Masking Bass vs E-Gitarre

[Graham]

Was sind Eure Checker-Tricks, bzw Herangehensweise, das die zwei sich schön ergänzen/zusammenfügen, mit gutem Wums, aber eben ohne den Tiefmitten Mumpf?

Das Tiefmitten-Rausschneiden kann ich nicht leiden.

Ist nicht so einfach, fällt mir am schwersten bei der Mischerei.

Danke.

 

[Entone]

Am Besten natürlich schon so aufnehmen, dass sich die Sounds nicht in die Quere kommen. Bei meinen Gitarren kommt eigentlich nur ein Lowcut bei 80-90 Hz drauf und vielleicht noch ein sehr breiter EQ, um die oberen Mitten etwas zu pushen. Mit den Tiefmitten habe ich in meiner Recordingsituation bei Gitarren kein Problem.

Beim Bass sitzen bei mir oft Resonanzen zwischen 150 und 300 Hz. Da würde ich sweepen und die Resonanz mit einem dynamischen EQ plätten (nicht mit einem normalen EQ, weil die Resonanzfrequenz je nach gegriffenem Ton unterschiedlich stark durchdringt und sonst der Sound im Übrigen zu dünn wird).

Kannst ja mal ein Beispiel (unbearbeitete Spuren) posten. Dann kann man zielgerichteter helfen. Jeder nimmt ja anders auf, mit anderen Instrumenten/Amps/Aufnehmeketten, etc.

 

[Graham]

Am Besten natürlich schon so aufnehmen, dass sich die Sounds nicht in die Quere kommen.

Zu spät. Aufnahmen anderer Leute.

 

[Entone]

Kannst ja mal was hochladen (gerne auch per PM), dann schau ich es mir mal an.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Am Besten natürlich schon so aufnehmen, dass sich die Sounds nicht in die Quere kommen. Bei meinen Gitarren kommt eigentlich nur ein Lowcut bei 80-90 Hz drauf und vielleicht noch ein sehr breiter EQ, um die oberen Mitten etwas zu pushen. Mit den Tiefmitten habe ich in meiner Recordingsituation bei Gitarren kein Problem.

Beim Bass sitzen bei mir oft Resonanzen zwischen 150 und 300 Hz. Da würde ich sweepen und die Resonanz mit einem dynamischen EQ plätten (nicht mit einem normalen EQ, weil die Resonanzfrequenz je nach gegriffenem Ton unterschiedlich stark durchdringt und sonst der Sound im Übrigen zu dünn wird).

Kannst ja mal ein Beispiel (unbearbeitete Spuren) posten. Dann kann man zielgerichteter helfen. Jeder nimmt ja anders auf, mit anderen Instrumenten/Amps/Aufnehmeketten, etc.

Resonanzen zwischen 150 und 300 bei Aufnahme? Das ist aber ungewöhnlich! Ich nehme aber auch nur eine DI (aktuell Ruper Neve DI und ab nächster Woche dann endlich ZOD ID DI, die mehr nach echtem Bass Amp klingt).

Fingerbass + Fette Gitten kann manchmal zu viel sein, wenn die Saiten nicht frisch sind. Mit Plektrum gespielt geht es dann wieder im Mix.

Meistens fehlt mir am Bass nur was zwischen 800 und 4,7 khz. Da booste ich gerne. Den Rest lasse ich flat. Oder ich booste bei 80 Hz, um das tiefe E anzudicken. Das ist dann aber schon sehr warm und beim Mastern sollte der Engineer da jetzt keine färbenden dicke Röhren Comps zusätzlich drüber laufen lassen Wenn es mulmt, könnte auch ein Lowcut bei 40 Hz helfen...

Zwischen 150 und 300 hat aber jeder Bass die höchsten Peaks: Das ist aber normal und es sind eigentlich keine Resonanzen, die man wegfiltern sollte. Da kann man eventuell leicht komprimieren, um es zu beruhigen.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Hier mal ein Vergleich: Erst Bass Flat, dann LC bei 40Hz mit 6db Flankensteilheit oder wie das heißt...

Ich würde flat bevorzugen weil "größer" und "dicker". Aber mulmt auch etwas weniger mit LC...

 

[Entone]

Resonanzen zwischen 150 und 300 bei Aufnahme? Das ist aber ungewöhnlich!

Bei meinem Warwick ist das tatsächlich so. Das gegriffene G auf der E-Saite erzeugt eine starke Resonanz bei etwa 150 Hz. Bei meinem Fender ist es nicht so stark ausgeprägt, aber auch zu hören. Bei anderen Tönen ist da zwar auch viel, aber im normalen Bereich. Vielleicht experimentiere ich mal mit anderen Saiten, ggf. auch mit anderer Saitenstärke.

Ich nehme aber auch nur eine DI (aktuell Ruper Neve DI und ab nächster Woche dann endlich ZOD ID DI, die mehr nach echtem Bass Amp klingt).

Ich verwende dafür nunmehr den Hi-Z Eingang des Warm Audio WA12MkII. Der ist mit 2 MOhm recht hochohmig ausgelegt, was passiven Bässen sehr zugute kommt.

 

[muffy]

Bei meinem Warwick ist das tatsächlich so. Das gegriffene G auf der E-Saite erzeugt eine starke Resonanz bei etwa 150 Hz.

Mein Billo Music Man hat das auch, ziemliche Nase bei 150.

Was sind Eure Checker-Tricks, bzw Herangehensweise, das die zwei sich schön ergänzen/zusammenfügen, mit gutem Wums, aber eben ohne den Tiefmitten Mumpf?

Muster Eq-Kurve Gitarren:

LC 80, HC 10K, dynamisch Low Mids abfedern, ggf. Pfeifton um 800 attacken, 1,2k Nase für Präsenz, Hochmitten etwas liften.

Muster Eq-Kurve Bass:

LC 40, HC 8k, wenn erforderlich um 150 und 500 aufräumen. 650 Boost für "Holz", 1200 Boost für "Attack", Hochmitten season ot taste..

 

[Graham]

Muster Eq-Kurve

Danke.

Das probiere ich jetzt tatsächlich mal aus.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Ein low cut auf dem Bass: damit nimmst du aber dem Mix sehr viel Energie weg... Es mag tighter klingen, aber eigentlich atmet der Bass da unten noch. Auf meinem Kopfhörer klingt es besser, keinen Low-Cut zu machen. Nur wenn es der Mix verlangt oder der Bass drahtig und dünn klingen soll könnte ein LC Sinn machen. Aber es gibt dafür auch low shelves. Die sind besser.
Ohne LC schwingt es sauberer aus. Low cuts mache ich auf Seitensignalen. Gitarren bei 80. Evtl. Overheads bei 160 etc. Mittig auf Vocals bei 80.

 

[muffy]

Das ist zum einen nicht in Stein gemeisselt zum anderen mache ich das so, wenn noch ne Doublekick bollert. Da wird idR der Bass noch spitz bei 60hz auf die Kick gesidechained, damit die Kick dort Vorfahrt hat.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Das ist zum einen nicht in Stein gemeisselt zum anderen mache ich das so, wenn noch ne Doublekick bollert. Da wird idR der Bass noch spitz bei 60hz auf die Kick gesidechained, damit die Kick dort Vorfahrt hat.

Bei Metal? Hmm hab noch nie Metal gemischt, aber die Bässe sind meist drahtig um den Gitarren Platz zu lassen. Da könnte das passen. Sind die bd da nicht auch oft samples?

 

[SilentWarrior]

Was sind Eure Checker-Tricks, bzw Herangehensweise, das die zwei sich schön ergänzen/zusammenfügen, mit gutem Wums, aber eben ohne den Tiefmitten Mumpf?

Das Tiefmitten-Rausschneiden kann ich nicht leiden.

Ist nicht so einfach, fällt mir am schwersten bei der Mischerei.

Danke.

Mische die Musik erst einmal, dann fahre den Fader der Bassgitarre ganz runter und langsam wieder rein bis sich der Mix für dich voll klingt.
Dann kannst du ja entscheiden ob irgendwelche Frequenzen der Bassgitarre störend wirken oder unter gehen.
Vielleicht genügt es die Bassgitarre zu komprimieren damit diese dann stabil sitzt.

Aber ich wüsste nicht anhand pauschalisierten EQ Eingreife dir einen Tipp zu geben.
Bass ist manchmal verzerrt, manchmal sehr tief gespielt, manchmal kurz und knackig gespielt, manchmal recht hoch usw.

Immer den Fader runter fahren und dann hoch bis es gut klingt und dann Entscheidungen treffen.

 

[Graham]

Fader runter fahren und dann hoch bis es gut klingt

Yo.

Der Fader ist die Waffe.

Letztens mal einen Bericht über Andy Wallace gesehen, der fährt rum mit den Fadern, beindruckend.

 

[Ran]

Kommt halt immer n bisschen auf Style, Geschmack usw. an. Ich find es aber oft gut, wenn sich der Bass mit den Gitarren ein wenig vermischt, statt klar zu trennen. Klingt nicht so steril und macht mehr wumms.