Mein erstes Streichquartett - Synful-Test

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Hi,

ich habe mir die Demo vom Synful Orchestra heruntergeladen, weil ich auf der Suche nach Streichersounds war, die ein kleines knackiges Streicherquartett in der Art von "Eleanor Rigby" simulieren können. Ich denke, Synful kommt dem recht nahe. Die unten verlinkte [g=114]MP3[/g]-Datei klingt nach musikalischen Gesichtspunkten noch recht statisch und unschön, aber es geht zumindest für mich in die richtige Richtung.

Als Test für Synful habe ich einfach eine [g=32]Midi[/g]-Datei von Zappas "Peaches en Regalia" aus dem Netz geladen, die Melodien extrahiert, die Ensemble-Spuren auf verschiedene [g=32]Midi[/g]-Kanäle verteilt und noch Begleitspuren von Hand hinzugefügt. Das klang schon teilweise ganz nett, aber damit Synful seine Qualitäten auspielen kann, musste ich die Dateien heftig editieren oder dann doch noch einspielen. Das Endergebnis kann ich leider noch nicht präsentieren, sondern nur die Vor-Vor-Version. Ich hoffe, mit der endgültigen Version einen Grad an Realismus zu erreichen, dass Laien das synthetische Streichquartett nicht mehr von einem echten unterscheiden können. Wenn das möglich ist, dann hat die Demo-Version von Synful micht überzeugt und ich werde den doch etwas überteuerten Preis bezahlen.

Was mich vorerst interessiert: Klingen die Streicher (unabhängig davon, dass sie teilweise auf einem hart quantisierten und völlig undynamisch produzierten [g=32]Midi[/g]-File basieren) glaubhaft? Die editierte Version werde ich in einigen Tagen nachliefern.

Hier der Link:"Peaches en Regalia"

Ach ja, zum Ende hin klingt es etwas schräg. Das liegt daran, dass im Original die Melodie und die Begleitstimmen von Instrumenten gespielt werden, die sich nicht so sehr beissen, wenn es um Dissonanzen geht. Streichinstrumente reagieren da empfindlicher, wegen der ausgeprägten Obertöne. Die Dissonanzen werden in der endgültigen Version natürlich nicht mehr vorkommen.
 
Hi thaukelt,

ein String-Ensemble oh schöne.
Das ausgewählte Zappa-Stuck find ich nicht so passend.
Naja ohne gemeckere fühl ich mich nicht wohl.

Die Triolen und Tonleitern-Ups klingen nicht schlecht, Staccato kommt auch gut rüber.
Die Arpeggios sind auch sauber, was mies ist sind die Sounds mit langem Sustain "hold".

Die Dissonanzen sind geil :D

Bei Sustain-Phasen sind "[g=51]tremolo[/g]" Effekte bei Streichern typisch. Auch wenn diese marginal sind, "schwebt" doch der Sound und lebt. Ein String-Ensemble besteht aus einigen Instrumenten, die einzeln gesehen, nicht 100% gestimmt sind. Dies würd ich beachten und dem entsprechend einsetzen.

Was der [g=108]Hall[/g] betrifft, hoffentlich kein künstlicher, der wirkt gut.

Was auch gute Streicher ausmacht, ist die Akzentuierung der Klänge, der Anschlag "das anstreichen" und die Timing-Geschichten.
So ein [g=32]MIDI[/g]-File ist vielleicht zu "korrekt" und nicht unbedingt "objetiv" genug.
Ich würde zusätzliche klassische Kompsitionen hinzunehmen (naja auch [g=32]MIDI[/g]).

Da mich dies auch interessiert, hab ich "Peters Siedlaceck" Orchestra gekauft. Tolle Sounds und ein grosses "Aha" sind mir daher gekommen.
Künstliche Streicher in Musik einzubauen ist eine grosse Kunst! Die Sounds auf diesen CDs sind z.T. für [g=85]Layer[/g]-Technik gedacht, sprich man muss sowieso sein Soundset selber "basteln", dazu kommt noch die "Art" zu orchestrieren und .... u.s.w.

Also poste noch ein paar Bsp. vielleicht wird das Urteil danach objektiver.
 
Hi Antares,

ich habe auch die Siedlacek-Library und noch das Edirol-Orchestra. Die sind für kleine Streicherensembles aber völlig ungeeignet. Synful ist ja keine Sample-Library, sondern eine Art "Syntheziser". Das Zappa-Stück mag für so einen Test nicht passend sein, aber es hat halt alle Elemente, die mir für meinen Test wichtig waren. Schnelle Läufe, lang angehaltene Noten, interessante Legatos usw.

Was der [g=108]Hall[/g] betrifft, hoffentlich kein künstlicher, der wirkt gut.

Der [g=108]Hall[/g] ist genauso künstlich wie die Streicher. Den habe ich mit SIR gemacht.

Also poste noch ein paar Bsp. vielleicht wird das Urteil danach objektiver.

Ich habe in einem anderen Thread noch ein anderes Beispiel gepostet: Klickediklick
 
Hi thaukelt,

ach das ist dieser Synthie der Streicher simuliert (hab dies aus Keyboard oder Keys gelesen).

Dein "Klickediklick" ... klingt deutlich besser! Jepp
 
antares schrieb:
Hi thaukelt,

ach das ist dieser Synthie der Streicher simuliert (hab dies aus Keyboard oder Keys gelesen).

Dein "Klickediklick" ... klingt deutlich besser! Jepp

Das Ding ist teuer. Eigentlich zu teuer. Darum teste ich es ja so ausführlich. So viel Geld legt man nicht für ein "One Trick Pony" auf den Tisch.
 
Hi,

ich bin auch noch auf der Suche nach wirklich guten Solo-Instrumenten und dabei auch über das Synful gestolpert, danach über den Preis :D
Ich höre mir heute mittag mal Deine Aufnahme an und bin schon gespannt.

Gruß Rainer
 
Hi thaukelt,

ich habe mir erst das Stück aus deinem Link mit mehreren Instrumenten(auch [g=149]Snare[/g], Gitarre) angehört.

Die Streicher hören sich dort sehr undynamisch an. Stechen eindeutig statisch aus dem Stück hervor.

Jetzt zu dem Stück aus diesem Link, mal sehen…

Am Anfang sticht die Violine eigentlich positiv hervor, hat mangels [g=49]vibrato[/g] einen eindeutig folkloristischen Stil. Die tieferen Instrumente kann ich hier nicht so gut beurteilen, hören sich aber so ähnlich wie in dem anderen Stück an.

Der Einsatz der hohen Stimme ab 0:19 hört sich sehr interessant an, weil da, während der Ton eigentlich gehalten wird, so ein Bogenstrich o.ä. dabei ist, das geht so los :c=laaaaaalalala d e f …. Dieses kurze „lalala“ meine ich. Hm, weder Bogenkratzen noch richtiger Wechsel Auf-/Abstrich, aber „natürlich“:D

Davor erscheint es mir schon so, als ob der Synth willkürlich etwas den Bogen kratzen oder hüpfen lässt. Hört sich noch echter nach Folklore an :D

Kurze Noten, Vorschläge kommen gut, Arpeggien und tremoli auch gut. Also insbesondere die ÜBERGÄNGE zwischen den Noten. Da ist also genau das Riesenproblem beim Sampling ziemlich gut gelöst worden.

Bei längerem Hören hört sich das Stück aber synthetisch an. Das liegt sehr stark an den langen Noten, die einfach völlig statisch sind. Und wie antares schon schrieb, beim Zusammenspiel mehrerer Instrumente dürfen die Intervalle nicht so klinisch rein sein wie hier. Gibt das Programm denn keine Spielhilfe wie Crescendo / decrescendo oder [g=49]Vibrato[/g] durch Betätigen des Modulationsrades oder ähnliches???? Wenn nicht, ist das gerade für einen Synthesizer schwach.

Auch erscheinen die recht guten Stellen, wenn man genau hinhört, zwar gut, aber nicht so dynamisch und vielfältig in der Spielweise wie echte Soloisten. Aber im Vergleich zur Sampling-Technik wiederum können sie überzeugen. Man muss sich einfach vor Augen halten, dass Soloinstrumente von jeher das Sorgenkind der Samplingtechnik waren und auch mit virtuellen Instrumenten nicht wirklich real darstellbar sind. Selbst die Solo-Strings der VSL, die über 400,- EUR kosten, erfüllen den Realitätsanspruch nicht wirklich zufrieden stellend, wenn auch recht gut. Bei synful gibt’s neben Streichern ja auch noch Holz- und Blechbläser, glaube ich.

Btw, inwieweit kannst Du denn beim Einspielen / Pogrammieren Einfluss auf die Klangerzeugung nehmen? Gibt es irgendwelche Parameter oder Spiehilfen, so dass man ein pizzicato da kriegt, wo man es will, oder eine sordino-Passage oder eben eine mehr klassische oder folkloristische Spielweise oder wenigstens [g=49]vibrato[/g] in gewünschter Stärke und gewünschtem Verlauf?

Gruß Rainer
 
hab gerade auf der Homepage von synful gesehen: natural [g=49]vibrato[/g] with mod-wheel. scheint ja zu gehen. und mit dem pitch soll auch was machbar sein. Da muss man wohl viel mit experimentieren, scheint jedenfalls noch mehr drin zu sein.

Gruß Rainer
 

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