Mal was ganz ungewöhnliches im Forum

gaU schrieb:
mach weiter so und lass dir hier nicht von so ein paar theorie wichteln in die suppe spucken!
Und genau das meine ich ! Es ist nicht möglich negative Kritik zu äußern, ohne dass man gleich ein schlechtes Gewissen haben muss, weil andere Leute das als "in die Suppe spucken" interpretieren könnten und auch machen. Daher sind die ganzen Entschuldigungsfloskeln, in die negative Kritik von anderen Kritikern gepackt wird (auch wenns mir oft sehr verschleimt vorkommt) eigentlich gar nicht so unberechtigt. Ich rufe daher zur Revolution auf: "Freie Kritik für alle !" :p

@McDeath
Kumpel, ich meins echt nicht böse mit dir ! :)
 
Hi Benecs,
feines Stück - Glückwunsch!
Den 1. Teil kenne ich leider nicht,
jedoch will ich mich natürlich mit etwas Kritik für dein Werk hier bei dir ein bisschen revanchieren:

Gut gefallen mir deine Melodiearbeit und die Instrumentierung. Weniger gelungen finde ich
dies im Bass-Bereich. Die Bass-Begleitung scheint mir hier grundsätzlich problematisch:
Die Töne scheinen eher der linken Hand eines Pianisten zu entspringen, als dem Finger
eines Bassisten!?
Die Bassstimme immitiert scheinbar auch nur die MelodieStimme - das könnte besser sein! Und dann brummen die Bassstimmen leider auch
stellenweise dolle :-(

Die Themen-Satz-Wechsel/Übergänge sollten besser abgesetzt werden, sprich: Pausen rein!

Das Ausklingverhalten ist verbesserungswürdig, mehr Legato hier und da täte auch gut:
Manche Töne klingen einfach zu abgehackt: Häufig klingt es eher wie "abgeschnitten" als nach staccato oder pizzicato!?

Vielleicht ist auch nur die Midi-Quantisierung zu perfekt, jedenfalls fehlen mir Verzögerungen und Ungenauigkeiten, halt auch Taktwechsel, etwas rubato ect., so dass es nicht ganz so statisch und stoisch gleich daher kommt,
sondern Luft für Humor und Leichtigkeit einziehen kann :)

Wenn du neue Stimmen einführst, dann solltest du darauf achten, dass die "alte" Stimme
sich dann besser mehr zurücknimmt und nicht exakt so weitertönt - Und die "neue" Stimme
präsenter daherkommen kann!

Vielleicht auch einfach mal Töne "weglassen" und nicht immer alles "ausspielen"!

Hoffentlich ist meine Kritik halbwegs verständlich?

Es ist zwar oft zu leicht zu erahnen wie es wohl weitergeht ...
man könnte das auch als vertraut und harmonisch "gelungen" bezeichnen, es wird aber
dann leicht "langweilig" :-( Um zwei Kronzeugen zu bemühen, auch bei Händel und Zelenka
hört sich oft/immer alles gleich an, kennste eins kennste scheinbar alles ;-)

vielen dank für deine Hörprobe
hmmmm
 
Hi Benecs,
ich habs mir auch angehört.
Klar, auch Edirol-Orchestra ersetzt niemals ein richtiges Orchester, da darf man sich nichts vormachen. Aber wenn du mal in die Lage kommst mit richtigen Orchestern zu arbeiten, würde das dein Talent so zum Ausdruck bringen, wie es das verdienen würde.
Also, ich denke schwer, wenn du Komposition studierst, dass dich das sehr schnell weiterbringen wird, weil du das "Klassiksyndrom" voll im Blut hast.
Also, ran an die Sache, hier lohnt es sich wahrlich. Ist absolut nicht geschleimt, ich denke das ehrlich.

Gruss,
Alf
 
absolut unglaublich...ich hab das ork. zwar auch aber ich verwend es grad mal um mit nem string was zu untermalen...also meine oma würd bei der gelegenheit n krasses jesasmariaandjousef ablassen....hab ne gänsehaut durch und durch....die werd ich gut archivieren und wenn as nächste mal wer zu mir kommt und meint..."na geh mit am kompjuter klingts ja nie so echt"...werd ich ihm deine files um die ohren klatschn!...(hehe...freu mich schon drauf...)
hoffe man hört bald mehr von dir...fands echt sehr inspirierend !

danke ! :)
 
Heya

Hab bis jetzt mal den ersten Satz gehört, tönt schon recht schön. Werd mir die anderen auch mal noch anhören.

Erinnert mich übrigens schwer an den zu seiner Zeit heiss geliebten 2. Satz der 7. Sinfonie Beethovens (er ist der Grösste...)

Gruss

Mad
 
Hi!
Phuh, erstmal vielen vielen Dank, dass ihr euch die Musik angehört habt. Hätt ich gar nicht erwartet. Freut mich sehr.
@McDeath: Ja, ist schon ziemlich aufwendig, aber irgendwann gewöhnt man sich auch daran. Dann geht’s auch mit dem hin und her klicken schneller. Freut mich dass es dir gefällt! Im Bezug auf Patent: Ja, werd ich wahrscheinlich machen, ich les mich da nochmal durch bevor ich irgendwas mache, aber hört sich böse an.
@coma: Ich hab ausschließlich nur Edirol Orchestral benutzt. Ich glaub Organix und ich sind die Edirol Partei hier J. Nein, im ernst, da kann man schon sehr viel aus der Software rausholen, das setzt aber vorraus, dass man sich damit beschäftigt. Mir ist übrigens aufgefallen, dass dieses Programm mit anderen VSTs zusammen nicht so gut klingt wie wenn die Musik ausschließlich aus Edirol Instrumenten besteht. Liegt wahrscheinlich daran, dass es einen eingebauten, ziemlich guten Hall hat. Und zwei verschiedene Hall Programme in einem Track hören sich nie besonders gut oder natürlich an. Die Musik zum Film werd ich mir anhören, wenn ich ihn finde. Danke für den Tip!
@Jrobin: Dein Beitrag hat mich besonders gefreut, weil ich da vieleicht auch Interresse für klassische Musik erweckt hab. Ich kann dir schwören, du findest klassische Musik, die 1000000x mehr Emotionen hat und dich noch mehr bewegen wird. Empfehlen kann ich dir die Brahms Sinfonien, speziell die erste. Der letzte Satz ist der Hammer. Ich empfehle Brahms, weil mich Brahms inspiriert hat. Zwar ein anderes Werk, aber ich denke, wenn dir diese Art von Musik gefällt, wird dir Die erste Sinfonie sicher auch gefallen. Würde mich freuen, wenn du’s dir anhören würdest! Ansonsten dir auch vielen Dank!
@Alpha: Ich freue mich über negative Kritik genauso, wie über positive! Positive Kritik motiviert, negative lehrt. Beides sehr wichtig, wie ich finde. Kann dir eigentlich in fast allen Kritikpunkten recht geben. Das mit den Harmonien ist aber absichtlich so Monoton. Und diese Monotonie versuche ich mit der Vielstimmigkeit zu unterdrücken und lebendig zu machen. Deshalb auch das Konzept, dass immer ein Instrument dazu kommt. Aber hast recht, kommt zu oft, dieses Aufbauen zu einem Höhepunkt. Die Melodien sind glaube ich Geschmackssache, ich finde, dass gerade die vielstimmigkeit die Tiefe gibt. Aus einer wirklich einfachen Melodie wird immer mehr (Siehe 41 ab zirka 1:30).
P.s.: Bach ist für mich auch sowas ähnliches wie ein Gott. Eine Musikschule ohne Wörtern.
@Lightwave: Klassische Musik mach ich jetzt seit einem Jahr. Hab als ich klein war in einem Knabenchor gesungen, wo ich alle übriggebliebenen Oratorien Bachs gesungen hab. Ich glaube da unbewusst sehr viel gelernt zu haben. Ansonsten mach ich seit ca. 2-3 Jahren Musik. Einflüsse für dieses Stück waren Brahms: Ein deutsches Requiem (Teil2), Mozart: Messe in c-moll.
@Juggernaut: Danke für die Tips. Hab mich nach mehrmaligen lesen Deines und Alphas Beitrages entschieden mir mehr Fachliteratur zu besorgen. Die Motivation ist bei mir da, aber theoretisches Wissen fehlt noch. Nochmal danke.
@hmmmm: Danke für die ausführliche Kritik. Mit dem Bass hab ich viel rumexperimentiert, allerdings kam ich später drauf, dass wenn ich die Bassspur komplizierter gestallte, der Gesammtklang darunter leidet. Das ganze wird dann zu viel Stimmig. Aber wie du merkst, auch ich war mit dem Bass nicht ganz zufrieden, sonst hätt ich nicht so viel rumexperimentieren müssen. Deer andere Punkt, der mir Kopfzerbrechen brachte waren die Themenwechsel J. An diesen sachen muss ich noch arbeiten. Danke für die Kritik!
@Alf: Du weist bereits, dass ich davon träume ;-). Mal sehen ob da was draus wird. Ich arbeite schön weiter J. Freut mich, dass es dir gefällt.
@Mad: Die 7. Sinfonie ist schön, leider hab ich aber nur 2 Teile daraus und weis nicht, welcher welches Teil ist. Meinst du Poco sostenuto – Vivace, oder Allegretto (wohl eher nicht)?

Danke an alle, auch die, die ich nicht direkt angesprochen hab! Ihr motiviert! Mich freut es besonders, dass es Leute gibt, die die Musik sogar auf ihrer Festplatte lassen, um es später nochmal anzuhören.

Sorry, dass ich so spät Antworte, aber auf so viele Beiträge kann ich nicht einfach mit danke reagieren. Und für so eine ausführliche Antwort braucht man Zeit.

Ihr seid toll!

Gruß,
Benecs
 
hallo Benecs,

tja, ich war glaub ich der erste, der sich dein Werk gesaugt hat und nun bin ich einer der letzten, die was dazu schreiben. Aber ich hab dirs ja scho per PM erklärt...
also, dann will ich mal:
Vorneweg: Was du da geliefert hast ist echt der Oberhammer! (Das bitte immer im Hinterkopf behalten bei allem, was ich schreibe).
Persönlich stehe ich so zwischen den Musikwelten: zwischen Klassik und Rock/Pop. Genieße klassische Ausbildung an Klavier und Flöte, habe 4 Jahre Geigenunterricht gehabt und spiele nun seit 6 Jahren im SChulorchester-bin also scho ein wenig zu hause auch in dieser Musik. Hab vor 5 Jahren auch mal ein Orchesterstück geschrieben, das bei weitem nicht so bombastisch war, aber von unsrem Schulorchester spielbar und dann auch zu Konzert gebracht wurde...
Okay, dann mal ein paar Stellen, die mich total berührt haben:
41, 2.00: hmmm, so eine Flötenstelle
41, 3.18 super spannend!!
43, 2.27 sehr interessantes Solo eines mittleren/tiefen Blasinstruments (kanns aber irgendwie nicht so identifizieren)

Am Anfang von 43 hab ich so das Gefühl gehabt, dass es irgendwie ein kreatives Tief ist, etwas langweilig, man hat das Geühl, dass man das scho oft genug davor gehört hat, aber danach geht ja dann wieder die Post ab und so ist so eine Stelle als Kontraststelle berechtigt. Man kann sich da etwas "ausruhen", aber es besteht auch die Gefahr, dass man da nicht mehr aufpasst...

Zu der Spielweise:
v.a. am Anfang hab ich das Gefühl, dass die Streicher etwas "gestrichener" sein könnten, also mehr gebunden.
An anderen Stellen könnte die Artikulation noch ausgebaut werden und deutlicher gemacht werden, also extremere Staccatoansätze und vielleicht etwas mehr Akzente setzen.
Ich weiß, das ist per VSTi und MIDI nicht so sehr gut umsetzbar. Überhaupt, ich würde total gerne mal die Noten von diesem Stück sehen.
Du hast nicht zufällig die Möglichkeit, dieses Stück von nem echten Orchester mal spielen zu lassen? Das würde noch mal einiges ausmachen. Das Edirol klingt zwar echt überraschen natürlich, aber bei dem Langen Lied gibts schon einige Stellen, wo man die Software einfach raushört. Aber was will man machen. Es ist dennoch eine geniale Möglichkeit für dich deine Ideen zu verwirklichen und zum Klingen zu bringen!
Was ich noch erwähnen wollte:
das ist eines der größten Pluspunkte von klassischer Musik: die irre Dynamik!
Damit kann man einfach so schön Hochs und Tiefs herausarbeiten.
Noch was konstruktiv-kritisches:
am Schluss könntest du ruhig ein accelerando einbauen und dann kurz vor dem letzten Finalakkord eine Zesur (oder Zäsur) einbauen. Das würde den Effekt einfach noch intensivieren.
Von wegen Effekt intensivieren: bei manchen Bombaststellen hab ich irgendwie mehr schreiendes Blech erwartet, vielleicht auch nur ne Hörgewohnheit von mir, aber könnte durchaus auch noch mal richtig reinhauen, so n paar Posaunen und Trompeten...

Ich hab nun ein paar Ideen, Anregungen, Gedanken aufgeschrieben, die ich halt so hatte, als ich mir dein Stück aufmerksam angehört habe. Es steht auf jeden Fall fest: es ist echt bombastisch, was du da gebracht hast, es sind halt n paar Ideen, wie du es noch mal verfeinern könntest...du verstehst, was ich meine.
Deine Musik würde ich als spritzig und spannend beschreiben und könnte mir echt gut vorstellen, dass dadurch ein erweitertes Publikum für Klassik angesprochen werden könnte, wie es vielleicht sogar schon hier im Forum geschehen ist...
So, das wars erst mal :))
 
Heya

@Benecs: Ich meine den zweiten Satz: das heisst, Allegretto

Gruss

Mad
 
Hi NOMYS!
Die Blechbläser hab ich absichtlich zurückgehalten. Wollte damit eine Spannung erzeugen, schließlich merkt man ja, dass diese Höhepunkte immer kräftiger werden bis zum Ende hin, wo der höhepunkt tatsächlich erreicht wird, und auch die Blechbläser mit voller Kraft mit spielen. Ich wollte vermeiden, dass die einzelnen Höhepunkte gleich klingen. Dann hätte das Ende nichts mehr zu bieten. So stellt man aber immer die frage geht noch mehr Kraft? Und am Ende geht dann eben nicht mehr und das war so ungefahr mein Ziel. Phuh, völlig schlecht ausgedrückt. Naja, egal, hoffe ihr versteht was ich meine.
Am Anfang von 43 ist die gleiche Melodie zu hören, aber eben doch nicht. Ist im Prinzip der selbe Effekt, wie mit den Höhepunkten. Auch diese Melodie Baut sich aus, entwickelt sich und hört sich anders an. Hier spielen die Chellos fast schon eine Solostimme.
An Artikulation, Akzenten usw. muss ich noch arbeiten, stimmt.
Du weist nicht, wie es mich freuen würde diese Musik mal von einem echten Orchester gespielt zu hören. Leider hab ich aber nicht die möglichkeit dazu. Wenn du wirklich Interesse hast, kann ich dir gerne eine Partitur erstellen. Wollte ich sowieso machen. Oder ich schick dir einfach die MIDI Datei. Dann kannst du's in einem Noteneditor Importieren.
Danke für deine positive und konstruktive Kritik!

@Mad: Ja, den Teil hab ich mir vor kurzem wieder angehört. Ist eine Bombe. Eins der besten Sinfonien Teilen von Beethoven. Also zumindest für mich.

@Artcore: auch Dir danke! Ja, da hast du recht. Die moderne versteh ich oft noch gar nicht. Obwohl Ungar, versteh ich sehr wenig von Bartók. Müsste mehr von ihm hören. Ich arbeite mich irgendwie diachron in die Musik ein. Hab mit Bach angefangen, dann die Klassiker, dann immer mehr Romantik, jetzt hör ich öfters auch Mahler und Gershwin. Irgendwann werd ich auch Bartók genießen können und daraus lernen. Ich glaube es ist eine Frage der Zeit.

Gruß
 

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