Mischpult für Live-Radiobetrieb

[recordingisti]

Hallo,

wir habe ein Projekt wo wöchentlich 20-30Min Live Radioprogramm gesendet wird.
Wir setzen dabei auf das folgende Equipment:

- Focusrite 18i20 für Mikrofone (min. 8)+ Routing der Kopfhörer (min. 2)
- REAPER für Compressor / Limiter + spurenweise aufnehmen
- Mackie UC für die Bedienung von REAPER

Signale gehen zuerst in Focusrite dann in Reaper wo Compressor / Limiter gesetzt werden - die verbesserten Signale werden auf entsprechende DAW Ausgänge umgeleitet und in MIX Control auf den Hardware Codec umgeleitet, der dann in die USA sendet.

Diese ganze Workflow funktioniert zwar OK ist aber völlig intransparent also wenn ich mal - wegen Krankheit - es nicht machen könnte, wäre kaum jemand in der Lage mal eben schnell einzuspringen.

Wir überlegen uns daher ob wir eventuell mit einem Mischpult den ganzen Vorgang vereinfachen könnten.

I. Analoges Mischpult:

http://www.behringer.com/EN/Products/QX2442USB.aspx

Vorteile:
preiswert
Anbindung an DAW ist möglich

Nachteile:
kein Limiter
Kein DAW Controller
Flexibles Routing auf Kopfhörer ist nicht möglich.

Frage kann man Studiokopfhörer direkt an den Submix-Ausgänge (6,3 Klinke) anschließen? Es wäre ein Workaround ...

II.

Eine dgitale Alternative wäre der Behringer X32 Compact.

Vorteile:
DAW Controller statt Mackie UC
flexibles Routing ist wohl möglich
Limiter / Kontroller sind am Bord
gute Preamp-Quality
Direkte Aufnahme auf USB-Stick

Nachteil:
etwas teuer
Kein Kopfhörerausgang

Hat jemand eventuell einen Vorschlag oder weitere Aspekte, die wir bei diesem Thema berücksichtigen könnten?

Meine konkrete Frage bezieht sich darauf, wie ich Kopfhörer anschließe und wie ich die Ausgänge route. Brauche dazu das P16 monitoring System oder eventuell jeweils einen Kopfhörervorverstärker auf die Subgruppenausgänge?


Danke sehr für eure Hilfe.

Gr. I.

 

[Tobbes]

Nachteil:
etwas teuer
Kein Kopfhörerausgang

Wer Behringer als etwas teuer bezeichnet, also bitte. das ist unterstes preissegment.
Wie kommst du darauf, dass das Pult keine(n) kopfhörerausgang hat? das pult hat nämlich sogar 2! jeweils rechts und links einer in den Griffen.


was verstehst du unter flexiblem Routing auf den Kopfhörer?!

zur zeit gibt es alte digitalpulte von yamaha sehr günstig. also 01V, 01V96, 02R oder sonst was in der richtung. okay. wers mag, ich nicht.

was auch ein schönes Pult im unteren Preissegment ist, ist das QU-16 von Allen&Heath. Lässt sich gut bedienen und hat alles was ihr braucht, auch an board.

 

[recordingisti]

Danke sehr.

@ Preis, ich weiß auch... Billiger geht es bei einem sinnvollen Mischer nicht. Für meinen Freund ist es etwas teuer... was man Behringer natürlich nicht vorwerfen kann.
@ Kopfhörer Sorry ich habe nicht gesehen.
@ Routing: jeder soll unterschiedliche Quellen unterschiedliche laut hören können (unterschiedlichen Subgruppen-Outs auf unterschiedliche Kopfhörer)
@ A&H danke für den Vorschlag

[Bezüglich Kopfhörer-Routing wäre es eventuell eine Idee Jamhub Badroom anzuschließen.
Wir könnten dann 4-7 Mischer-Ausgänge in dem Kopfhörer Vorverstärker mischen. Es wäre wohl intuitiver als alles mit dem Behringer zu machen.]

- Kannst du eventuell die Vorverstäkerqualitöt von X32 mit der des QX2442USB vergleichen?
Ist es von der Tonqualität her eine Alternative?

- Wäre D. E. die Rackversion für unsere Zwecke eine Alternative?

So ein einfacher Mischer wäre ja - zusammen mit einem flexiblen Kopfhörerverstärker auch eine Alternative. Allein Limiter fehlt. Kompressor ist aber vorhanden, was die Spitzen wohl etwas zugeln würde.

Wir müssten wohl alles in der Software mischen, oder. Mangels Feder ist die Bedienung wohlt etwas weniger intuitiv. Auch als DAW-Kontroller funktioniert es nicht.


Gr. I.

 

[Tobbes]

Kannst du eventuell die Vorverstäkerqualitöt von X32 mit der des QX2442USB vergleichen?
Ist es von der Tonqualitöt her eine Alternative?

das X32 hat Preamps von midas, das xenyx irgendeine eigenentwicklung.

Wäre D. E. die Rackversion für unsere Zwecke eine Alternative?

vielleicht eher die producer variante? https://www.thomann.de/de/behringer_x_32_producer.htm

Allein Limiter fehlt. Kompressor ist aber vorhanden, was die Spitzen wohl etwas zugeln würde.

stimmt so nicht. meines wissens hast du beim x32 2 dynamikprozessoren pro kanal und kannst diese wählen. und wenn du halt 2 kompressoren hast, bastelst du dir aus einem eben einen limiter. notfalls ginge das immer noch über internes routing auf einen bus, den du dann limitierst.

 

[recordingisti]

Danke sehr für die ausführliche Antwort. Ich schaue mir den Producer an.

Gr. I.

(Ich hab noch zufällig gesehen, dass auch Presonus ein ziemlich günstiges Modell im Angebot hat:
https://www.thomann.de/de/presonus_studiolive_1602.htm. Von den Funktionen her ganz OK auch mit Limiter. Hat zwar keine Subgruppen was wegen der geplanten Jamhub eh nicht so tragisch wäre)

 

[echoRausch]

Was mir hier gar nicht klar ist, was das Ganze mit Radio zu tun hat...

Klingt so, als wolltest du wöchentlich Jam-Sessions live übertragen.

Finde ich völlig übertrieben, merkt doch keiner, ob du das 2 Stunden vorher aufzeichnest oder ob es tatsächlich live ist, ggf. kann man da die Anforderungen erheblich eindampfen.

Reaper macht dann auch nur Sinn, wenn man vorher aufzeichnet. Aber für eine Livesendung Multikanal mitschneiden? Ist doch Quatsch. Nützt dir dann eh nix mehr, wenn du schon auf Sendung warst.

Über Reaper Kompression und Limiter für Radiobetrieb zu stellen ist ganz großer Blödsinn. Da gibts bessere, (billigere) und übersichtlichere Anwendungen speziell dafür.

 

[recordingisti]

Hi,

klar ist es Blödsinn. Ich suche ja deshalb nach Alternativen.

Die Teilnehmer haben
1. keine Zeit
2. Sie müssen die Telefonfragen live beantworten. Aufnahmen sind daher nicht möglich.

Ziel ist diese 20-30Min Live-Gespräche so weit zu vereinfachen,
1. dass die Bedienung ohne große Einarbeitung möglich ist

außerdem ist es wichtig, dass

2. das Ganze nicht mehr also 1500,- kostet.
3. keine der Teilnehmer sollte die eigene Stimme hören, weil es die Übersetzung stört.
4. Optimalerweise (optional) unterstützt der Pult den Mackie Protocol, damit das Gerät vielseitiger eingesetzt werden kann.

Gr. I.

 

[echoRausch]

Hmm, beginne langsam zu verstehen... Klar wäre da wohl ein Digipult eine Vereinfachung. Bei dem Budget haste nicht viel Auswahl...

Man könnte auch einen gebrauchten Yamaha 02R kaufen. Da bekommt man mit Glück für vielleicht 500-700 Ocken recht viel Leistung.

 

[recordingisti]

Über Yamahas lese ich im Allgemeinen wenig gutes. Im vergleich zu aktuellen Geräten.

https://recording.de/Community/Foru...bie_Kaufberatung/125811/Post_1249814.html#P_3

Ich würde aktuell - aus preislichen Gründen - entweder zum Presonus neigen oder zum QX2442USB
Wegen da wir im Kopfhörerverstärker "mischen" würden reicht uns Limiter / Kompressor - für die Sendung - aus. Effekte brauchen wir nicht.

Das QX2442USB hat - im Vergleich zu dem Presonus - den Vorteil, dass es USB hat. Ich schlage mich ungern mit FW herum. Es hat außerdem Subgroups was der Presonus nicht hat. Ich denke. Subgroups machen die Bedienung etwas intuitiver. Dies ist allerdings nur so ein "nice-to-have" feature.

Gr. I.

 

[echoRausch]

Also beim kurzen Überfliegen und aus eigener Erfahrung weiß ich jetzt nicht, was du da meinst.

Die Yamahas sind von der Bedienung an sich recht ok, vor allem geht es auch relativ schnell. Wer schon mal eine Roland VM-7200 bedient hat, weiß, was ich meine.

Und für 1500 EUR Budget kann man nun mal keine Wunderdinge erwarten. Irgendwelche Rundfunk-Sendenormen kannst du damit eh nicht erfüllen.

 

[AndiPaulo]

Tonqualitöt

Sehr schönes Wort, muss ich mir merken!

SCNR

 

[recordingisti]

Tonqualitöt

Sehr schönes Wort, muss ich mir merken!

SCNR

man(n), dein Humor ist echt unschlagbar...

(korrigiert)

 

[echoRausch]

5 Sterne AI Urlaub zum Jugendherbergspreis geht nun mal auch nicht.

Da bin ich raus...

 

[Tobbes]

vor allem geht es auch relativ schnell. Wer schon mal eine Roland VM-7200 bedient hat, weiß, was ich meine.

wer schon mal das qu, ilive, VI oder SI bedient hat, weiß, was ich meine. yamaha ist eine reine katastrophe was workflow angeht, besonders dann, wenn man nicht regelmäßig damit arbeitet

 

[recordingisti]

Hi,

ein kurzes Feedback.

Alles in Allem schien uns ein Presonus USB Interface + Kopfhörermischer die beste Option zu sein:

https://www.thomann.de/de/presonus_audiobox_1818vsl.htm
https://www.thomann.de/gb/jamhub_tourbus.htm

- Eine ziemlich mobile Lösung
- Kompressor und Limiter sind am Interface am Bord
- individuelle Kophörer-Mischung Bis zu sieben Teilnehmern
- bei Bedarf auch 96Khz/24bit Aufzeichnung

Ca. € 1000,- ingesamt.

Pegelanpassung während des Gespräches erfolgt mit dem JamHub.

Die Direkt-Out Ausgänge der interfaces können direkt an dem Line-Eingang des Kopfhörermischers angeschlossen werden.

Eigentlich würde uns nur der Kopfhörermischer ausreichen. Der Teil hat aber weder Kompressor noch Limiter, was aber doch sinnvoll wäre. Nur deshalb bräuchten wir das Interface ... (Bzw. natürlich auch wegen der Aufnahme am PC.)

Eine Frage:

Der JamHub hat in dieser Version nur Kopfhörerausgang am Bord.
Kann man dies direkt an einem Line-Eingang anschliessen?
Ich denke ja, angenommen, dass die Lautstärke ziemlich heruntergeregelt wird, muss es nicht unbedingt verzerrt sein, oder?

Gr. I.

 

[Tobbes]

naja, der line eingang hat zwar, wie der kopfhörerausgang, nen "stereo"-Klinkenstecker, unterscheidet sich dabei dann aber darin, dass der Kopfhörerausgang unsymmetrisch Signal L und Signal R ausgibt, der Line-Eingang dagegen aber symmetrisch ist und somit nur eins der beiden Signale kann. Ggf. kann es zu Phasenauslöschungen führen. Verwendest du ein unsymmetrisches Kabel (Mono-Kabel), sollte dies aber funktionieren. Zerrt es am Line Eingang, Lautstärke am Jamhub runterdrehen.

diese lösung ist allerdings halt nicht sonderlich schön und macht es doch wieder recht kompliziert, wenn du mich fragst.

n Digipult ist halt schon die elegantere lösung und kann auch für andere dinge noch genutzt werden. das mal nicht vergessen

 

[Instrumentenfreak]

Hm... ich halte das kleine Presonus Studiolive 16.0.2 für die preiswerteste Lösung. Bedienung geht nach einmaliger Einstellung sehr zügig und man kann auch nicht viel falsch machen - hat dabei aber trotzdem sehr viele Möglichkeiten. (bis zu 4 mono Kopfhörermischungen möglich, oder 2 stereo Kopfhörermischungen ... natürlich zusätzlich zum Main-Out)

Zweitgünstigste Lösung wäre das Behringer x32 Producer. Das hat nebenbei noch den Vorteil der Motorfader und, dass es noch mehr Möglichkeiten bietet als das Presonus. (bis zu 6 mono- Bzw 3 stereo-Kopfhörermischungen). Das Behringer kannst du durch Stageboxen erweitern und hast dann quasi die gleiche Kanalanzahl wie beim großen Pult, das geht beim Presonus nicht.

Mehr für's Geld wirst Du wahrscheinlich nirgends bekommen.

Experimentierlösungen ala Audiointerface mit Software, JamHub und Co halte ich für unsinnig.

 

[recordingisti]

Danke sehr.

Bezüglich Kopfhörermischungen meint ihr es an Pulten mit Subgruppe Outs?

Weder Presonus noch Behringer haben ja mehr Kophörerausgänge als 2. Um Kopfhörer an den Subs anzuschließen bräuchte ich Kopfhörerverstärker, oder?

Wenn ich dann beim Presonus eventuell 6 Monomischungen erstellen möchte, welchen preiswerten Verstärker könntet ihr mir empfehlen?

@ Instrumentenfreak
Warum hältst du diesen Jamhub für Experimentallösung. Es ist ja for solche Zwecke vorgesehen...

Damit kannst du sieben Teilnehmer aufzeichnen und mit Stereo-Mischungen versogen. Allein was - am Bord - fehlt ist Limiter / Kompressor, was halt die Folge hätte, dass wir etwas leiser senden müssen.
Mit dem 16Ch Tracker (https://www.thomann.de/de/jamhub_tracker_mt16.htm) kann ich noch 16 Spuren 96Khz / 24 bit aufzeichnen. Der Recorder hat noch Analog AUX Out, könnte also direkt am Codec angeschlossen werden.

Mischer + Recorder würden uns ca. € 940,- kosten und würde hal ohne PC funtionieren, was einige Fehlerquellen eliminieren könnte.

Ich sehe keine Probleme mit dem Gerät?

Wir brauchen den Mischer nur für diese Livesendungen. wir haben unser Focusrite-Interface + Mackie Controller für sonstige Zwecke.

Wo sieht ihr mögliche Probleme?

Gr. I.

 

[Instrumentenfreak]

Die Kopfhörerausgänge an Mischpulten sind nicht für Monitoring der Musiker gedacht. Sowas macht man mit den Aux-Wegen. Ja, da werden noch Kopfhörerverstärker nötig.

Subgruppen sind theoretisch auch nicht dafür gedacht, sondern um z.B. eine bestimmte Instrumentengruppe zusammenzufassen und insgesamt leiser machen zu können ohne alle einzelnen Fader dafür bewegen zu müssen.

Jamhub + Recorder --> kein Kompressor + dünne Miniklinken-Kabel + symmetrisch/unsymmetrische Verkabelung. Wozu aufzeichnen wenns live gesendet wird?

Jamhub + Audiointerface --> wenn es latenzfrei möglich ist, okay. Aber das gibt Kabelsalat.
(7 xlr in --> 7 direct out --> Inputs Jamhub)

Wollt ihr live senden? Oder sendet ihr eine Aufzeichnung? Wird die bearbeitet, oder ist dafür keine Zeit?

Digitalmischpult = Mikros rein, Sound einstellen, Kopfhörer einstellen, Preset abspeichern, fertig.
Bei Beginn jeder Sendung einfach Preset laden und Fader hochziehen, fertig.

 

[recordingisti]

Danke.

Eine Möglichkeit wäre unser Presonus Monitor Controller V2 einzusetzen. Der kann drei Quellen auf vier Kopfhörer "switchen". Es wäre eventuell genug.

Die drei Quellen könnten dann drei Subs des Digitalmischers sein.

Die Summe könnten wir dann mit unserem Roland WAV Recorder aufzeichnen. bei Livesendungen reicht eine normale Aufnahme aus.

So würde es mit den vorhandenen Komponenten weniger kosten als JamHub + Interface + Recorder zusammen.

Nachteil: Nicht alle Teilnehmer hätte abs. individuelle Mischungen, was noch zu verkraften ist.

Danke sonst für die Inputs. das Zeug ist so komplex. Ich war etwas überfordert...
Wir nähern uns langsam zur Lösung.

Gr. I.