matschiger Rock-Sound

amErik

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Hallo

da man mir so hilfreiche antworten geschrieben hat, gibts vielleicht noch eine Sache bei der jemanden was einfällt:

Bei Rockbands immerwieder das selbe Problem:

leise klingt alles schön, ausgeglichen, differenziert und zufreidenstellend nach erfolgreichem soundcheck!

wird die band in einem refrain oder gegen ende des konzerts
lauter, geben die Overheads nur noch kreischende hohe frequenzen von sich, e- gitarren (wenn 2) sind kaum noch zu trennen

... und ich beinem technikpult denke daran, dass ich während des soundchecks versucht habe, genau um das zu verhindern, frequenzen mit semi-parametrischen mitten und eq halbwegs zu trennen. nur leider vergeblich....

liegts am raum, meiner herangehensweise oder einfach nur an der bühnenlautstärke?
 
Hm, das klingt aber jetzt schon schlimm, was du da schreibst...

- Bei den Overheads etwas den [g=105]Gain[/g] raus und leiser machen. In kleineren Locations ist es eher Wasser in den Main getragen mit den OHs.

- Gitarren: Ich trenne hier nicht unbedingt großartig per EQ, sondern per Pan-Regler. Einer links, einer rechts und das gröbste ist erledigt.

Ansonsten ist's ja ähnlich wie beim Mixdown: Jedes Instrument bekommt ein Hauptspektrum und wird damit aufgeräumt.
 
- Gitarren: Ich trenne hier nicht unbedingt großartig per EQ, sondern per Pan-Regler. Einer links, einer rechts und das gröbste ist erledigt.

das ist aber in einer großen location nicht so wirklich praktisch ;-)
 
@kickback:
Da geb ich dir voll und ganz recht! Habe noch nie einen Gig gemischt, bei dem für mehr als 500 Leute Platz war.

Und wenn solche Probleme auftreten, dann geh ich einfach mal davon aus, dass der Threadsteller nicht ein Open-Air für 50.000 Fans mischt... ;-)
 
guter tipp! Danke

deer club fasst auch etwa 500 Personen, sprich ca 10mx25m!
aber da schmal, geht noch was mit pan!

welche frequenzen stören bei (zu-)sehr lauten e- gitarren?
 
Da musst du einfach beim Soundcheck mal durchsweepen. Is ja schließlich bei jeder [g=422]Gitarre[/g]-[g=182]Amp[/g]-Kombination anders.

Mal so übern Daumen für verzerrte Klampfen:
- Bis 250 Hz sind die Bässe, wenn's wummert, dann mal bei 80-100 Hz etwas runterregeln. Low-Cut is imho sowieso Pflicht!

- 300 - 600 Hz etwas nasaler, holziger Klang

- 800 - 1200 Hz Mitten-Zeug halt ;-) Das nehmen die ganz harten immer raus (scoop). Da musste einfach mal testen.

- um die 3 kHz is dann die typische Säge (hier kann's extrem nerven, wenn es lauter wird, weil unser Gehör da ziemlich empfindlich ist)

- bei 4 - 6 kHz sind "singendere" Höhen

Bevor ich jetzt nen Einlauf bekomm:
ES GIBT KEIN PATENTREZEPT HIER!!!
 
Und wenn solche Probleme auftreten, dann geh ich einfach mal davon aus, dass der Threadsteller nicht ein Open-Air für 50.000 Fans mischt...

punkt für dich :-D
 
Servus!

Ich mische ab und zu eine der Bands meiner Frau: 2 Gitarren, Synth, [g=118]Bass[/g], Schlagzeug, Gesang.
Drei der Musiker sind Profis. Sie spielen meist Gigs für 500 bis 700 Besucher. Meine Erfahungen mit matschigem oder mulmenden Sound:

1. Ein Großteil der Probleme beseitigen die Musiker durch geschicktes Arrangement und Sound-Setup (ist bei Profis einfach leichter)

2. Für den Soundcheck ist oft zu wenig Zeit. Nimm Dir Zeit für den Sound-Check.
Speziell Hobby-Gitarristen neigen zusätzlich dazu, nach dem Soundcheck ihre Verstärker lauter zu drehen. Drehst Du sie später in der Nummer zurück, nimmt zwar die Lautstärke ab, der Sound ist trotzdem durch das Verstärker-Gefummel ein anderer als beim Sound-Check.
Ich spreche dieses Problem mit den Gitarristen immer vor dem Soundcheck ab. Meistens hilft es.

3. Wenn es nur bei hoher Lautstärke matschig wird, liegt es meist an der Raum-Akkustik. Einige Möglichkeiten:
a) Gesamtlautstärke zurückfahren
b) Raum bei voller Lautstärke (leider ohne Zuhörer) beim Soundcheck ausmessen (Analyser) und wenn nicht automatisch dann manuell mit Master-EQ / Kompressor nachregeln

4. PA ist überfordert -> wenn Du die PA voll anfährst, klingt die beste Box wie nasse Kuh-Scheisse. Ich habe die besten Ergebnisse, wenn ich die Anlage mit weniger als 75% der Leistung anfahre.
Reicht das von der Leistung her nicht, erweitere Deine PA.

5. Meine beliebteste Falle für Matsch und [g=94]Feedback[/g] ist der [g=108]Hall[/g]. Schalte den [g=108]Hall[/g] immer Pre-Fader, und setze ihn nur sehr sparsam ein. [g=108]Hall[/g]-Fahnen können wunderbar verwaschen und speziell hohe Obertöne wunderbar übersteuern.
Mein Tip: Wenn Du die Möglichkeit hast, steuere den [g=108]Hall[/g] zusätzlich über einen SC-Compressor: Wird die Musik lauter, wird die [g=108]Hall[/g]-Summe automatisch leiser. Bei hohen Lautstärken braucht keiner einen [g=108]Hall[/g].


Sollte das alles nix helfen, hol Dir einen erfahrenen Mixer ans Pult oder schau den Kollegen bei anderen Gigs über die Schulter.
Meiner Erfahrung nach ist der größte Hacken beim Mischen die fehlende "positive" Praxis.

Gerade EQing klingt in der Theorie immer so wunderbar einfach, in der Praxis ist das oftmals alles eben Theorie.
Die meisten Gigs fahre ich mit nur sehr wenig EQing auf den Einzelkanälen. Eine planmäßige, lt. Lehrbuch abgewickelte EQ-Einstellung mag funktionieren, klingt dann aber meistens Scheisse -> gilt auch fürs Studio.

Und...wenn Dich die Musiker beim Mischen durch abgestimmte Sounds, reines Arrangement, usw... nicht unterstützen, wird trotz höchster Anstrengung Deinerseits das Ergebnis nie wirklich gut klingen.

lg
Fancy_Camera
 
Hi,

das waren schonmal eine Menge guter Tipps von Devil-Head und Fancy_Camera! Mit dem meisten stimme ich auch überein, hier vielleicht eine Ergänzung oder Alternative zu dem, was Fancy geschrieben hat.

Richtig, oft ist es der [g=108]Hall[/g], der den Mix matschig klingen lässt. Ausser den [g=108]hall[/g] einfach zu reduzieren, gibt es aber noch eine Möglichkeit für einen [g=108]Hall[/g], der nicht matscht: Falls Du eine Klangregelung für Dein Effektsignal hast oder falls Du den [g=108]Hall[/g] über einen Stereokanal oder zwei Monokanäle rückführts, hast Du die Möglichkeit, beim Effektsignal die Bässe zu beschneiden. Man nimmt den [g=108]Hall[/g] dann noch gut wahr, aber die matschenden Tiefen und Tiefmitten sind massiv abgesenkt. Das ist dann natürlich kein "echter" [g=108]Hall[/g] mehr, aber ein effektive Mittel zur Bekämpfung von Matsch.

Natürlich gilt auch für das oben gesagte: Dies ist nicht der Weisheit letzter (oder einziger) Schluss. Nur eine Alternative zum Rumprobieren.

Noch eine Ergänzung: Damit mir die Bands, die ich mische, mit ihrem Bühnensound nicht den Mix zukleistern, lasse ich sie die Amps an die Seite der Bühne stellen und nach innen (also quer über die Bühne) pusten. Dadurch hören sie sich selbst schonmal ganz gut, ich entlaste dadurch i.allgem. die Monitoranlage (muss weniger Pegel drauf, weil die Signale von den Amps schon so gut auf der Bühne zu hören sind) UND sie stören mir den Mix nicht so sehr. Disziplin bei der Lautstärke hilft auch IMMENS VIEL. Solltest Du mal mit der Band besprechen :)

Schreib mal, was Du umgesetzt hast und mit welchem Erfolg! Dann können auch andere was von Deinen Erfahrungen lernen.

Viele Grüße
Jo
 
Werde diesen Samstag (30.06.) die Möglichkeit haben das gelesene umzusetzen und halte viel von der Idee, meine Ergebnisse mitzuteilen.

zu meinen vorbereitungen gehörten demnach nicht nur techriders und mp3- proben, sondern auch der blick ins forum bei HR!

Hat sich wie immer gelohnt! :) Vielen Dank und bis die Tage...
 
hab vor was davon bekanntzugeben, weiss aber nicht wo....

wer kennt sich aus im HR forum und weiss die ideale stelle, wos dem was bringt, ders wissen will.
 
amErik schrieb:
hab vor was davon bekanntzugeben, weiss aber nicht wo....

wer kennt sich aus im HR forum und weiss die ideale stelle, wos dem was bringt, ders wissen will.

???

Hörproben ins Feedbackforum würd ich sagen...
 
Habe noch nicht die Gelegenheit gehabt, qualitative Aufnahmen zu bewerkstelligen. Außerdem ist das doch eigentlich prinzipiell nur mit splitten möglich, was den Arbeitsaufwand verdoppelt, was in meiner Situation (Neuling, natürlich ohne Assistent und wie üblich immer kurz vor Beginn im Zeitstress) unmöglich ist.

Die Versuche, dass Mastersignal aufzunehmen oder das RecordSignal mit SubGruppen zu mischen schlugen bis jetzt fehl, sicher auch (wie gesagt), weil ich keine Zeit dafür hatte!
 

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