Meinungen | Sollte ich daraus etwas machen?

[Sonderfrisson]

Guten Tach zusammen,

ich habe vor einiger Zeit versucht, in Ableton irgendwie mit Synths und Percussions einen gewissen "out-of-this-world"-Vibe zu treffen. Inspiriert hatte mich eine Film-Szene aus der Netflix-Produktion namens "Annihilation". Da gibt es eine Szene, in der das Lied "Moderat - The Mark" gespielt wird, als der Protagonist Kontakt mit einer außerirdischen Lebensform herstellt, und es hat mich direkt weggeblasen.

Hier das, was ich bereits habe:



Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob das so richtig ankommt und ob das Potential hat (Habe mir den Loop einfach schon zu oft angehört) Mir ging es auch vorerst um die Stimmung und weniger um das Arrangement.

Denkt ihr, daraus könnte man ein Lied machen, oder bleibt das eher ein "nettes Experiment"?
Eventuell habt ihr ja selbst Ideen, wie man das ganze ein Level weiterbringen könnte

Mfg. Justin | Sonderfrisson

 

[Cruba]

Tja... Das muss man im Endeffekt immer selbst wissen. Für mich wäre es einer meiner "Ansätze", die ich als "Experiment" lösche, aber die Erfahrungen, die ich wärend des Schaffensprozesses mitgenommen hab', natürlich unterbewußt abspeicher.

Also nicht bös' sein, aber das was ich da höre, habe ich ein halbes Jahr Tag für Tag lelöscht bis ich dann für meinen 09. Song einen richtigen Ansatz hatte.

Ich weiss nicht, wie es bei Dir ist, aber wenn ich einen vernünftigen Ansatz habe, dann kommt eigentlich innerhalb von 1-2 Stunden zum Vorschein, ob es ein ungeliebtes "nettes" Loop bleiben würde, oder sich gleich ein Song daraus entwickelt.

Die innere Stimme sagt mir dann "kopier das noch 3 mal und leg Streicher drunter... moment! wenn ich jetzt schon die Bassdrum bringe, könnte ich mit dem Bass einen Takt früher anfangen... ach die Streicher, die kommen weiter hinten nochmal ne Oktave höher". Wie gesagt, so ist das bei mir, weswegen ich auch keine Loops und Experimente auf der Festplatte verstauben lasse, sondern kosequent lösche.

Hattest Du schon mein Experiment gelesen? Wenn nicht, vielleicht kannst Du ja irgendeinen "Schlüsselsatz" aufschnappen, der Dich weiterbringt. Der 2. Post geht momentan noch von unten nach oben, weil ich den neusten Status immer oben haben wollte. Musst also den 2. Post von unten nach oben lesen.

https://recording.de/threads/experiment-in-einer-woche-blockade-durchbrechen.182426/

 

[Sonderfrisson]

Hallo @Cruba ,

danke für deine Rückmeldung! Da ich noch ein relativer Neuling bin im "Musik machen", habe ich da noch keinen eingearbeiteten Workflow oder eine Verlässliche Herangehensweise, deshalb kann ich das auch nicht so gut abschätzen und tue mir noch sehr schwer, aus einem Loop dann einen fertigen Track zu machen. Manchmal – wie auch in diesem Beispiel – gefällt mir ein Loop sehr, aber ich höre ihn so lange, dass ich nicht mehr einschätzen kann, ob ich ihn nur als Loop mag, oder ob er auch Potential für einen Track hätte.

Deinen Beitrag hatte ich die Woche schon durchgelesen, nachdem du ihn mir bei einem anderen Thread verlinkt hattest Einige Sachen haben mich überfordert, andere waren auch recht interessant für mich. Leider bin ich kein Ordnungsmensch und hätte zu sehr Angst, Dinge auszumisten oder nicht genutzte Loops zu löschen ^^

Manche Dinge lösche ich tatsächlich auch direkt... manchmal auch nach Stunden Arbeit, aber dieser Loop ist schon seit Wochen nicht von mir gelöscht worden, da ich mich nicht davon trennen kann. Vllt. ist das ja schon Zeichen genug

Mfg. Justin | Sonderfrisson

 

[AndiPaulo]

Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob das so richtig ankommt und ob das Potential hat

Als Intro isses prima, aber das eigentliche Stück fehlt noch.

 

[Cruba]

Hallo @Cruba ,

danke für deine Rückmeldung! Da ich noch ein relativer Neuling bin im "Musik machen", habe ich da noch keinen eingearbeiteten Workflow oder eine Verlässliche Herangehensweise, deshalb kann ich das auch nicht so gut abschätzen und tue mir noch sehr schwer, aus einem Loop dann einen fertigen Track zu machen. Manchmal – wie auch in diesem Beispiel – gefällt mir ein Loop sehr, aber ich höre ihn so lange, dass ich nicht mehr einschätzen kann, ob ich ihn nur als Loop mag, oder ob er auch Potential für einen Track hätte.

Deinen Beitrag hatte ich die Woche schon durchgelesen, nachdem du ihn mir bei einem anderen Thread verlinkt hattest Einige Sachen haben mich überfordert, andere waren auch recht interessant für mich. Leider bin ich kein Ordnungsmensch und hätte zu sehr Angst, Dinge auszumisten oder nicht genutzte Loops zu löschen ^^

Manche Dinge lösche ich tatsächlich auch direkt... manchmal auch nach Stunden Arbeit, aber dieser Loop ist schon seit Wochen nicht von mir gelöscht worden, da ich mich nicht davon trennen kann. Vllt. ist das ja schon Zeichen genug

Mfg. Justin | Sonderfrisson

Oki, dann warst das doch du. Das Problem an Loops ist, dass man nicht in's arrangieren kommt. Kein Singer/Songwriter würde ein Riff oder eine Hook 100 Mal hintereinander spielen. Er muss gleich schaun, wie's weiter geht. Um's zu verdeutlichen:

Songwriting: Start | ----- Arrangement -----> Endergebnis
Loopwriting: kein Start | >----- Loop -----< | kein Ende

Philosophisch formuliert, drückt das "Nichts" von beiden Seiten auf das Loop. Die Idee (das Loop) kann sich nicht zu den beiden Seiten "Start" und "Ende" hin ausbreiten oder entwickeln. Es stellt eine in sich funktionierende Einheit dar, welche aber theoretisch so abgekapselt sein muss.

Da kommen wir dann auch zu dem Punkt, an dem man sich fragen kann, warum ich für meinen 09. Song über ca. Ansätze (halbe Jahr, jeden Tag ca. einen) gelöscht habe. Weil ich halt nicht irgendwo beginne sondern am Anfang. Verbunden mit meiner Herangehensweise, dass ich ein sehr detailliertes Bild oder eine sehr detaillierte Geschichte als Vorlage im Kopf habe, weiss ich halt schon nach 1-2 Minuten, ob es Müll ist oder nicht.

 

[Sonderfrisson]

Oki, dann warst das doch du. Das Problem an Loops ist, dass man nicht in's arrangieren kommt. Kein Singer/Songwriter würde ein Riff 50 Mal hintereinander spielen. Er muss gleich schaun, wie's weiter geht. Um's zu verdeutlichen:

Das hat mich jetzt sehr zum nachdenken gebracht. Bisher habe ich eher drauf los musiziert, was ja jetzt nicht per se falsch sein muss, aber mit einem richtigen Konzept oder Sound im Kopf bin ich noch nie drangegangen. Das sähe mir sogar eigentlich ähnlicher.

Danke dir

Philosophisch formuliert drückt das Nichts von beiden Seiten auf das Loop

Diesen Druck spüre ich sehr deutlich bei meinen kläglichen Versuchen, ein Arrangement aus meinen Loops zu ziehen.

 

[Kosaken-Kaffee]

Für mich stellt sich dieser Entwurf erstmal so dar, das er eine Reihe von Sounds ist, die aneinander gefügt worden sind. Zu welchem Zweck? Wo willst du hin mit der Nummer?

 

[Cruba]

Für mich stellt sich dieser Entwurf erstmal so dar, das er eine Reihe von Sounds ist, die aneinander gefügt worden sind. Zu welchem Zweck? Wo willst du hin mit der Nummer?

Das ist ja das was ich meine. Ich hab' früher einen Bass gemacht auf 2 Bars, dann weitere Instrumente dazu gepackt, dann nen schicken Streicher und fertig war das 2 Bar Loop, das von nirgendwoher kommt und nirgendwohin geht.

Bisher habe ich eher drauf los musiziert, was ja jetzt nicht per se falsch sein muss, aber mit einem richtigen Konzept oder Sound im Kopf bin ich noch nie drangegangen.

Das "kann" funktionieren, nur muss halt das Konzept des Drauflosmusizierens stimmig sein und vor allem Dir liegen. Also ich hab' schon immer ein Thema gehabt, wenn ich Musik gemacht hab.

Mach einen Song nur mit der 808, schaffe ich es 12 Streicherspuren mit unterschiedlichen Melodien zu komponieren, schaffe ich es noch brutaler wie Joey Beltram zu klingen... Lauter son Zeug.

Ich war vor ein paar Tagen völlig fasziniert, wie Genesis es schaffen, von A nach B zu kommen, weil von A aus B absolut nicht absehbar ist. Das funktioniert aber nur, weil die B schon in der Hinterhand haben.

Hör Dir mal das an, ist wie immer vorgespult...

Wenn man das hört...


kommt man nie im Leben darauf was kurze Zeit später hier passiert


Das kommt daher, weil auf B hingearbeitet wird, A also B sozusagen schon inne hat.

Vielleicht noch als Tip: Bevor ich einen Song anfange höre ich viel andere Musik und schnappe Ideen auf. Im 2. Video haste diese hohe da-da-da-da Offbeat Orgel. Dieses Element werde ich z. B. in meinem 10. Song verwursten und auch insgesamt diese "brachiale" Abschlußsequenz mit all ihrer oppulenten Fülle und Dramatik als ungefähre Schablone nehmen.

 

[TheMarkus]

Im Grunde hast du außer dem einen Chord noch gar nichts, was den Song in irgendeiner Weise charak-terisiert, das kann in alle möglichen Richtungen gehen.

Mir scheint, du hast DEINEN Sound/Stil noch gar nicht gefunden, sondern bist noch in der "ich dreh mal hier und drück mal da"-Phase....

Du forderst Feedback ein, was noch lange nicht überhaupt feedback"würdig" ist in meinen Ohren, nicht weil es so schlecht ist, sondern weil noch 80% fehlen...

Ich schließe das auch ein Stück weit, weil ich diese Phase hatte, es blieben Loops und es wurde nichts draus..

Es hat dann aber eines Tages von alleine klick gemacht und plötzlich konnte ich aus Einzelteilen was songähnliches bauen.... Es hat wohl von alleine gegärt inndendrin irgendwie....

In meinen Augen sollte es dein Ziel sein, dich richtig an eine Sache ranzusetzen und zu machen und zu tun, dass man am Ende ein Demo hat, was man zeigen kann....