagen:

der mix soll so klingen, wie man ihn gerne haben möchte, inkl. verhältnisse der instrumente untereinander, eq, kompression etc.
 
wenn ich aber klingen möchte wie linking park oder beyonce, kann ich meinen mix nur mit dem master vergleichen, und das kann ich als referenz für meinen mix nicht hernehmen. das problem ist dann aber, dass die leute so mixen, dass es möglichst klingt wie das master und das bekommen sie dann nicht hin, weil wenns gehen würde, hätten sich die anderen das mastering ja sparen können & tom coyne setzt sicher nicht nur nen brickwall drauf...
 
Da ist was dran. Auch wenn man nicht direkt vergleicht, hat man doch die Hörgewohnheit, die von fertig gemasterten Songs stammt.

Hmmm.....

Hilft, um dem Ganzen näher zu kommen, ein (selbstverständlich dezenter und gut eingestellter) Kompressor während dem Mischen im Master-Bus.
Das "verdichtet" auf jeden Fall schon etwas und hilft vielleicht von vorn herein, die Pegelverhältnisse deutlicher herauszuarbeiten.

Ich habe mich bisher nicht drüber getraut, weil ich befürchte, dass ich den regelmässigen Check vom Summenkompressor vergessen (zu viel GR...) könnte.
 
Hallo!
Regelmäßig kommt es bei Tracks vor die ich gemastert habe, das der Kunde anschließend glaubt ich hätte da noch ne extra Portion Hall mit drauf gegeben - was definitiv nicht der Fall ist - den pumpt es doch häufig stärker mit hoch als vermutet.
Zu empfehlen ist, beim Mixdown seine Abhöre auch mal etwas lauter aufzuziehen und mal einen guten Limiter in der Summe etwas stärker mit drauf geben - da hat man schon mal n Eindruck wo es beim Mastering dann hingehen kann.
Grüße!
 
SirTruesound schrieb:
Hallo!
.Zu empfehlen ist, beim Mixdown seine Abhöre auch mal etwas lauter aufzuziehen und mal einen guten Limiter in der Summe etwas stärker mit drauf geben - da hat man schon mal n Eindruck wo es beim Mastering dann hingehen kann.
Grüße!



also ratest du als(Mastering engineer)

mit voll aufgedrehten limiter auf der summe noch mal gegenzumischen?
smil451e7a0d343bc.gif

http://en.wikipedia.org/wiki/Mastering_engineer
 
"So pauschal als generellen Tip finde ich das seltsam... Klären sollte
man, was hier mit "einen Tick lauter" gemeint ist! 6dB, 3dB oder 1dB?
oder 0.5 dB? In gewissen Grenzen kann das Sinn machen, aber das würde
ich von Fall zu Fall entscheiden...."

Sehe ich ganz genauso, lass euch nicht jeck machen, grad bei dem Thema wird ne Menge vom Stapel gelassen.
 
wenn man ein bisschen weiss, was der mastering-mensch seines vertrauens macht (hat ja auch jeder seine handschrift) kann man auch gezielter mischen. und ein erstes projekt wird sowieso nie perfekt oder sagen wir, ohne makel die man eigentlich gut hätte verhindern können.. das gehört dazu und die erfahrung machts irgendwann schon..
 
Macht schon Sinn so. Ist nicht unbedingt Lehrbuch-mässig, aber kann helfen bei maximaler Loudness mehr Definition zu erreichen. Ungewöhnlich ist nur, dass man sowas in einem deutschen Magazin liest. Der Deutsche hat ja gern was gegen so grenzwertige Patchwork-Lösungen, während die Amis bspw. mit so einem Vorgehen gar kein problem haben - hauptsache es klingt am Ende. Scheissegal wie die Plug-In Kette aussieht oder was irgendwo behelfsmässig rumgemurkst wurde. Aber hey ... hätte Scotty im Maschinenraum nicht immer improvisiert - die Enterprise wäre längst von den Klingonen zerballert worden.
smil451c7211b9e19.gif
 

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